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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2023

Belanglos und uninspiriert

Love Unscripted
1

Norah arbeitet als Kellnerin, als der Superstar Patrick Walsh ihr einen Job anbietet: Sie soll seine Fake-Freundin sein, um sein Image wieder aufzubauen. Bei dem ihr angebotenen Gehalt kann Norah schlecht ...

Norah arbeitet als Kellnerin, als der Superstar Patrick Walsh ihr einen Job anbietet: Sie soll seine Fake-Freundin sein, um sein Image wieder aufzubauen. Bei dem ihr angebotenen Gehalt kann Norah schlecht Nein sagen und willigt schließlich ein. Filmreif und abgeklärt lässt sie sich von Patrick von Veranstaltung zu Veranstaltung schleppen, gibt immer ihr Bestes und zeigt sich professionell. Bis sie merkt, dass sie doch etwas für den Hollywood-Star empfindet...

Die Idee bietet so viel Potenzial! Doch über die Umsetzung bin ich fast schon schockiert. Mir gefiel dieses Buch leider überhaupt nicht, denn es hat mich auf keiner Ebene erreicht.

Die Protagonisten fand ich irgendwie seltsam, sie harmonierten überhaupt nicht miteinander. Es wirkte, als wäre Norah Patricks Mama, so belehrend wie sie sich ihm gegenüber gab. Er wiederum hatte für mich überhaupt kein spürbares Charisma, was ich in Anbetracht seines Star-Status unbedingt erwartet hätte. Darüber hinaus wirkten die Dialoge zwischen den beiden belanglos und manche Sätze so deplatziert, von der Sprache her so unpassend, dass ich mehr als einmal lachen musste. Das Ganze wirkte stellenweise wie eine Parodie und irgendwie unelegant.

Passend dazu gestaltete sich auch die Handlung. Unfassbar konstruiert, mit gefühlt ständigen Wiederholungen, ohne Überraschungen und ohne besondere Atmosphäre, die eine bestimmte Situation hätte unterstreichen können. So ging das komplette Geschehen emotionslos an mir vorbei, die Eintönigkeit langweilte mich zunehmend. Außerdem entwickelte sich das Geschehen viel zu schnell und zu sprunghaft, gefüllt mir belanglosem Geplapper und Beschreibungen von Klamotten. Letztlich wirkte die Geschichte eher kindisch und seelenlos auf mich.

Kurzum, ich hatte schnell das Interesse an dem Roman verloren. Die Story war nichts für mich, mir fehlte hier eindeutig das nötige Quäntchen Authentizität und ein Mindestmaß an Spannung, was ich bereits anhand eines anderen Werkes der Autorin feststellen musste. Daher werde ich wohl die künftigen Veröffentlichungen der Autorin nicht mehr verfolgen. Ich verzichte hier auf eine Weiterempfehlung des Buches, denn es gibt meines Erachtens eindeutig besser Geschichten aus diesem Genre.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Enttäuschend

Abschied auf Italienisch
0

Commissario Vito Grassi kommt eigentlich aus Rom, doch sein brüchiges Privatleben und der Tod seines Vaters treiben ihn in die Provinz Liguriens. Als Erbe steht Vito das Haus seines Vaters zu, daher wagt ...

Commissario Vito Grassi kommt eigentlich aus Rom, doch sein brüchiges Privatleben und der Tod seines Vaters treiben ihn in die Provinz Liguriens. Als Erbe steht Vito das Haus seines Vaters zu, daher wagt er kurzerhand einen Neuanfang und lässt sich aufs Land versetzen. Kaum angekommen, wird er gleich mit zwei Morden konfrontiert, aber auch mit der jungen, etwas undurchsichtigen Mitbewohnerin seines Vaters.

Ich war äußerst gespannt auf diese neue Krimi-Reihe! Bisher haben mich hauptsächlich französische Ermittler begeistert, daher war ich nun auf ein italienisches Pendant neugierig.

Allerdings war für mich ziemlich schnell klar, dass ich den Protagonisten überhaupt nicht mag! Grassi, meinem Eindruck nach eher „Krassi“, fand ich weder interessant oder lässig, noch charmant, sein Humor kam so gar nicht bei mir an und im Ganzen war er mir zu angepasst. Zudem schien mir seine Besessenheit von seinem Elektroauto in einem Krimi irgendwie deplatziert. Mich störte es ungemein, dass er ständig darüber nachdenken musste, wie weit er mit dem Fahrzeug noch würde fahren können, bevor er es laden müsste – falls eine Steckdose in greifbarer Nähe wäre, usw. Sollte dieser Aspekt ein versteckter Witz gewesen sein, kam er bei mir nicht an. So wurde die Geschichte meines Erachtens schwerfällig, verzettelte sich in dieses und jenes, und sorgte dafür, dass meine Gedanken abschweiften. Nach etwa einem Drittel des Buches tat sich meiner Ansicht nach immer noch nicht genug, um mein Interesse für den Fall zu wecken. Dafür fragte ich mich beispielsweise, warum Vito eine wildfremde Frau in seinem Haus leben und seine Familie darüber im Dunkeln ließ. Rückblickend fand ich alles etwas merkwürdig, gewollt speziell und auch etwas fade.

Grundsätzlich fand ich den Kriminalroman aber ansprechend geschrieben. Er ließ sich gut lesen und auch für die Landschaftsbeschreibungen hatte ich einiges übrig. Doch ich werde mit diesem ersten Band auch gleichzeitig Abschied von der Reihe nehmen. Ich hatte mir von diesem Buch deutlich mehr versprochen.

„Abschied auf Italienisch“ konnte mich nicht mitreißen. Schleppende Handlung, ziemlich uninteressanter Fall und überwiegend unsympathische Charaktere. Doch jeder wie er mag. Lest selbst.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Sehr schlecht umgesetzt

Der Riss
7

Antonia wird als Vulkanologin in die Antarktis geschickt. Sie soll dort untersuchen, ob die kürzlich entdeckten Vulkane auszubrechen drohen. Doch ihre ganz private Mission ist die Suche nach ihrem Bruder ...

Antonia wird als Vulkanologin in die Antarktis geschickt. Sie soll dort untersuchen, ob die kürzlich entdeckten Vulkane auszubrechen drohen. Doch ihre ganz private Mission ist die Suche nach ihrem Bruder Emilio, der auf der Forschungsstation als Biologie arbeitete und auf einer Erkundungsfahrt verschwand. Allerdings hat Antonia nicht mit den gefährlichen Machenschaften gerechnet, über die sie während ihres Aufenthaltes stolpert.

Ein Buch über die Antarktis? Her damit! Ich fand die Idee eines Thrillers in dieser, uns noch vorwiegend unbekannten Zone der Erde großartig, weshalb ich mich mit gespannter Erwartung in die Lektüre gestürzt habe. Doch leider fiel schon mein Zwischenresümee, nach dem ersten Drittel des Buches, nicht sonderlich positiv aus. Mir schien die Handlung, aber auch die Charakteristik der Figuren irgendwie seltsam.

Trotz des umfangreichen Fachwissens, welches der Autor in die Geschichte einbaute, hatte die Story etwas überaus Skurriles an sich, was über den Aspekt der Fiktion hinausging und oft völlig überzogen daherkam. Nicht selten fühlte ich mich an diverse hollywoodreife Action-, bzw. Abenteuerszenen erinnert, gepaart mit Slapstick-Momenten, die ab und an sogar in realitätsfernen Darstellungen mündeten. Kurzum, es fiel mir schwer den Thriller ernst zu nehmen, womit natürlich auch die Spannung erheblich litt. Letztlich hatte ich für den Showdown nicht mehr als ein müdes Lächeln übrig, um dann froh zu sein, das Buch endlich beendet zu haben.

Unglücklicherweise wirkte die Handlung oft nicht wirklich logisch und ließ auch Fragen offen, die nie, bzw. nur unzureichend beantwortet wurden. Außerdem fühlten sich manchen Szenen an, als wären Ereignisse lediglich aneinandergereiht worden, ohne eine wirkliche Verbindung zu schaffen. So war mir die Geschichte im Ganzen nicht rund genug, nicht harmonisch im Verlauf und auch nicht in der Interpretation der Figuren. Denn die seltsame Handlung im Außen, spiegelte sich definitiv im Verhalten und in den Persönlichkeiten der Figuren wider. Die Protagonistin Antonia benahm sich beispielsweise durchgehend absonderlich und zeigte sich dabei unerträglich großspurig und blasiert, was nach meinem Empfinden jegliche Sympathie für die Dame vom Tisch fegte. Wahrscheinlich sollte Antonia eine starke Frau mit Willenskraft darstellen, was allerdings deutlich missglückte. Überdies vermisste ich Tiefe in den Charakterzügen der Figuren, um ein echtes Verständnis für deren Verhalten aufzubringen. Im Ansatz war dies meines Erachtens nur im Charakter des Bösewichtes Malatesta zu finden.

Eine echte Gemeinschaft, wie sie im ewigen Eis unverzichtbar ist, war für mich leider auch nicht erkennbar. Die Angestellten der Forschungsstation wirkten auf mich lediglich wie schmückendes Beiwerk ohne Gesicht, was in Anbetracht der Situation irgendwie unnatürlich wirkte. Vielleicht lag es an der Fokussierung auf die superheldenhafte Protagonistin, vielleicht aber auch an fehlenden Ideen, jedenfalls schien mir die ganze Situation zu leblos. Dahingehend wirkten Interaktionen, bzw. einzelne Szenen konstruiert und zu bemüht, eine Atmosphäre oder bestimmte Entwicklungen zu schaffen.

Was ich außerordentlich schade fand, ist die Tatsache, dass der ernste und wissenschaftliche Stoff, welchen der Autor hier einbrachte, meiner Meinung nach nicht richtig zum Tragen kam. Ein Sachbuch hätte ihm vielleicht besser gestanden, als dieser verunglückte Thriller. Als Thriller würde ich das Buch rückblickend nämlich nicht bezeichnen, obwohl das absolut gelungene Cover dafür sprach.

Ich kann es am Ende drehen und wenden wie ich will: Das Buch entpuppte sich für mich als großer Flop. Abgesehen von der Idee und dem stimmungsvollen Cover, glänzte „Der Riss“ für mich mehr mit oberflächlicher Effekthascherei, als mit atemberaubendem, beständigem Nervenkitzel.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 16.10.2022

War mir zu konfus

Im Feuer
0

Als die junge Ermittlerin Lilly Hed ihren neuen Arbeitsplatz an der Schärenküste antritt, lodern dort schon gefährliche Feuer, die der Hitzewelle des aktuellen Rekordsommers geschuldet sind. Seltsamerweise ...

Als die junge Ermittlerin Lilly Hed ihren neuen Arbeitsplatz an der Schärenküste antritt, lodern dort schon gefährliche Feuer, die der Hitzewelle des aktuellen Rekordsommers geschuldet sind. Seltsamerweise sterben dabei scheinbar gezielt immer ein bis zwei Menschen in jedem neuen Brand. Ob dies alles nur Zufälle sind, kann Lilly nur mit Hilfe des Feuerwehrchefs Jesper herausfinden. Doch Spuren bleiben nach einem Brand nur wenige zurück.

Leider hat mich dieser Krimi hat auf vielen Ebenen enttäuscht. Lilly, die ihren Dienst gefühlt nur halbherzig wahrnahm, und sich mehr in ihren Gedanken und neuen Freundschaften verzettelte, hat mich in puncto Einsatzbereitschaft furchtbar gelangweilt. Die sogenannte Star-Ermittlerin schien mir extrem hilflos und blauäugig, zudem fand ich überhaupt keinen Zugang zu ihr als Charakter.

Mir fehlte außerdem eine gehörige Dosis Spannung in der Handlung, die mir sehr konstruiert und einfach daherkam. Der Fall wurde überhaupt nicht richtig angegangen, man ließ viel einfach geschehen und ergötzte sich dafür ständig an Aussagen über die Hitze oder das schreckliche, schreckliche Feuer, was mich recht schnell ziemlich nervte. Selbst die Auflösung hat mich dann nicht mehr vom Hocker gerissen, was vielleicht auch daran lag, dass ich froh war, am Ende des Buches angelangt zu sein.

Letztlich wurde im Klappentext eine Handlung angeteasert, die so bei mir in keinster Weise ankam. Ich gebe in diesem Fall keine Leseempfehlung, es gibt aus dem Hause Fischer/Scherz wesentlich bessere Bücher dieses Genres.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Überdramatisiert bis der Arzt kommt

We Are Like the Sea
0

Lavender erbt das Haus ihres verstorbenen Onkels auf Malcolm Island. Eigentlich wollte sie nie wieder auf die Insel zurückkommen, doch ihre finanziellen Nöte zwingen sie dazu. Kurz vor Ankunft trifft sie ...

Lavender erbt das Haus ihres verstorbenen Onkels auf Malcolm Island. Eigentlich wollte sie nie wieder auf die Insel zurückkommen, doch ihre finanziellen Nöte zwingen sie dazu. Kurz vor Ankunft trifft sie auf den Coast Guard Jonne, der sie offen und freundlich begrüßt. Als er allerdings erfährt, wer sie ist, dreht sich der Wind und ein gänzlich anderer Jonne tritt ihr gegenüber.

Eins ist klar: Die Autorin kann Emotionen übermitteln! Diese Geschichte war überaus energiegeladen, was mir im Nachhinein allerdings deutlich zu viel war. Diese Entwicklung hätte ich nach der Leseprobe so nicht erwartet!

Ehrlich gesagt kam mir der Aufhänger des Problems, um das sich die Story drehte, relativ aufgebauscht vor. Ich hatte mehr Fragezeichen im Kopf, als Verständnis für das Verhalten und die nicht enden wollenden Überreaktionen der Protagonisten. Ab einem gewissen Punkt konnte ich das Buch daher nur noch in Häppchen lesen, wobei ich auch die Handlung ziemlich fad fand. Mir schien die Geschichte auf Lavenders und Jonnes Drama reduziert, welches sich mir einfach nicht richtig erschloss. Die Erklärung dazu kam dann erst gegen Ende um die Ecke, und obwohl ich mir schon einiges dazu gedacht hatte, setzte die Autorin in diesem künstlichen, erzwungenem Gedankenwirrwarr noch eins drauf. Das Drama nahm kein Ende, verfing sich in Endlosschleifen und sorgte dafür, dass ich tatsächlich die letzten zwanzig Seiten nicht mehr lesen wollte. Mich hat dieses Hin- und Her einfach nur noch genervt!

Daher konnte ich auch kaum Sympathien für die Protagonisten aufbringen. Die Reaktionen, Gedanken und Handlungen der beiden haben mich zu oft zu einem genervten Augenrollen gebracht. Scheinbar schwelgten sie gerne in ihrer persönlichen Selbstgeißelung, vor allem Lavender. Ihre Bedürftigkeit war schon fast peinlich, da sie sogar bis zum Schluss vor Jonne durch Aufregung und Ehrfurcht kaum ein Wort sagen konnte. Ich weiß wirklich nicht, was er an ihr fand. Ihre als großartig dargestellte Leistung, den Club wiederzubeleben, kann es wohl nicht gewesen sein.

Außerdem schien mir das Alter der Hauptfiguren nie so richtig zu passen. Egal in welche Richtung. Was mich bei Jonne bis zum Ende hin irritierte, war die Tatsache, dass er einen Erwachsenen als seinen besten Freund bezeichnete, und das seit seiner Kindheit. Ich fand das seltsam, vor allem Jonnes Reaktion auf dessen Tod. Ich will meine Gedanken dazu an dieser Stelle gar nicht weiter ausführen. Jedenfalls drehte der Protagonist völlig durch, hielt sich für moralisch überlegen und scheinbar auch für das Familienoberhaupt. Sein Befehlston und die Diskrepanz zwischen seinem Verhalten und seinen Wertvorstellung waren mir unwahrscheinlich unsympathisch. Keine Ahnung, was Lavender an ihm fand. Wahrscheinlich sein Hollywood-Gesicht, das wohl wichtig war, weil es mehrmals erwähnt wurde.

Die klugen, witzigen Freunde der beiden und Jonnes etwas rebellischer Bruder waren für mich der einzige Lichtblick in dieser Erzählung.

Diese Geschichte harmonierte meines Erachtens in so vielem nicht. Mir schien alles künstlich zusammengeschustert und auf ein paar wenige, drängende Emotionen reduziert. Mir fehlte es hier definitiv an Glaubwürdigkeit.

So gerne ich emotionale Erzählungen und Entwicklungen mit Botschaften mag, „We are like the Sea“ gehört nicht dazu! Zu verworren, zu gewollt und überdramatisch zeigte sich mir dieser Auftakt der Reihe, die ich eher nicht weiterverfolgen werde.

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