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Veröffentlicht am 26.02.2020

Ein berührender Roman, der Zeit zum Lesen braucht.

Nach Mattias
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Matthias ist ein Tausendsassa. Er managt Newcomerbands, gibt Nachhilfeunterricht, spielt Fußball-Manager und plant mit seinem besten Freund Quentin, ein Café zu eröffnen, bei dem die Verkaufsquittungen ...

Matthias ist ein Tausendsassa. Er managt Newcomerbands, gibt Nachhilfeunterricht, spielt Fußball-Manager und plant mit seinem besten Freund Quentin, ein Café zu eröffnen, bei dem die Verkaufsquittungen mit der aktuellen Playlist versehen sind. Doch plötzlich gibt es Matthias nicht mehr und das Leben der ihm nahestehenden Menschen wird durch seinen unfassbaren Tod geprägt. Wie das seiner Freundin Amber, die in Gedenken an ihn das Strandhaus am Meer alleine besucht oder seine Mutter Kristianne, die zur Trauerbewältigung Flüchtlingen hilft. Für sie alle wird die Erinnerung von nun an getrennt in eine Zeit davor und eine danach.

„Nach Matthias“ ist ein schicksalhafter Roman, der aus einer Reihe von Einzelgeschichten über völlig unterschiedliche Menschen besteht. Und obwohl sie sich gegenseitig nicht unbedingt kennen, haben sie eines gemein. Ihr Leben hat sich mit dem von Matthias gekreuzt und dadurch, dass sie von sich erzählen, erfährt der Leser, wer dieser war und was mit ihm geschehen ist. Eine tiefgreifende Art der Schilderung, die weder von der Last der Trauer getragen wird, noch den Schuldigen an den Pranger stellt. Vielmehr geht es darum, einen Menschen kennenzulernen, der für die einen wichtig war, den anderen aber nur als flüchtige Begegnung im Gedächtnis haften geblieben ist.

Peter Zantingh ist ein Erzähler, der die Gefühle und Beweggründe seiner Figuren in wenige Worte fasst. Dafür lässt er sie in ihrem Umfeld agieren und verleiht ihnen durch ihre unterschiedlichen Herangehensweisen an Dinge und Probleme eine eigene Authentizität. Völlig unspektakulär geht er dazu vor, präsentiert Ereignisse und Sichtweisen, gewährt Einblicke in die Vergangenheit und stellt Berührungspunkte zu anderen Figuren dar. So entsteht mit der Zeit ein Bild, das immer komplexer wird und in dessen Mittelpunkt der nicht mehr unter ihnen weilende Matthias mit allen seinen Eigenarten und wünschen steht.

Fazit und Bewertung:
Ein berührender Roman, der Zeit zum Lesen braucht und tief in das Leben einiger, durch das Schicksal verbundener Menschen blicken lässt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2020

Ein spannender und unterhaltsamer Frankfurt-Krimi

Frankfurt am Mord
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Im Hinterhof eines Frankfurter Bordells wird die Leiche eines Mannes gefunden, dessen Körper kopfüber in einer Regentonne steckt. Hauptkommissarin Karola Bartsch und das Team der 3. Mordkommission übernehmen ...

Im Hinterhof eines Frankfurter Bordells wird die Leiche eines Mannes gefunden, dessen Körper kopfüber in einer Regentonne steckt. Hauptkommissarin Karola Bartsch und das Team der 3. Mordkommission übernehmen die Ermittlungen und schon bald steht fest, dass es neben der Spur ins Rotlichtmilieu auch ernstzunehmende Hinweise zu einem unlauteren Vogelkundler gibt. Darum muss mit Karolas naturverbundenem Bruder Karsten Hilfe von Außen her, da nur ein Hobbyornithologe, ohne aufzufallen, Nachforschungen im Naturschutzgebiet anstellen kann. Doch trotz des verdeckten Einsatzes ist lange Zeit nicht klar, wer den Mord begangen hat und warum der als renommierter Fotograf identifizierte Tote in das Wasserfass gesteckt worden ist.


„Frankfurt am Mord“ ist der zweite Fall für Hauptkommissarin Karloa Bartsch und ihrem in Polizeiangelegenheiten erfahrenen Bruder Karsten, der vor seiner unfreiwilligen Suspendierung als verdeckter Drogenfahnder tätig war. Inzwischen nun betreibt er einen Kneipenkiosk mitsamt einer privaten Ebbelwoi-Kelterei und sammelt mit Vorliebe gestrandete Existenzen auf. Wie sein Dauergast Spotti, der ihm Tag und Nacht hilfreich zur Seite steht oder einen an der Staustufe aufgetauchten Pinguin, der von Naturschützern aus einem Zoo befreit worden ist. Nur um seiner Schwester zu helfen, betätigt er sich ab und an noch im gewohnten Milieu, wo er diesmal undercover auf die Suche nach einem hinterhältigen Mörder geht.


Voll gepackt mit akribischer Polizeiarbeit, mit faszinierenden Ausflügen in die Ornithologie und anschaulichen Beschreibungen von Land und Leuten versteht es dieser Krimi gut zu unterhalten. Dabei sorgen nicht nur der angenehm wendungsreiche und schwer zu durchschauende Fall dafür, dass der Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Sondern es sind vor allem lebendige Dialoge mit humorvollen Schlagabtauschen und die mitten aus dem Leben gegriffenen Figuren, die zum Weiterlesen animieren. Hinzu kommt eine Erzählweise, die angenehm kurzweilig ist und eine Sprache, die durch ihre gewählten Formulierungen ausdrucksstark und stimmungsvoll in Erscheinung tritt.


Fazit und Bewertung:
Ein wunderbar spannender und unterhaltsamer Frankfurt-Krimi, der Lust auf weitere Fälle mit dem geschwisterlichen Ermittlerduo und der 3. Mordkommission macht.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2020

Ein rätselhafter und geheimnisvoller Thriller

Der Tod der Mrs Westaway
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Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist die zweiundzwanzigjährige Harriet Westaway auf sich alleine gestellt. Mit einem Kredit belastet, den sie nicht begleichen kann und Rechnungen, die unbezahlbar ...

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist die zweiundzwanzigjährige Harriet Westaway auf sich alleine gestellt. Mit einem Kredit belastet, den sie nicht begleichen kann und Rechnungen, die unbezahlbar sind, sieht sie keine Chance ihre finanzielle Situation zu klären. Da kommt der Brief eines unbekannten Anwalts gerade recht, der ihr eine großzügige Erbschaft verspricht. Nur, dass die Sache einen Haken hat. Harriet kennt die angegebene Mrs Westaway nicht und weiß, dass ihre Großeltern längst verstorben sind. Trotzdem schmiedet Harriet von Verzweiflung getrieben einen verhängnisvollen Plan. Sie gibt sich als Enkelin der Verstorbenen aus und gerät, ohne es zu ahnen, in ein mörderisches Komplott hinein.

„Der Tod der Mrs Westaway“ ist ein subtiler Thriller, der von einer in ihm schwelenden Bedrohung lebt und darüber hinaus von der grenzenlosen Naivität seiner Hauptfigur, die jung und unerfahren ist. So manövriert sich die von einem schlechten Gewissen getriebene Harriet in ungeahnte Schwierigkeiten hinein, ohne zu merken, wer es gut mit ihr meint und wer der Feind hinter einer lächelnden Maske ist. Doch trotz des unheilvollen Geschehen braucht es viel Zeit, bis ein altes Geheimnisses gefährlich wird und die Spannung mit seiner drohende Offenbarung in die Höhe treibt. Ein Manko, das durch die emotionsgeladene Lesung von Julia Nachtmann gekonnt ausgeglichen wird, da der Hörer bis zum aufbrechenden Eklat mit angehaltenem Atem die schicksalsträchtige Lebensgeschichte von Harriet verfolgt.

Dabei ist Harriet mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein. Denn neben ihr gibt es noch eine weitere junge Frau, die um ihre Zukunft hofft und bangt, das allerdings in der Vergangenheit. Ihre tragische Geschichte wird unter Zuhilfenahme von Tagebucheinträgen in einem weiteren Handlungsstrang und erzählt und offenbart, was einst in dem alten Herrenhaus der Mrs Westaway geschehen ist. Darüber hinaus bindet Ruth Ware die mit unterschiedlichen Vorstellungen zur Testamentseröffnung angereisten Angehörigen der Verstorbenen in das Geschehen ein, wie auch die verbliebene Haushälterin, die polternd und mürrisch in Erscheinung tritt. Sie alle sorgen mit ihren allmählich zutage tretenden Eigenheiten und nicht zu durchschauenden Handlungsweisen dafür, dass die an sich schon düstere Atmosphäre immer unheilvoller wird.

Fazit und Bewertung:
Ein rätselhafter, geheimnisvoller und ganz allmählich immer spannender werdender Thriller, der sich um ein altes Familiengeheimnis rankt und durch die fesselnde Lesung von Julia Nachtmann ein unterhaltsames Hörerlebnis verspricht.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Ein spannender und realitätsnaher Krimi

Schonungslos offen
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Auf einem Grillplatz unweit vom Rhein wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, der gefesselt und erwürgt worden ist. Eine grausame Tat, deren Motiv lange Zeit im Dunkeln bleibt. Denn so sehr sich ...

Auf einem Grillplatz unweit vom Rhein wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, der gefesselt und erwürgt worden ist. Eine grausame Tat, deren Motiv lange Zeit im Dunkeln bleibt. Denn so sehr sich die Schwarzwälder Kommissare Alexandra Rau und Isodor Rogg auch bemühen, vom Mörder gibt es keine Spur. Auch nicht, als eine junge Asiatin nach einem Discobesuch spurlos verschwunden ist und eine italienische Studentin im Maisfeld tot aufgefunden wird. Die Ermittlungen kommen trotz umfangreicher Befragungen und akribischer Kleinarbeit einfach nicht voran. Zu clever ist der Täter, der es auf Zufallsopfer abgesehen hat und darüber hinaus auch noch der ermittelnden Kommissarin einen Denkzettel verpassen will.

„Schonungslos offen“ ist ein unterhaltsamer Kriminalroman mit einem Ermittlerduo, das ungemein sympathisch ist und dem der Leser einen schnellen Erfolg von Beginn an gönnt. Doch ganz so einfach ist es für die letztendlich immer mehr an ihrem Limit arbeitende Kommissarin Alexandra Rau und ihren einfühlsamen Kollegen Isodor Rogg nicht. Denn nirgendwo taucht ein Zeuge auf, der Hinweise zu den verübten Straftaten machen kann oder gar den Mörder gesehen hat. Auch ein eigens arrangierte Fernsehauftritt läuft ins Leere und so hat das Team des Kommissariats Waldshut alle Hände voll zu tun, um nicht auch noch vor der Presse als Versager dazustehen.

Zwei Handlungsstränge sind es, die geradlinig erzählt, die Geschichte vorantreiben. Zum einen erlebt der Leser die Bemühungen hautnah mit, einen Serienmörder zur Strecke zu bringen, zum anderen taucht er in die Psyche des Täters ein, der umfassend über seine Probleme und die von ihm verübten Verbrechen erzählt. Dadurch ist der Leser den Ermittlern immer einen Schritt voraus, was der Spannung keinen Abbruch tut. Im Gegenteil. Immer wieder wird seine Hoffnung zerstört, dass der Mörder bald gefasst werden kann und so fiebert er Seite für Seite mit, dass es nicht schon wieder ein neues Opfer gibt. Doch trotz der schonungslos in Szene gesetzten Taten verläuft das Geschehen eher unspektakulär, während der Focus der Handlung mehr auf dem Innenleben der Figuren und ihr nicht immer reibungsloses Zusammenspiel liegt.

Fazit und Bewertung:
Ein spannender Krimi mit glaubwürdigen Figuren, viel Ermittlungsarbeit und einem Fall, der angenehm realitätsnah in Erscheinung tritt.

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Veröffentlicht am 14.02.2020

Ein wunderbar realitätsnaher Krimi

Gefährlicher Rausch
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Nach ihrem letzten Fall, bei dem die Privatdetektivin Jule Flemming in den Fokus eines gefährlichen Serienkillers geraten ist, kehrt endlich wieder Ruhe in ihr Leben ein. Ein wohlverdienter Urlaub steht ...

Nach ihrem letzten Fall, bei dem die Privatdetektivin Jule Flemming in den Fokus eines gefährlichen Serienkillers geraten ist, kehrt endlich wieder Ruhe in ihr Leben ein. Ein wohlverdienter Urlaub steht an, der abrupt unterbrochen wird, als Jule einen heiklen Auftrag von ihrem Chef erhält. Ohne, dass es die Öffentlichkeit erfährt, soll sie ermitteln, wer der Tochter eines aufstrebenden Lokalpolitikers die Vergewaltigungsdroge GHB in den Drink gemischt hat. Doch egal, wen Jule auch befragt, niemand scheint etwas zu wissen und als sie dann auch noch selbst zum Opfer eines perfiden Anschlags wird, spitzt sich die Lage merklich zu.

„Gefährlicher Rausch“ ist der zweite Fall mit der Privatermittlerin Jule Flemming, die nach einer abgebrochenen Ausbildung auf der Polizeischule mit einer hohen Erfolgsquote in einer Detektei tätig ist. Deshalb vertraut ihr Chef der in seinen Augen besten Kraft die für den Aufbau weiterer Beziehungen wichtige Ermittlung an. Eine gute Entscheidung. Denn schon bald kommt Jule einer Straftat auf die Spur, die wenig mit dem ursprünglichen Auftrag zu tun hat, dafür aber mit den Machenschaften des organisierten Verbrechens in enger Verbindung steht.

Katrin Rodeit hat mit „Gefährlicher Rausch“ einen Kriminalroman verfasst, der nah an der Realität angesiedelt ist. Mit überraschenden Wendungen und einem geschickt konstruierten Fall unterhält er seine Hörer bis zum Schluss. Gleichzeitig kommt das Privatleben der Figuren nicht zu kurz und präsentiert eine Seite der dickköpfigen Privatschnüfflerin, die ungewohnt emotional und nachgiebig ist. Lediglich das Verhalten des über beide Ohren verliebten Kommissars Mark Heilig bietet Anlass zur Kritik. Denn hätte er wirklich so viel Angst um das Leben von Jule, wie er ständig zum Ausdruck bringt, würde er in brenzligen Situationen anders reagieren.

Die Lesung von Tobias Dutschke lässt den Hörer tief in das turbulente Geschehen eintauchen, wo er die oftmals gefährlichen Ermittlungen aus Jules Sicht hautnah verfolgen kann. Mit seiner vielfältigen Stimme und einer angenehm ruhigen Erzählweise verkörpert er die in vielen Belangen toughe Detektivin, wobei er bei der Interpretation ihrer Gefühlslagen und Handlungsweisen zurückhaltend agiert und ihre Deutung dem Hörer überlässt.

Fazit und Bewertung:
Ein unterhaltsames Krimihörbuch mit einem interessanten Fall, einer tollen Hauptfigur und einem Verlauf, der gut mitraten lässt.

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