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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wunderbar lebendiger und mit Humor ausgestatteter Alpenkrimi

Veilchens Feuer
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Der aus Tirol stammende Musiker Wolf Rock wird von einem Unbekannten bedroht. Durch pikante Bühnenshows und gut verkaufte Alben ins Rampenlicht der Aufmerksamkeit gerückt, spaltet er die Gemüter der Region. ...

Der aus Tirol stammende Musiker Wolf Rock wird von einem Unbekannten bedroht. Durch pikante Bühnenshows und gut verkaufte Alben ins Rampenlicht der Aufmerksamkeit gerückt, spaltet er die Gemüter der Region. Doch während seine Fans begeistert über das geplante Konzert auf der Innsbrucker Sprungschanze sind, gibt es eine Vielzahl an Bewohner, denen das Spektakel um den abgehalfterten Star nicht gefällt. Dass einer von ihnen den Altrocker sogar brennen sehen will, geht dann doch zu weit und deshalb schickt das Innsbrucker LKA Valerie Mauser dorthin, die für Wolf Rocks Sicherheit sorgen soll.

„Veilchens Feuer“ ist der zweite Fall der Wiener Kriminalbeamtin Valerie Mauser, der mit einer humorvoll arrangierten Story und skurrilen Figuren für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Angefangen mit dem in die Jahre gekommenen Wolf Rock, dessen Maskerade den Leser schmunzeln lässt, über den stolzen Landesvater Hubertus Freudenschmaus, der einfach nicht ernst genommen werden kann, bis hin zu Valerie Mauser selbst, die durch ihre Vergesslichkeit für ein riesiges Chaos sorgt, sind viele der agierenden Personen mit reichlich kuriosen Verhaltensweisen ausstaffiert. Aber nicht nur den lustigen Seiten des Lebens wird ordentlich Tribut gezollt, auch ernsthafte Sachverhalte kommen während der rasanten Ereignisse nicht zu kurz und prägen den abwechslungsreich vonstattengehenden Handlungsverlauf am Rande eines turbulenten Abschiedskonzerts. So lernt der Leser in immer wieder eingeschobenen Kapiteln ein junges Mädchen kennen, dessen ergreifendes Schicksal sehr nahe geht, oder muss mit Valerie Mauser am Ende des Buches einige Zeit bangen, als das Leben von Wolf Rock in Gefahr gerät. Ein wunderbar lebendiger und angenehm flüssig erzählter Fall, der viel regionalen Charme besitzt und dabei gleichzeitig einige Besonderheiten von Land und Leute verrät.

Fazit.
Ein lesenswerter Regionalkrimi, der den Humor nicht zu kurz kommen lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein spannendes Krimi-Debüt mit Tiefgang

Schreie im Nebel
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In einer alten Fabrikhalle wird die Leiche eines Mannes entdeckt, der kopfüber an der Decke aufgehängt worden ist. Ein seltsamer Anblick, der Kommissar Sito an eine Inszenierung denken lässt und an ein ...

In einer alten Fabrikhalle wird die Leiche eines Mannes entdeckt, der kopfüber an der Decke aufgehängt worden ist. Ein seltsamer Anblick, der Kommissar Sito an eine Inszenierung denken lässt und an ein grausames Ritual, das hier vollzogen worden ist. Und kaum hat er die Ermittlungen aufgenommen, liegt auch schon der nächste Tote in der Fabrik und eine junge Malerin kreuzt seinen weg, die seltsam verstrickt in die ungewöhnliche Mordserie ist.

„Schreie im Nebel“ ist das Debüt der deutschen Autorin Tina Schlegel, das mit viel Herzblut und Tiefgang verfasst worden ist. Denn während der zuständige Kommissar Sito und der ihm an die Seite gestellte Fallanalytiker Roman Enzig im nebeligen Konstanz auf die Suche nach einem Serienkiller gehen, taucht der Leser tief in ihre Gedankenwelt ein. Dabei ist es egal, ob sie über Täter und Motiv spekulieren oder die Wirkung von Tatorten in den Fokus ihrer Überlegung stellen. Stets ist er dabei und kann ihre Beobachtungen und Spekulationen bis ins letzte Detail nachvollziehen. Aber auch die Figuren selbst sind, jede Einzelne für sich gesehen, gut gewählt. Da gibt es zum einen den Psychologen Roman Enzig, der sehr unsicher wirkt, jedoch gut in seinem Fachgebiet ist, zum anderen den eigenbrötlerischen Kommissar, der trotz Distanziertheit ein weiches Herz besitzt. Und dann ist da noch der Mörder selbst, dessen Geschichte nahe geht, der seine Taten aber nicht mit einer grausamen Kindheit rechtfertigen kann. Ein wendungsreich erdachter Fall, in dem die Identität des Täters zwar viel zu zeitig verraten wird, der aber ungeachtet dieses Mankos durchgängig Spannung verspricht.

Fazit:
Ein spannender und tiefgründiger Bodensee Krimi, der eher ein Thriller ist und ein Ermittlerduo, das hoffentlich noch oft auf die Jagd nach Verbrechern geht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kunterbunt und kriminell – amüsante Rätsel-Krimis aus Düsseldorf

Meyerling ermittelt in Düsseldorf
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Reibekuchen auf dem Düsseldorfer Wochenmarkt, ein frisches Altbier auf der Kirmes oder frischer Landkuchen im Gutsherren-Cafe. Kommissar Meyerling weiß, wo es Düsseldorf und Umgebung die besten Leckereien ...

Reibekuchen auf dem Düsseldorfer Wochenmarkt, ein frisches Altbier auf der Kirmes oder frischer Landkuchen im Gutsherren-Cafe. Kommissar Meyerling weiß, wo es Düsseldorf und Umgebung die besten Leckereien gibt. Doch nicht nur diversen kulinarischen Köstlichkeiten gilt seine Leidenschaft. Auch den Verbrechen in der Stadt am Rhein widmet er seine Zeit und so vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht einen Handtaschenräuber stellt, einen Mörder dingfest macht oder ein Kapitalverbrechen zur Auflösung bringt.

30 superkurze, amüsant geschriebene und manches Mal ganz schön knifflige Rätsel-Krimis findet der Leser in dem Buch „Meyerling ermittelt in Düsseldorf“ vor. Da ist aufmerksames Lesen gefragt, um unter vielen Details den einen „Stolperstein“ zu finden, mit dem das Verbrechen geklärt werden kann. Und während er Aussagen durchleuchtet und Gegebenheiten in Augenschein nimmt, lernt er ganz nebenbei die Stadt am Rhein etwas näher kennen. Denn egal, ob Meyerling am Hauptbahnhof den Tod eines Drogenopfers klärt oder im Rotlichtmilieu einem Diebstahl nachgeht. Susann Brennero lässt es sich in ihren abwechslungsreich gestalteten Fällen auf keinen Fall nehmen, liebevoll von ihrer Heimatstadt zu erzählen und dabei die eine oder andere Passage mit Besonderheiten von Land und Leuten zu füllen.

Fazit:
Kunterbunt und kriminell geht es in der Rheinstadt Düsseldorf zu, in der Kommissar Meyerling unter Einsatz seiner kleinen grauen Zellen ermittelt. Eine amüsante Sammlung von Rätsel-Krimis, die mit ein wenig Training und viel Aufmerksamkeit gelöst werden können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein abwechslungsreicher Thriller

Kalter Zorn
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In einer Waldhütte bei Xanten wird ein brutaler Mord an einer amerikanischen Austauschschülerin verübt. Ein Fall, der nur in Zusammenarbeit mit dem FBI bearbeitet werden kann. Doch kaum ist der Kontakt ...

In einer Waldhütte bei Xanten wird ein brutaler Mord an einer amerikanischen Austauschschülerin verübt. Ein Fall, der nur in Zusammenarbeit mit dem FBI bearbeitet werden kann. Doch kaum ist der Kontakt zu den amerikanischen Behörden hergestellt, gibt es eine böse Überraschung. Auch in Virginia und in North Carolina wurden zwei Schülerinnen der Highschool von einem professionellen Killer hingerichtet und das Tatmuster ist erschreckend gleich.

„Kalter Zorn“ ist der zweite Fall für den Fallanalytiker Kiran Mendelsohn, der zusammen mit dem eigenwilligen Kommissar Balko Bloom auf die Jagd nach einem Serienmörder geht. Eine nervenaufreibende Angelegenheit, die auch den Leser nicht ruhen lässt. Denn genau wie das routinierte Ermittlerteam nimmt er mit vollem Einsatz an den Ermittlungen teil, stellt immer wieder neue Vermutungen an, glaubt bald auf der Spur des Täters zu sein und liegt am Ende völlig falsch. Ein abwechslungsreicher Thriller, der sich angenehm kurzweilig liest und einen Spannungsbogen besitzt, der bis zur Ergreifung des Täters anhält. Lediglich das letzte Kapitel, das tiefe Einblicke in die Psyche des Täters enthält, erscheint losgelöst von dem eigentlichen Plot. Als kurze Einschübe in die Handlung integriert, hätten diese das dramatische Geschehen noch besser untermauert.

Fazit:
Ein lesenswerter Thriller mit einem interessanten Ermittlerteam, einem undurchsichtigen Fall und viel Spannung.



Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gefühlvoller Thriller

Die gehäutete Seele
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Auf dem Weg nach Hause wird Dr. Sarah Averhoff mit einem Unfall konfrontiert, der ihr Leben für immer verändert. Ein junger Fahrradfahrer liegt auf dem Asphalt, und während sie ihm hilft, versteht es dieser ...

Auf dem Weg nach Hause wird Dr. Sarah Averhoff mit einem Unfall konfrontiert, der ihr Leben für immer verändert. Ein junger Fahrradfahrer liegt auf dem Asphalt, und während sie ihm hilft, versteht es dieser gekonnt, ihr Innerstes völlig durcheinanderzubringen. Denn der siebzehn Jahre alte Pflanzenliebhaber Daniel Borodin behauptet in ihr seine Heilerin gefunden zu haben und zieht die versierte Ärztin von nun ab in seinen Bann.
Zur gleichen Zeit wird bei Restaurierungsarbeiten im Moor eine kopflose Frauenleiche gefunden. Kommissar Renner übernimmt den mysteriösen Fall, und während er in die Fänge einer Femme fatale gerät, häufen sich die Indizien, dass ausgerechnet Daniel Borodin etwas mit dem Mord zu tun haben muss.

„Die gehäutete Seele“ ist ein sehr gefühlvoller Thriller, dessen Stärke vor allem in der Andersartigkeit seines Hauptprotagonisten und der gelungenen Zeichnung seiner Figuren besteht. So trifft der Leser auf einen sensiblen Jugendlichen, dessen schwere Kindheit seine Seele gezeichnet hat, auf einen Kommissar, der sich jeden Tag aufs Neue behaupten muss oder auf eine engagierte Ärztin, die ein verheerendes Gefühlschaos erlebt. Und während er mit ihnen ein Stück ihres Weges geht, erfährt er, wie sich ihr Leben durch unvorhergesehene Ereignisse verändert. Aber nicht nur ihre Entwicklung wird dargestellt, auch ein kniffliger Kriminalfall wird gelöst, der mit diesen Menschen unweigerlich in Zusammenhang steht. Ein Buch, das, ist es erst einmal begonnen, nur schwer zur Seite zu legen ist und in den Gedanken seiner Leser noch lange nachklingt.

Fazit.
Ob Psychothriller, Krimi oder gefühlvoller Roman. Rainer Christiansens „Die gehäutete Seele“ lässt sich in keine Schublade pressen. Sehr vielfältig tritt dieses Buch in Erscheinung und versteht eines ganz besonders. Seine Leser zu berühren und dabei gleichzeitig spannend zu unterhalten.