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Veröffentlicht am 16.08.2021

Ein superspannender Krimi mit viel Hamburg-Flair und einem tollen Ermittlerteam

Der tote Journalist
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Die Hamburger Polizeireporterin Gesa Jansen wird von ihrer Chefin zu einem unklaren Todesfall geschickt, über den eigentlich ihr Kollege Uwe Stolter berichten soll. Doch dieser meldet sich trotz mehrerer ...

Die Hamburger Polizeireporterin Gesa Jansen wird von ihrer Chefin zu einem unklaren Todesfall geschickt, über den eigentlich ihr Kollege Uwe Stolter berichten soll. Doch dieser meldet sich trotz mehrerer Anrufe nicht. Deshalb macht sich Gesa auf den Weg und ist zutiefst geschockt, als sie erfährt, dass Stolter selbst das aufgefundene Opfer ist. Eine unglaubliche Story, die ihre Chefin exklusiv im Hamburger Abendblatt haben will. Ohne Skrupel zu hegen, setzt sie Gesa unter Druck und verlangt, dass diese den Fall vor der Polizei aufklären soll. Gemeinsam mit dem aus der Kulturredaktion stammenden Björn Dalmann macht sich Gesa daran, Stolters Notizen durchzusehen, und stößt auf einen ungeklärten Todesfall aus der Vergangenheit und Hinweise auf eine neue Spur.

„Der tote Journalist“ ist der Serienauftakt für die Polizeireporterin Gesa Jansen, die für das Hamburger Abendblatt schreibt und als ehemalige Kriegsberichterstatterin nicht gerade zart besaitet ist. Eigentlich wollte sie Polizistin werden. Doch dafür war sie mit ihren 159 cm Körpergröße zu klein. Deswegen lebt sie ihre Passion für die Aufklärung von Verbrechen auf eine ganz andere Weise aus und das mit großen Erfolg. Eine oft unterschätzte Journalistin, die mit Mut und Beharrlichkeit ihre Ziele erreicht und Konkurrenten im Regen stehen lässt. Und ausgerechnet dieser taffen Frau wird mit Björn Dalmann ein kulturversessener Softi an die Seite gestellt, der lieber die Berichterstattung zu einem klassischen Konzert verfasst, als in Hamburgs Straßen auf Spurensuche zu gehen.

Voll gepackt mit einer ordentlichen Portion Ermittlungsarbeit, mit authentischen Figuren und interessanten Einblicken in die Arbeit einer Polizeireporterin versteht es, der Krimi fesselnd zu unterhalten. Dabei gibt es neben einem durchgängigen Spannungsbogen auch einen abwechslungsreichen Handlungsverlauf mitsamt dem dazu passenden Humor und einen Kriminalfall, der es in sich hat. Das alles wird angenehm flüssig und mit knackigen Dialogen und bildhaften Beschreibungen erzählt, sodass sich der Leser stets mitten im Geschehen wähnt. Deshalb fällt es nicht schwer, eigene Vermutungen anzustellen. Doch die wirklich wichtigen Informationen gibt es erst zum Schluss, wie auch die Auflösung, die allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich überrascht.

Fazit und Bewertung:
Ein gelungenes Krimidebüt mit einem tollen Ermittlerteam, interessanten Einblicken in die journalistische Tätigkeit und einem Kriminalfall, der angenehm knifflig ist.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Ein tiefgründiger, fesselnder und undurchsichtiger Thriller, bei dem nichts so ist, wie es scheint.

Ausweglos
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Noah wird auf dem Trockenboden von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht und auffordert, mit ihm gemeinsam zu seiner Ehefrau zu gehen. Doch anstatt die eigene Wohnung aufzusperren, führt er seinen ...

Noah wird auf dem Trockenboden von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht und auffordert, mit ihm gemeinsam zu seiner Ehefrau zu gehen. Doch anstatt die eigene Wohnung aufzusperren, führt er seinen Angreifer in die Nachbarwohnung, weil deren Mieter im Urlaub sind. Erst am nächsten Morgen wird Noah mit einigen Verletzungen neben seiner toten Nachbarin Emma wach und kann sich nicht erklären, was geschehen ist. Eine erste Inaugenscheinnahme des Tatortes ergibt, dass der Ringfinger-Mörder sein viertes Opfer gefunden hat. Drei Frauen hat er bereits auf dieselbe Weise getötet und ist danach für lange Zeit untergetaucht. Nun ist er wieder da und die Jagd nach dem gefährlichen Killer beginnt erneut.

„Ausweglos“ ist ein superspannender Thriller, der auf einer ungewöhnlichen Idee beruht und geschickt mit der Wahrnehmung seiner Leser spielt. Nicht alles ist, so wie es scheint und nicht jede der Figuren zeigt ihr wahres Gesicht. So wie Noah, der sich selbst als Opfer sieht, genau genommen aber auch ein Täter ist. Schließlich hat er den Fremden in die Wohnung der Nachbarn geführt, wo dieser einen brutalen Mord beging. Aber nicht nur Familienangehörige und Zeugen spielen in diesem Thriller bewusst oder unbewusst ein falsches Spiel. Auch unter den ermittelnden Beamten gibt es Konflikte, was zu einem unschönen Chaos während der Ermittlungen führt.

Die rasant geschilderte Handlung wird aus der Sicht von Noah, dessen Ehefrau Linda und von Kommissar Elias erzählt. Darüber hinaus kommt der Killer in eigenen Abschnitten zu Wort und lässt tief in sein Inneres schauen. Vor allem sein inkaorangener BMW taucht regelmäßig in den Gedanken auf und prägt sich gemeinsam mit seinen psychopathischen Sichtweisen fest im Gehirn des Lesers ein. Nur, wer er ist, wird erst zum Schluss gelüftet und beschert eine Überraschung, die so nicht vorherzusehen war. Bis dahin ist der Leser durch die drei beteiligten Ich-Erzähler nahe am Geschehen dran, erlebt ihre Probleme und Gefühle hautnah mit und versucht herauszufinden, wem er in diesem mörderischen Durcheinander überhaupt noch glauben kann.

Fazit und Bewertung:
Henri Fabers Thriller-Debüt erweist sich als tiefgründig, fesselnd und undurchsichtig. Eine gute Empfehlung für Thrillerleser, die es rasant und abwechslungsreich mögen und gerne in die Köpfe der handelnden Figuren schauen.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Ein spannender Thriller, die dunklen Seiten der Hypnose an den Pranger stellt.

Tief wirst du schlafen
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Der Gerichtspsychiater Professor Doktor Kerber wird nach einem folgenschweren Gutachten von dem angeklagten rumänischen Clanmitglied niedergestochen. Fast zur gleichen Zeit rammt eine Frau ihrem schlafenden ...

Der Gerichtspsychiater Professor Doktor Kerber wird nach einem folgenschweren Gutachten von dem angeklagten rumänischen Clanmitglied niedergestochen. Fast zur gleichen Zeit rammt eine Frau ihrem schlafenden Freund den rotierenden Knethaken eines Mixers ins Auge. Der Gerichtspsychiater kommt mit einer leichten Fleischwunde davon, der Freund der Frau stirbt. Zwei seltsame Vorfälle, die dem Professor zu denken geben. Bis in den sozialen Medien ein Hypnosevideo auftaucht, das die negativen Gefühle seiner Betrachter immens verstärkt und ungemein gefährlich ist.

„Tief wirst du schlafen“ ist ein spannender Thriller, der sich mit dem freien Willen des Menschen beschäftigt und die dunklen Seiten der Hypnose an den Pranger stellt. Eine interessante und gleichermaßen erschreckende Thematik, die Christian Kraus in seinem Buch aufgreift und für seine Geschichte rund um den Gerichtspsychiater Professor Doktor Kerber und einer Reihe von unerklärlichen Gewaltausbrüchen in dessen Umgebung nutzt. Dabei weiß er genau, worüber er schreibt. Denn als Psychiater, Psychoanalytiker und Psychotherapeut beschäftigt er sich tagtäglich mit der Psyche seiner Patienten und weiß, wie beeinflussbar diese ist.

Kurze Kapitel, überraschende Wendungen und spannende Szenen prägen den Thriller, wie auch Figuren, die intrigant und undurchsichtig sind. Wobei diese eher am Rande agieren. Vorwiegend begleitet der Leser auf seinem Weg durch das temporeiche Geschehen den Gerichtsgutachter Professor Doktor Christoph Kerber, der authentisch und nahbar ist und eine Vergangenheit offenbart, die eine große Bedeutung für die Entwicklung der Story hat. Ein Buch, das fesselt und nachdenklich werden lässt und mit interessanten Überraschungen aufwarten kann. Nur die Idee für die Auflösung des Falls ist nicht neu, was ein wenig schade ist.

Fazit und Bewertung:
Ein spannender und tiefgründiger Thriller, der nicht nur einmal in dunkle Abgründe blicken lässt.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Ein wendungsreicher Thriller mit einer rätselhaften Mordserie und interessanten Figuren

Leichengrund
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An einem Fluss in Norrköping wird eine weibliche Leiche gefunden, deren Beine zusammengenäht worden sind. Ein brutaler Mord, dessen Aufklärung lange Zeit nicht gelingen will. Erst als eine zweite „Meerjungfrau“ ...

An einem Fluss in Norrköping wird eine weibliche Leiche gefunden, deren Beine zusammengenäht worden sind. Ein brutaler Mord, dessen Aufklärung lange Zeit nicht gelingen will. Erst als eine zweite „Meerjungfrau“ aus dem Wasser gefischt wird und eine weitere Frau verschwindet, kommt Bewegung in den merkwürdigen Fall. Dabei ist es vor allem Staatsanwältin Jana Berzelius, die sich intensiv in die Ermittlungen reinkniet und eine Verbindung zum Fall des Mörders Simon Norell für sicher hält. Doch dieser befindet sich seit dem Mord an seiner Familie in der Psychiatrie und gibt keinerlei Informationen preis. Nur ihr Erzfeind Danilo kommt an ihn ran und so geht die Staatsanwältin einen Pakt mit dem Teufel ein.

„Leichengrund“ ist der fünfte Band der Reihe um Jana Berzelius, die nach einer traumatischen Kindheit mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen hat. Einerseits führt sie mit ihrem Job einen immer währenden Kampf um Gerechtigkeit. Andererseits ist sie es selbst, die in schwierigen Momenten die Regeln bricht. Eine zwiegespaltene Figur, die der Leser erst richtig kennenlernen muss. Deshalb ist es empfehlenswert, die Thrillerreihe von Beginn an zu lesen, um Jana Berzelius Handeln in vollem Umfang zu verstehen und die Beziehung zu dem verfeindeten Danilo richtig einzuordnen.

Neben der engagierten Staatsanwältin gibt es noch mehr Figuren im Buch, die mit der Klärung der Mordfälle beschäftigt sind. Als Vertreter der Polizei agieren Kriminalkommissar Henrik Levin, ein sympathischer Familienvater, der eigentlich längst eine Auszeit nehmen wollte und seine Kollegin Mia Bolander, die ihren Singlestatus beenden will und auf Partnervermittlungsseiten nach passenden Männern sucht. Ihre Bemühungen werden aus Hendriks Sicht geschildert, während Jana Bezelius in einem eigenen Handlungsstrang zu Worte kommt, wie auch der in der Psychiatrie einsitzende Danilo und nicht zu vergessen Mörder, der tief in seine Gedanken blicken lässt. Wer er ist, wird dem aufmerksamen Leser beizeiten verraten, was der Spannung aber kein Abbruch tut.

Fazit und Bewertung:
„Leichengrund“ ist ein wendungsreicher Thriller mit einer rätselhaften Mordserie, interessanten Figuren und einem Ermittlungsmarathon, der fassbar und authentisch in Erscheinung tritt.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Kurzweilige Geschichten mitten aus der Pandemie mit viel Herzblut und Humor erzählt.

Der verlorene Sommer
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Das Coronavirus hat von einem Tag auf den anderen unser Leben verändert. Hochzeitsfeiern und Geburtstagspartys fanden nicht mehr statt, Gaststätten und Friseure wurden dicht gemacht und Quarantänemaßnahmen ...

Das Coronavirus hat von einem Tag auf den anderen unser Leben verändert. Hochzeitsfeiern und Geburtstagspartys fanden nicht mehr statt, Gaststätten und Friseure wurden dicht gemacht und Quarantänemaßnahmen zogen in unseren Alltag ein. Eine Zeit, die für alle schwierig ist und doch hat Wladimir Kaminer in seiner neuen Geschichtensammlung „Der verlorene Sommer: Deutschland raucht auf dem Balkon“ mit einem Augenzwinkern auf Lockdown und Homeschooling geblickt. Dabei ist er selbst beruflich betroffen von den Folgen der Pandemie, nutzt aber seine gute Beobachtungsgabe und seinen unerschütterlichen Humor für eine ganz eigene Sicht auf Mundschutz und Ausgehverbot.

Gelobt sei das stille Leben in Brandenburg meint der Neubürger im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Durch eine niedrige Bevölkerungsdichte gibt es kein Problem mit Mindestabstand und Einreisebeschränkungen, so wie in Bayern, wo der Fassbierausschank verboten ist oder in Niedersachsen, in dem Campingplätze nur für Einheimische zur Verfügung stehen. Doch trotz regionaler Unterschiede ist aus Wladimirs Sicht eines überall gleich. Mehl und Klopapier mutieren zur Mangelware, wer hustet, wird rigoros ausgegrenzt und Home Office auf Küchenstühlen führt dazu, dass der Kauf neuer Hosen überflüssig wird. Auch Familien dürfen sich dank Homeschooling endlich besser kennenlernen und eine neue Sprache rund um Coronanews, Inzidenzzahlen und Risikogruppen gibt es auch.

Es macht einfach Spaß, die kurzweiligen Geschichten zu hören, die sich anfangs nur um unsere neue Corona-Welt drehen, später aber auch einen Einblick in Wladimirs ehemalige Heimat gewähren. Denn auch Russland bleibt von dem neuen Virus nicht verschont, obwohl der Präsident mit seinem Zweckoptimismus die Lage schön reden will. Und prompt schwelgt er in Erinnerungen, spricht von einem Frühstück mit seiner Mutter, von Eierdurchleuchtungsgeräten und einer Welt in den Farben schwarz und weiß. Selbst gelesen mit seinem unverwechselbaren Akzent trifft Wladimir immer wieder ins Schwarze und spiegelt auf humorvolle Weise wider, wie anders das Leben geworden ist, seit ein heimtückischer Virus uns alle bedroht.

Fazit und Bewertung:
Kurzweilige Geschichten mitten aus der Pandemie mit viel Herzblut und Humor und einigen kritischen Anmerkungen erzählt.

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