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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2021

Bisher mein Flop des Jahres!

Deluxe Dreams
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Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Die Leseprobe war so vielversprechend, ich hatte mir eine interessante Liebesgeschichte versprochen, die einen reichen Erben beschreibt, der sich gegen seine Familie ...

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Die Leseprobe war so vielversprechend, ich hatte mir eine interessante Liebesgeschichte versprochen, die einen reichen Erben beschreibt, der sich gegen seine Familie behaupten muss. Zudem das Cover so edel und verträumt wirkt.

Allerdings musste ich nach etwa 80 Seiten bereits über einige ganz schlechte (wirklich ganz schlechte!) Formulierungen, bzw. Sätze lachen, und kurz darauf fand ich die Geschichte nur noch billig und derb. Allgemein ging es recht schnell um Sex – und das bis ins Detail. In Dauerschleife. Enttäuschend!

Mit den Charakteren hätte man sich doch wirklich etwas mehr auseinandersetzen können, anstatt auf seitenlange Sexszenen zu setzen. Was sagt das denn aus? Schnelle, ausschweifende Bettgeschichten mit reichen Männern sind aufregend und befriedigend, und durch Sex kommt auch irgendwann die Liebe hinterher? Wer gewinnt denn hier? Dieses Geschichte ist einfach nur unrealistisch, kitschig und nervig. Die weibliche Hauptfigur war fast schon peinlich in ihren schmutzigen Gedankengängen. Für mich war auch kaum Annäherung zwischen den Protagonisten zu erkennen, plötzlich war die „große Liebe“ da. Ich hab es einfach nicht nachvollziehen können, es hat so Vieles einfach nicht gepasst und sich falsch angefühlt.

Nein, dieses Buch tue ich mir nicht bis zum Ende an, letztendlich habe ich nur die Hälfte gelesen. Dafür ist mir meine Zeit zu Schade. Bis dahin konnte ich auch nur wenig Handlung erkennen, also werde ich wohl nicht viel verpassen.

Wäre „Deluxe Dreams“ als Erotik-Roman beschrieben gewesen, hätte ich es überhaupt nicht haben wollen. Für einen Liebesroman waren für mich hier eindeutig zu wenig Handlung, Seele und Hintergründe. Bisher mein Flop des Jahres!!

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Durch und durch warmherzig

Highland Hope 1 - Ein Bed & Breakfast für Kirkby
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Die Amerikanerin Colleen verschlägt es nach Schottland, in die Heimat ihres verstorbenen Vaters. Als letzte Wünsche äußerte er eine Bestattung im Land seiner Kindheit, und einen längeren Aufenthalt seiner ...

Die Amerikanerin Colleen verschlägt es nach Schottland, in die Heimat ihres verstorbenen Vaters. Als letzte Wünsche äußerte er eine Bestattung im Land seiner Kindheit, und einen längeren Aufenthalt seiner Tochter vor Ort, um Land und Leute kennenzulernen. Als Colleen in der Ortschaft Kirkby ankommt, scheint für sie alles verloren. Allerdings hat sie nicht mit den freundlichen Dorfbewohnern und dem gutaussehenden Besitzer des Bed & Breakfasts gerechnet. Tatsächlich erscheint diese Reise wie ein Geschenk ihres Vaters.

Ein Buch mit Herz! Ich konnte mich überhaupt nicht von der stimmungsvollen Atmosphäre, den netten Dorfbewohnern und der zarten Bande zwischen den Protagonisten losreißen!

Die überschwängliche Hilfsbereitschaft in Kirkby fand ich anfangs zwar seltsam, nach und nach aber wunderbar, fast magisch und auch ein wenig tröstlich. Hier konnte ich Colleens Empfindungen und ihre Eingewöhnungsphase im Ort sehr gut nachvollziehen. Charlotte McGregor hat ihrer Hauptfigur so viel Wärme, Mitgefühl und Hilfe durch Mitmenschen zur Seite gestellt, dass die unglückliche Ausgangslage der Geschichte schnell überstanden war und sich Colleens Leben zusehends erhellte. Vor allem hat mir die Leichtigkeit gefallen, mit der alle Puzzleteile zu gegebener Zeit an den richtigen Platz rutschten. Auch, wenn manche Umstände vorhersehbar waren, empfand ich die Handlung selten konstruiert. Ganz im Gegenteil, die junge Amerikanerin zeigte in emotional belastenden Momenten wahre Größe. Im Laufe der Geschichte wurden einige Situationen von der Autorin wirklich großartig gelöst, die Figuren zeigten sich sensibel und warmherzig, aber auch zielgerichtet und entschlossen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Um Spannung aufzubauen zeigten sich auch weniger gute Beziehungspartner, die ihre eigenen Ziele verfolgten. Es entstand ein interessanter Kontrast zur vorher aufgebauten Harmonie, und trug letztendlich zur Entwicklung der Protagonisten bei. Meiner Meinung nach passten diese ärgerlichen Störungen der Idylle absolut in die Geschichte, weil sie letztlich zur Befreiung und Klärung verkrusteter Unklarheiten beitrugen.

Kurz gesagt, ich habe diese Lektüre genossen! Eine emotionale Geschichte, die vor Herzenswärme sprühte und liebenswerte Figuren, mit denen man gerne in gemütlicher Runde zusammen sitzen würde. Ich mochte diesen Auftakt der „Highland Hope“-Reihe und freue mich bereits auf Band 2.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Hat mir fast noch besser gefallen als Band 1

Die Stadt der Tränen
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Minou und Piet leben nun bereits seit Jahren auf ihrem Landsitz in Puivert und führen dort mit ihrer Tochter Marta ein bodenständiges Leben. Als sie einer Einladung zur königlichen Hochzeit nach Paris ...

Minou und Piet leben nun bereits seit Jahren auf ihrem Landsitz in Puivert und führen dort mit ihrer Tochter Marta ein bodenständiges Leben. Als sie einer Einladung zur königlichen Hochzeit nach Paris nachkommen, nimmt ihr harmonisches Leben allerdings ein jähes Ende. Marta verlässt unbeaufsichtigt das Haus und wird vermisst. Kurz darauf zwingt die Bartholomäusnacht Minou und Piet tragischerweise zur überstürzten Flucht aus der Stadt, da allen Hugenotten der Tod droht.

Die Fortsetzung des Buches „Die brennenden Kammern“ hat mir wieder eine schöne Lesezeit beschert! Durch die gute Anknüpfung an den ersten Band und die fabelhafte und bildhafte Ausdrucksweise der Autorin, befand ich mich augenblicklich wieder in Frankreich bei Minou und Piet. Ach, ich mag dieses Paar sehr. Sie sind so bodenständig und für ihre Verhältnisse bescheiden geblieben, trotz Minous umfangreicher Erbschaft. Grundsätzlich fand ich sogar alle Figuren treffsicher skizziert, jeder Charakter war stark spürbar. So konnte ich mich in jede Szene sehr gut hineinversetzen, was mich stellenweise sogar emotional herausforderte.

Trotz des schweren Themas und des hindernisreichen Lebensweges des sympathischen Paares, konnte die Autorin der Geschichte Leichtigkeit geben. Ich empfand lediglich einzelne Kapitel düster, beispielsweise jene, die mit Vidals verqueren Gedanken und empathielosen Handlungen zu tun hatten. Nichtsdestotrotz war es aufschlussreich, die Verbindung zwischen Piet und Vidal näher betrachten zu können.

Ich gebe zu, dass mir die tragische Geschichte um Marta, deren Leben und Entwicklung ohne ihre leiblichen Eltern und deren Wiederfinden, nicht so gut gefallen hat. Hier waren mir zu viel schicksalshafte Momente und Verknüpfungen. Es wirkte auf mich daher nicht ganz so glaubhaft, genau wie der Showdown, der mir irgendwie unpassend erschien – zu sehr Hollywood-like.

„Die Stadt der Tränen“ steht dem ersten Band in nichts nach. Wo im ersten Band der Krieg im Außen tobte, zeichneten sich hier die Scharmützel auch auf Beziehungsebene und im Inneren der Protagonisten ab. Ich freue mich schon darauf, womit mich Kate Mosse in Band 3 der Reihe überrascht. / 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Schwieriges Thema unterhaltsam erzählt

Sylt auf unserer Haut
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Majas Ehe mit Robert ist nach vielen Jahren recht eintönig geworden. Den Urlaub verbringt das Paar seit langem aber immer noch regelmäßig auf Sylt, wo der Tagesablauf ebenfalls einer altbekannten Routine ...

Majas Ehe mit Robert ist nach vielen Jahren recht eintönig geworden. Den Urlaub verbringt das Paar seit langem aber immer noch regelmäßig auf Sylt, wo der Tagesablauf ebenfalls einer altbekannten Routine unterliegt. Doch plötzlich steht Roberts Arbeitskollege Bernd vor der Tür, hat seine Freundin und jede Menge Abenteuerlust und Fröhlichkeit im Gepäck. Robert gefällt dies ganz und gar nicht. Maja umso mehr. Ob das wohl gutgehen kann?

Dieser „Glücksroman“ von Claudia Thesenfitz hat es in sich. Problematisches Eheleben, mit Humor versüßt und mit Strandurlaubsgefühl garniert. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen!

Die Autorin hat der lieben Maja einen recht miesepetrigen und kontrollsüchtigen Ehemann an die Seite geschrieben. Allerdings muss man sich nicht über Robert ärgern, sondern kann über seine Verschrobenheit und seine Ansichten lachen! Tatsächlich waren die Kapitel aus Roberts Sicht für mich meistens die lustigsten. Auch der wirklich hartnäckige Bernd brachte mich zum Kichern, wobei ich ich dessen ausgeprägte Lebenslust außerordentlich bewunderte. Meines Erachtens stand Maja als Figur neben diesen zwei Herren ein wenig im Schatten, und gerade deswegen gratuliere ich zu dem Mut und der Entwicklungsfähigkeit, welche dieser Charakter im Laufe der Handlung aufbrachte! Im Grunde mochte ich wirklich alle Figuren, deren Stärken, Schwächen und Wünsche von der Autorin auf charmante Art und Weise präsentiert wurden. So schonungslos echt, irgendwie bekannt, und mit dem Fitzelchen Wahrheit, das um die Ecke lauert.

Die Handlung an sich, so vorhersehbar sie auch war, hatte erkennbare Punkte, an denen die Protagonisten wichtige Entscheidungen trafen, meistens aus dem Herzen und der Freude heraus. Diese Energie war deutlich zu spüren und hat auch mich beim Lesen angesteckt. Durch Majas Versuch, die Beziehung aus Vernunft zu retten und dem Verstand die Zügel wieder in die Hand zu geben, wurde wunderbar gezeigt, dass Lebensfreude und -energie einem erfüllten Herzen folgt. Der Schlüssel zum Glück.

„Sylt auf unserer Haut“ motiviert zur Veränderung, zur Leichtigkeit, zum Loslassen von verkrusteten Verhaltensweisen und macht Laune seine selbst gesetzten Grenzen zu erforschen. Sehr unterhaltsam erzählt Claudia Thesenfitz vom Glück sich zu Verändern. Ein gelungenes Buch!

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Schöner Auftakt der Reihe

Fly & Forget
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Nach der Trennung von ihrem Freund sucht Liv eine neue Bleibe. Allerdings ist dies in einer Großstadt wie London gar nicht so einfach. Doch durch einen glücklichen Zufall erhält sie plötzlich ein Angebot ...

Nach der Trennung von ihrem Freund sucht Liv eine neue Bleibe. Allerdings ist dies in einer Großstadt wie London gar nicht so einfach. Doch durch einen glücklichen Zufall erhält sie plötzlich ein Angebot für ein Zimmer in einer WG. Liv ahnt jedoch noch nicht, wer ihr in dieser WG über den Weg läuft, und dass dieser Jemand ihr Leben völlig verändern wird.

Dies war für mich das erste Buch aus der Feder von Nena Tramountani, deren Name ich von der „City of Elements“-Reihe her kannte. Neugierig geworden bin ich durch die Leseprobe der Liebesgeschichte von Liv und Noah. Sie hat mir sehr gut gefallen, ich mochte den natürlichen Schreibstil und die Idee einer schicksalhaften Wiederbegegnung mit einem verlorengeglaubten Herzensmenschen.

Die Umsetzung dieser Geschichte fand ich recht gelungen. Vor allem die einzigartigen Nebenfiguren, so unterschiedlich und doch so ergänzend, waren für mich ein großes Plus für die Handlung. Sie halfen Liv und Noah in ihrer Entwicklung und bei der Aufarbeitung der Vergangenheit, waren immer verständnisvoll zur Stelle und rückten damit so manche emotionale Entgleisung wieder zurecht. Mir gefiel die enge Einbindung der Nebenfiguren sehr, es rundete das Geschehen ab und vermied eine zu starre Fixierung auf die Protagonisten.
Ich mochte es, wie ich durch die Gefühle und Gedanken von Liv und Noah geführt wurde. Für mich hat sich vieles authentisch angefühlt, obwohl ich Livs Reaktionen ab und an für übertrieben hielt – aber man kann ja nicht in jeden Menschen hineinschauen, also habe ich es so angenommen. Es war schön die Entwicklungsschritte beider Protagonisten mitzuerleben, zwei Schritte vor, einen zurück. Das wurde von der Autorin sehr gut dargestellt.

Die Handlung hätte man meines Erachtens allerdings etwas schlanker gestalten können. Der Part von Livs Zeitungsartikel „Wie man einen Herzensbrecher bekehrt“ ist ja nun wirklich eine abgedroschene Story, die hier getrost hätte weggelassen werden können. Das Wiederfinden von Noah und die Klärung der Situation war auf verschiedenen Ebenen schon genug, die Angelegenheit „Testobjekt“ war mir hier einfach zu viel und zu konstruiert. Ebenso die künstlich angelegten Rückzüge von Noah zum Ende hin. Hier war ich dann tatsächlich genervt, es hat die schöne Geschichte total zerstört und hat sich nicht mehr natürlich angefühlt.

„Fly & Forget“ hat mir gut gefallen. Freundliche, hilfsbereite Figuren bereichern den Roman und verdeutlichen die Wichtigkeit von echten Freundschaften.

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