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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2023

Solider Start in die neue Buchreihe

Kaltblütige Lügen
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Detective Kit McKittrick und ihr Team stehen an der Schwelle eines neuen Mordfalls. Im Stadtpark wird nämlich die Leiche einer jungen blonden Frau gefunden, die mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt ...

Detective Kit McKittrick und ihr Team stehen an der Schwelle eines neuen Mordfalls. Im Stadtpark wird nämlich die Leiche einer jungen blonden Frau gefunden, die mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt wurde. Dieses Muster kennt die junge Ermittlerin aber bereits. Denn der Serienmörder tötet seit Jahrzehnten – unter anderem vor Jahren auch Kits Schwester Wren. Besessen davon, den Täter endlich zu finden, knöpft sich Kit auch den attraktiven Psychologen Sam vor, der im Rahmen der Ermittlungen plötzlich ziemlich verdächtig wirkt.

Die neue Reihe von Karen Rose kommt vielversprechend daher. Allerdings hat mir in diesem ersten Band das gewisse Etwas gefehlt. Der Spannungsbogen verlief, meiner Wahrnehmung nach, anfangs ziemlich flach und kam erst ab der Mitte des Buches so richtig in Schwung. Dabei kann ich aber nichts gegen die Grundidee des Falls sagen, denn erschreckend war der Hintergrund schon – sogar auf mehreren Ebenen. Doch an den Lesesessel gefesselt hat mich die Geschichte letztlich nicht, obwohl sie sich in gewohnter Manier wunderbar lesen ließ. Es fehlte mir in erster Linie ein echtes Highlight, wobei einige überraschende Momente durchaus vorhanden waren, die mir aber die Brisanz, bzw. die Dringlichkeit der Situation emotional nicht ausreichend vermittelten.

Vielleicht lag es auch an den Protagonisten, in deren Persönlichkeiten mir ein wenig die Leuchtkraft fehlte. Vor allem mit Sam hatte ich so meine Schwierigkeiten, denn er irritierte mich durch seine Instabilität und Unsicherheit, die mir für einen Psychologen absolut unpassend erschien. Obwohl Sam eine Schlüsselrolle innehatte, konnte ich bis zum Schluss kaum Interesse für seine Figur aufbringen. Aber Kit fand ich alleine schon durch ihre Vergangenheit spannend, ihr Werdegang und ihre ungewöhnliche Familie gefielen mir gut. Darüber hinaus zeigte sich mir Kits Charakter in einer bemerkenswerten Mischung, die neben Zielstrebigkeit und Weitsicht, auch diffuse Ängste im emotionalen Bereich beinhaltete. So wirkte die Ermittlerin auf mich auch durchaus authentisch und liebenswert.

Insgesamt hat mich der Start der San-Diego-Reihe aber sehr gut unterhalten. Eine kluge, durchsetzungsfähige Ermittlerin mit Vergangenheit, sympathische Nebenfiguren und eine schockierende Erkenntnis während der Aufdeckung des Mörders, machen mich durchaus neugierig für den zweiten Band der Reihe. Ich freue mich jetzt schon darauf.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

War nicht meins

Schokoladenzauber
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Chloe ist stolz darauf, eine Confiserie ihr Eigen nennen zu dürfen. Zudem hat sie ganz besondere Leckereien anzubieten, denn jede enthält ein Zettelchen mit einer Botschaft. Als ein neuer Vikar in der ...

Chloe ist stolz darauf, eine Confiserie ihr Eigen nennen zu dürfen. Zudem hat sie ganz besondere Leckereien anzubieten, denn jede enthält ein Zettelchen mit einer Botschaft. Als ein neuer Vikar in der Gemeinde auftaucht, fällt Chloe aus allen Wolken, denn er ist kein Unbekannter für sie. Als gefeierter Rockstar Raffy bekannt, war er nicht nur ein prominenter Leadsänger, sondern auch ihre erste große Liebe.

Hinsichtlich des Klappentextes versprach ich mir eine aufregende Kleinstadt-Romanze mit etwas Promi-Flair! Doch meine Freude an dieser Geschichte löste sich ziemlich schnell in Verwirrung auf, denn von Anfang an wurde ich regelrecht mit esoterischen oder magischen Praktiken und Themenfeldern bombardiert. Es war fast so, als müsste ich eine Fremdsprache lesen, deren Übersetzung mir noch schwer fallen würde. Ich mag es ja mystisch und geheimnisvoll, aber hier wirkte das alles etwas aufdringlich auf mich – einfach zu viel!
Vor allem, weil ich diese seltsame Atmosphäre im Klappentext überhaupt nicht erahnen konnte. Auch das Cover deutet nichts dergleichen an. So hatte ich mir eine ganz andere Geschichte, bzw. ein anderes Flair versprochen.

Nach einer sehr langatmigen Einleitung, in der ich mir ein Bild über die Charaktere machen konnte, nahm die Story dann etwas Fahrt auf. Ja, die Figuren waren sehr individuell und liebenswert erdacht, doch letztlich wurde ich mit der Geschichte nicht warm. Mir fehlte das gewisse Etwas, das mir auch der Magie-Mischmasch nicht geben konnte.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Konnte mich nicht überzeugen

Starling Nights 1
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Mabel darf an der renommierten Universität Cambridge studieren. Eigentlich will sie einfach in Ruhe ihre Kurse absolvieren, als ihre Freundin Zoe in einen seltsamen Freundeskreis rutscht, der mit einer ...

Mabel darf an der renommierten Universität Cambridge studieren. Eigentlich will sie einfach in Ruhe ihre Kurse absolvieren, als ihre Freundin Zoe in einen seltsamen Freundeskreis rutscht, der mit einer geheimen Studentenvereinigung in Verbindung gebracht wird. Um ihrer Freundin zur Seite zu stehen, sammelt sie Informationen über die seltsamen Ereignisse, die im Dunstkreis dieser Gruppe wabern. Dabei lernt sie Cliff kennen, der zu der Gemeinschaft gehört, sich aber ganz anders verhält und sich im Nu in ihr Herz schleicht.

Um nicht drumherum zu reden: Diese Geschichte hat mich enttäuscht. Im Vorfeld vom Klappentext und dem schönen Cover begeistert, musste ich das Buch unbedingt lesen. Anfangs war ich auch noch guter Dinge, doch schon bald wurde die Sache ziemlich uninteressant für mich.

Es lag nicht am Schreibstil der Autorin, denn erzählen kann sie sehr gut, meiner Meinung nach. In meiner Fantasie formten sich schnell stimmungsvolle Bilder der Cambridge Universität und zudem erinnerte mich die ganze Atmosphäre etwas an die Liebesgeschichte von Edward & Bella aus der Twilight-Reihe, einer Mischung aus Gefahr, Romantik, mysteriösen und spannenden Elementen, und in diesem Fall mit einer zusätzlichen Ahnung von altehrwürdigen Gebäuden. Diese ausgezeichneten Voraussetzungen wurden allerdings vor allem durch eine absolut unsympathische Protagonistin und eine langatmige Handlung erstickt.

Mabel nervte mich recht schnell. Meiner Meinung nach preschte sie in so gut wie jeder Situation unangemessen vor, war oft unverschämt fordernd, theatralisch wütend, und litt ziemlich an Selbstüberschätzung. Alles an ihr wirkte aufgesetzt und passte überhaupt nicht zu der gefühlvollen Geschichte, die sich mit Cliff anbahnte. Ich musste mich mehr als einmal fragen, was Cliff an ihr fand. Schade, denn die Story an sich machte mich schon neugierig, denn ich wollte durchaus wissen, was mit dieser Studentenverbindung los ist. Doch die Beantwortung dieser Frage zog sich unendlich in die Länge, mit gefühlten Wiederholungen, was mich mit der Zeit eher langweilte. Die gesamte Dynamik in dem Buch schien mir seltsam, zumal mir mit der Zeit die romantischen Momente in gefühlvolle Schwurbelei ausartete. Tatsächlich hatte ich im letzten Viertel total das Interesse verloren.

Daher konnte mich „Starling Nights“, trotz des vielversprechenden Beginns, überhaupt nicht überzeugen. Eine Leseempfehlung erhält das Buch von mir somit nicht, und Band 2 bleibt für mich unangetastet. Schade um die interessante Idee.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Richtig gut ausgeklügelt

Die gute Schwester
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Megan und Leah sind eineiige Zwillingsschwestern. Man könnte meinen, damit wären sie sich sehr verbunden – doch das Gegenteil ist der Fall. Leah ließ sich noch selten eine Chance entgehen, ihrer Schwester ...

Megan und Leah sind eineiige Zwillingsschwestern. Man könnte meinen, damit wären sie sich sehr verbunden – doch das Gegenteil ist der Fall. Leah ließ sich noch selten eine Chance entgehen, ihrer Schwester mit perfiden Spielchen das Leben zur Hölle zu machen. Als Megan Fotos von Leah auf dem Handy ihres Ehemannes Chris entdeckt, sieht sie rot: Ein Treffen mit ihrer Schwester endet daraufhin tödlich. Um den Mord an Leah zu vertuschen, führt Megan nun ein Doppelleben und sieht damit eine Chance, aus ihrer Ehe zu entfliehen. Doch scheinbar kennt sie ihren Mann schlecht...

So spannend sich der Klappentext auch liest, letztlich bin ich mit meiner Meinung zu diesem Thriller nicht ganz klar. Doch grundsätzlich gefiel mir die Idee, die in meinen Augen in der Umsetzung ein paar Schwächen aufwies.

Die Handlung zeigte sich zwar temporeich und geheimnisvoll, meines Erachtens aber gleichzeitig  etwas zu holprig. Beispielsweise hatte ich den Eindruck, die Story wäre schon nach wenigen Kapiteln erzählt gewesen. Ich fühlte mich etwas überfahren von Leahs fiesen Machenschaften und dem Leid, das Megan durch sie erfahren musste. Das Ganze wirkte unwahrscheinlich komprimiert, dass man daraus schon fast ein ganzes Buch hätte schreiben können! Danach folgten Phasen von Megans (Neu-)Orientierung, die ich nicht richtig greifen konnte, da sie sich verwirrend schnell in Leahs Persönlichkeit eingefunden hatte, was meiner Meinung nach gefühlt nicht so recht zu passen schien. Megan wirkte erstaunlicherweise ebenso kalt und psychopathisch wie ihre tote Schwester, nur auf eine andere Art. Ja, im Grunde trifft es einen Kernpunkt, den ein guter Thriller ausmacht, und doch hatte ich das Gefühl, als bekäme ich ein Schleudertrauma vom Lesen. Phasenweise war ich gelangweilt, weil ich die Story als sehr konstruiert wahrnahm, und plötzlich fand ich mich in unglaublich scheußlichen, aber gut ausgeklügelten Momenten wieder.

Trotz allem glänzt dieser Thriller in erster Linie durch seine überraschenden Wendungen, die zugleich die Wahrnehmung aus der Sicht einer jeweils anderen Hauptfigur ins Rampenlicht schob. Ich kam in diesen Momenten aus dem Staunen nicht mehr heraus, da ich nicht dachte, dass die Story nicht mehr niederträchtiger hätte werden können. Konnte sie aber. Mehrmals. Zwischenzeitlich wusste ich dann selbst nicht mehr, wer von den Zwillingen echt ist und wer nicht. Und trotzdem empfand ich manche Phasen als langatmig, und ich ertappte mich zudem dabei, so manche Szene als unglaubwürdig einzustufen.

Die schäbigen Charakterzüge der Protagonisten schienen mir für diese Art Thriller allerdings perfekt. Die Autorin gab hier wirklich alles und verwob Bosheiten auf verschiedenen Ebenen mit Psychospielchen und platzierte sie direkt in die schwarzen Herzen ihrer Figuren.

Das Ende war mir dann etwas zu knapp gehalten, wobei es für das Verständnis und die Klärung der Situation durchaus ausreichte. Atem holen musste ich dann im Grunde genommen nach dem Umblättern der letzten Seiten.

„Die gute Schwester“ markiert eine unglaublich perfide Story, mit überaus überraschenden Wendungen und gemeinen Charakteren, die mich im Laufe der Handlung bis aufs Blut reizten. Dieses Buch hat somit das Prädikat „Psychothriller“ mehr als verdient. Trotzdem war mir die Story in der Summe seltsamerweise nicht rund genug. Allerdings tut dies meiner Leseempfehlung überhaupt keinen Abbruch.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Ungewöhnliche Ermittlungen

Das falsche Opfer
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Die Rechtsanwältin Carla Winter übernimmt den Fall einer Frau, die ihren Freund in Notwehr getötet hat. Der Fall scheint klar, denn die Wunden der Frau passen zu ihrer Geschichte. Doch nach und nach finden ...

Die Rechtsanwältin Carla Winter übernimmt den Fall einer Frau, die ihren Freund in Notwehr getötet hat. Der Fall scheint klar, denn die Wunden der Frau passen zu ihrer Geschichte. Doch nach und nach finden sich immer mehr Ungereimtheiten, und so steckt Carla in der Klemme. Nun braucht sie Hilfe, und das ausgerechnet von einem früheren Mandanten, dem sie lieber nichts schuldig sein möchte.

Nachdem mir Carla Winters erster Fall schon sehr gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf die Themen, die Lukas Erler in seinem neuesten Werk auf den Tisch bringen würde.

Um es kurz zu machen: Wie auch schon in Band 1 war ich überrascht, womit es die energische Anwältin zu tun hatte, denn auch hier gelang es dem Autor, Gepflogenheiten aus dem sogenannten Untergrund anzusprechen, von denen der Normalbürger in der Regel noch nicht einmal ahnt. Carla hangelte sich im Laufe des Falles durch ein Netz hochgefährlicher Kontakte und Momente, die zum großen Teil deutlich politisch untermalt waren. So wurden mir entsprechende Hintergründe in einem authentisch wirkenden Rahmen verständlich nähergebracht, was ich sehr spannend und gelungen fand.

Mit der Protagonistin kam ich in diesem zweiten Band der Reihe erfreulicherweise besser zurecht, sie wirkte weltoffen, lässig und auf eine zurückhaltende Weise klug. Vor allem gefiel mir, dass sie sich nicht auf schnelle Vorurteile einließ, sondern die jeweilige Situation ganz genau sondierte. Zudem mochte ich die markanten Nebenfiguren, die sich im Laufe der Handlung zusammenfanden. Vor allem staunte ich über Carlas neuen Assistenten Ritchie, der so unglaublich wandlungsfähig war und sein detektivisches Auftreten damit zum Glänzen brachte. In seiner eigenwilligen Persönlichkeit passte er als Mitarbeiter unwahrscheinlich gut zum Arbeitsstil der Kanzlei Winter.

Atmosphäre und Tempo gingen hier meiner Meinung nach Hand in Hand, denn die Gefahr, aber auch die privaten Momente der Protagonistin, waren in ihrer jeweiligen Stimmung deutlich spürbar. Dabei mochte ich Claras authentisches Verhalten, da sie nicht immer die Heldin spielen musste, sondern ihrem Unbehagen auch einmal freien Lauf lassen durfte.

„Das falsche Opfer“ war für mich eine sehr kurzweilige, temporeiche Lektüre, die in einem natürlichen Schreibstil gehalten und mit verständlichen, nicht unbedingt alltäglichen politischen Hintergründen versehen war. In diesem Sinne freue ich mich schon auf den nächsten Fall der mutigen Rechtsanwältin. Übrigens ist dieses zweite Buch der Reihe ohne Vorkenntnisse problemlos lesbar.

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