Ein emotional ergreifender Kriminalroman, der der zwar nur mäßig spannend ist, dafür aber überaus interessant.
Jamey. Das Kind, das zuviel wußteDer Kinderpsychologe Alex Delaware erhält mitten in der Nacht einen Anruf, der von seinem ehemaligen Patienten Jamey stammt. Der Siebzehnjährige, der zurzeit in einer Nervenklinik verweilt, ist überaus ...
Der Kinderpsychologe Alex Delaware erhält mitten in der Nacht einen Anruf, der von seinem ehemaligen Patienten Jamey stammt. Der Siebzehnjährige, der zurzeit in einer Nervenklinik verweilt, ist überaus verwirrt und schnell erhärtet sich der Verdacht, dass Wahnvorstellungen verantwortlich für seinen desolaten Zustand sind. Doch bevor Deleware Jamey helfen kann, ist der dieser verschwunden und taucht erst wieder mit einem Messer in der Hand neben zwei übel zugerichteten Leichen auf. Ein Anblick, der Schreckliches vermuten lässt und nur Delware ist sich sicher, dass Jamey keine Mörder ist und etwas ganz anderes hinter den irritierenden Ereignissen steckt.
"Jamey - Das Kind, das zuviel wusste" ist der dritte Fall für den Kinderpsychologen Alex Deleware, der auch diesmal wieder gemeinsam mit dem homosexuellen Detektiv Milo Sturges auf die Suche nach der Wahrheit geht. Doch entgegen üblicher Gepflogenheiten sollte der Leser bezüglich der Spannung diesmal nicht zu viel erwarten. Denn anstatt als Zeuge eine dramatisch verlaufende Verfolgungsjagd und nervenaufreibende Ermittlungen regelrecht über die Seiten zu fliegen, wird er mit einem niederträchtigen Verbrechen und dessen menschenverachtenden Begleiterscheinungen konfrontiert. Mehr als nur harte Kost, die mit vielen Informationen zum Thema Psychodrogen und Geisteskrankheiten verbunden ist und einen sehr düsteren Backround besitzt.
Kombiniert wird der in seiner Entwicklung ungewöhnliche Fall mit interessanten Dialogen, einem wendungsreichen Verlauf und lebensnahen Figuren. Vor allem Alex Deleware als eine der Hauptfiguren überzeugt durch seinen ungewöhnlich hohen Einsatz als Arzt, der mehr als nur das Geld hinter den von ihm behandelten Patienten sieht. Ein sympathischer Charakter, dem man es anmerkt, dass auch sein Schöpfer in psychologischen Gefilden tätig ist. Zwar könnte man meinen, dass es Jonathan Kellermann mit der Einarbeitung seines Fachwissens in die von ihm verfassten Romane etwas übertreibt. Doch wer sich für die Psyche von Opfern und Tätern interessiert, wird von den diesbezüglichen Informationen begeistert sein.
Fazit:
Ein emotional ergreifender Kriminalroman, der der zwar nur mäßig spannend ist, dafür aber überaus interessant.