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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2023

Spannend und kurzweilig

Das Flüstern der Mütter (Thriller)
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Lena Freyenberg und Henning Gerlach ermitteln in diesem Thriller von Gunnar Schwarz in einem besonders perfiden Mordfall, dem noch weitere Folgen sollen. Eine grausam zugerichtete Frauenleiche wird kopfüber ...

Lena Freyenberg und Henning Gerlach ermitteln in diesem Thriller von Gunnar Schwarz in einem besonders perfiden Mordfall, dem noch weitere Folgen sollen. Eine grausam zugerichtete Frauenleiche wird kopfüber von einem Baum hängend gefunden. Wenig später findet man eine Nachricht, die sich an die Kinder des Opfers richtet. Die Ermittlungen verlaufen schleppend, da sich im perfekten Familienidyll des Opfers einfach kein Motiv abzeichnet.

„Das Flüstern der Mütter“ war mein erster Thriller dieser Reihe und auch mein erster Roman des Autors. Ich fand es so schön geschrieben, dass ich von Beginn an richtig eintauchen konnte in die Geschichte und mich beim Lesen, trotz der grausamen Morde einfach wohl gefühlt habe. Das lag sicherlich auch an dem ganzen tollen Ermittlerteam, das sehr unterschiedliche Charaktere vereint und sich trotzdem so gut versteht und umeinander kümmert.
Lena und Henning waren mir gleich sehr sympathisch und vertraut. Dank des schönen Schreibstils konnte ich mich wunderbar in die Handlung hineinversetzen und die verschiedenen Orte sowie die Personen wurden vor meinen Augen lebendig.
Die Spannung wird bis zum Schluss aufrechterhalten und der Leser hat ausreichend Gelegenheit mitzurätseln, wer der Täter sein könnte.

Fazit:
Ein wirklich spannendes Buch mit äußerst sympathischen Charakteren, von denen ich hoffe, noch Einiges lesen zu können.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Ein historischer Thriller der Extraklasse

Die marmornen Träume
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Jean-Christophe Grangé war mir schon durch einige Bücher bekannt, weshalb ich sehr neugierig war auf sein neuestes Werk: einen Thriller in historischem Kontext.
So lässt er diesmal einen Serienmörder ...

Jean-Christophe Grangé war mir schon durch einige Bücher bekannt, weshalb ich sehr neugierig war auf sein neuestes Werk: einen Thriller in historischem Kontext.
So lässt er diesmal einen Serienmörder im Berlin der NS Zeit sein Unwesen treiben.
Zunächst wir Hauptsturmführer Franz Beewen damit beauftragt, den Mord an einer Frau zu untersuchen, die brutal zugerichtet an der Spree gefunden wurde. Franz, der hofft durch die Erledigung des Auftrages, seine privaten Ziele verfolgen zu können, beginnt mit den Ermittlungen, die ihn unter anderem zu dem Psychiater Simon Kraus führen, dessen Patientin die Tote war. Kraus ist nicht nur ein genialer Psychoanalytiker und Traumdeuter, sondern auch ein charismatischer Verführer; ein Talent , das er regelmäßig bei seinen Patientinnen einsetzt.
Die dritte im Bunde ist die ebenfalls als Psychiaterin tätige Minna von Hassel. Allerdings hat sie sich komplett der Behandlung eher hoffnungsloser Fälle verschrieben und leitet eine Anstalt, zu der auch Franz Beewen einen familiären Bezug hat.

Diese drei starken Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, tun sich zusammen, um die bestialischen Morde an mehreren Frauen hochrangiger Nazi Funktionäre zu untersuchen.
Kraus, Beewen und von Hassel, jeder behaftet mit seinen eigenen mehr oder weniger schweren Problemen,passen eigentlich in keinster Weise zueinander und würden unter normalen Umständen wohl nichts miteinander zu tun haben. Und gerade das ist das Reizvolle an diesem ungewöhnlichen Dreiergespann.

Wie ein grauer Schleier hat sich die NS Herrschaft über Deutschland gelegt und Grangé gelingt es hervorragend, genau diese Atmosphäre zu transportieren. Die grausamen Versuche, die hier geschildert werden, durch alle möglichen Maßnahmen den perfekten Menschen bzw. den Übermenschen zu erschaffen, sind schwer zu ertragen. Schonungslos und brutal thematisiert Grangé die Verbrechen der NS Regierung und ihrer Handlanger, die vordergründig immer zum Wohl des Volkes handeln.

Trotz seiner knapp 700 Seiten wirkt das Buch niemals langatmig, ganz im Gegenteil. Kurze Kapitel, hochgehaltene Spannung und einige Wendungen sorgen dafür, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann.

Fazit:
„Die marmornen Träume“ ist für mich ein historischer Thriller der Extraklasse, wort- und bildgewaltig, aufrüttelnd und hochspannend.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Gelungenes Krimidebüt

Reibekuchenmord
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Mila Kuhns ersten Regionalkrimi habe ich sehr schnell verschlungen, da er für meinen Geschmack alles enthält, was ich von diesem Genre erwarte: ein bisschen Dialekt, regionale Speisen, natürlich einen ...

Mila Kuhns ersten Regionalkrimi habe ich sehr schnell verschlungen, da er für meinen Geschmack alles enthält, was ich von diesem Genre erwarte: ein bisschen Dialekt, regionale Speisen, natürlich einen Mord an einem Ortsansässigen und die richtige Portion Humor.

Mit Mombert Gryn zu Frenz hat sie einen Ermittler erschaffen, den ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Weder sein Äußeres noch sein Beruf als Agrarkontrolleur beim Landwirtschaftsamt passen so richtig zu seiner adeligen Herkunft, was auch innerhalb der Familie immer wieder für Diskussionen sorgt.
Mo, wie alle ihn nennen, sieht sich nun unfreiwillig konfrontiert mit einem Mord an einem Bauern, dessen Hof er gerade zuvor noch besucht hatte. Zusammen mit dem Dorfpolizisten Heinz Heckenbusch und der Kommissarin Marielle Papen nimmt er heimlich Ermittlungen auf und gerät immer tiefer in einen Konflikt, der irgendwann beginnt, bedrohliche Ausmaße anzunehmen.

Mit viel Witz und Lokalkolorit beschreibt die Autorin Mos Ermittlungen rund um den Kottenforst, aber auch herrliche Details über sein Privatleben kommen nicht zu kurz - so wie seine Vorliebe für rheinische Gerichte in große Portionen, fürs Sitarspielen in seinem Bauwagen und für das weibliche Geschlecht.

„Reibekuchenmord“ ist ein Debüt, das unbedingt nach Fortsetzung ruft.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Eine Liebeserklärung an den Vogel

Vogel entdeckt - Herz verloren
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Manchmal lohnt es sich wirklich, einen zweiten Blick auf bzw. in ein Buch zu werfen.
Das Cover von „Vogel entdeckt, Herz verloren“ fand ich nämlich zunächst nicht ansprechend genug, um gleich danach zu ...

Manchmal lohnt es sich wirklich, einen zweiten Blick auf bzw. in ein Buch zu werfen.
Das Cover von „Vogel entdeckt, Herz verloren“ fand ich nämlich zunächst nicht ansprechend genug, um gleich danach zu greifen. Doch einmal hineingeschaut, war ich infiziert von der Vogelbegeisterung, die die dieses Buch auf jeder Seite ausstrahlt. Schon der Anfang hat mich in so eine positive Stimmung versetzt, dass ich einfach gerne weitergeblättert und begonnen habe, einen Text über den Ortolan zu verschlingen. Ein Vogel, von dem ich vorher leider noch nie gehört hatte.
14 verschiedene Vogelarten werden hier von den Autoren liebevoll vorgestellt, und mit wunderschönen Fotos lassen sie sie lebendig werden.
Den beiden Hobby-Birdern geht es nicht darum, möglichst viel Wissen weiterzugeben, sondern beim Leser zumindest Augen und Ohren für Vögel zu öffnen, wenn nicht sogar eine Leidenschaft zu entfachen. Sie animieren uns, unsere Umwelt aufmerksamer zu betrachten, Vogelstimmen wahrzunehmen und Vögeln, egal welcher Art ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Denn mal abgesehen davon, dass sie im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen, brauchen wir Menschen sie einfach. Ich kann mir jedenfalls keinen Frühling ohne munteres Vogelzwitschern vorstellen.
Einerseits enthält das Buch viel Persönliches, denn auch Kindheitserinnerungen werden geteilt. Andererseits binden die Autoren auch immer wieder Kunst und Kultur mit ein, dort wo Vögel Erwähnung finden.
Einige Kapitel schließen mit sehr nützlichen Tipps zum Schutz oder zur Unterstützung der jeweiligen Vogelart ab.
Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, ob Vogelliebhaber oder nicht.
Nach der Lektüre geht bestimmt jeder ein bisschen aufmerksamer durch die Welt, immer mit einem Ohr den Vögeln lauschend.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Einfach erfrischend

Storchenherzen
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Die kleine Hebammenpraxis Storchennest sucht dringend Verstärkung. Durch die eher burschikose Art der Hebamme Helga sinkt sowohl die Stimmung auf den Social Media Kanälen, als auch die Anzahl der „Kundinnen“ ...

Die kleine Hebammenpraxis Storchennest sucht dringend Verstärkung. Durch die eher burschikose Art der Hebamme Helga sinkt sowohl die Stimmung auf den Social Media Kanälen, als auch die Anzahl der „Kundinnen“ stetig.
Zum Glück bereichert jetzt Madita das Team, die sich nach einem sehr persönlichen Ereignis spontan für die Hebammenausbildung entschieden hatte.

Das wunderschön gestaltete Cover hat wirklich nicht zuviel versprochen. Dieses wohlige Gefühl, das sich beim Betrachten einstellt,setzt sich beim Aufschlagen des Buches fort und hält bis zur letzten Seite an.
Beim Lesen dachte ich oft, dass ich auch gerne so eine durch und durch positive und liebenswerte Hebamme gehabt hätte, wie Madita eine ist.
Helga hingegen ist eher trocken, neigt zu bissig - zynischen Kommentaren und ist mir im Laufe des Buches doch so sehr ans Herz gewachsen.
Diese beiden komplett verschiedenen Charaktere, die hier aufeinander prallen und ihren Arbeitsalltag und noch so einiges mehr miteinander bewältigen müssen, machen den Charme dieses Romans aus.
Zusätzlich zu den herrlich trockenen und realitätsnahen Beschreibungen rund um das Thema Geburt, geht es auch immer wieder um die ganz persönlichen Ereignisse und Herausforderungen in Helgas und Maditas Leben.

Fazit:
Wer nach einem heiteren Roman mit hohem Wohlfühlfaktor und interessanten Einblicken in die Hebammenpraxis sucht, ist hier genau richtig.

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