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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2018

Erneut eine gute Mischung aus Drama, Romantik und Intrigen

Game of Destiny
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Noch immer ist der Mord an dem Immobilientycoon Nathaniel West nicht aufgeklärt, während die Polizei alles dafür tut, den Ereignisse des verhängnisvollen Abends auf den Grund zu kommen. Eine prekäre Situation, ...

Noch immer ist der Mord an dem Immobilientycoon Nathaniel West nicht aufgeklärt, während die Polizei alles dafür tut, den Ereignisse des verhängnisvollen Abends auf den Grund zu kommen. Eine prekäre Situation, die sich zuspitzt, als Emma einem Nachbarschaftsstalker auf die Spur zu kommen versucht und dabei gleichzeitig dem Mörder eine Falle stellt. Denn plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Emma wird von der düsteren Vergangenheit ihrer Familien eingeholt, Monroe muss erfahren, dass ihr gut gehütetes Geheimnis nicht mehr sicher ist und Jamie kämpft mit allen Mittel um die einzige Frau, die er wirklich liebt. Wird es ihnen gelingen, die fatalen Ereignisse unbeschadet zu überstehen?

„Game of Destiny“ ist der dritte und letzte Teil der „Love-Vegas-Saga“, die in der sündigen Metropole Las Vegas spielt und das Schicksal von zwei jungen Menschen, ihre verbotene Liebe und ein handfestes Verbrechen in den Mittelpunkt der Handlung stellt. Eine Kombination, die bereits von Beginn an für wendungsreiche Ereignisse sorgte und ihre vorwiegend jugendlichen Leser mit einer turbulent verlaufenden Story fesselt. Deshalb stört es auch wenig, dass neben ausreichend Klischees auch genug Glanz und Glimmer vorhanden ist und die Figuren in ihrer von Macht und Reichtum bestimmten Welt unerreichbar sind.

Der Schreibstil von Geneva Lee war erneut angenehm flüssig und sorgte mit vielen Wendungen und überraschenden Erkenntnissen dafür, das der Leser den Roman nur schwer aus der Hand legen kann. Nach zwei ebenso turbulenten Teilen und einer stetig geschürten Neugier ordnen sich endlich die Geschehnisse und der Mörder bekommt ein Gesicht. Eines das nur schwer zu erraten war und das Resultat von geschickten Täuschungen und gut platzierten Vermutungen ist. Doch trotz des überraschenden Finales gab es in der Mitte des Buches einige Spannungsschwächen und auch die Figuren präsentierten sich nicht mehr so undurchsichtig und unberechenbar, wie zuvor.

Fazit:
Der gelungene Abschluss der „Love-Vegas-Trilogie“, die mit einer guten Mischung aus Drama, Romantik und Intrigen wunderbar kurzweilig unterhält.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Ein toller Sommerroman mit liebenswerten Figuren

Sommerhaus zum Glück
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Um der gescheiterten Affäre mit ihrem Chef Per zu entfliehen, flüchtet Elodie nach St. Ives, wo sie ein am Meer liegendes Bed & Breakfast kauft. Doch der anfänglichen Euphorie folgt schon bald eine nicht ...

Um der gescheiterten Affäre mit ihrem Chef Per zu entfliehen, flüchtet Elodie nach St. Ives, wo sie ein am Meer liegendes Bed & Breakfast kauft. Doch der anfänglichen Euphorie folgt schon bald eine nicht geahnte Ernüchterung. Denn kaum ist Elodie in dem kleinen Fischerdorf angekommen, muss sie erkennen, dass die erhoffte Goldgrube ein Geld verschlingende Bruchbude ist und vom versprochenen Blick auf das Meer fehlt auch jede Spur. Ein Desaster, dass sie zwar anfänglich erschreckt, das aber nach einigem Hin und Her eine ungeahnte Kampfeslust in ihr weckt. So beginnt sie mithilfe einiger Bewohner das alte Cottage zu renovieren und lernt dabei nicht nur zwei neue Freundinnen kennen, sondern auch einen merkwürdigen Deutschen, der schon bald eine nicht zu unterschätzende Rolle in ihrem Leben spielt.

Nach "Sommer in St. Ives" und „Mein Herz ist eine Insel“ ist „Sommerhaus zum Glück“ der dritte Roman, den Anne Sanders geschrieben hat. Aber nicht nur unter diesem Pseudonym veröffentlicht die ehemalige Journalistin ihre Bücher. Auch als Alexandra Pilz hat sie sich einen Namen gemacht. Hier allerdings im Jugendbereich, wo sie die 17-jährige Emily gleichermaßen in der Gegenwart und in der Vergangenheit spannenden Abenteuern aussetzt. Eine vielseitige und talentierte Autorin, deren Schreibstil nur so über die Seiten fliegen lässt und die ihre Leser tief in die Gedankenwelt der handelnden Figuren entführt. Dorthin, wo sie sich mit dem was ihnen geschieht, auseinandersetzen und abwägen, was sie als Nächstes tun.

Aber nicht nur die interessanten und nicht immer logisch handelnden Figuren sind es, die auch das "Sommerhaus zum Glück" mit Leben füllen. Auch die Atmosphäre stimmt und der sich in den Dialogen niederschlagende Humor. So liefert sich Elodie, die nach Cornwall geflüchtet ist, mit dem aus Lübeck stammenden Kaffeeshop-Besitzer Tom einen regelmäßigen Schlagabtausch, der beim Lesen schmunzeln lässt, während romantische Gefühle und handfeste Lebenskrisen gleichermaßen an der Tagesordnung sind. Eine gute Mischung, die realitätsnah in Erscheinung tritt, dabei aber auch ein zufriedenstellendes Happy End mit sich bringt.

Fazit:
Ein toller Sommerroman, der sich wunderbar kurzweilig liest und mit einem turbulenten Plot und liebenswerten Figuren überzeugt.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Ein wunderbar bildhaft dargestellter aber wenig spannender historischer Roman

Die letzte Stunde
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Juli 1348. In England wütet die Pest und viele Menschen finden den Tod. Ein Zustand, der Lady Anne dazu bewegt, ihr kleines Reich vor der sich schnell ausbreitenden Krankheit zu schützen. Die Zugbrücke ...

Juli 1348. In England wütet die Pest und viele Menschen finden den Tod. Ein Zustand, der Lady Anne dazu bewegt, ihr kleines Reich vor der sich schnell ausbreitenden Krankheit zu schützen. Die Zugbrücke wird zerstört und der Zugang zum übrigen Land abgeschnitten. Von nun an sind die Bewohner auf sich gestellt und lernen recht schnell, mit der außergewöhnlichen Situation umzugehen. Denn Lady Anne hat nicht nur einen fähigen Verwalter bestimmt, da ihr Gatte auf Reisen weilt, sie hat auch das Zepter fest in der Hand und setzt sich für die Beseitigung aller anfallenden Probleme ein. Doch als Plünderer versuchen, ihre zur Neige gehenden Vorräte zu stehlen und darüber hinaus in ihren Reihen ein heimtückischer Mord geschieht, sieht es plötzlich nicht mehr so gut für Lady Anne und ihre Schutzbefohlenen aus.

"Die letzte Stunde" ist der erste Teil eines historischen Romans, der von Minette Walters stammt, die als Krimiautorin sehr erfolgreich ist. Und obwohl sie das Genre gewechselt hat, lässt auch diesmal ein Verbrechen geschehen, das eine nicht unbedeutende Rolle in dem mit vielen historischen Details angereicherten Geschehen einnimmt. Doch bis es so weit ist und Lady Anne einem perfiden Mörder auf die Schliche kommt, taucht der Hörer tief in die Besonderheiten einer Epoche ein, in der die Menschen nicht durch Mord und Totschlag das Zeitliche segnen, sondern eine nicht zu beherrschende Epidemie. Da sind Angst und Verzweiflung vorprogrammiert, da kaum jemand das nötige Wissen zu Bekämpfung der tödlichen Krankheit hat.

Gelesen wird der durch seine authentische Kulisse sehr interessante allerdings nur mäßig spannende Roman von Gabriele Blum, die es wunderbar versteht, die Figuren und ihre Gefühle darzustellen. Angefangen mit Lady Anne, die als selbstbewusste und intelligente Frau gegen längst verstaubte Konventionen zu kämpfen hat über den neu ernannten Verwalter Thaddeus, der trotz seiner Klugheit und Besonnenheit nur schwer einzuschätzen ist, bis hin zu Lady Annes Tochter Eleanor, die genauso eigensinnig und dumm, wie Lady Anns Gatte Sir Richards ist, verleiht sie allen eine Stimme, die zu ihnen passt und ihre Charaktereigenschaften gut zum Ausdruck bringt.

Fazit:
Ein wunderbar bildhaft dargestellter und gut gelesener historischer Roman, der sich zwar oft in seinen dargebotenen Details verliert, dafür aber gut nachvollziehbar ist.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Ein subtiler, leider aber auch spannungsarmer Roman über eine verhängnisvolle Freundschaft

Das Paar aus Haus Nr. 9
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Die Texterin Sara wohnt mit ihrem Mann Neil und den gemeinsamen Kindern Patrick und Caleb in einem Doppelhaus, das in einer der besseren Gegenden Londons steht. Und während sie regelmäßig mit dem Haushalt ...

Die Texterin Sara wohnt mit ihrem Mann Neil und den gemeinsamen Kindern Patrick und Caleb in einem Doppelhaus, das in einer der besseren Gegenden Londons steht. Und während sie regelmäßig mit dem Haushalt und der Kindererziehung beschäftigt ist, versucht er in seiner Firma den Job eines Generaldirektors zu erringen. Ein unauffälliges Paar, das plötzlich wie umgewandelt wirkt, als mit Gavin und Louise zwei Künstler in die frei stehende Hälfte des Hauses ziehen und sie merken, wie spießig ihr wohlgeordnetes Dasein wirklich ist. Von nun an kapseln sich Sara und Neil von ihren einstigen Freunden ab und beginnen nur noch für ihre neuen Nachbarn und deren faszinierende Lebensweise da zu sein.

"Das Paar aus Haus Nr. 9" ist ein sehr ruhig verlaufender und mit einer düsteren Grundstimmung versehender Roman, der sich ausschließlich um die sich immer stärker entwickelnde Freundschaft zwischen den beiden im Haus Nr. 9 wohnenden Familien dreht. Dabei merken Sara und Neil lange Zeit nicht, welche destruktive Wirkung das unbeschwerte Künstlerleben auf sie hat und welche unerfüllten Sehnsüchte es in ihnen weckt. Eine fatale Entwicklung, die ihren Sog immer mehr verstärkt, während sich der Leser sich langsam fragt, wie lange das noch so weitergeht. Und ganz allmählich steuert das vertrackte Geschehen auf einen Höhepunkt zu, der letztendlich viel zu mager ausfällt und sein Potenzial nicht wirklich nutzt. Hier wäre etwas mehr Dramatik angebracht gewesen, um dem subtilen Handlungsverlauf einen passendes Finale zu verleihen.

Die Figuren selbst treten mehr oder weniger stark in Erscheinung, können aber mit ihrem Verhalten und ihrer Wirkung gut eingeschätzt werden. Vor allem Sara, aus deren Sicht der immer mehr auf eine Katastrophe zusteuernde Prozess erzählt wird, offenbart viel von ihren Gefühlen, merkt aber selbst erst spät, dass mit den Nachbarn etwas nicht stimmt. Dann aber geht sie rigoros dagegen vor, während ihr Mann Neil noch immer ganz verrückt nach seinen neuen Freunden ist und die Probleme seiner Frau nicht wirklich versteht. Demgegenüber nehmen Gavin und Louise stets die Rolle der im Hintergrund agierenden aber dennoch dominanten Spielmacher ein, die mit ihren Nachbarn, wie mit Puppen umgehen.

Fazit:
Ein Roman, der von dem verhängnisvollen Zusammenspiel seiner Figuren lebt, dabei allerdings zu spannungsarm und ruhig geraten ist.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Ein turbulenter Geheimagentenfall mit einer cleveren jungen Heldin

Ruby Redfort – Gefährlicher als Gold
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Ruby Redfort liebt es, knifflige Rätsel zu lösen und schwierige Codes zu knacken. Deshalb gerät sie auch schon bald in einen kniffligen Fall hinein, der es in sich hat. Denn eine ominöse Verbrecherbande ...

Ruby Redfort liebt es, knifflige Rätsel zu lösen und schwierige Codes zu knacken. Deshalb gerät sie auch schon bald in einen kniffligen Fall hinein, der es in sich hat. Denn eine ominöse Verbrecherbande hat es auf einen Jadebuddha abgesehen, der gut verschlossen in einem Banktresor liegt. Und während der Geheimdienst seine einzige Spur verliert, gelingt es Ruby, den hinterhältigen Plänen auf die Schliche zu kommen. Eine sehr gefährliche Mission, obwohl der Geheimdienst seine schützenden Hände über sie hält.

Was für eine Heldin! Gerade erst einmal 13 Jahre alt nimmt es Ruby gleichzeitig mit einer Reihe an cleveren Agenten und einer zu allem entschlossenen Verbrecherbande auf. Dabei beweist sie, dass sie neben einer hohen Intelligenz auch viel Mut besitzt und die trügerische Unbefangenheit, die nur jungen Menschen zueigen ist. Stets mit einem Spruch auf dem T-Shirt und einem Kaugummi im Mund ist sie immer dort anzutreffen, wo es etwas zu erleben gibt. So wundert es auch nicht, dass sie nach der Lösung des heiklen Falls die jüngste Agentin des Geheimdienstes wird, für den sie von nun an regelmäßig tätig ist.

Superspannend, mit viel Humor und einem turbulenten Geschehen hat Lauren Schild mit "Ruby Refort" eine neue Geheimagentenserie für junge Leser geschaffen, die hoffentlich mit vielen Folgen ins Rennen geht. Denn der gewitzten Tochter viel beschäftigter Eltern nimmt man gerne die Rolle der Superagentin ab, weil sie trotz ihrer Hochbegabung wunderbar bodenständig ist und über ein altersentsprechendes Verhalten verfügt. Eine sympathische Figur, die keinesfalls perfekt geraten ist und mit ihrem besten Freund Clancy ein fantastisches Ermittlerteam abgibt.

Fazit:
Eine abenteuerliche Geschichte für junge Leser ab 10 Jahre, die alles besitzt, um fesselnd und humorvoll zu unterhalten.