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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2018

Mit gesellschaftspolitischem Tiefgang

Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)
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Kommissar Eschenbach muss sich nach drei Monaten in den USA erst wieder in seinem Kommissariat einleben - und seine Stellung behaupten. Seine Stellvertreterin Köhler ist dominant und zeigt sich nicht gerade ...

Kommissar Eschenbach muss sich nach drei Monaten in den USA erst wieder in seinem Kommissariat einleben - und seine Stellung behaupten. Seine Stellvertreterin Köhler ist dominant und zeigt sich nicht gerade kollegial. Als Eschenbach mit seinem Kollegen Jagmetti die Wohnung eines Toten inspiziert, drängt sich ihm der Verdacht auf, dass es sich hier nicht um einen Suizid handeln kann…
Michael Theurillat erzählt eine spannende Geschichte, die mit drei Freunden beginnt und im Chaos endet. Jeder ist hochintelligent, wissenschaftlich interessiert, aber sie verlieren sich über weite Zeiträume aus den Augen. Jeder nutzt sein Können auf eine andere Weise. Politisch engagiert, verstricken sich ihre Wege am Ende wieder.
Hochbrisant und sehr aktuell ist dieser Krimi, der einen eher zum Nachdenken und Reflektieren bringt. Keine blutrünstigen Morde, keine akribische Ermittlung, aber stets fesselnd ist die Handlung. Der Autor versteht es, unaufgeregt, schnörkellos und leicht verständlich zu schreiben. Ein Krimi mit politischem Tiefgang, ein bisschen philosophisch, aber absolut spannend!

Veröffentlicht am 25.03.2018

LIEBENS- UND LESENSWERT

Sommer unseres Lebens
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Mit “Sommer unseres Lebens” ist Kirsten Wulf ein sehr liebens- und lesenswerter Frauenroman gelungen! Sie erzählt die Geschichte dreier Frauen, die ihren 25. Geburtstag durch Zufall miteinander an der ...

Mit “Sommer unseres Lebens” ist Kirsten Wulf ein sehr liebens- und lesenswerter Frauenroman gelungen! Sie erzählt die Geschichte dreier Frauen, die ihren 25. Geburtstag durch Zufall miteinander an der portugiesischen Atlantikküste feiern und sich schwören, ihren 50. Geburtstag dort ebenfalls gemeinsam zu feiern. Bis dahin trennen sich ihre Wege…
Die Leserin/der Leser steigt wieder ein, als sich die drei, Hanne, Claude und Miriam, zu dem Treffen verabreden. Jede hat inzwischen ihre eigene Lebensgeschichte, ihren eigenen Lebensweg eingeschlagen. Mit zwiespältigen Gefühlen machen sie sich auf den Weg nach Portugal.
Kirsten Wulf schreibt eine Geschichte, wie sie das Leben schreiben könnte. Man ist sofort mit dabei, versteht die Gefühle - auch die kleinen Streitigkeiten und erfährt nach und nach, was vor 25 Jahren vorgefallen war und wie es die Leben der Protagonistinnen beeinflusst hat. Als Leser nimmt man gerne Teil und wundert sich dann selber, wie “Kleinigkeiten”, Erlebnisse in jungen Jahren, unser ganzes Leben bestimmen können. Es ist spannend zu sehen, wie die drei damit klarkommen und: nach einem halben Leben neue Wege einschlagen…
Ein sehr netter Roman, der von typischen Frauen erzählt, deren Erwartungen und Enttäuschungen, und dem Mut, einfach wieder anzupacken! Auf jeden Fall motivierend!

Veröffentlicht am 14.07.2024

Spannender Klappentext, aber für mich nur ein netter Frauenroman mit Längen

Die Blütenfreundinnen
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Drei Frauen auf dem Nachhauseweg in den Norden, gestrandet in München, teilen sich einen Leihwagen und starten gemeinsam. Die Drei sind überzeugt, dass sich ihre Wege wieder trennen und erzählen sehr daher ...

Drei Frauen auf dem Nachhauseweg in den Norden, gestrandet in München, teilen sich einen Leihwagen und starten gemeinsam. Die Drei sind überzeugt, dass sich ihre Wege wieder trennen und erzählen sehr daher offen aus ihrem Leben. Gefühle und Erlebnisse werden preisgegeben und man beschließt doch, sich wieder zu treffen. In Nicoles Nähe in der Lüneburger Heide lebt auch ihre Schwägerin Toni, die das Kleeblatt ergänzt.

Das zauberhafte, sehr zart gestaltete Cover zieht den Blick auf sich, und ich finde, der Klappentext verspricht ein Roadmovie der besonderen Art, zumal man hier schon Einblick in Tonis Geheimnis bekommt, was reichlich Spannung und Action vermuten lässt.
Ellen Martin schreibt in der Gegenwart, widmet die Kapitel jeweils ihren Protagonistinnen und versieht diese mit einer treffenden kleinen Überschrift. Sie schreibt lebendig und modern; sehr schnell ist man mit den vier Frauen und ihren unterschiedlichen Lebenssituationen vertraut und in der Geschichte gelandet.
Zwar trifft man in den einzelnen Kapiteln auch mal mehrere der Freundinnen gemeinsam an, aber für mich sind sie, abgesehen von den gemeinsamen Koch- und Genießertreffen oder Einzelaktionen doch eher isoliert geblieben. Zeitweise ist mir (was selten vorkommt) beim Lesen langweilig geworden, ich hatte aufgrund des Klappentextes wohl mehr Bewegung erwartet.
Es ist ein sehr liebenswertes Buch, dessen Handlung etwas dahinplätschert, aber sicher eine angenehme Unterhaltung bietet. Meine Erwartungen hat es leider nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Das traurige Schicksal einer schönen Frau, holprig erzählt

Die Bagage
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Es ist eigentlich eine traurige Familiengeschichte, die Monika Helfer zu Papier gebracht hat. Ein zufriedenes Ehepaar mit vielen Kindern, dessen normaler Alltag vom Krieg und dem Einzug des Vaters an die ...

Es ist eigentlich eine traurige Familiengeschichte, die Monika Helfer zu Papier gebracht hat. Ein zufriedenes Ehepaar mit vielen Kindern, dessen normaler Alltag vom Krieg und dem Einzug des Vaters an die Front bitter zerstört wird und mit dessen Folgen die Familie kämpfen muss.
Monika Helfer erzählt für mich holprig, teils kindlich, manchmal aus unterschiedlichen Perspektiven, auf jeden Fall nicht flüssig. Dafür aber sehr detailreich, gut vorstellbar und sehr direkt, was mich einerseits angezogen hat, den Lesefluss aber auch gehemmt hat.
Das Unglück der Protagonisten wird beklemmend deutlich, die Hilflosigkeit und der Hunger während der Abwesenheit des Vaters sind dramatisch. Zu erfahren, wie es den Kindern in ihrem weiteren Leben erging, macht dann wieder zufrieden und versöhnlich.
Für mich ein berührendes, eher trauriges Büchlein in ungewöhnlichem Erzählstil.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Vom schönsten Kurort in den apokalyptischen Cyber-Hexenkessel

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben
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Kommissar Jennerwein genießt seinen Wellness-Aufenthalt im Hotel Relax. Aber der Ermittler steckt ihm im Blut, und so wird er schnell wieder zum Mittelpunkt eines absolut ungewöhnlichen, mysteriösen Falls. ...

Kommissar Jennerwein genießt seinen Wellness-Aufenthalt im Hotel Relax. Aber der Ermittler steckt ihm im Blut, und so wird er schnell wieder zum Mittelpunkt eines absolut ungewöhnlichen, mysteriösen Falls. Und steht dabei selbst im Focus einer mörderischen Verschwörung.

Das Cover erscheint puristisch und unterscheidet sich ganz und gar von den witzigen Vorgängerbänden. Vielleicht schon der Hinweis, dass sich auch der Inhalt verändert hat, denn Jörg Maurer überrascht mit einem Ausflug in die Cyberwelt, die Welt der Roboter und der künstlichen Intelligenz. Wer also, wie ich, wieder auf einen witzigen, humorigen und etwas sarkastischen Jennerwein-Krimi im Alpenvorland gehofft hat, wird bitter enttäuscht. Dabei trifft man durchaus auf bekannte und liebenswerte Protagonisten und hin und wieder auf eine ähnliche Szenerie, aber der Plot konnte mich nicht überzeugen, er entspricht leider gar nicht meinen Jennerwein-Erwartungen. Auch wenn im wahren Leben die künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch ist, erscheint mir die Geschichte zwar gut konstruiert, aber allzu abgefahren, zu übertrieben und fernab von der heimeligen Atmosphäre der Vorgängerbände. Schade, für mich leider eine Enttäuschung .

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