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Veröffentlicht am 02.02.2020

Ein subtiler Thriller mit viel Konfliktpotenzial und verhaltener Spannung

Neuschnee
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Eine ausgelassene Silvesterparty in den schottischen Highlands. So hatte es sich Emma gedacht, als sie die Organisation ihres jährlichen Cliquentreffens übernommen hat. Doch kaum ist die kleine Gruppe ...

Eine ausgelassene Silvesterparty in den schottischen Highlands. So hatte es sich Emma gedacht, als sie die Organisation ihres jährlichen Cliquentreffens übernommen hat. Doch kaum ist die kleine Gruppe in dem idyllisch gelegenen Feriendomizil angekommen, verläuft ihr Ausflug anders, als geplant. Denn trotz fester Zusage ihrer Vermieterin sind sie über die Feiertage nicht allein, während ausgerechnet in ihrer Nähe ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Aber nicht nur das Wissen um grausam verübten Morde und ein plötzlich einsetzender heftiger Schneefall sorgen dafür, dass die Stimmung auf einen Tiefpunkt sinkt. Auch zwischen den neun Freunden gibt es Reibereien und nicht nur ein gut gehütetes Geheimnis, das plötzlich ans Tageslicht dringt. Als dann noch einer von ihnen spurlos verschwindet und sie von der Außenwelt abgeschnitten werden, nimmt eine todbringende Katastrophe ihren Lauf.

„Neuschnee“ ist ein subtiler Thriller, der von einem geschickt arrangierten Zusammenspiel seiner Figuren lebt, die zwar äußerlich harmonisch miteinander verbunden sind, innerlich aber mit Neid und Missgunst hadern. Deshalb kommt es in der abgeschiedenen Bergidylle, wie es kommen muss. Alte Rivalitäten brechen auf und setzen Gefühle frei, die nur schwer zu beherrschen sind. Eine geschickt erdachte Situation, aus deren Unberechenbarkeit und Explosivität die Handlung ihre Spannung zieht. Wobei der ins Spiel gebrachte Serienmörder wenig Einfluss auf die Ereignisse in der gut besuchten Hütte hat und eher am Rande agiert. Dafür aber nehmen die in den Bergen eingeschneiten Personen mit allen ihren Machenschaften und Eigenarten viel Platz in dem dramatisch verlaufenden Geschehen ein.

Das Setting ist wunderbar atmosphärisch und eine gleich zu Beginn des Buches gefundene und im Schnee eingefrorene Leiche sorgt dafür, dass sich das nachfolgende Geschehen um die Frage rankt: Wer denn nun Täter und Opfer sind und was in der Silvesternacht geschehen ist. Dazu werden die Ereignisse abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit erzählt, wodurch der Hörer einen guten Einblick in die Beziehungen der Figuren zueinander erhält. Leider aber tun sich die zwischen ihnen schwelenden Konflikte und Zwistigkeiten erst im späteren Verlauf der Handlung auf, sodass es viel zu lange dauert, bis es wirklich spannend wird. Dafür ist die Umsetzung zum Hörbuch gelungen, in dem es gleich fünf Sprecher gibt, die in der Rolle der erzählenden Figuren angenehm einfühlsam und lebendig sind.

Fazit und Bewertung:
Ein subtiler Thriller mit viel Konfliktpotenzial, der bis zum Schluss undurchsichtig bleibt und hinsichtlich der Spannung eher im mittleren Bereich angesiedelt ist. Dafür aber unterhält er im zwischenmenschlichen Bereich gut und überzeugt mit einer Atmosphäre, die düster und geheimnisumwoben in Erscheinung tritt.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Ein spannender und nah an der Realität angesiedelter Thriller

Das Fundstück
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Im Laderaum eines Fernbusses wird ein herrenloser Koffer gefunden, der zwei Gefrierbeutel mit abgetrennten Gliedmaßen enthält. Ein Schock für den Fahrer, der sich nicht erklären kann, wie der grausame ...

Im Laderaum eines Fernbusses wird ein herrenloser Koffer gefunden, der zwei Gefrierbeutel mit abgetrennten Gliedmaßen enthält. Ein Schock für den Fahrer, der sich nicht erklären kann, wie der grausame Fund dorthin gekommen ist. Doch er wird nicht der Einzige bleiben, der eine solche Fracht entdeckt. Auch in Berlin taucht ein Koffer mit makabrem Inhalt auf, wobei es diesmal vier Gefrierbeutel sind, die er in sich verbirgt. Und jedem dieser Gepäckstücke wurde eine Botschaft beigelegt, die eher Rätsel aufgibt, als ihre Herkunft erklärt. Deshalb nehmen mit dem Bremer Kommissar Olav Thorn und seiner Berliner Kollegin Leonie Grün gleich zwei versierte Ermittler die Verfolgung des Täters auf, der auch noch in weiteren Städten seine Spuren hinterlässt.

„Der Fund“ ist ein spannender und nah an der Realität angesiedelter Thriller, der bereits von der ersten Seite an nervenaufreibende Unterhaltung verspricht. Sei es durch einen vermummten Mann, der nachts in fremde Wohnungen eindringt oder einen skrupellosen Mörder, der seinen Opfern bei lebendigem Leib Körperteile abtrennt. Eine rasante und wendungsreiche Verbrecherjagd, die nichts für zartbesaitete Gemüter ist. Denn immer wieder entstehen grausame Bilder im Kopf des Lesers während er, genau wie die Kommissare auch, auf eine schnelle Ergreifung des Täters hofft. Nur ist dieser den Ermittlern immer einen Schritt voraus und nutzt die Unberechenbarkeit des Zufalls für sich aus, wodurch es für seine Handlungen keinen Algorithmus gibt.

Kurze Kapitel, eine flüssige Schreibweise und ein stetiger Wechsel zwischen verschiedenen Handlungssträngen treiben das Geschehen voran, während ein düsteres Setting und der zu allem entschlossene Täter für ausreichend Gänsehautmomente sorgt. Nur beim Finale hapert es ein wenig, das viel zu seicht angelegt worden ist und den in diesem Fall erwarteten knallharten Showdown leider vermissen lässt. Dafür aber hat Frank Kodiak, hinter dem der bekannte Thrillerautor Andreas Winkelmann steckt zwei Ermittler ins Rennen geschickt, die in ihren Handlungsweisen und Emotionen nachvollziehbar angelegt worden sind und sich trotz ihrer unterschiedlichen Art wunderbar ergänzen.

Fazit:
Ein spannender, blutiger und wendungsreicher Thriller, der seinen Ausgang lange Zeit nicht erahnen lässt und wunderbar kurzweilig unterhält.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Ein subtiler Thriller mit einigen Längen

Die Wälder
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Als Nina vom Tod ihres besten Freundes Tim erfährt, ist sie geschockt. Vor allem, weil er sie noch kurz zuvor angerufen hat, sie aber nicht ran gegangen ist. Nun bleibt ihr nur noch ein Brief, den Tim ...

Als Nina vom Tod ihres besten Freundes Tim erfährt, ist sie geschockt. Vor allem, weil er sie noch kurz zuvor angerufen hat, sie aber nicht ran gegangen ist. Nun bleibt ihr nur noch ein Brief, den Tim geschrieben hat und der eine verhängnisvolle Bitte an sie enthält. Nina soll seine Schwester Gloria finden, die einst in den undurchdringlichen Wäldern ihres Heimatdorfes spurlos verschwunden ist. Doch Nina hat sich geschworen, nie wieder einen Fuß dorthin zu setzen, wo einst Schreckliches geschah und wo die Düsternis alles verschlingt.

„Die Wälder“ ist ein Thriller, der sich nur langsam entfaltet, dann aber von einer geschickt inszenierten Gruselstimmung lebt. So gerät die Hauptfigur Nina immer wieder in Situationen hinein, die zum Fürchten sind und in denen sie um ihr Leben bangt. Dabei ist sie nicht die Einzige, die inzwischen erwachsen geworden, gegen die Ängste ihrer Kindheit kämpft. Auch ihr Freunde David ist mit dabei, der wegen seines Jobs bei der Polizei nicht viel riskieren will und der verräterische Henri, der sie damals im Stich gelassen hat, nun aber auf ihrer Seite steht.

Erzählt wird die Handlung abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit, sodass sich das durchlebte Trauma von vier befreundeten Kindern erst am Ende des Hörbuchs in seiner ganzen Tragweite offenbart. Deshalb muten die Handlungsweisen der beteiligten Figuren auf der Suche nach der Wahrheit manchmal seltsam an, was aber förderlich für die Aufrechterhaltung der Spannung und für die Erzeugung von Neugier beim Hörer ist. Leider aber sind diese Momente auch wieder schnell vorbei, da die Vergangenheitsbewältigung sehr detailliert erfolgt und es zu langen Unterbrechungen in der ansonsten rasant konstruierten Jagd nach einem potenziellen Mädchenmörder kommt.

Fazit:
Ein gelungenes Verwirrspiel, das in seiner Umsetzung streckenweise zu langatmig geraten ist, dafür aber mit einer düsteren Grundstimmung, überraschenden Wendungen und authentischen Figuren aufwarten kann. Eine gute Empfehlung für Hörer, die subtile Thriller mögen und eine Sprecherin wie Anna Schudt, die auch diesmal wieder fantastisch liest.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Ein mystischer Horrorroman, der zu ausufernd geraten ist und schnell zur Geduldsprobe wird.

Der unsichtbare Freund
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Der kleine David Ohlson schleicht sich nachts aus dem Haus. Er folgt fremden Stimmen, die er aus seinen Träumen kennt. Von ihnen getrieben betritt er den Wald und kehrt nie mehr zurück.

50 Jahre danach ...

Der kleine David Ohlson schleicht sich nachts aus dem Haus. Er folgt fremden Stimmen, die er aus seinen Träumen kennt. Von ihnen getrieben betritt er den Wald und kehrt nie mehr zurück.

50 Jahre danach ist der siebenjährige Christopher mit seiner Mutter auf der Flucht. Ein aufgeweckter Junge, der Wolkengesichter und Süßigkeiten mag und seine Mutter über alles liebt. In einem kleinen Örtchen namens Mill Grove richten sie ihr neues Zuhause ein und alles läuft gut, bis Christopher plötzlich Stimmen hört. Angelockt von ihnen geht er in den Wald und taucht erst 6 Tage später wieder auf. Seit dem verfügt er über Fähigkeiten, die sonst kein Mensch besitzt und will im Wald ein Baumhaus bauen, das bis zum Weihnachtstag fertig sein muss. Denn gelingt es ihm nicht, dieses zu errichten, wird Mill Grove mit allen seinen Bewohnern für immer untergehen.

"Der unsichtbare Freund" ist ein mystischer Horrorroman mit einem albtraumhaften Geschehen, der vollgepackt mit schicksalsgebeutelten Figuren und einem Kampf um Gut und Böse ist. Doch trotz der in ihm verankerten, faszinierenden Idee, funktioniert er über weite Strecken nicht. So verliert er sich nach einem die Neugier weckenden Anfang schnell in einem Gewirr von Handlungssträngen, während sich der Kampf zwischen verschiedenen Mächten immer wieder im Kreise dreht. Und mittendrin in befindet sich der kleine Christopher, der dem Hörer längst ans Herz gewachsen ist und in dem ganzen Durcheinander irgendwie für einen guten Ausgang sorgen soll.

David Nathan als Sprecher ist die perfekte Wahl. Er liest das Aufeinandertreffen zweier Welten und die damit verbundenen Geschehnisse dermaßen gruselig, dass es jede Menge Gänsehautmomente gibt. Schon allein, wenn er die zischende Lady spricht, ändert sich die Temperatur im Raum und ein Gefühl, dass Unheil naht, macht sich breit. Aber auch Stephen Chboskys Talent, die Ereignisse und Figuren so atmosphärisch und vielschichtig zu beschreiben, dass der Hörer sie förmlich vor sich sieht, hat einen großen Anteil daran. Hinzu kommt, dass der ständige Wechsel zwischen den Welten gut nachvollzogen werden kann und es jede Menge dramatische Szenen gibt. Nur leider ist der Raum zwischen ihnen mit weitschweifigen Handlungsabläufen angefüllt, sodass sich die Spannung nicht dauerhaft halten kann.

Fazit:
Ein wunderbar atmosphärischer Horror-Roman mit mystischen Elementen, der zu ausufernd geraten ist und schnell zur Geduldsprobe wird. Trotzdem fesseln Handlung und Figuren und mit ihnen ein verbissen geführter Kampf zwischen Gut und Böse, dessen Ausgang bis zum Schluss offenbleibt.

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Veröffentlicht am 01.01.2020

Ein nervenaufreibender Thriller

Dunkle Botschaft
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Ein Stromschlag in der Badewanne weist der Totenschein als Ursache für das Ableben einer jungen Frau aus, die die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz obduzieren soll. Routiniert geht sie dabei vor und stößt ...

Ein Stromschlag in der Badewanne weist der Totenschein als Ursache für das Ableben einer jungen Frau aus, die die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz obduzieren soll. Routiniert geht sie dabei vor und stößt auf eine Tätowierung am Kopf, die einen Hinweis auf ein Rätsel enthält. Von da an steht für Julia fest, dass die junge Frau ermordet worden ist und ihr Mörder ein perfides Spiel mit ihnen treibt. Und bald gibt es ein weiteres Opfer und egal, wie sehr sich Julia und der zuständige Kriminalkommissar Florian Kessler auch bemühen, der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus.

"Dunkle Botschaft" ist der vierte Fall der als Eislady bekannten Rechtsmedizinerin Julia Schwarz, die erst vor Kurzem die Leitung des Institutes übernommen hat und genervt von dem vielen Papierkram ist. Doch zum Glück hat sie eine fähige Sekretärin, auf die sie sich in allen Belangen verlassen kann, während sie selbst gemeinsam mit ihrem Freund Florian Kessler einen hinterhältigen Serienmörder jagt. Diesem allerdings ist nur schwer beizukommen, genau wie seinen Rätseln, deren Lösung er als Bedingung für das Überleben seines nächsten Opfers stellt.

Eine interessante Krimihandlung verknüpft mit dem Privatleben der Figuren erlebt der Hörer in diesem Hörbuch, das voller spannender Momente, angsteinflößender Szenen und bizarrer Rätsel ist. Dabei stört es wenig, dass die am Seziertisch ausgebildete Rechtsmedizinerin mit Vorliebe eigene Ermittlungen anstellt und damit auch noch erfolgreicher als der zuständige Kommissar Florian Kessler ist. Denn der mit ihren Alleingängen verbundene Unterhaltungswert ist hoch und deshalb sei Catherine Shepherd diese unrealistische Ermittlerwahl verziehen.
Die Lesung von Svenja Pages katapultiert direkt in die Handlung hinein. So erlebt der Hörer hautnah mit, wie ein kleiner Junge von seinem Großvater gequält, grausame Strafen ertragen muss oder eine Frau, ihrem Tod mituntenlang ins Auge sieht, bis endlich die Erlösung kommt. Mit gut gesetzten Nuancen gelesen, versteht es Svenja Pages dem Grauen eine Stimme zu geben, sodass der Hörer die damit verbundenen Gefühle regelrecht spüren kann.

Fazit:
Ein nervenaufreibender Thriller mit sympathischen Ermittlern und einem Fall, der interessant und vielschichtig ist.

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