Profilbild von KristallKind

KristallKind

Lesejury Star
offline

KristallKind ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KristallKind über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2021

Kann man lesen, muss man aber nicht

Das Flüstern des roten Ahorns
0

Hannahs Großmutter Dora hat einen Unfall und benötigt Hilfe in ihrer Pension. So reist die junge Frau in ihre kanadische Heimat Quesnel, auch um den Gründen ihres belastenden Familienstreites auf den Grund ...

Hannahs Großmutter Dora hat einen Unfall und benötigt Hilfe in ihrer Pension. So reist die junge Frau in ihre kanadische Heimat Quesnel, auch um den Gründen ihres belastenden Familienstreites auf den Grund zu gehen. Allerdings gestaltet sich ihr Vorhaben gar nicht so einfach, denn Dora gibt sich sehr geheimnisvoll. Hannah ahnt noch nicht, dass dieser bedeutende Sommer ihr Leben verändern wird.

Ich muss gestehen, dass ich an diesem Cover nicht vorbeikam! Diese wunderbaren Farben und die Landschaft luden dazu ein, mich mit diesem Buch näher zu beschäftigen. Wunderschön.
Allerdings muss ich sagen, dass der Beginn des Romans die Atmosphäre des Covers für mich ganz und gar nicht transportieren konnte. Die Figuren zeigten sich allesamt wütend, gemein oder genervt, und für meinen Geschmack wurden auch zu wenige Einblicke in die örtliche Landschaft gewährt.

Selbst wenn eine traumatische Erfahrung innerhalb der Familie verarbeitet werden musste, und ich in gewissem Maß Verständnis für einen inneren Aufruhr der Charaktere hatte, war ich anfangs erschrocken über das Verhalten der Beteiligten. Hannah war mir sehr unsympathisch, genau wie Nick, und ich konnte überhaupt nachvollziehen, warum diese beiden sich verabredeten. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich das tolle Cover überhaupt nicht in Einklang mit der Geschichte bringen.

Nach und nach hat sich meine Sicht auf die Figuren etwas verändert, allerdings nicht komplett. Vielleicht lag es daran, dass mich der Schreibstil der Autorin nicht so richtig abholen konnte. Ich kam emotional nicht richtig an die Charaktere ran, was für mich immer enorm wichtig ist. Kurz gesagt, ich habe mir mit dieser Geschichte etwas anderes versprochen.
Viele Fragen und Geheimnisse, die im Laufe der Handlung auftauchten, wurden am Ende geklärt. Natürlich war es dann doch noch schön, einen harmonischen Abschluss mitzuerleben. Trotzdem rangiert dieser Roman für mich eher im Durchschnitt.

„Das Flüstern des roten Ahorns“ konnte mich nicht recht begeistern, was hauptsächlich an der Atmosphäre und den Figuren lag. An für sich ist die Idee gut. Möge sich jeder selbst ein Bild davon machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2021

Hat mich nur begrenzt unterhalten

Die Petrus-Verschwörung
0

Im niederländischen Leiden wird bei Ausgrabungen ein Artefakt gefunden, das ein gesamtes religiöses Weltbild auf den Kopf stellen könnte. Dem Archäologen Peter de Haan wird dieses Fundstück in die Hände ...

Im niederländischen Leiden wird bei Ausgrabungen ein Artefakt gefunden, das ein gesamtes religiöses Weltbild auf den Kopf stellen könnte. Dem Archäologen Peter de Haan wird dieses Fundstück in die Hände gespielt, wobei er ist sich sehr bewusst ist, in welcher Gefahr er von nun an schwebt.

Der Autor begann seine Erzählung sehr spannend und rasant. Schon in den ersten Kapiteln gab es Szenen, in denen die Bedeutung des aufgedeckten Geheimnisses klar wurde. Man spürte die Brisanz der Situation, in der sich die Protagonisten befanden, und ich musste in diesem Zusammenhang mehrmals an Werke von Dan Brown denken.

Mir gefiel die Idee einer alternativen Sichtweise auf die letzten Tage Jesu, die in Briefen der Apostel Petrus und Judas offenbart wurden. Ich finde es immer originell, wenn sich ein Autor einem alten Dogma annimmt und dazu eigene fiktive Theorien entwickelt. In diesem Thriller überraschte mich die außergewöhnlich moderne und bodenständige Darstellung der Erlebnisse der Apostel in der Passionszeit, die ich interessiert verfolgte.

Die Charaktere konnten mich allerdings nicht richtig erreichen. Auch wenn jede Figur seine eigenen Schicksalsschläge im Laufe der Handlung enthüllte, blieben sie mir bis zum Ende fremd. Vielleicht lag es an der für mich zu stark präsentierten Religiosität, die mir spätestens ab der Hälfte des Buches zu viel wurde. Ich fühlte mich deshalb irgendwann etwas fremd in diesem Thriller, was mir den Lesespaß bis zum Ende hin weitestgehend nahm.

„Die Petrus-Verschwörung“ gefällt sicherlich vielen Lesern von Dan Brown. Eine originelle Idee, die mit viel Bibelwissen unterlegt wurde, meiner Meinung nach aber auch einiges an Know-How über die Fundamente verschiedener Konfessionen voraussetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein idealer Winterschmöker

Das kleine Chalet in der Schweiz
0

Diese Katastrophe konnte nun wirklich niemand vorhersehen: Mina hat ihren Heiratsantrag an ihren Freund gründlich durchdacht und lädt viele Bekannte dazu ein. Doch der Angebetete reagiert entsetzt, weil ...

Diese Katastrophe konnte nun wirklich niemand vorhersehen: Mina hat ihren Heiratsantrag an ihren Freund gründlich durchdacht und lädt viele Bekannte dazu ein. Doch der Angebetete reagiert entsetzt, weil er Mina mit deren besten Freundin betrügt. Tief getroffen und gedemütigt plant sie einen Ortswechsel und fährt zu ihrer Tante in die Schweiz. Doch schon auf dem Weg dorthin lächelt die Welt Mina wieder ins Gesicht. Sie lernt im Zug nämlich einen gutaussehenden und humorvollen Mann kennen, der ihr nicht so schnell aus dem Kopf gehen will.

Krönchen richten und weitergehen. Die Protagonistin perfektionierte dieses Motto mit ihrer sympathischen Art und ihrem Willen nach vorne zu schauen. Der vor positiver Energie sprühende Schreibstil der Autorin erschuf Minas charmanten Charakter in einzigartiger Weise, und ich fand es daher überaus passend in dieser Geschichte keinen passiv-wütenden Bad Boy als Flirtpartner für die sympathische Hauptfigur vorzufinden, sondern einen respektablen jungen Mann, der ihr Wertschätzung entgegenbrachte und in den richtigen Momenten Zurückhaltung zeigte.

Im Grunde gefielen mir alle Figuren dieses Romans. Sie zeigten sich alle sehr individuell und teilweise auf authentische Weise liebenswert schräg. Wobei ich aber zugeben muss, dass ich dieses Konzept der ständig wiederkehrenden Gäste etwas seltsam fand.

Das Essen so sehr in den Vordergrund zu stellen hat mich anfangs erstaunt, dann interessiert und später etwas genervt. Ich mochte die genussfreudige Vorstellung von speziellen Schokoladenspezialitäten sowie Kuchen und Gebäck, aber auch die Einblicke in Minas Beruf, wodurch manche meiner Wissenslücken geschlossen werden konnten. Doch irgendwann kam für mich ein Punkt, an dem mir das alles zu viel und zu detailliert geschildert wurde, auch wenn vieles davon für die berufliche Entwicklung der Hauptfigur notwendig war. Dadurch entstanden für mich Längen in diesem Roman, die ich lieber durch Geschichten mit und um die Nebenfiguren gefüllt gesehen hätte.

„Das kleine Chalet in der Schweiz“ war für mich ein Wohlfühlbuch, und genau richtig für ein paar schöne Lesestunden in der kalten Jahreszeit. Vor allem die zielgerichtete und entspannte Entwicklung der lebenslustigen Protagonistin hatte es mir angetan. Ich würde das Buch sogar als Geschenk ins Auge fassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2021

Ein Sternchen dieses Genres

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
0

Nayla überlebt auf unerklärliche Weise einen Autounfall. Danach ist in ihrem Leben nichts mehr wie es vorher war. Ihre Grübeleien über die Unfallsituation lassen sie nicht mehr los, ihre Eltern verhalten ...

Nayla überlebt auf unerklärliche Weise einen Autounfall. Danach ist in ihrem Leben nichts mehr wie es vorher war. Ihre Grübeleien über die Unfallsituation lassen sie nicht mehr los, ihre Eltern verhalten sich seltsam, und auf ihrer Schule tauchen zwei Typen auf, die wirklich geheimnisvoll zu sein scheinen. Zu einem von ihnen, dem zurückhaltenden Cyrian, fühlt Nayla sich auf den ersten Blick magisch angezogen. Als auch sie selbst letztlich ein Geheimnis hüten muss, drohen ihre derzeitigen Lebensumstände mit einem großen Knall zu platzen.

Mit „Beyond Eternity“ hat die Autorin in mir einen neuen Fan gefunden. Schon das Cover hat mich sehr angesprochen, so edel zurückhaltend und magisch verspielt. Ich gebe allerdings zu, dass ich vor der Lektüre etwas skeptisch war, denn ich hatte in der Vergangenheit mehrere Bücher dieses Genres gelesen, die mich eher langweilten. Doch glücklicherweise habe ich hier für mich ein neues Buchschätzchen entdeckt.

Vor allem Greta Miláns Schreibstil hat mich sehr angesprochen. Sie erzählte Naylas Geschichte auf aufregende Art und Weise ohne zu übertreiben, mit authentischen und meist nachvollziehbaren Entscheidungen der Figuren. Auch wenn mir diese nicht immer gefielen, ich hatte den Raum um die Perspektive zu wechseln und zu verstehen. Naylas Welt erreichte mich in allen Aspekten und ließ mich in die Handlung eintauchen, als wäre ich selbst dabei.
Die Spannung und die heimliche Verliebtheit zwischen den Protagonisten wurde meines Erachtens hervorragend auf den Punkt gebracht. Endlich trat mal wieder ein Paar in mein Bücheruniversum, bei dem es so richtig knisterte. Aber auch die freundschaftlichen Gefühle zwischen verschiedenen Charakteren wurden in dieser Geschichte wertgeschätzt, der Zusammenhalt und die Stärke von Vertrauten auf sensible Weise bewiesen.

Das bedeutende Thema der Befreiung, gekoppelt an Mut, Vertrauen und den damit verbundenen Willen sich von Fesseln zu lösen, wurde meiner Meinung nach fantastisch dargestellt. Vor allem die Phasen, welche die Protagonistin in diesem Prozess durchlebte, waren für mich deutlich spürbar.

Damit fand ich diesen ersten Band der Reihe allgemein sehr ausgewogen und rund, wobei ich wirklich dankbar bin, von seitenlangen Kampfszenen verschont worden zu sein. Allerdings war mir Naylas Abstammungslinie eine etwas zu komplizierte Kiste, aus der ich zwischenzeitlich gedanklich ausgestiegen war. Zum Ende hin wurde mir zwar vieles klarer, aber abfragen darf mich dazu niemand.

„Beyond Eternity“ hat mir sehr gut gefallen. Tolle Figuren, ansprechende Erzählweise und eine mythisch-geheimnisvolle Welt, die es zu entdecken galt. Ich freue mich jetzt schon auf Band 2 dieser aufregenden und bezaubernden Erzählung! / 4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2021

Unerträglich

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
0

Elfen und Drachen mögen sich nicht sonderlich. In ihrer Heimat Irland wohnen die Völker daher möglichst weit voneinander getrennt. Doch auch dies nützt nicht viel, denn es droht ein Krieg zwischen den ...

Elfen und Drachen mögen sich nicht sonderlich. In ihrer Heimat Irland wohnen die Völker daher möglichst weit voneinander getrennt. Doch auch dies nützt nicht viel, denn es droht ein Krieg zwischen den Verfeindeten. Die junge Fae Kailey wird nun auf den Drachenprinzen Aidan angesetzt. Sie soll als dessen Mitschülerin am College sein Vertrauen gewinnen, um die Geheimnisse des Drachenclans zu erfahren. Doch Aidans Vater verfolgt ebenfalls eine Strategie und verspricht sich Vorteile durch die Nähe seines Sohnes zu der Elfenkriegerin.

Mich hat diese Geschichte enttäuscht. Ich musste mich durch das Buch regelrecht durchquälen. Das lag vor allem an den Protagonisten, die ich sofort wieder vergessen hatte, nachdem ich das Buch aus der Hand legte. Leider konnte mich tatsächlich nur eine der Nebenfiguren für sich einnehmen, alle anderen schienen mir nichtssagend, oberflächlich oder viel zu bemüht lässig. Vor allem Kailey in ihrem blinden Gehorsam und in ihrer Kampfeslust nervte mich. Sie konnte nur intrigieren, spionieren, mit ihren Waffen spielen, sich knallenge kurze Klamotten anziehen und sich in ihrer Großartigkeit sonnen. Unerträglich. Ich glaube ich habe noch selten eine derart unsympathische Hauptfigur in einer Geschichte entdeckt. Aidan konnte diese negative Aura auch nicht ausgleichen, er wirkte viel zu unscheinbar, stellenweise schon ein wenig einfältig. Aidans Schwester legte ebenfalls eine ganz schön fragwürdiges Verhalten an den Tag, über das ich mich nur wundern konnte. Persönliche Grenzüberschreitungen schien hier Stärke zu demonstrieren, Vertrauen wurde überbewertet und Geheimnisse bewahren galt nicht für jeden. Wer erschafft so viele negative Charakterzüge?

So ist es auch kein Wunder, dass die Handlung einen ziemlich kindischen Verlauf nahm. Ständige Wiederholungen im Kreislauf des Misstrauens und eine mühselige Handlung haben mich lediglich gelangweilt. Ich konnte das Buch nur in Häppchen lesen. Die sogenannten wahren Gefühle zwischen Kailey und Aidan waren für mich nicht spürbar, dafür wurde meines Erachtens von der Autorin nicht genug getan. Die Atmosphäre dieser Geschichte war meiner Wahrnehmung nach nämlich durchweg frostig und aggressiv. Kämpfen, hintergehen, täuschen, lügen und töten für die Karriere – um viel mehr ging es hier nicht.
Die Handlung an sich hat mich nun auch nicht vom Hocker gerissen, es wirkte auf mich alles ein wenig simpel und klischeehaft.

Für mich zählt „Flame & Arrow“ zu meinen Flops des Jahres. Es gibt wesentlich bessere Geschichten dieses Genres. Band 2 hat sich für mich damit erledigt. Keine Empfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere