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Veröffentlicht am 04.10.2020

Polizeiberater Leclerc rettet die Welt und das Weihnachtsfest

Eiskalte Provence
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Ein ungewöhnlicher Mord erschüttert die Provence im Trubel der Vorweihnachtszeit: eine junge Frau wird gefunden, hergerichtet wie eine Braut. Bei den Ermittlungen hilft der pensionierte Kollege Albin Leclerc ...

Ein ungewöhnlicher Mord erschüttert die Provence im Trubel der Vorweihnachtszeit: eine junge Frau wird gefunden, hergerichtet wie eine Braut. Bei den Ermittlungen hilft der pensionierte Kollege Albin Leclerc wie gewohnt als "Polizeiberater". Mit seinem Netzwerk an Kontakten und seinem Altersstarrsinn deckt er Zusammenhänge auf, die man in den beschaulichen kleinen Orten nicht erwartet hätte.

Auch ohne die vorherigen Bände zu kennen, kann man den Krimi gut lesen und sich über die Gespräche Leclercs mit seinem Mops amüsieren. Auch sein Privatleben ist so dargestellt, dass kein Vorwissen nötig scheint.

Obwohl der Mord an einen Krimi von Mankell erinnert, ist die Atmosphäre entspannter und humorvoller.

Das Ende war mir allerdings zu unrealistisch und actionreich, das passte nicht richtig zur restlichen, eher beschaulichen Geschichte.

Nebenbei erfährt man einige historische Fakten zu den sogenannten Banater Schwaben.

Ich empfehle das Buch für den Urlaub daheim als unterhaltsame Lektüre für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

gut recherchierte und spannende Story aus dem Berlin des Kalten Krieges

Kinder ihrer Zeit
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Die Zwillinge Emma und Alice werden auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Erst Jahre später treffen sie sich Berlin wieder. Alice ist in Ostdeutschland in Kinderheimen aufgewachsen und fühlt sich dem ...

Die Zwillinge Emma und Alice werden auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Erst Jahre später treffen sie sich Berlin wieder. Alice ist in Ostdeutschland in Kinderheimen aufgewachsen und fühlt sich dem sozialistischen Staat verpflichtet, während Emma gemeinsam mit der inzwischen verstorbenen Mutter im Westen der Stadt lebte.

Zu dieser dramatischen Familiengeschichte kommt nun ein Spionagethriller hinzu, da beide durch ihr Umfeld mit den jeweiligen Besatzungsmächten vertraut sind. Alice verdankt dem russischen Offizier Sergej ihre Rettung in Ostpreußen und Emma hat in Major Carter einen frühen Förderer ihres Sprachtalents gefunden und ihr Schulfreund Max arbeitet für eine Organisation, die Flüchtlinge aus der DDR unterstützt.

Die ganze Situation spitzt sich noch zu, als Emma sich in den ostdeutschen Physiker Julius verliebt.

Durch häufige Perspektivwechsel, die dem Leser einen kleinen Wissensvorsprung vor den Figuren des Romans ermöglichen, wird die Spannung zusätzlich erhöht. Der Roman ist sehr gut recherchiert und schildert detailgetreu das Leben in der geteilten Stadt Berlin vom Ende des Weltkriegs bis zum Mauerbau. Auch die Nebenfiguren werden mit starken Eigenheiten gezeichnet, so dass man als Leser kein Namensregister benötigt.

Absolute Leseempfehlung für diese gelungen Mischung aus Spionagethriller, Familiensaga und Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Kalten Krieges.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

kaum mitreißend

Die Saga von Vinland
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Der Norweger Eyvind wird zum Verräter erklärt und macht sich auf den Weg, ein neues Land zu entdecken. Vorher raubt er jedoch noch seine ehemalige Braut und noch gleich zwei Fremde, die sich zufällig auf ...

Der Norweger Eyvind wird zum Verräter erklärt und macht sich auf den Weg, ein neues Land zu entdecken. Vorher raubt er jedoch noch seine ehemalige Braut und noch gleich zwei Fremde, die sich zufällig auf dem Hof ihres Vaters aufhalten. Immer weiter geht es nun nach Norden und über das Meer in ein unbekanntes Land - das Vinland. Erst durch die Schilderung der Einheimischen und ihrer Bräuche wird dem Leser bewusst, dass er wohl in Amerika gelandet sein muss.

Ich lese viele historische Romane und hatte aufgrund des Covers und der Kurzbeschreibung auf eine starke Frauengestalt - eben die entführte Sigrid - gehofft. Hier wird der Leser aber total enttäuscht. Ebenso wie die beiden entführten Sachsen nimmt sie ihr Schicksal hin. Keiner der Charaktere hat die Ausstrahlung, um bei der Lektüre wirklich ans Herz zu wachsen.

Mir ist beim Lesen aufgefallen, dass das Buch im Imperfekt geschrieben ist. (normalerweise achte ich auf so etwas gar nicht - aber ich hatte den Eindruck, dass die Geschichte ganz weit weg ist.) Trotz der wechselnden Perspektiven bleibt die Erzählung in der 3. Person des distanzierten Betrachters. Leider haben sich auch einige Längen eingeschlichen, so dass ich das Buch nicht wirklich genossen habe.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

gelungener Cosy Crime

Lady Arrington und die tödliche Melodie
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Sympathische Hauptfiguren - allen voran die Witwe Lady Mary Arrington - ermitteln im Urlaubsambiente eines Kreuzfahrtschiffs den mysteriösen Mord am Bordpianisten.
In bester Agatha-Christie-Manier ist ...

Sympathische Hauptfiguren - allen voran die Witwe Lady Mary Arrington - ermitteln im Urlaubsambiente eines Kreuzfahrtschiffs den mysteriösen Mord am Bordpianisten.
In bester Agatha-Christie-Manier ist kriminalistischer Scharfsinn gefragt, aber auch Humor und Romantik kommen nicht zu kurz.
Die teilweise gestelzte Sprache mit verschachtelten Sätzen ist vielleicht etwas altmodisch, passt aber doch zu Mary und den anderen Charakteren.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Melancholischer Rückblick

Der letzte Satz
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In diesem kleinen Buch erzählt Robert Seethaler von der letzten Reise des Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler.
Dazu skizziert er die möglichen Gedanken des Musikers, der sich auf einem Schiff auf ...

In diesem kleinen Buch erzählt Robert Seethaler von der letzten Reise des Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler.
Dazu skizziert er die möglichen Gedanken des Musikers, der sich auf einem Schiff auf dem Weg nach New York befindet.
Diese springen hin und her, eine zeitliche Abfolge der geschilderten Lebensereignisse ist für den Leser oft nicht ersichtlich. Auch einen Spannungsbogen bekommt die Erzählung dadurch nicht, sie liegt eher ruhig da, wie das Meer, auf das Mahler schaut.
Er blickt darüber hinaus mit Schmerz und Melancholie auf sein Leben zurück. Nur selten gibt es etwas, über das er sich uneingeschränkt freut, worauf er stolz ist.
Trotz der großartigen Sprache Seethalers hat mich die Erzählung selber nicht erreicht. Alles bleibt im Nebel, auf Distanz - diesem Genie kommt man nicht nahe.

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