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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2019

Vergnüglicher Blick auf den Schulalltag

Fünf Sterne für dich
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Man sollte sich durch den düsteren, fast thriller-ähnlichen Prolog nicht abschrecken lassen:
In gewohnt leichter und humorvoller Weise führt Charlotte Lucas uns diesmal in den Alltag an einer Schule. Obwohl ...

Man sollte sich durch den düsteren, fast thriller-ähnlichen Prolog nicht abschrecken lassen:
In gewohnt leichter und humorvoller Weise führt Charlotte Lucas uns diesmal in den Alltag an einer Schule. Obwohl dieser Alltag schnell aus den Fugen gerät....
Pia ist erstmals Klassenlehrerin und möchte alles richtig machen. Konrad ist der Vater einer ihrer Schülerinnen und verarbeitet ein traumatisches Erlebnis, indem er alles und jeden bewertet. Dass es zwischen den beiden funkt, wollen sie aus verschiedenen Gründen zunächst auf keinen Fall zulassen.

Charlotte Lucas bedient alle Klischees, die man heutzutage mit Schule verbindet, von Helikopter-Eltern bis hin zum Sportlehrer, dem jeder Einsatz für seine Schüler zu viel ist. Ihre Art zu Überzeichnen führt aber dazu, dass man auch als Lehrer Freude an dem Buch hat.

Für Fans baut sie Querverweise zu den vorherigen Büchern ein. Ihre Hauptfiguren liegen ihr erkennbar am Herzen. Vor allem haben mir die starken Charaktere der Kinder gefallen, die mit Ehrlichkeit und Selbstbewusstsein die Probleme, die durch das Auftreten manchen Erwachsenen erst entstanden sind, lösen.

Empfehlenswerte Lektüre für den Urlaub, zum Entspannen.

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  • Cover
  • Geschichte
  • Idee
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 09.06.2019

Verwicklungen um den Selbstmord einer Studentin

Die Frau im Musée d'Orsay
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Foenkions beweist poetische Fähigkeiten und erzählt eindringlich vom Seelenleben seiner Hauptpersonen. Dies tut er gefühlvoll und mit Weisheit.

Ich finde jedoch, dass weder der Titel noch der Klappentext ...

Foenkions beweist poetische Fähigkeiten und erzählt eindringlich vom Seelenleben seiner Hauptpersonen. Dies tut er gefühlvoll und mit Weisheit.

Ich finde jedoch, dass weder der Titel noch der Klappentext die Leser auf das eigenliche Thema dieses Buches vorbereiten. Ich spoilere sonst nie, aber hier muss ich eine deutliche Warnung aussprechen: Das Buch setzt sich in aller Nähe mit der Vergewaltigung eines Mädchens durch den Bekannten seiner Eltern auseinander. Sowohl der Missbrauch als auch die darauf folgenden seelischen Probleme werden im Detail geschildert.
Man sollte also nicht erwarten, dass das Buch eine leichte Liebesgeschichte erzählt, die in einem Museum spielt.

Trotz dieser Täuschung hat mir das Buch sehr gefallen, mit leichten Abstrichen im letzten Teil, wo mir vieles zu leicht gelöst schien. Ich wünsche dem Buch viele Leser, da es deutlich vor Augen führt, welche Auswirkungen der sexuelle Missbrauch eines Kindes haben kann und in dieser Eindringlichkeit immer auf der Seite der Opfer und seiner Angehörigen steht.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Spannung im Paris der Nachkriegszeit

Die Blüten von Pigalle
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Der Krimi "Die Blüten von Pigalle" entführt den Leser schnell nach Paris - in die Zeit direkt nach dem 2. Weltkrieg. Bildreich wird der Kontrast zwischen Zerstörung und Verzweiflung und dem aufkommenden ...

Der Krimi "Die Blüten von Pigalle" entführt den Leser schnell nach Paris - in die Zeit direkt nach dem 2. Weltkrieg. Bildreich wird der Kontrast zwischen Zerstörung und Verzweiflung und dem aufkommenden Frühling und der Hoffnung auf ein besseres Leben verdeutlicht.
Dabei kommt aber die Spannung, die einen guten Krimi ausmacht, nicht zu kurz. Es werden viele falsche Spuren gelegt, die Ermittler sind liebenswerte Typen und dazu kommt noch eine zarte Liebesgeschichte, die Standesunterschiede überwinden muss.
Das Buch setzt sich auch mit der Frage auseinander, wie man mit Menschen umgehen soll, die im Krieg durch Kollaboration nur ihren eigenen Vorteil im Blick hatten und nun mit ihrer Schuld leben müssen.

5 Sterne und eine klare Empfehlung sowohl für Fans von Soft-Krimis (ein Thriller ist das Buch wohl nicht!) als auch für Liebhaber von historischen Romanen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 26.04.2019

Einfühlsam und authentisch

Mein Leben als Sonntagskind
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Die niederländische Autorin Judith Vissler schildert in ihrem autobiografischen Roman Kindheit und Jugend eines autistischen Mädchens. Die kleine Jasmijn wächst in einfachen Verhältnissen auf, ...

Die niederländische Autorin Judith Vissler schildert in ihrem autobiografischen Roman Kindheit und Jugend eines autistischen Mädchens. Die kleine Jasmijn wächst in einfachen Verhältnissen auf, die Eltern begegnen ihr mit viel Verständnis, aber es kommt keiner auf die Idee, dass ihre Schwierigkeiten im sozialen Bereich untersucht werden müssten.
Schon in der Vorschule findet sie sich nur schwer zurecht. Alles ist zu laut, zu unkontrolliert und zu unordentlich. Der Kontakt zu den unbekannten erwachsenen Lehrern fällt ihr sehr schwer. In der Schule nehmen ihre Probleme eher zu. Größere Menschenmengen führen zu Migräneanfällen, Kindergeburtstag kann sie gar nicht ertragen. Je älter sie wird, um so mehr lernt sie mit ihren Eigenarten umzugehen, aber sie bleibt doch eine Außenseiterin.

Sehr einfühlsam schildert die Autorin diese Zeit, in der dem Mädchen das Anderssein bewusst ist, die Ursache aber unklar bleibt. Oft dürfen die Leser direkt "in den Kopf" des Mädchens schauen, seine Gedanken und Wünsche nachempfinden.

Immer tiefer taucht man in diese Gefühlswelt ab, so dass man Ende wirklich verstehen kann, wie sich Jasmijn fühlt. Fünf Sterne für dieses authentische Buch!

Veröffentlicht am 15.04.2019

Romantische Urlaubslektüre

Die Bücherinsel
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Sandra ist vor ihrem bisherigen Leben auf eine Insel geflohen. Das Schaustellerleben ihrer Eltern wurde ihr zuviel und vor allem kann sie hier als einfache Putzfrau ihren Analphabetismus verbergen. Doch ...

Sandra ist vor ihrem bisherigen Leben auf eine Insel geflohen. Das Schaustellerleben ihrer Eltern wurde ihr zuviel und vor allem kann sie hier als einfache Putzfrau ihren Analphabetismus verbergen. Doch dann gerät sie in einen Lesekreis und verliebt sich ausgerechnet in Björn, der die Grundschule der Insel leitet.
Das Buch bringt einen hervorragend in Urlaubsstimmung, aus der Geschichte zwischen Sandra und Björn und ihrem großen Problem hätte man aber mehr machen können. Der Schreibstil ist recht einfach - wobei sich bei der immer wieder zitierten Geschichte von den "Farben der Insel" zeigt, dass Janne Mommsen sehr gut mit Adjektiven umgehen und mit großer Phantasie die Stimmung auf der Insel herbeibeschwören kann. Das hätte ich mir auch innerhalb der Geschichte häufiger gewünscht. Vieles ist vorhersehbar und wirkliche Spannung kommt leider nicht auf.
2,5 Sterne für die leichte Urlaubslektüre mit vorhersehbarem Happy End.