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Veröffentlicht am 15.03.2018

Ein Road Trip mit karibischem Flair

Mit Hanna nach Havanna
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Als die Fernsehjournalistin Katrin von ihrem Chef Oliver erfährt, dass sie statt ihrer geliebten Show zur besten Sendezeit das weniger lukrative Seniorenmagazin moderieren soll, bricht für sie eine Welt ...

Als die Fernsehjournalistin Katrin von ihrem Chef Oliver erfährt, dass sie statt ihrer geliebten Show zur besten Sendezeit das weniger lukrative Seniorenmagazin moderieren soll, bricht für sie eine Welt zusammen. Schließlich hat sie ihre Sendung geliebt und mit ihr die vielen Interviews, die sie mit interessanten und einflussreichen Menschen führen durfte. Nun aber übernimmt ihre Erzfeindin die Show, während sich Katrin um Stützstrümpfe und Rollatoren kümmern soll. Deshalb kommt ihr das Angebot einer reiselustigen Baronin gerade recht, die gemeinsam mit ihr nach Kuba fliegen will, um den Mann zu suchen, der einst ihre große Liebe war. Ein Abenteuer, das Katrin nah an ihre Grenzen bringt und dabei erkennen lässt, dass das Leben mehr zu bieten hat, als nur einen erfolgreichen Job.

"Mit Hanna nach Havanna" ist ein Roman, der vor Lebenslust nur so sprüht und den Leser in ein Land entführt, das voller liebenswerter Menschen und enormer Gegensätze ist. So reist er gemeinsam mit zwei völlig unterschiedlichen Frauen in einem pinkfarbenen Cadillac durch den kubanischen Inselstaat, schaut sich geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten und eine florierende Tabakfabrik an, verbringt wundervolle Stunden am Meer, lernt Einheimische und ihre Familien kennen und besucht am Abend die eine oder andere Bar. Vor allem dort läuft die temperamentvolle Baronin von Trottau zu Dannenberg zur Höchstform auf und scheut sich nicht neben einigen schwungvollen Salsatänzen auch dem Cubra libre ihre Aufmerksamkeit zu schenken.

Theresia Graw versteht es in ihrem Roman gekonnt, die von ihr im Jahr 2016 gemachten Reiseerlebnisse mit einer Geschichte zu verbinden, die sich angenehm flüssig und wunderbar humorvoll liest und gleichermaßen unterhaltsam und lehrreich ist. Denn gerade von der in die Jahre gekommenen Baronin kann der Leser noch viel lernen. Zwar nicht, wie man viele Cocktails trinkt. Aber wie man jeden Tag seines Lebens in vollen Zügen genießt und dabei mit unvermeidbaren Rückschlägen klarkommen kann. Eine Figur, die mit viel Charme in Erscheinung tritt und neben der die Fernsehjournalistin Katrin ungemein blass aussieht. Doch vor allem sie macht während ihrer Reise eine interessante Entwicklung durch, die der Leser hautnah verfolgen kann und die neben den bunt geschilderten Reiseerlebnissen das Besondere an diesem Roman ist.

Fazit:
Ein Road Trip mit karibischem Flair, humorvollen Szenen und tollen Figuren, der dem Leser die Botschaft vermittelt, mit guter Laune und einem ungetrübten Blick für alles Schöne durchs Leben zu gehen.

Veröffentlicht am 14.03.2018

Ein Roman mit viel Herz, der sich wunderbar liest und voller Hoffnung und Mut machender Gefühle steckt.

Für immer ist die längste Zeit
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Nach einem Sturz vom Dach der Bibliothek ist Maddy tot und lässt ihren Mann Brady und die gemeinsame Tochter Eve mit argen Zweifeln und von einer tiefen Trauer gezeichnet allein zurück. Denn keiner von ...

Nach einem Sturz vom Dach der Bibliothek ist Maddy tot und lässt ihren Mann Brady und die gemeinsame Tochter Eve mit argen Zweifeln und von einer tiefen Trauer gezeichnet allein zurück. Denn keiner von beiden hat in letzter Zeit geahnt, dass es ihr nicht gut geht oder dass irgendetwas nicht stimmt. Von Schuldgefühlen geplagt, versuchen sie mit dem Unvermeidlichen umzugehen und merken recht schnell, dass das gar nicht so einfach ist. Doch zum Glück sieht Maddy von oben zu und tut alles dafür, um ihnen auf ihrem Weg in ein neues Glück behilflich zu sein.

"Für immer ist die längste Zeit" ist ein emotional berührender Roman, der von einem schweren Verlust erzählt und von Menschen, die darum kämpfen, in ihrer Trauer nicht unterzugehen. Da ist zum einen Brady, der mehr für seinen Job, als für seine Familie gelebt hat und nach dem Tod seiner Frau merkt, dass dies ein Fehler war. Zum anderen lernt der Leser Maddys wundervolle Tochter Eve kennen, die ihre Mutter schmerzlich vermisst und von Gefühlen übermannt gleichzeitig traurig und wütend ist. Und dann gibt es da noch Maddy selbst, die aus einer imaginären Zwischenwelt heraus agiert und sich mit guter Absicht in die Gedankenwelt der von ihr zurückgelassenen Menschen einmischt.

Angenehm flüssig und in einem leicht zu lesenden Schreibstil erzählt, erlebt der Leser wie das Leben von Brady und Eve nach dem Tod von Maddy verläuft, wie sie versuchen, miteinander klarzukommen, obwohl sie beide völlig überfordert sind und wie es ihnen gelingt, trotz einiger Rückschläge wieder Hoffnung zu schöpfen. Eine Entwicklung, die authentisch und glaubwürdig geschildert wird und in der einige interessante Nebenfiguren eine große Rolle spielen. Nur die Einflussnahme aus dem Jenseits passt nicht so gut hinein, verleiht dem Ganzen aber einen auflockernden Nebeneffekt. Wer das mag, wird Freude an Maddys Manipulationsversuchen haben. Der Roman selber aber hätte aufgrund seiner starken Figuren eine solche Komponente nicht gebraucht.

Fazit:
Ein Roman mit viel Herz, der sich wunderbar liest und voller Hoffnung und Mut machender Gefühle steckt.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Ein bewegender und superspannender Thriller

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
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Jeden Morgen, wenn Christine in ihrem Bett erwacht, weiß sie nicht, wer der in die Jahre gekommene Mann neben ihr eigentlich ist. Aber nicht nur sein Anblick jagt ihr regelmäßig einen Schrecken ein. Auch ...

Jeden Morgen, wenn Christine in ihrem Bett erwacht, weiß sie nicht, wer der in die Jahre gekommene Mann neben ihr eigentlich ist. Aber nicht nur sein Anblick jagt ihr regelmäßig einen Schrecken ein. Auch das eigene Gesicht im Spiegel ist ihr fremd. Und erst, wenn der ihr unbekannte Ehemann namens Ben die Umstände dieser seltsamen Situation erklärt, wird Christine ruhiger und findet sich mit dem Unvermeidlichen ab. Denn seit einem Unfall ist ihr Gedächtnis gestört und löscht sich, sobald sie tief und fest schläft. Doch plötzlich findet Christine ein Tagebuch, das etwas ganz anderes erzählt und während sie dieses jeden Tag aufs Neue mit ihren Erlebnissen füllt, merkt sie, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.

"Ich. Darf. Nicht. Schlafen." ist das Debüt des Londoner Autors S. J. Watson, das mit einer ungewöhnlichen Story fesselt und nach seinem furiosen Start in über 40 Ländern mit Nicole Kidman in der Hauptrolle verfilmt worden ist. Kein Wunder. Kämpft doch in ihm eine verzweifelte Frau jeden Tag aufs Neue darum, wieder sie selbst zu sein und in Erfahrung zu bringen, was viele Jahre zuvor bei einem verhängnisvollen Unfall geschehen ist. Und das, ohne auf ihr Gedächtnis zu bauen oder zu wissen, ob sie ihrem Ehemann Ben und dem sie behandelnden Therapeuten Dr. Nash trauen kann. Lediglich ein Tagebuch übernimmt die hilfreiche Funktion, ein Speicher ihrer Erlebnisse und Recherchen zu sein. Doch ob das funktioniert, sei dahingestellt.

Voll gepackt mit merkwürdigen Begebenheiten, überbordenden Gefühlen und einer stets spürbaren Gefahr versteht es der Thriller bei seinen Lesern ein Unbehagen zu wecken, das die gesamte Handlung über währt. Denn während Christine als Icherzählerin immer wieder auf neue Hinweise stößt, Fotos entdeckt oder Kontakt zu einer ehemaligen Freundin erhält, bleiben berechtigte Zweifel, ob die immer wieder auftauchenden Verdachtsmomente gegen ihren Mann Ben nur Resultate ihrer Krankheit sind oder ob es sie tatsächlich gibt. So leidet, zweifelt und bangt der Leser gemeinsam mit Christine Seite um Seite mit und hofft, dass es ein Ausweg aus der sich immer mehr zuspitzenden Misere gibt.

Fazit:
Ein bewegender und superspannender Thriller, der einmal begonnen, nur schwer aus der Hand gelegt werden kann.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein wunderbar authentischer und fesselnder Thriller

Nachts kommt der Tod
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Nach dem verhängnisvollen Tod seines Sohnes Scott, der bekifft vom Dach eines Möbelhauses gefallen ist, zieht sich der Privatermittler Cal Weaver immer mehr in seine Arbeit zurück. Schließlich verdient ...

Nach dem verhängnisvollen Tod seines Sohnes Scott, der bekifft vom Dach eines Möbelhauses gefallen ist, zieht sich der Privatermittler Cal Weaver immer mehr in seine Arbeit zurück. Schließlich verdient er mit dem Aufklären kleiner Diebstähle und dem Beschatten untreuer Eheleute sein Geld, während er nebenbei versucht, Scotts Drogendealer dingfest zu machen. Doch bevor Cal eine erste Spur finden kann, wird er durch das Verschwinden eines Mädchens abgelenkt, das noch am Abend zuvor in seinem Auto saß. Dabei hatte er die Schulkameradin seines Sohnes nur mitgenommen, weil sie nachts mutterseelenallein im Regen stand. Nun aber wird sie vermisst und Cal steht unter Verdacht, etwas damit zu tun zu haben.

"Nachts kommt der Tod" ist ein spannender Thriller mit dem Linwood Barclay erneut unter Beweis stellt, dass er es meisterhaft versteht, seine Leser mit einem undurchsichtigen Plot und grausamen Verbrechen zu fesseln. Schon allein der Beginn hat es in sich, bei dem ein Mädchen nach dem Besuch eines Fast-Foot Restaurants plötzlich ein ganz anderes ist und nur kurze Zeit später ermordet wird. Gleichzeitig herrscht in der eher beschaulichen Gegend nahe New York eine ungewohnt brutale Polizeigewalt, und auch die Bemühungen des Bürgermeisters seiner Stadt dienlich zu sein, erscheinen bei genauerer Betrachtung suspekt. Ein tiefer Sumpf aus Lügen und Korruption, der wie geeignet für die Vertuschung unlauterer Machenschaften ist.

Eine bildhafte Sprache, überraschende Wendungen und ein Icherzähler, dessen Bemühungen die Wahrheit zu ergründen jederzeit greifbar sind, ergänzen das besorgniserregende Geschehen, das von einer immer wieder zutage tretenden düsteren Stimmung begleitet wird. Und so sehr sich auch der Leser bemüht, hinter die Gründe der bedrohlichen Ereignisse zu kommen und die Identität eines perfiden Verbrechers aufzudecken, gelingt es ihm lange Zeit nicht. Denn immer wieder tauchen neue Verdachtsmomente auf. Und während er einen ungeschönten Blick hinter schillernde Fassaden wirft, merkt er, wie hoffnungslos das Leben vieler Menschen in dem trügerisch ruhigen Ort im Staat New York wirklich ist.

Fazit:
Ein wunderbar authentischer und fesselnder Thriller, der nicht zuletzt von der Vielseitigkeit seiner Figuren lebt und von der Fähigkeit des Autors, Missstände ungeschönt beim Namen zu nennen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein schicksalsumwobener Roman, der von starken Gefühlen, missbrauchtem Vertrauen und vielen Missverständnissen geprägt ist

Die Mitternachtsschwestern
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Das Leben der drei jugendlichen Schwestern Faith, Hope und Charity verläuft völlig unbeschwert, bis ein Unfalltod alles verändert. In einer Nacht, die niemand in dem kleinen englischen Städtchen Busby-on-Sea ...

Das Leben der drei jugendlichen Schwestern Faith, Hope und Charity verläuft völlig unbeschwert, bis ein Unfalltod alles verändert. In einer Nacht, die niemand in dem kleinen englischen Städtchen Busby-on-Sea je vergessen wird, stirbt Faith am Straßenrand, während Charitys Jugendliebe Niall angeklagt wird, sie mit dem Auto getötet zu haben. Vierzig Jahre danach erhält Charitys Tochter Willow eine Einladung von Niall, der inzwischen als Unterwasserfotograf sehr erfolgreich ist. Doch kaum hat sie seine Ausstellung besucht, flammen in ihr Zweifel auf, ob die Beziehung zwischen ihm und ihrer Mutter je beendet worden ist. Denn seine Bilder sprechen eine andere Sprache, und da Willow ihre bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommene Mutter nicht mehr fragen kann, beginnt sie selbst die Vergangenheit neu aufzurollen.


"Die Mitternachtsschwestern" ist ein kurzweiliger Roman, der unzählige Lügen und Geheimnisse in sich birgt und eine Liebe, die dem Schicksal zum Opfer fällt. Dabei spielen vor allem tiefe Gefühle eine große Rolle und Menschen, die getäuscht und belogen werden. Und mitten unter ihnen gibt es eine junge Frau, die wissen möchte, ob die ihr zugetragene Familiengeschichte der Wahrheit entspricht. Doch bevor sie das ganze Ausmaß einer arglistigen Täuschung erkennt, lernt sie wundervolle Menschen kennen, die ihr auf dem Weg in die Vergangenheit hilfreich zur Seite stehen und bereist Orte in der ganzen Welt, deren besondere Faszination die unter Wasser befindlichen Wälder sind. Das alles wird von Tracy Buchanan mit einem guten Gespür für menschliche Verhaltensweisen und der Fähigkeit erzählt, die Schönheit der beschriebenen Landschaften dem Leser bildlich nahezubringen.

Verschiede Zeitebenen und unterschiedliche Handlungsorte wechseln sich miteinander ab und sorgen dafür, dass der Leser ganz allmählich in das Leben der beiden Hauptfiguren eintaucht, aus deren Perspektiven heraus die Handlung erzählt worden ist. Da ist zum einen die junge Taucherin Willow, die seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante Hope groß geworden ist und während eines Tauchgangs zum gesunkenen Kreuzfahrtschiff ihres Vaters auf ein merkwürdiges Schmuckstück stößt. Zum anderen lernt er ihre Mutter Chartity kennen, die nach einer verhängnisvollen Begebenheit in ihrer Jugend mit zwiespältigen Gefühlen zu kämpfen hat und nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. Zwei Frauen, die in ihren Handlungsweisen nachvollziehbar beschrieben worden sind und durch ihre immer wieder aufkommenden Zweifel und dem Mut das Schicksal zu bezwingen wunderbar lebendig in Erscheinung treten.

Fazit:
"Die Mitternachtsschwester" ist ein schicksalsumwobener Roman, der von starken Gefühlen, missbrauchtem Vertrauen und vielen Missverständnissen geprägt ist und trotz seines an manchen Stellen bedächtigen Verlaufs gut unterhält.