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Krani

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2023

Wunderschön

Kleine Dinge wie diese
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Die Geschichte spielt 1987 in Irland. Bill Furlong handelt mit Kohle und Brennholz, ist verheiratet und hat fünf Töchter. Sie sind arm.
Bill ist ein einfacher, stiller Mann, der mit seinem Leben recht ...

Die Geschichte spielt 1987 in Irland. Bill Furlong handelt mit Kohle und Brennholz, ist verheiratet und hat fünf Töchter. Sie sind arm.
Bill ist ein einfacher, stiller Mann, der mit seinem Leben recht zufrieden ist. Im Kloster, das er beliefert, scheinen seltsame Dinge zu passieren. Doch eigentlich mischt er sich nicht ein.
Das ist langsam und poetisch erzählt. Die Sprache ist wunderschön. Ein literatischer Edelstein. Lesen!

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Verrückte Geschichte um griechische Götter in der heutigen Welt

Jetzt ist Sense
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Olivia ist Psychotherapeutin mit eigener Praxis. Eines Tages klingelt der Sensenmann bei ihr - es ist Thanatos, der Gott des sanften Todes. Normalerweise holt er Todgeweihte ab, um sie zu seinem Bruder ...

Olivia ist Psychotherapeutin mit eigener Praxis. Eines Tages klingelt der Sensenmann bei ihr - es ist Thanatos, der Gott des sanften Todes. Normalerweise holt er Todgeweihte ab, um sie zu seinem Bruder Hades zu geleiten. Aber eigentlich hat er keine rechte Lust mehr auf seinen Job, denn er macht ihn schon allzu lange.
Wir befinden uns in der heutigen Welt. Die Verknüpfung mit den antiken Göttern und ihren Aufgaben wird bis zum Ende konsequent durchgehalten. Sie sind mitten unter uns! Das ist anfangs schwer zu akzeptieren, nicht nur für Olivia. Doch sie erkennt die Wahrheit und hilft ihm schließlich.
Denn hier läuft wirklich ein griechischer Gott mitten in Berlin herum. Er hadert mit seiner Aufgabe und streitet mit seinen Geschwistern wie ein ganz normaler Mensch. Genau so haben sich Götter auch in der Antike verhalten: menschlich. Wer sich darauf einlassen kann, dass das hier und heute ganz genauso passiert, findet eine humorvolle, ziemlich verrückte Geschichte um Tod, Leben und Psychologie. Denn der Tod versteht auch eine Menge vom Leben.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Schwere Kost

Als Großmutter im Regen tanzte
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Juni nimmt eine Auszeit auf einer kleinen norwegischen Insel, auf der sie das Haus ihrer Großmutter Tekla geerbt hat. Sie findet alte Fotos und beginnt, Fragen zu stellen. Die Geschichte der Großmutter ...

Juni nimmt eine Auszeit auf einer kleinen norwegischen Insel, auf der sie das Haus ihrer Großmutter Tekla geerbt hat. Sie findet alte Fotos und beginnt, Fragen zu stellen. Die Geschichte der Großmutter wird geschildert, die sich in einen deutschen Soldaten verliebte und Norwegen nach dem Krieg verließ. Sie reisen nach Demmin, wo seine Familie einen Hof besaß. Parallel weitererzählt wird die Geschichte Junis, die aus einer gewalttätigen Ehe geflohen ist und sich nun auf den Weg nach Deutschland macht, um nach Spuren ihrer Großmutter zu suchen.

Was wie eine besinnliche, fast poetische Erinnerungsreise beginnt, führt zu einer Schilderung der Brutalitäten, die russische Soldaten in dem ostdeutschen Städtchen Demmin begingen. Aus Angst vor den Massenvergewaltungungen oder mit der Erfahrung dessen nahmen sich hier viele hundert Menschen das Leben, meist Frauen, die ihre Kinder mitnahmen. Die Gräueltaten werden aus moderner Sicht erklärt, fast könnte man sagen: gerechtfertigt. Wie die Menschen danach damit gelebt haben, wird eindringlich geschildert, aus der Perspektive von Tekla und aus der der nachforschenden Enkelin. Doch auch die Nachkriegszeit in Deutschland mit ihren Erinnerungen, Schuldzuweisungen und Dingen, die verschwiegen werden, sind Gegenstand der Geschichte Junis.

Das ist schwere Kost. Die Autorin hat gründlich in Deutschland und Norwegen recherchiert. Wer sich dem aussetzen möchte, ist zum Schluss erneut dankbar für den Frieden in unserem Land. Eine gute Geschichte aus schlimmen Zeiten.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Gemächlich und sehr regional

Aufblattelt
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Isabella und Ferdinand sind ein Liebespaar, und sie engagieren sich dafür, dass der Wald nicht abgeholzt wird. Deshalb haben sie sich dort festgekettet. Der Wald gehört allerdings Ferdinands adligem Vater. ...

Isabella und Ferdinand sind ein Liebespaar, und sie engagieren sich dafür, dass der Wald nicht abgeholzt wird. Deshalb haben sie sich dort festgekettet. Der Wald gehört allerdings Ferdinands adligem Vater. Isabella, Mitglied des "Clubs der grünen Daumen", lebt in einer Kommune im Dorf. Doch die Liebe ist groß, es wird geheiratet und ganz langsam nimmt die Mordsgeschichte Fahrt auf.

Dies ist ein ungewöhnlicher Krimi, denn die Morde sind fast ein Nebenschauplatz. Die Ermittler lernen wir erst im zweiten Drittel kennen. Mindestens ebenso wichtig sind die Treffen des Gartenclubs, bei denen über Blumen und Kräuter, deren Eigenheiten und Verwendung referiert wird. Und ebenso wichtig sind Sprache, Gerichte und Eigenheiten des südlichen Burgenlandes.

Das ist unterhaltsam zu lesen. Die Menschen sind lebendig und anschaulich dargestellt. Viele sind ein bisschen schrullig und manche sprechen mit starkem Akzent. Überhaupt ist die Sprache des Romans lokal geprägt, und es gibt immer wieder Wörter, die ins Hochdeutsche keinen Eingang gefunden haben. Es werden zahlreiche Themen angesprochen, die die Menschen bewegen. Das ist interessant, modern und vielfältig.

Dies ist der dritte Gartenkrimi aus dem Burgenland, ein vierter ist in Vorbereitung. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Eine Fortsetzung

Die Töchter der Ärztin
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Berlin, zwischen zwei Weltkriegen. Antonia Thomasius und Henriette Vandenberg sind die Töchter der Ärztin Ricarda Thomasius, deren Geschichte und Vorgeschichte schon im Band "die Ärztin" erzählt wurden. ...

Berlin, zwischen zwei Weltkriegen. Antonia Thomasius und Henriette Vandenberg sind die Töchter der Ärztin Ricarda Thomasius, deren Geschichte und Vorgeschichte schon im Band "die Ärztin" erzählt wurden. Es werden zwei Geschichten parallel erzählt:
Antonia reist auf den Spuren der Mutter nach Afrika. In einem Krankenhaus in Daressalam will sie ihr praktisches Jahr absolvieren, um anschließend ihre medizinische Ausbildung mit der Dissertation abzuschließen. Die Stadt war deutsche Kolonie und ist seit dem Ende des Ersten Weltkrieges in britischer Hand. Das Krankenhaus selbst behandelt nur weiße Patienten. Für die Schwarzen baut Antonia ein eigenes Buschkrankenhaus auf.
Inzwischen lebt Henriette als Ärztin mit eigener Praxis in Berlin. Es gibt zahlreiche Rückblicke, in denen die Geschichten der Familie genannt werden. Doch wer jetzt erst einsteigt, war eben nicht dabei und die Skandale und Katastrophen, die schon passiert sind, bleiben eine Aufzählung.
Das Hin und Her zwischen Afrika und Berlin ist etwas lästig. Die Protagonistinnen sind starke, sympathische Frauen mitten im Leben. Ein gemütlicher Schmöker um Frauen zu jener Zeit.

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