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Veröffentlicht am 25.12.2019

Ein spannend inszeniertes Katz- und Maus-Spiel

Das Wesen
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Im Januar 1994 wird die Leiche eines kleinen Mädchens im Aachener Wald gefunden. Die vierjährige Juliane, die nur für kurze Zeit auf einem Spielplatz unbeaufsichtigt war, wurde seit drei Tagen vermisst. ...

Im Januar 1994 wird die Leiche eines kleinen Mädchens im Aachener Wald gefunden. Die vierjährige Juliane, die nur für kurze Zeit auf einem Spielplatz unbeaufsichtigt war, wurde seit drei Tagen vermisst. Ein dramatischer Fall, den Kriminalhauptkommissar Bernd Menkhoff gemeinsam mit seinem Junior-Partner Kommissar Alexander Seifert übernimmt. Und während es für den dreiundzwanzigjährigen Seifert der erste Mordfall ist, hat sein Kollege bereits ausreichend Erfahrung und ist davon überzeugt, dass der in der Nachbarschaft praktizierende Psychiater Dr. Lichner der Täter ist.

Fünfzehn Jahre danach stehen die Kriminalbeamten Menkhoff und Seifert erneut vor der Tür des Psychiaters, der zwei Jahre zuvor die Haftanstalt verlassen konnte. Wieder suchen sie ein Mädchen, das einer anonymen Anzeige nach, aus der Wohnung des verurteilten Pädophilen verschwunden ist. Diesmal allerdings ist es dessen eigene Tochter. Merkhoff, der geradezu besessen davon ist, den unseriösen Arzt erneut hinter Schloss und Riegel zu bringen, versteht die Meinung seines Kollegen Seifert nicht, der arge Bedenken hegt. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse als ein weiteres Mädchen verschwunden ist und Seifert sich entscheiden muss, auf wessen Seite er steht.

"Das Wesen" ist ein fesselnder Thriller, der den Leser in einen Sog von Ereignissen reißt, die in zwei Zeitebenen spielen. Da ist zum einen der Mord an einem vierjährigen Mädchen, der 1994 stattgefunden hat und dessen Ermittlungsarbeit in chronologischer Reihenfolge dargestellt wird. Zum anderen werden die Ereignisse dargestellt, die 15 Jahre nach der schrecklichen Tat, die Frage nach der Schuld des verurteilten Psychiaters erneut stellen lassen. Abwechselnd erzählt, eröffnen sie dem Leser ein Szenario, das erschreckende Ausmaße annimmt und sehr wendungsreich vonstattengeht. Dabei bildet die sich aufschaukelnde Rivalität zwischen dem cholerischen Kriminalhauptkommissar Menkhoff und dem zwielichtigen Psychiater Lichner den Kern der Handlung, während der erzählende Alexander Seifert immer wieder zwischen die Fronten gerät. Kurze Kapitel, gut gesetzte Cliffhanger und ein flüssiger Schreibstil ergänzen den gut durchdachten Plot und tun ihr Übriges dazu, die von Beginn an herrschende Spannung zu halten und den Leser in ihren Bann zu ziehen.

Fazit:
Mit "Das Wesen" erwartet den Leser ein spannend inszeniertes Katz- und Maus-Spiel, das von den Rivalitäten seiner Charaktere lebt und es sich nicht nehmen lässt, das Böse im Menschen zu offenbaren.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Ein ungewöhnlicher Thriller, der leider zu detailreich erzählt worden ist

Im Wald der stummen Schreie
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Eine überaus brutale Mordserie erschüttert Paris und lässt die zuständigen Ermittler nicht mehr zur Ruhe kommen. Denn der Anblick, der sich den hart gesottenen Polizisten an den jeweiligen Tatorten bietet, ...

Eine überaus brutale Mordserie erschüttert Paris und lässt die zuständigen Ermittler nicht mehr zur Ruhe kommen. Denn der Anblick, der sich den hart gesottenen Polizisten an den jeweiligen Tatorten bietet, ist dermaßen grausam, dass er sich für immer in ihre Gehirne einbrennt. Junge Frauen mit bestialisch verstümmelten Körpern befinden sich dort und legen ein deutliches Zeugnis davon ab, was ein kannibalistisch veranlagter Serienkiller getan hat.

Jeanne Korowa ist fünfunddreißig Jahre alt, als Ermittlungsrichterin tätig und wünscht sich nichts sehnlichster, als eines Tages einen Serienkiller zur Strecke zu bringen. Doch bis es so weit ist, beschäftigt sich die von Depressionen geplagte, unverheiratete und kinderlose Frau mit unspektakulären Fällen, die ihr ein sicheres Einkommen bieten. Als ihr plötzlich durch Zufall eine nicht genehmigte Abhöraktion Details aus dem Leben eines Mannes beschert, dessen Sohn möglicherweise der gesuchte Kannibalen-Killer ist, gibt es kein Halten mehr. Ohne Skrupel macht sich die resolute Juristin allein daran, der Spur des Kannibalen zu folgen und gerät in den undurchdringlichen Wäldern des südamerikanischen Dschungels in Machenschaften hinein, die sie das Fürchten lehren.

"Im Wald der stummen Schreie" ist ein ungewöhnlicher Thriller, der mit einem schnellen und äußerst blutrünstigen Einstieg beginnt, sich dann aber in Details der menschlichen Entwicklungsgeschichte und in einem Zuviel an Informationen über die Brutalität der mittelamerikanischen Militärregime verliert. So ist der Hörer gezwungen, langatmigen Vorträgen zu lauschen, um hinter die Beweggründe der Tat und die Besonderheiten des Täters zu kommen. Schade. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen und hätte dazu geführt, den Hörer mit einem spannenden Plot an das Geschehen zu fesseln. So allerdings nervt der mit einem mystischen Anstrich versehende Thriller, obwohl seine Hauptfigur und die ihm zugrunde liegende Idee gut funktionieren.

Fazit:
"Im Wald der stummen Schreie" ist ein Thriller, der menschliche Grenzen auslotet, in seiner Umsetzung allerdings zu detailliert erscheint. Dafür aber überzeugt Andrea Sawatzki als Sprecherin und ermöglicht der brutal erzählten Geschichte doch noch eine Chance für gut befunden zu werden.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Ein tiefgründiger, aber auch sehr ruhiger Kriminalroman

Abgründe
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Nichts ist schädlicher für eine Person des öffentlichen Lebens, als sich auf einem Bild in den Medien wieder zu finden und das auch noch in einer pikanten Situation. Eine Peinlichkeit, die Hermann und ...

Nichts ist schädlicher für eine Person des öffentlichen Lebens, als sich auf einem Bild in den Medien wieder zu finden und das auch noch in einer pikanten Situation. Eine Peinlichkeit, die Hermann und seine Frau vermeiden möchten. Deshalb sucht das Ehepaar nach einer Möglichkeit, dieses Dilemma zu umgehen. Doch das Schweigegeld, das ein Erpresserpärchen von ihnen fordert, ist viel zu hoch. Und so bleibt ihnen nur noch eine Chance. Hermann muss die guten Beziehungen eines Freundes nutzen, um mithilfe der Polizei gegen die Erpresser vorzugehen.

"Abgründe" ist der 10. Fall der Krimi-Serie um den isländischen Kommissar Erlendur Sveinsson, der, wie auch in seinem 9. Fall, immer noch im Urlaub weilt. Für ihn übernimmt Sigurdir Oli die Ermittlungen, der bereits als Partner von Erlendur bekannt geworden ist. Ohne die Hilfe seiner Kollegen und dem Kreuzfeuer der Kritik ausgesetzt, ermittelt er allein und versucht, die Probleme eines Bekannten auf eigene Faust zu lösen. Eine Gefälligkeit, die nicht nur eine Menge Ärger nach sich zieht, sondern auch noch weitere Verbrechen ans Tageslicht bringt. Allerdings präsentiert sich Sigurdir Oli als Kommissar, dem neben der langjährigen Erfahrung auch das nötige Charisma fehlt, was ihn als Person streckenweise langweilig erscheinen lässt.

Eine Fadheit, die sich zum Glück nicht auf die eigentliche Handlung überträgt. Denn obwohl der überwiegende Teil des Hörbuches aus der Sicht des ermittelnden Kommissars geschildert wird, hat Arnaldur Indridason ausreichend falsche Fährten und überraschende Wendungen in die Krimihandlung eingebaut. Ein guter Grundstein für einen zwar sehr ruhig verlaufenden Roman, aber einer der angenehm unterhaltsam ist. So spielen vorwiegend menschliche Abgründe und persönliche Begehren eine besondere Rolle und lassen bis zum Schluss nicht erraten, wie die verschiedenen Verbrechen miteinander zusammenhängen.

Fazit:
"Abgründe" ist ein gut konstruierter Kriminalroman, der trotz seiner langsamen Gangart gut unterhält. Mit viel Einfühlungsvermögen und passend gesetzten Nuancen gelesen, überzeugt Walter Kreyes Vortrag vor allem die Hörer, die tiefgründige skandinavische Krimis mögen.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Ein temporeicher Thriller

Abgeschnitten
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Es ist ein ganz normaler Morgen, als Paul Herzfeld das rechtsmedizinische Institut des BKA betritt, um seine Arbeit am Seziertisch zu verrichten. Noch ahnt der Spezialist für Gewaltverbrechen nicht, dass ...

Es ist ein ganz normaler Morgen, als Paul Herzfeld das rechtsmedizinische Institut des BKA betritt, um seine Arbeit am Seziertisch zu verrichten. Noch ahnt der Spezialist für Gewaltverbrechen nicht, dass dieser Tag sein Leben für immer verändern wird. Aber nur kurze Zeit später findet Paul Herzfeld in dem stark lädierten Kopf einer grausam zugerichteten Leiche einen Zettel vor, auf dem die Telefonnummer seiner siebzehnjährigen Tochter steht. Ohne zu zögern ruft er sie an und wird mit einer Bandansage konfrontiert, die seine schlimmsten Befürchtungen wahr werden lässt. Denn ein Unbekannter hat Hannah entführt und ihm bleibt nur wenig Zeit, sie zu finden.

Zur gleichen Zeit versteckt sich die Comiczeichnerin Linda Kaminski in einem Ferienhaus auf der Nordseeinsel Helgoland, um vor ihrem gewalttätigen Ex-Freund Danny zu flüchten. Doch die Hoffnung, ihm entkommen zu sein, schwindet jäh, als merkwürdige Vorkommnisse beweisen, dass er sie erneut gefunden hat. Zu allem Unglück schneidet auch noch ein aufkommender Orkan die Insel vom Festland ab und Linda, die sich ihrem Peiniger ausgeliefert fühlt, stolpert am Strand über eine Leiche. Ausgerechnet dieser Tote ist es, in dessen Körper der nächste Hinweis von Hannahs Entführer steckt und außer Linda ist niemand da, der sich damit befassen kann.

"Abgeschnitten" ist ein rasant ins zenierter Thriller, den Sebastian Fitzek in Zusammenarbeit mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos geschrieben hat. Einem Kenner seines Fachs, dessen Veröffentlichungen interessanter Fälle vielen Hörern geläufig sein dürften. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Spezialist für Gewaltverbrechen und Rechtsmediziner die Hauptrolle spielt und neben einer beherzt auftretenden Comiczeichnerin den Verlauf des Geschehens bestimmt.

Entführung und Vergewaltigung, Erpressung und Mord, Folter und Suizid. Sebastian Fitzek und Michael Tsokos bedienen sich eines umfangreichen Repertoires grauenhafter Verbrechen, um ihre Hörer gut zu unterhalten. Schonungslos schildern sie medizinische Details, bauen eine Vielzahl überraschender Wendungen in das Geschehen ein und lassen interessante Charaktere agieren. Ein brutal in Erscheinung tretender und sehr dramatisch verlaufender Thriller, der abwechselnd von Simon Jäger und David Nathan gelesen wird.

Fazit:
"Abgeschnitten" ist ein temporeicher und spannend arrangierter Thriller, dessen Handlungsverläufe sehr anschaulich geschildert sind und der deshalb vorwiegend für hart gesottene Hörer geeignet ist.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Ein Psychothriller, der gekonnt mit den Ängsten seiner Hörer spielt

Passagier 23
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Der Polizeipsychologe Martin Schwartz kämpft noch Jahre nach dem Verschwinden seiner Frau und seines kleinen Sohnes mit den Folgen der unfassbaren Tragödie. Ohne jemals darüber nachzudenken, wie zerstörerisch ...

Der Polizeipsychologe Martin Schwartz kämpft noch Jahre nach dem Verschwinden seiner Frau und seines kleinen Sohnes mit den Folgen der unfassbaren Tragödie. Ohne jemals darüber nachzudenken, wie zerstörerisch sein Leben seit den verhängnisvollen Ereignissen auf dem Kreuzfahrtschiff geworden ist, nimmt er einen gefährlichen Auftrag nach dem anderen an. Eine Strategie, die nur so lange funktioniert, bis er auf eine vermeintliche Thrillerautorin stößt, die behauptet zu wissen, was damals geschehen ist. Mit dem Ziel, den Verbleib seiner Familie aufzuklären, begibt er sich erneut auf das mit Passagieren vollgestopfte Schiff und wird mit Dingen konfrontiert, die mehr als nur unfassbar sind.

"Passagier 23" ist ein gut funktionierender Psychothriller, der zum einen auf wahre Begebenheiten beruht - denn immer wieder verschwinden Menschen während der Fahrt auf den gigantischen Passagierschiffen -, zum anderen der ausufernden Fantasie von Sebastian Fitzek entspringt. Dabei sind es vor allem die in ihm zutage tretenden und völlig unerklärlichen Vorkommnisse, die den Hörer an das Geschehen fesseln. Deshalb stört es auch wenig, dass dabei die Figuren ins Hintertreffen geraten. Denn sie sind lediglich die Marionetten in einem perfiden Spiel, das von verbrecherischen Machenschaften und grausamen Moralvorstellungen nur so strotzt.

Gelesen wir der akustische Albtraum von Simon Jäger, der bereits einige Psychothriller des Berliner Autors zu Gehör gebracht hat. Mit seiner unverwechselbar stoischen Art, das auf menschliche Verhaltensweisen basierende Grauen nachempfindbar aufleben zu lassen, beschert er dem Hörer jede Menge Momente, die angefüllt von Unbehagen und aufkommender Angst sind. Egal, ob er ein in Not geratenes Kind verkörpert oder einen traumatisierten Erwachsenen spricht. Stets findet er die richtige Balance zwischen Lautstärke, Tonlage und Tempo und haucht der Figur sein Leben ein.

Fazit:
"Passagier 23" ist ein geschickt arrangierter Psychothriller, der gekonnt mit den Ängsten seiner Hörer spielt und von Schockmomenten und rätselhaften Ereignissen profitiert. Viel Tiefgang allerdings sollte man bei diesem Hörbuch nicht erwarten.

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