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Veröffentlicht am 07.06.2019

Ein superspannender und nervenaufreibender Thriller

Auris
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Eine erfolgreich beendete Geiselnahme in Spandau ist Matthias Hegels letzter Fall. Danach gesteht der forensische Phonetiker einen Mord, den er an einer Obdachlosen begangen haben will und sitzt nach einem ...

Eine erfolgreich beendete Geiselnahme in Spandau ist Matthias Hegels letzter Fall. Danach gesteht der forensische Phonetiker einen Mord, den er an einer Obdachlosen begangen haben will und sitzt nach einem medienträchtigen Gerichtsverfahren im Gefängnis ein. Dort wird er von der jungen True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge besucht, die an seine Schuld nicht glauben will. Mit einer Verbissenheit, die schnell gefährlich für sie wird, rollt sie den in ihren Augen mysteriösen Fall neu auf und stößt dabei auf ein Komplott aus Lügen und Intrigen, dessen Drahtzieher ihr haushoch überlegen ist.

„Auris“ ist ein superspannender und nervenaufreibender Thriller, der auf einer Idee des Bestsellerautors Sebastian Fitzek beruht und nach dem gemeinsamen Plotten von Vincent Kliesch schriftstellerisch umgesetzt worden ist. Eine Zusammenarbeit, die gute Früchte getragen hat. Denn für Thrillerfans ist die Geschichte einer wagemutigen Podcasterin durch das rasante Geschehen und dem nicht zu erahnenden Verlauf ein Genuss. Während Krimifreunde gefesselt von dem eigentlichen Fall, den akribisch geführten Recherchen und den gut ausgearbeiteten Figuren sind. Deshalb lohnt es sich vor allem auch auf die Nebenfiguren zu achten, weil sie genau wie die Podcasterin und der Phonetiker ungemein wichtig für die Entwicklung und den Fortgang der Story sind.

Vincent Kliesch versteht es, mitreißend und lebendig zu schreiben. Bereits von der ersten Seite an nimmt er seine Leser tief in menschliche Abgründe mit und präsentiert ihnen eine Handlung, die unfassbar und haarsträubend ist. So geschieht es, dass nicht nur der eigentliche Fall, sondern auch seine Lösung durch verblüffende Wendungen überrascht. Denn ganz zum Schluss ist die ans Tageslicht gezerrte Wahrheit plötzlich keine mehr und niemand weiß, was dahinter steckt. Ein fieser Cliffhanger, der geschickt erdacht, für Verwunderung und Ärger sorgt und neben dem unbändigen Gerechtigkeitsdrang der True-Crime-Podcasterin, auch die Neugier des Lesers entfacht. Doch zunächst einmal ist Geduld gefragt, bis Jula erneut in ihre Nachforschungen einsteigen kann und das Interesse des Lesers mittels einer Fortsetzung befriedigt werden kann.

Fazit:
Daumen hoch für einen Thriller, der sich wunderbar spannend und unterhaltsam liest und der Garant für ein aufregendes Leseerlebnis ist.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Ein amüsanter und zugleich spannender Regionalkrimi

Schwarzwasser
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Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner zieht das Pech magisch an. Erst brennt seine illegale Schnapsbrennerei und beschädigt das Haus, in dem er wohnt. Dann wird ihm durch einen hundsgemeinen Einsatz seines ...

Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner zieht das Pech magisch an. Erst brennt seine illegale Schnapsbrennerei und beschädigt das Haus, in dem er wohnt. Dann wird ihm durch einen hundsgemeinen Einsatz seines Kollegen Greiner der Führerschein entzogen. Eine Frechheit, die verschiedene Rachegelüste in ihm aufkommen lässt. Doch bevor sich eine passende Gelegenheit ergibt, macht Kreuthner auf einer Faschingsfeier eine fesche Friseuse klar, mit der er eine lauschige Nacht zu verbringen gedenkt. Dazu bugsiert er sie in ein leer stehendes Haus, in dem er prompt auf eine Leiche stößt und auf eine verwirrte Frau, die ihn gnadenlos mit der Waffe bedroht. 

„Schwarzwasser“ ist der siebte Fall des ungleichen Teams der Miesbacher Polizei, das aus dem bodenständigen Kommissar Clemens Wallner und seinem viel zu leichtlebigen Kollegen Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner besteht. Und wie bereits gewohnt, geraten die Beiden auch diesmal wieder in eine turbulente Ermittlung hinein, bei der Wallners Großvater Manfred eine nicht unerhebliche Rolle spielt und Kreuthner fast erschossen wird. Ein Umstand, der trotz der in ihr wohnenden Peinlichkeit geklärt werden muss, wie auch der perfide verübte Mord an einem unbekannten Toten, den es laut Personenregister nicht gibt. Dabei sollte der Leser sich scheuen, die Kapriolen des Polizeiobermeisters Leonhardt Kreuthner auf die Waagschale zu legen. Denn dann müsste der stets an der Grenze zur Legalität agierende Beamte längst unehrenhaft aus dem Polizeidienst entlassen worden sein.

Erzählt wird das turbulente Geschehen in zwei zeitlich unabhängigen Handlungssträngen. So begibt sich der Leser zum einen in das Jahr 1996 hinein, als ein junger Anwalt in Berlin zu unlauteren Handlungen gezwungen wird. Zum anderen ist er im Jahr 2016 dabei, wenn Wallner und Kreuther ermitteln. Dass die beiden Handlungsstränge zusammenführen, ist dem Leser von Beginn an klar, doch wie und warum, das stellt sich erst im Verlaufe des Buches heraus. Bis dahin regt die von Andreas Föhr ernsthaft aufgearbeitete Vergangenheit immer wieder zum Nachdenken an, während die Spannung trotz jeder Menge amüsanter Szenen nicht auf der Strecke bleibt. Hinzu kommen diesmal sogar einige Fakten aus Wallners Familiengeschichte und sein bis dato unbekannter Vater, den er nach einigem Hin und Her zu Gesicht bekommt. Kombiniert mit einem fesselnden Schreibstil, überraschenden Wendungen und detailreich gezeichnete Figuren überzeugt der gut konstruierte Fall, bei dem der Leser mit seinem Wissensstand den Ermittlern stets überlegen ist. 

Fazit:
„Schwarzwasser“ ist ein amüsanter und zugleich spannender Kriminalroman mit viel Lokalkolorit, wunderbar schrägen Figuren und einer Handlung, die es in sich hat.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Ein spannender und wunderbar atmosphärischer Sylt-Krimi

Finsteres Kliff
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Am Tag nach dem traditionellen Biikebrennen wird auf dem Morsumer Cliff die Leiche eines Hobby-Archäologen gefunden, dem mit einem Messer die Kehle aufgeschlitzt worden ist. Eine grausame Tat, die einen ...

Am Tag nach dem traditionellen Biikebrennen wird auf dem Morsumer Cliff die Leiche eines Hobby-Archäologen gefunden, dem mit einem Messer die Kehle aufgeschlitzt worden ist. Eine grausame Tat, die einen gut geplanten Racheakt vermuten lässt. Aber nicht nur sein blutiges Ableben ist verantwortlich dafür, dass von nun an Liv Lammers und ihre Kollegen von der Flensburger Mordkommission rund um die Uhr auf Sylt tätig sind. Auch das Verschwinden einer jungen Frau, die zudem die Freundin des Toten ist, lässt sie nicht mehr ruhen. Als dann auch noch der Verdacht aufkommt, dass ein Wikingerschatz gestohlenen worden ist und es weitere ungeklärte Verbrechen in der Gegend gibt, setzen die versierten Ermittler alles daran, dem unredlichen Treiben ein Ende zu setzen.

„Finsteres Kliff“ ist der dritte Band der Liv Lammers Serie von Sabine Weiß, die neben ihrem auf Sylt spielenden Kriminalromanen auch erfolgreich historische Romane schreibt. Deshalb wundert es nicht, dass es in dem neuen Fall mit der sympathischen Flensburger Kommissarin auch um einen alten Schatz und den noch immer praktizierten Traditionen der Wikinger geht. Aber auch dem Leben auf der beliebten Ferieninsel schenkt Sabine Weiß ausreichend Platz und erzählt von einer wunderschönen Landschaft, die mit ihren endlose Dünen und Strände einzigartig ist, einem Wetter, das sich gerne rau und ungestüm präsentiert und von Menschen, die mit Leib und Seele in dieser Idylle beheimatet sind.

Jede Menge Spuren und Verdächtige, geschickt eingebaute Wendungen und undurchsichtige Figuren sorgen neben gleich mehreren Verbrechen dafür, dass der Leser gleich zu Beginn an das Geschehen gefesselt wird. Zudem hält die Tatsache, dass der Leser bis ganz zum Schluss rätseln muss, wer hinter dem Mord an den Hobby- Archäologen steckt, die Spannung hoch und ist der Grund dafür, dass das Buch nur schwer aus der Hand gelegt werden kann. Kombiniert mit einem Schreibstil, der sich wunderbar flüssig liest und ein Ermittlungsmarathon, der es in sich hat, ist das Lesen ein Genuss. Ein Kriminalroman also, der jedem Fan kniffliger Regionalkrimis wärmstens empfohlen werden kann und durch seine gut beschriebenen Atmosphäre die Lust auf einen Urlaub auf der beliebten Ferieninsel weckt. Dann aber bitteschön ohne Verbrechen und den damit einhergehenden Trubel rundherum.

Fazit:
Ein toller Sylt-Krimi, der neugierig auf weitere Fälle mit der Lübecker Kommissarin Liv Lammers werden lässt.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Ein emotional mitreißender Psychothriller

Ich - Im Dunkel der Angst
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Es ist schwer ein Kind zu verlieren. Trauer und Schmerz fressen das ganze Leben auf. Doch aus Wut einen Mord zu begehen, ist nicht der richtige Weg. Und trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die genau ...

Es ist schwer ein Kind zu verlieren. Trauer und Schmerz fressen das ganze Leben auf. Doch aus Wut einen Mord zu begehen, ist nicht der richtige Weg. Und trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die genau das tun. Wie die Mutter von Gretchen, deren Tochter sich im Alter von zwölf Jahren das Leben genommen hat und die sich nun mit Gewalt rächen will. Doch nicht nur sie findet nach ihrem tragischen Verlust nur schwer ins Leben zurück. Auch die beiden Schwestern Pia und Hannah tun sich schwer, mit den von ihnen erlittenen Schicksalsschlägen umzugehen. Deshalb ziehen sie in ein Villenviertel nach Warnberg, wo ein Neuanfang die Wunden der Vergangenheit heilen soll. Pia, die nach einer Fehlgeburt mit allen Mitteln schwanger werden will und Hannah, die nach einem Verkehrsunfall, mit einer quälenden Schuld leben muss.

„Ich: Im Dunkel der Angst“ ist ein vielschichtiger und emotional bewegender Psychothriller, der tief in die Gefühls- und Gedankenwelt dreier, völlig unterschiedlicher Frauen blicken lässt. Dorthin, wo ein durchlebtes Trauma alles durcheinanderbringt und wo nie wieder die von ihnen geliebte Ordnung herrschen wird. So wundert es nicht, dass sie durch ihre erlittene Qual bis zum Äußersten gehen und Dinge tun, die ihrer nicht würdig sind. Und die ganze Zeit über spürt der Leser die Verzweiflung in ihnen, die sie zu übermannen droht und eine damit einhergehende Wut, die ihre Unsicherheit zu überlagern versteht. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die Astrid Korten geschickt in eine undurchsichtige Handlung packt und damit ihre Leser Seite für Seite immer wieder neu überrascht.

Drei Frauen, deren Leben aus den Fugen gerät und drei Handlungsstränge, die immer mehr ineinanderfließen. So wird die Geschichte einer perfiden Rache aus der Sicht von Pia, Hannah und einer lange Zeit unbekannten Mutter erzählt, die als ICH in Erscheinung tritt. Und ganz egal, welche Vermutungen der Leser zu ihrer Person anstellt. Erst ganz zum Schluss wird er durch die Nennung ihres Namens überrascht und merkt, wie sich die Puzzleteile ineinanderfügen. Bis es aber so weit ist und die Mörderin endlich am Pranger steht, sorgen angenehm kurze Kapitel, geschickt platzierte Andeutungen und Angst einflößende Szenen dafür, dass die Handlung trotz einer in ihr wohnenden Ruhe an Fahrt gewinnt und der Leser das Buch nur schwer aus der Hand legen kann.

Fazit:
Wie ein Film läuft das Geschehen im Kopf des Lesers ab und lässt ihn die Wut und Verzweiflung, die Hilflosigkeit und Angst der Figuren hautnah erleben, sodass er emotional mitgerissen wird. Ein Psychothriller, der sich wunderbar nervenaufreibend präsentiert und dabei authentisch in Erscheinung tritt.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Ein ruhiger Krimi, der fesselt und bewegt

Nachts schweigt das Meer
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Detective Inspektor Ben Kitto kehrt nach dem tragischen Tod seiner Kollegin Clare auf die Insel Bryher zurück, wo er eine Auszeit nehmen will. Doch kaum ist er dort angekommen, wird ein junges Mädchen ...

Detective Inspektor Ben Kitto kehrt nach dem tragischen Tod seiner Kollegin Clare auf die Insel Bryher zurück, wo er eine Auszeit nehmen will. Doch kaum ist er dort angekommen, wird ein junges Mädchen vermisst, das später unterhalb der Klippe tot am Wasser aufgefunden wird. Ein Schock für die Familie, die nach der Tragödie vollends zerbricht, während die Inselbewohner entsetzt über das Vorhandensein eines Mörders in ihrer Mitte sind. Denn außer einem kleinen Diebstahl wurden seit Langem keine Verbrechen mehr auf der kleinen Insel verübt, sodass die Türen dort für jedermann offenstehen. Nun aber schleicht sich die Angst in ihre Köpfe ein. Und Ben, der aufgrund seiner Erfahrungen bei der Mordkommission die Ermittlungen übernimmt, hat es schwer, weil er den Mörder im Kreis seiner einstigen Freunde und Nachbarn finden muss.

„Nachts schweigt das Meer“ ist ein sehr atmosphärischer Kriminalroman, der seine Leser auf die Kleinste der Scilly Inseln entführt, wo jeder Bewohner den anderen gut kennt. Deshalb dauert es nicht lange, bis das Misstrauen Überhand gewinnt, weil gut gehütete Geheimnisse in ihrer überschaubaren Gemeinschaft nicht wirklich welche sind. So ist es egal, ob Bens Onkel den Jugendlichen auf der Insel Geld gegeben hat, um ihre Vorhaben zu unterstützen, oder ein Lehrer der sexuellen Belästigung beschuldigt wird, obwohl es nie zu einer Anklage kam. Sie alle werden von nun an mittels Rufmord an den Pranger gestellt, weil die Unsicherheit unter den Bewohnern enorme Früchte trägt.

Gleich mehrere Verbrechen, die niemand in der scheinbare Idylle vermutet hat und eine Reihe an akribisch geführten Ermittlungen stehen im Mittelpunkt des Geschehens, während der aus Bryher stammende und zur Zeit etwas ausgebrannte Detective Inspektor Ben Kitto die Hauptfigur in dem immer emotionaler werdenden Drama ist. Ben, der nach dem Tod seiner einstigen Kollegin mit Schuldgefühlen zu kämpfen hat, funktioniert am Anfang nur, weil es von ihm erwartet wird. Später aber kniet er sich dann aber immer mehr in die Ergreifung des Mörders hinein und wird am Ende mit einer positiven Entwicklung in seinem eigenen Leben überrascht. Trotzdem erscheint dieser Kriminalroman eher düster, als hoffnungsfroh und zeigt auf, wozu Menschen in einer emotionalen Extremsituation fähig sind.

Fazit:
„Nachts schweigt das Meer“ ist der erste Teil einer Krimireihe auf den Scilly-Inseln, der trotz schwerer Verbrechen ruhig in Erscheinung tritt und durch die in ihm schwelende Angst fesselt und bewegt.