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Veröffentlicht am 16.07.2021

Ein amüsanter Alpenkrimi mit einer turbulenten Mordermittlung

Drei Morde für die MörderMitzi
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Maria Constanze Schlager, genannt Mitzi oder auch MörderMitzi, hat genau zwei Freunde. Den Kleinkriminellen Kasimir Wollatschek, der mit ihrer Hilfe einer der Guten geworden ist und die Inspektorin Agnes ...

Maria Constanze Schlager, genannt Mitzi oder auch MörderMitzi, hat genau zwei Freunde. Den Kleinkriminellen Kasimir Wollatschek, der mit ihrer Hilfe einer der Guten geworden ist und die Inspektorin Agnes Kirschnagel, die sie seit einer turbulenten Mordermittlung kennt. Doch nun ist Kasi tot, erschlagen mit einem Stein und ausgerechnet Mitzi soll seine Mörderin sein. Ein guter Grund für die eigenbrötlerische Chaotin, selbst auf die Suche nach dem Täter zu gehen, während Agnes in einer länderübergreifenden Ermittlung die Unschuld ihrer Freundin Mitzi beweisen will. Dabei sind jede Menge Missverständnisse und Turbulenzen vorprogrammiert wie auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr.

„Drei Morde für die MörderMitzi“ ist ein amüsanter Alpenkrimi, in dem Mitzi und Agnes bereits zum dritten Mal mehr oder weniger gemeinsam auf Verbrecherjagd gehen. Da bleibt kein Auge trocken, wenn Mitzi mit tollpatschigen Aktionen ihre Haut retten will und zielgenau in jedes Fettnäpfchen tritt, während ihr sympathischer Pflichtverteidiger das eine oder andere Schnäpslein konsumiert und ein kleiner Hamster als Liebesbeweis herhalten muss. Dazu gibt es ausreichend spannende Momente, eine ernsthafte Ermittlung wird geführt und eine ordentliche Portion Lokalkolorit mit passenden bayerischen Schimpfworten ist auch dabei.

Kurzweilig geschrieben und aus verschiedenen Perspektiven heraus erzählt, taucht der Leser in eine unterhaltsame Mordermittlung ein, die einmal begonnen, nur schwer aus der Hand gelegt werden kann. So fiebert er Seite für Seite gemeinsam mit Mitzi mit, wenn sie als Mordverdächtige in Gewahrsam genommen wird, ohne Genehmigung die Stadt verlässt oder in die Fänge von Verbrechern gerät. Und als kleines Schmankerl gibt es Mitzis verfilmte Lebensgeschichte obendrauf, die erklärt, warum sie die MörderMitzi genannt wird und welches schicksalhafte Ereignis in der Vergangenheit dafür verantwortlich ist.

Fazit und Bewertung:
Eine Mörderjagd, die es in sich hat und dabei mit überraschenden Wendungen, passendem Alltagshumor und schrägen Figuren bestens unterhält.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein ungeschönter Blick in die Instawelt

Like / Hate
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Die Moderedakteurin Emmy Jackson ist seit der Geburt ihrer Kinder Coco und Bear als Influencerin aktiv. Auf ihrem Account Mamabär postet sie Beiträge über die großen und kleinen Probleme, die ein Leben ...

Die Moderedakteurin Emmy Jackson ist seit der Geburt ihrer Kinder Coco und Bear als Influencerin aktiv. Auf ihrem Account Mamabär postet sie Beiträge über die großen und kleinen Probleme, die ein Leben als Mutter mit sich bringt. Durch die Tipps einer Agentin, ihr authentisch vermitteltes Familienleben und werbeträchtigen Aktionen ist sie schon bald ein viel gelikter Star. Doch das, was sie mit ihren Follower tagtäglich teilt, ist nicht immer wahr. Und umso mehr Emmy um ihre Familie eine Scheinwelt aufbaut, umso wütender wird einer ihrer Follower, der durch einen falschen Rat alles verloren hat.

„Like/Hate“ ist ein subtiler Thriller, dessen ganze Tragweite sich erst spät offenbart. Dann allerdings mit voller Wucht. Doch zunächst einmal lernt der Leser Emma und ihren Mann Dan kennen, die abwechselnd über ihren Alltag berichten. Darüber, wie Emmy als Influencerin vor jedem Fotoshooting ihren perfekten Haushalt in Unordnung bringt, um nahbar für ihre Follower zu sein. Oder wie Dan als Romanschriftsteller nicht die nötige Ruhe findet, weil er für seine kleine Familie da sein muss. Und dann gibt es noch eine dritte Erzählerin, deren Passagen kurz und knackig gehalten sind und die Emmy abgrundtief hasst.

In einer locker leichten Erzählweise, mit vielen großen und kleinen Anekdoten, mit Meinungsverschiedenheiten und simplen Lügen wird die Geschichte einer gut inszenierten Täuschung erzählt, wie wir sie jeden Tag aufs Neue erleben. Sei es in den sozialen Medien, im Berufsleben oder in der Politik. Niemand kann sich sicher sein, dass das, was er wahrnimmt, auch stimmt. Und genau dieses Gefühl vermitteln die Autoren in diesem Buch. Ein Abbild unserer Gesellschaft, in der oft nur der äußere Anschein zählt. Zwar fehlt dem Buch die nötige Spannung, um wirklich ein Thriller zu sein. Aber die Botschaft, die es vermittelt, ist das Lesen wert.

Fazit und Bewertung:
Ein ungeschönter Blick in die Instawelt, der mit treffenden Beschreibungen und einer bedrohlichen Geschichte gut unterhält.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Ein spannender Fall um eine mysteriöse Selbstmordserie

Todeskalt
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Der verzweifelte Anruf einer ehemaligen Kommilitonin veranlasst Kriminalpsychologin Caro Löwenstein nach Oberweildorf zu fahren, wo sie die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Johanna Maiwald, die im Dorf ...

Der verzweifelte Anruf einer ehemaligen Kommilitonin veranlasst Kriminalpsychologin Caro Löwenstein nach Oberweildorf zu fahren, wo sie die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Johanna Maiwald, die im Dorf gemobbt und gemieden wurde, hat sich an der Metallbrüstung einer alten Burgruine erhängt. Von einer Verzweiflungstat ist die Rede und dem Verdacht, dass sie den Tod ihres Freundes Sebastian nicht überwunden hat. Caro, die noch immer in dem verschneiten Dorf nach ihrer Freundin Melanie sucht, trifft schon bald auf eine aggressive Bürgerwehr und einen Ortspolizisten, der sie unterschwellig bedroht. Trotz des vehementen Widerstandes nimmt sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Berger die Ermittlungen auf und stellt fest, dass es in der Gegend viel zu viele Selbstmorde gibt und eine alte Legende die als Grund dafür herhalten muss.

„Todeskalt“ ist der zweite Fall für Fallanalytikerin Caro Löwenstein und ihren Kollegen Kommissar Simon Berger, die beide für das LKA Wiesbaden tätig sind. Ein Team, das auf emotionaler Ebene einiges zu bewältigen hat. Denn seit dem gewaltsamen Tod seiner Freundin Sarah plagt sich Simon Berger mit einem erlittenen Trauma herum, während Caro tiefergehende Gefühle für Simon hegt, die er aufgrund seines desolaten Zustands nicht erwidern kann. Trotzdem funktioniert ihre Zusammenarbeit gut. Und so kommen sie nach einem nervenaufreibenden Kompetenzgerangel mit dem Kollegen vor Ort einem Komplott auf die Spur, das ungeheure Ausmaße besitzt und zudem auch noch äußerst gefährlich ist.

Kurze Kapitel, verschiedene Sichtweisen, eine bedrohliche Atmosphäre und zahlreiche Cliffhanger sorgen dafür, dass es während der akribisch geführten Ermittlungen nie langweilig wird. Neben dem bereits erwähnten Ermittlerduo kommen mit Bergers Juniorpartner Mathias Darlinger und der Computerspezialistin Christin zwei engagierte Kollegen hinzu, die viele Impulse geben, während ihr Chef Jens Schröder die Zuständigkeiten in dem verworrenen Durcheinander klärt. Deshalb schreiten die Nachforschungen gut voran und der Leser erlebt einen wendungsreichen Fall, der in Sachen Spannung viel zu bieten hat. Dazu nimmt das Dorfgeschehen mitsamt seinen merkwürdigen Bewohner einen bedeutsamen Platz in der Handlung ein und Dinge werden offenbart, die einfach nur abscheulich sind.

Fazit und Bewertung:
Eine mysteriöse Selbstmordserie, düstere Geheimnisse und eine alte Legende werden in „Todeskalt“ zu einem Fall verwebt, der es in sich hat und seine Leser bis zum Schluss in Atem hält.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Ein spannender Psychokrimi, der schonungslos offenbart, wie schnell Menschen andere täuschen können.

Masken
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Der „Joe-Black-Killer“ sucht seine Opfer in einem Datingportal. Er verabredet sich mit ihnen für ein romantisches Rendezvous. Doch anstatt ein charmanter Liebhaber zu sein, spielt er ein tödliches Spiel. ...

Der „Joe-Black-Killer“ sucht seine Opfer in einem Datingportal. Er verabredet sich mit ihnen für ein romantisches Rendezvous. Doch anstatt ein charmanter Liebhaber zu sein, spielt er ein tödliches Spiel. Drei Frauen hat er bereits ermordet und noch immer gibt es von ihm keine Spur. Zu dieser für Heidelberg wenig rühmlichen Zeit zieht der Grafiker Konstantin dorthin, um einen Neuanfang zu wagen. Bereits in der ersten Nacht lernt er seinen Nachbarn, den Kriminalkommissar Alex kennen, trifft sich Tage später mit der talentierten Celine aus seinem Büro und merkt dabei nicht, dass ihn jeder auf seine eigene Art hintergeht. Erst als er mitten in einem Schlamassel steckt und dem „Joe-Black-Killer“ bedrohlich nahekommt, wird ihm klar, wie gefährlich ein vertrauter Umgang mit neuen Freunden ist.

„Masken“ ist ein spannender Psychokrimi, der schonungslos offenbart, wie schnell Menschen andere täuschen können. Sei es durch Lügen oder Verschweigen der Wahrheit, durch Manipulation und Machtdemonstration oder durch frevlerische Taten, die oft ein Verbrechen nach sich ziehen. So kann sich niemand sicher sein, dass das, was er wahrnimmt, auch stimmt. Wie die Figuren in diesem Buch. Angefangen mit Konstantin, der sich auf eine Verabredung mit Celine freut, über Alex, der glaubt seiner Kollegin Katja vertrauen zu können, bis hin zu einem kolumbianischen Modell, das in ihrem Ehemann einen treuen Verbündeten sieht. Sie alle werden hintergangen und mit ihnen die Frauen eines Datingportals, deren romantische Verabredung die letzte ist.

Die Debütautorin Yvonne Quasdorf hat in ihrem kriminellen Erstling alle Register gezogen. In kurzen Kapiteln, die aus der Sicht verschiedener Figuren geschrieben sind, berichtet sie über eine erschreckende Mordserie, flicht gleichzeitig Stalking und Betrug in die Handlung ein und löst das Ganze in einem spannenden Finale auf. Da verzeiht man gerne, dass es Sprünge gibt, für die Erklärungen fehlen oder manche der Handlungsweisen realitätsfremd sind. Ein flotter und gut lesbarer Schreibstil sowie die lebensecht gezeichneten Figuren lassen die Mankos schnell vergessen und sorgen dafür, dass der Leser nicht nur einmal um das Leben der Opfer hofft und bangt.

Fazit und Bewertung:
Ein Psychokrimi mit einem ordentlichen Spannungsbogen und einer Story, die angenehm wendungsreich in Erscheinung tritt.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein boshafter Thriller über Lügen und Verrat und über Freundschaften, die keine sind.

Perfect Woman – Was weißt du wirklich über sie? -
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Die Havard-Absolventin Eleanor Walsh gründet mit Hilfe zweier Freundinnen einen elitären Coworking Space nur für Frauen in New York City, der unter dem Namen „The Herd“ große Bekanntheit erlangt. Unzählige ...

Die Havard-Absolventin Eleanor Walsh gründet mit Hilfe zweier Freundinnen einen elitären Coworking Space nur für Frauen in New York City, der unter dem Namen „The Herd“ große Bekanntheit erlangt. Unzählige Frauen bewerben sich um eine Mitgliedschaft und durchlaufen ein Verfahren, das sie genau unter die Lupe nimmt. Wie die Journalistin Katie, die für ein neues Buchprojekt recherchiert und zudem den Vorteil besitzt, dass ihre Schwester Hana die PR-Managerin des Unternehmens ist. Nur, dass diese nicht weiß, dass Katie über Eleanor und ihr Leben schreiben will. Doch plötzlich verschwindet Eleanor und als die Suche nach ihr beginnt, deckt Katie ein schreckliches Geheimnis nach dem anderen auf.

„Perfect Woman – Was weißt du wirklich über sie?“ ist ein Thriller, der lange Zeit braucht, um zu offenbaren, worin es in ihm geht. Denn zunächst einmal lernt der Leser das erfolgreich Unternehmen „The Herd“ kennen, begleitet Katie zu ihrem Bewerbungsgespräch und trifft auf Hana, Mikki und Eleanor. Drei Frauen, die seit ihrem Studim an der Eliteuniversität Havard unzertrennlich sind und „The Herd“ zu dem gemacht haben, was es heute ist. Doch wie hinter jeder schillernden Fassade, läuft auch bei ihnen nicht alles glatt. So gibt es Neider, die vor allem hinter einer anonymen Hassgruppe von Männern zu finden sind und auch die Beziehung untereinander ist von Konflikten geprägt.

Die mit einem stetig ansteigenden Spannungslevel erzählte Handlung wird aus zwei Sichten heraus erzählt. Zum einen ist es Katie, die über ihre Erlebnisse in der Gegenwart und Vergangenheit berichtet und als unstet und eigensinnig wahrgenommen wird. Zum anderen schildert Hana, was in der aufregenden Zeit vor und nach Eleanor Verschwinden geschieht und wie sie mit einer alten Schuld klarzukommen versucht. Kurze Kapitel, wechselnde Handlungsorte und knackige Dialoge sorgen dafür, dass der Leser die Ereignisse mit wachsender Neugier verfolgt, während es einige überraschende Wenundgen und heimtückisch verübte Verbrechen gibt.

Fazit und Bewertung:
Ein boshafter Thriller über Lügen und Verrat und über Freundschaften, die keine sind.

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