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Veröffentlicht am 13.02.2022

Ich liebe besondere Charaktere!

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Die etwas schrullige 77-jährige Mrs Potts lebt in einer kleinen englischen Gemeinde und verdient ihre Brötchen als Kreuzworträtsel-Autorin. Als sie zufällig die Ermordung ihres Nachbarn mitbekommt, wird ...

Die etwas schrullige 77-jährige Mrs Potts lebt in einer kleinen englischen Gemeinde und verdient ihre Brötchen als Kreuzworträtsel-Autorin. Als sie zufällig die Ermordung ihres Nachbarn mitbekommt, wird ihre Rätselleidenschaft ordentlich geweckt. Vor allem, weil sich die Polizei ihrer Ansicht nach nicht ausreichend um den Fall kümmert. Also nimmt sie die Sache selbst in die Hand und gründet mit einigen Gemeindemitgliedern einen Mordclub. Kurioserweise wird bald darauf eine weitere Leiche gefunden – nun sind die Damen gefragt.

Dieser Kriminalroman bestach eindeutig durch seine Atmosphäre! Ich mochte den englischen Kleinstadt-Flair sowie die eigentümliche und gewitzte Judith Potts, die mich nicht selten zum Schmunzeln brachte. Doch man sollte diese Dame nicht unterschätzen, denn in ihrem Mordclub war sie eindeutig die Präsidentin! Mit Köpfchen und Beharrlichkeit führte sie die anderen Damen im Laufe der Ermittlungen an, wobei diese dabei eher nicht gut wegkamen und etwas töricht dargestellt wurden. Trotzdem war diese Truppe als Team unschlagbar, denn gemeinsam bewältigten sie die absurdesten Situationen.

Der überaus amüsante Beginn brachte eine gewisse augenzwinkernde Spannung mit sich, die sich die meiste Zeit durch das Buch zog. Leider war die Auflösung für mich aber zum gewissen Teil vorhersehbar und ein wenig zu konstruiert und überzogen. Trotzdem wurde hier viel entwirrt, was ich im Laufe des Buches zu ergründen versuchte.

Ich hatte mit diesem Cosy-Crime schöne Lesestunden, trotz mancher Längen im mittleren Teil des Buches. Für Liebhaber des englischen Kriminalromans und skurriler Figuren ein wunderbarer Start einer neuen Buchreihe. / 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Ich mochte die Vorgänger der Reihe lieber

Idol - Gib mir alles von dir
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Zwischen Rye, dem Bassisten der Band Kill John, und der PR-Agentin Brenna knistert es schon seit Jahren. Doch beide wollen diese Anziehung nicht zugeben und liefern sich daher ständig Wortgefechte. Eines ...

Zwischen Rye, dem Bassisten der Band Kill John, und der PR-Agentin Brenna knistert es schon seit Jahren. Doch beide wollen diese Anziehung nicht zugeben und liefern sich daher ständig Wortgefechte. Eines Tages hört Rye, dass Brenna auf der Suche nach einem Mann für besondere Stunden ist und bietet ihr seinen Dienst an. Bei diesem Deal sollten keine Gefühle aufkommen, doch bei jeder Berührung und jedem Kuss kommen sich Rye und Brenna unweigerlich näher.

Mir war mal wieder nach einer aufregenden Rockstar-Geschichte, so kam der neue Band der Idol-Reihe von Kristen Callihan genau zur rechten Zeit. Ich habe bereits die ersten Bücher der Reihe mit Begeisterung gelesen und war nun gespannt, wie es um die Mitglieder der Band Kill John weitergehen würde.

Die Geschichte von Rye und Brenna sehe ich bisher als die schwächste der Reihe. Ich konnte keinen rechten Zugang zu den beiden finden. Vielleicht lag es an der Oberflächlichkeit des Themas, den dringenden Bedarf an Sex, den die beiden verspürten und auch kommunizierten. Das war so gar nicht mein Fall. Das Thema war zwar im Klappentext angekündigt, ich dachte allerdings, dass es anders umgesetzt werden würde. Aber wenigstens konnte ich im Laufe der Handlung eine andere Seite von Ryes Persönlichkeit entdecken, was für mich ein kleiner Lichtblick war.

Tja, hier endet auch schon meine Meinung über die Geschichte, ich habe an für sich nicht mehr zu dem Buch zu sagen. Ich fand es nett, hätte jedoch mehr Tiefe erwartet. Vor allem, weil ich weiß, dass die Autorin mehr kann! Vor allem ihren Schreibstil, der locker-humorvoll daherkommt, mag ich sehr. Ihre Roman lassen sich großartig lesen.

Glücklicherweise gibt es ja noch die Bandmitglieder mit ihren Frauen, die in dem Roman eine große Rolle spielen. Diese Musikerfamilie ist mir schon ein wenig ans Herz gewachsen, da man aus den ersten Teilen der Reihe deren Stärken und Schwächen kennt.

Am Ende war dieser Band der Idol-Reihe für mich eher enttäuschend, was ich sehr bedauere. Ich werde in diesem Fall auch keine Leseempfehlung geben, lest lieber die Teile 1-3.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Ungeahnte Wende

Lost
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Captain Harry Peterson wird innerhalb einer Bombenexplosion auf der Militärbasis in Plymouth verletzt. Als er in der Klinik aufwacht, kann er sich an nichts aus seinem Leben der vergangenen vier Jahre ...

Captain Harry Peterson wird innerhalb einer Bombenexplosion auf der Militärbasis in Plymouth verletzt. Als er in der Klinik aufwacht, kann er sich an nichts aus seinem Leben der vergangenen vier Jahre erinnern. Seine Lebensgefährtin Karene, die er ebenfalls nicht erkennt, zweifelt an der Zufälligkeit der Ereignisse des Anschlags und wendet sich an die Profilerin Augusta Bloom. Bald zeigen sich Ungereimtheiten, die vermuten lassen, dass Harrys Gedächtnis absichtlich gelöscht wurde.

Die Aufmachung des Buches, Klappentext und Thema hatte schnell mein Interesse geweckt. Wie schrecklich muss es sein, wenn dir ein Teil deines Lebens fehlt? Ich war gespannt wie der Captain damit umgehen und welch höchst brisantes Geheimnis sich hinter diesem Vorfall verbergen würde.

Leona Deakin schreibt in natürlichen Sätzen, ließ damit die Charaktere authentisch erscheinen und packte zudem einige wissenschaftliche Blickwinkel und aktuelles Weltgeschehen in ihren Thriller mit hinein. So konnte ich mich eifrig in die fragwürdigen Ereignisse rund um den Anschlag auf besagter Militärbasis stürzen und gespannt auf die Aufdeckungen im Laufe der Ermittlung warten. Rückblickend enttäuschte mich der Fall allerdings etwas, da mir die Lösung zum Ende hin nicht ausgeklügelt genug war, sondern zu uninteressant – trotz der irren Macht, die sich dahinter verbarg. Die Ermittlungen zeigten zwar sehr verschachtelte Knotenpunkte des Falles, deren Auflösung sich ungeschönt brutal zeigte, mich allerdings zum Ende hin nicht mehr so sehr im Bann hielt. Auch Harrys finale Offenlegung war mir mehr oder weniger ein Rätsel und im Hinblick der Tragweite nicht schlüssig.

Augusta Bloom selbst schien mir als Protagonistin zu wenig präsent. Sie wurde zwar im Klappentext ausgiebig beschrieben, aber für mich blieb sie sehr blass und nichtssagend. Ebenso ihr Partner Marcus mit seinen Kontakten zu den Bundesbehörden war mir zu zurückhaltend und vorsichtig, was das zerrüttete Verhältnis des Ermittlerduos noch betonte - augenscheinlich ein Erbe aus den Erlebnissen in Band 1 der Reihe. Tatsächlich tauchte eine wichtige Figur aus dieser Vergangenheit scheinbar aus dem Nichts auf, führte die Handlung und brachte eine wichtige Wende, was mich ziemlich irritierte. Da ich besagten Vorgänger der Reihe nicht gelesen hatte, konnte ich stellenweise nur erahnen, welche Brisanz das Geschehen in dem Moment hatte, und auch was gewisse Anspielungen auf frühere Ereignisse betraf. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich dann das Gefühl abgehängt worden zu sein, was meine Aufmerksamkeit für diesen Thriller deutlich herabsetzte.

Im Grunde ist „Lost“ ein spannender Fall mit einer ungeahnten Wende. Meiner Meinung nach sollte man die Reihe jedoch mit Band 1 beginnen, um die Dynamik der Vorgänge und der Figuren ganz und gar zu verstehen. Trotzdem gebe ich hier eine Leseempfehlung, denn die Aktualität einiger Aspekte des Falles sind der Aufmerksamkeit wert.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Enttäuschend

Dunbridge Academy - Anywhere
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Emma macht sich auf den Weg zu ihrem Austauschjahr in Schottland. Sie wird dort auf die Dunbridge Academy gehen, die einst auch ihre Eltern besuchten. Doch die Schule ist für Emma zweitrangig, denn sie ...

Emma macht sich auf den Weg zu ihrem Austauschjahr in Schottland. Sie wird dort auf die Dunbridge Academy gehen, die einst auch ihre Eltern besuchten. Doch die Schule ist für Emma zweitrangig, denn sie möchte dort ihren Vater finden, der die Familie vor Jahren verließ. Als sie am Flughafen dann auf Henry trifft, der das gleiche Internat besucht, findet sie schon mehr Gefallen am kommenden Schulalltag, denn dieser Junge schleicht sich unversehens in ihr Herz.

Die Begeisterung, die ich nach dem Lesen des Klappentextes für das Buch aufbringen konnte, verflüchtigte sich im Laufe der Handlung leider immer mehr. Meiner Meinung nach lieferte die Autorin viel zu viel Getöse um vermeintliche Wichtigkeiten und Geheimnisse, die kaum der Rede wert waren.

Süß. So könnte man Emmas Erfahrungen und Beziehungen an der Dunbridge Academy beschreiben. Unterstrichen wurde dies durch den Schreibstil der Autorin, den ich als zurückhaltend und unschuldig bezeichnen würde. Die Protagonisten schienen wie wohlerzogene Engelchen, selbst in Situationen, die diesem Bild nicht entsprachen. Auf mich wirkten sie schrecklich langweilig, ebenso die Erlebnisse miteinander. Vor allem ihr Verhalten nach Henrys Schicksalsschlag war mir hier im Verhältnis zu lange bearbeitet und – ohne jemanden zu beleidigen - überdramatisiert.
Alleine meine Neugier auf das, was es mit Emmas Vater und auch mit dem Geheimnis um Mr. Ward auf sich hatte, ließ mich bis zum Ende des Romans durchhalten. Letztlich war ich davon aber enttäuscht, denn gefühlt steckte nichts Besonderes dahinter und wurde bei der Auflösung auch ziemlich schnell abgehandelt und fallengelassen. Schade.

Ehrlich gesagt hatte ich hier wesentlich mehr erwartet! Und obwohl etwas Internats-Flair und eine Liebesgeschichte vorhanden war, beendete ich das Buch recht unzufrieden. Rückblickend fand ich die Geschichte nett – mehr nicht. Daher werde ich auch auf die nächsten Teile der Reihe verzichten. Von mir gibt es diesmal keine Leseempfehlung und durchschnittliche 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Ohne Tiefe

Dare to Stay
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Dorian Millard, genannt Ian, ist ein Rockstar. Als Leadsänger der Band Everstorm erobert er die Herzen seiner Fans. Doch für eine Beziehung fehlte ihm bisher die richtige Frau. Eines Tages ereilt Ian ein ...

Dorian Millard, genannt Ian, ist ein Rockstar. Als Leadsänger der Band Everstorm erobert er die Herzen seiner Fans. Doch für eine Beziehung fehlte ihm bisher die richtige Frau. Eines Tages ereilt Ian ein Schicksalsschlag, der seine Selbstsicherheit und Kreativität stark ins Wanken bringt und seine Bandmitglieder ihm ein Ultimatum stellen müssen. Sollte sich der Sänger nicht wieder in den Griff bekommen, muss er die Band verlassen. Hilflos wendet Ian sich dem Alkohol zu und schafft es eines Nachts nicht mehr in seine Wohnung. Seine alleinerziehende Nachbarin Brooke findet den Gestrandeten im Treppenhaus und nimmt ihn mit in ihre Wohnung. Schon kurze Zeit später spürt der Rockstar eine tiefe Verbindung zu Brooke und mit ihrer Hilfe kommt er zur Ruhe. Alles scheint sich zu fügen, wenn da nicht seine Fans wären...

Den Auftakt zu dieser Geschichte fand ich sehr vielversprechend. Ich mochte die Idee und freute mich auf eine aufregende Geschichte, die mir die grauen Tage im diesjährigen Lesewinter hätte versüßen sollen.

Ich mochte die sensible Art, in welcher mir die Autorin ganz zu Anfang das Wesen der Protagonisten nahe brachte, ebenso wie die Lebenssituationen in welchen sie sich befanden. Doch leider wurde die Story, insbesondere die Gespräche und Interaktionen zwischen den Hauptfiguren recht schnell unwahrscheinlich emotionslos. Gefühle wurden zwar beschrieben, konnten aber nur unzureichend transportiert werden. Die Handlung gestaltete sich für mich daher in großen Teilen sehr langatmig und künstlich und konnte auch nicht mit dem dürftigen Rockstar-Glamour kompensiert werden. Irgendwann war ich gelangweilt, was ich wirklich bedauere, denn diese Idee hätte viel Potenzial gehabt.

Die Persönlichkeiten von Brooke und Ian entfalteten sich kaum, sie wurden im Laufe der Handlung eher flacher, ebenso wie die wichtigen Gespräche zwischen ihnen. Das Miteinander der beiden entwickelte sich von Kapitel zu Kapitel immer mehr in eine einzige nervige Anhimmelei und in gegenseitige Lobeshymnen. Brooke reifte immer mehr zu einer Art Glucke, währenddessen ich beispielsweise verständnislos über Ian den Kopf schütteln musste, weil er aus dem was ihn bewegte lange Zeit ein solches Geheimnis machte, das einen Großteil der Handlung trug. Irgendwann hatte ich kein echtes Interesse mehr an Brookes und Ians Geschichte. Die Qualitätskurve sank für mich von Kapitel zu Kapitel. Immer öfter empfand ich viele Verhaltensweisen der beiden übertrieben, unnatürlich und konstruiert.

Als großen Pluspunkt an Ians Seite sah ich allerdings seine freundliche Familie. Sympathische Menschen, die nicht sofort urteilten und sich gegenseitig wertschätzten. Diese Szenen konnte ich sehr genießen und versöhnten mich etwas mit der teils künstlich-schnulzigen Ausarbeitung.

„Dare to Stay“ wollte nicht so recht in mein Leserherz passen. Mir fehlten hier Tiefe ebenso wie Authentizität, und auch das Rockstar-Flair hätte etwas präsenter sein können. Ich gebe daher keine klare Leseempfehlung, es gibt meines Erachtens weitaus bessere Bücher dieses Genres. / 2,5 Sterne

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