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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2023

Anders als erwartet

Das Geheimnis der klingenden Messer
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Im Roman von Regine Brühl wird die Buchhändlerin Inga gleich zu Beginn Zeugin eines Mordes, dessen Hintergründen sie mithilfe des Polizisten Christopher, der auch gleichzeitig ihr Ex Freund ist, auf den ...

Im Roman von Regine Brühl wird die Buchhändlerin Inga gleich zu Beginn Zeugin eines Mordes, dessen Hintergründen sie mithilfe des Polizisten Christopher, der auch gleichzeitig ihr Ex Freund ist, auf den Grund gehen möchte.
Doch bei einem Ausflug der beiden, findet sich Inga plötzlich in einer Szene im 17. Jahrhundert wieder und erlebt daraufhin immer wieder einige Episoden in der Rolle einer Hebamme.

Ich hatte mich sehr auf die Lektüre gefreut, da ich als Liebhaber von Krimis und historischen Romanen richtig neugierig auf diesen Genremix war.
Doch leider bin ich dann mit diesem Buch nicht so richtig warm geworden.
Irgendwie ging mir alles zu schnell und manches passte für mich nicht so richtig zusammen.
Obwohl ich es eigentlich mag, wenn ein Krimi rasant mit einem Mord startet, hätte ich mir hier einen etwas ausführlicheren Einstieg in die Handlung und in die Einführung der Charaktere gewünscht. So blieben sowohl Inga, als auch Max und Christopher eher blass für mich. Gerade Christophs sofortiges Verständnis und großes Interesse erschienen mir irgendwie unglaubwürdig.
Auch ist mir der Zusammenhang zwischen den Kriminalfällen und Ingas Visionen nicht klar geworden.

Die Teile der Handlung, die in der Vergangenheit spielen, fand ich jedoch sehr schön geschrieben und auch zu Johanna konnte ich guten Zugang finden.
Ich glaube, wenn es ein Roman wäre, der ausschließlich Ingas Visionen und das Thema, wie so etwas zustande kommen könnte thematisiert, wäre es für mich ein tolles Leseerlebnis gewesen.

Fazit:
Der historische Teil ist schön zu lesen und wer darüber hinaus noch ein wenig Spannung mag, ist hier bestimmt genau richtig.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Ungewöhnlich und besonders

Chich
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In diesem außergewöhnlichen Roman von Jonas R. Kairies trifft man als Leser auf einen Erzähler, der in einer postapokalyptischen Welt lebt und versucht, dieser in seinen Träumen zu entfliehen. In seinem ...

In diesem außergewöhnlichen Roman von Jonas R. Kairies trifft man als Leser auf einen Erzähler, der in einer postapokalyptischen Welt lebt und versucht, dieser in seinen Träumen zu entfliehen. In seinem trostlosen, düsteren Alltag gefangen, träumt er sich bewusst immer wieder in eine vormittelalterliche Welt, die so ganz anders ist, als die reale. Dort schlüpft er in die Gestalt eines anderen, streift durch bunte Landschaften und trifft sowohl auf einen Jungen, als auch auf eine Frau, die beide im weiteren Verlauf noch eine große Rolle spielen.

Mich hat dieses Buch begeistert. Es ist sicher keines, das man mal schnell nebenbei durchliest. Ich glaube, dann würde man das Beste verpassen. Manches muss man sogar zweimal lesen, um die Intention dahinter zu erkennen.
Aber genau dieses „sich mit dem Buch beschäftigen müssen“ macht es für mich zu so einer interessanten Lektüre.
Das Thema „Klarträume“ war für mich neu, sehr spannend und auch verlockend. Wer würde nicht manchmal gern der Realität entfliehen und sich seine eigene, wenn auch nur erträumte, Welt zu schaffen. Im weiteren Verlauf der Handlung wird allerdings deutlich, welche Tücken diese Träume in Bezug auf Realitäts-/Identitätsverlust haben können.
Vom Schreibstil her ist das Buch locker und schön zu lesen.
„Chich“ ist der zweite Teil einer Trilogie und ich bin sehr gespannt auf den nächsten.

Fazit:
Ich empfehle dieses Buch jedem, der sich auf eine besondere Reise einlassen möchte und sich für Ungewöhnliches begeistern kann.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Einfach großartig

Blüte der Zeit
2

Blüte der Zeit“ war für mich der erste historische Roman von Sabine Weiß und er hat alles, was ein Buch dieses Genres braucht; sehr gut recherchierte Fakten, starke Charaktere und eine wunderbar bildhafte ...

Blüte der Zeit“ war für mich der erste historische Roman von Sabine Weiß und er hat alles, was ein Buch dieses Genres braucht; sehr gut recherchierte Fakten, starke Charaktere und eine wunderbar bildhafte Schreibweise.

Über die niederländische Geschichte hatte ich bis jetzt noch nichts gelesen und so musste ich mich erstmal vertraut machen mit Wilhelm III. in seinen Anfängen und dem, wie die Niederländer es nennen, Katastrophenjahr 1672.
Das wurde mir dann auch sehr leicht gemacht, denn historische Fakten lässt die Autorin so geschickt in die Geschichte einfließen, dass einem erst später bewusst wird, was man eigentlich alles dazugelernt hat. Nie wird man mit trockenen Informationen überfrachtet, sondern Geschichtliches wird anschaulich erzählt.

Wie in den meisten historischen Romanen gibt es auch in „Blüte der Zeit“ viele Protagonisten. Sich hier zurechtzufinden fällt allerdings Dank des Personenverzeichnisses und der wunderbaren Ausarbeitung der Hauptpersonen nicht schwer.
Einige Charaktere sind mir besonders ans Herz gewachsen.
Da ist zum Beispiel Paulus, der immer ein wenig hin und hergerissen scheint zwischen seiner Treue Wilhelms gegenüber und seinen Zweifeln an der Richtigkeit seines Handelns. Auch Elvina, die Tochter des Apothekers und natürlich Max, der leidenschaftliche Gärtner,hatten es mir angetan.

Die Anmerkungen zum Schluss mit Verweis auf tiefergreifende Literatur zu den historischen und gartengestalterischen Themen fand ich sehr hilfreich.

Ich konnte diesen Roman tatsächlich nur schwer aus der Hand legen, so sehr habe ich mit Max, Paulus, Elvina u.a. mitgefiebert und mitgelitten.

Fazit:
Ein absolutes Muss für Liebhaber historischer Romane.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Absolutes Lesevergnügen

Im Sternbild der Hydra
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Der Debütroman von Marc Friedrich versetzt den Leser zurück ins Jahr 2001, wo die 19 jährige Polly alles in Bewegung setzt, um ihren Traum von einem Studium in einer Großstadt zu verwirklichen. Um das ...

Der Debütroman von Marc Friedrich versetzt den Leser zurück ins Jahr 2001, wo die 19 jährige Polly alles in Bewegung setzt, um ihren Traum von einem Studium in einer Großstadt zu verwirklichen. Um das zu finanzieren schreibt sie einen Artikel nach dem anderen für die Lokalzeitung und fertigt nebenbei Raubkopien von Filmen und Computerspielen an.
Bei einem Termin für die Zeitung findet sie die Leiche eines Mannes, der sich angeblich erhängt hat. Als sie allerdings erfährt, dass die Polizei von Mord ausgeht, beginnt sie, auf eigene Faust zu ermitteln.

Polly ist eine sehr facettenreiche junge Frau,die mir auf Anhieb sehr sympathisch war. Sie hat ein klares Ziel vor Augen und tut alles dafür, es zu erreichen, wenn auch nicht immer mit ganz legalen Mitteln.
Aber auch viele andere Charaktere im Buch fand ich unglaublich ansprechend, weil sie einfach so witzig und authentisch dargestellt werden. Atmosphärisch hab ich mich komplett wiedergefunden im heißen Sommer 2001, als es noch Videotheken gab, Bridget Jones im Kino lief und Trainingshosen aus Nylon mit Knöpfen angesagt waren.


Fazit:
Ich hatte großen Spaß beim Lesen dieses Buches, kann es nur absolut weiterempfehlen und hoffe sehr, dass Polly noch den ein oder anderen Fall „übernehmen“ wird.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Spannender Thriller, der nachdenklich stimmt

Wehrlos
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Im Thriller „Wehrlos“ von Nora Benrath geht es um ein perfide ausgeklügeltes System der Kindesentführung.
Mieke muss hilflos mit Ansehen, wie ihre 4 jährige Tochter Nele in einen fremden Wagen gezogen ...

Im Thriller „Wehrlos“ von Nora Benrath geht es um ein perfide ausgeklügeltes System der Kindesentführung.
Mieke muss hilflos mit Ansehen, wie ihre 4 jährige Tochter Nele in einen fremden Wagen gezogen wird. Gerade spielt sie noch mit anderen Kindern auf dem Spielplatz und nur einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit später erlebt Mieke den Alptraum aller Eltern.
Geht man zunächst von einer Einzeltat aus, wird den Ermittlern bald klar, dass es sich um ein organisiertes Verbrechen größeren Ausmaßes handelt.

Gleich zu Beginn wird man als Leser „hineingeworfen“ in das Setting dieser unfassbaren Situation. Bedrückend und besonders für Leser, die selber Kinder haben schwer zu ertragen, beschreibt die Autorin den Ablauf der Entführung sowie die darauffolgende Fassungslosigkeit.
Dabei verzichtet sie auf eine zu emotionale Beschreibung der Reaktionen und schildert stattdessen unaufgeregt die Ermittlungen und Vorgänge in der Nachbarschaft, was mir sehr gut gefallen hat.
Im Laufe des Romans wird deutlich, dass die Mutter, wenn auch natürlich unabsichtlich zumindest eine Mitverantwortung an den Ereignissen trägt und welche Auswirkungen die Aufhebung der Privatsphäre in sozialen Medien haben kann.

Kurze Kapitel und die spannende Schreibweise haben mich atemlos durch die Seiten fliegen lassen.
Das Ende kam dann allerdings etwas abrupt, das hätte ich mir etwas runder vorgestellt.

Fazit:
Ein unglaublich spannender Thriller, der mich bis kurz vor Schluss gefesselt hat. Das Thema Sichtbarkeit in den sozialen Medien hat mich nachdenklich gestimmt und wird vielleicht den ein oder anderen dazu motivieren, den eigenen Umgang damit zu überprüfen. Trotz des für mich etwas enttäuschenden Endes, empfehle ich dieses Buch nur zu gern weiter.

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