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Veröffentlicht am 17.04.2019

Rezension zu Lautlose Schreie

Lautlose Schreie
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Auf einem Feld in Frankfurt werden sieben vergrabene Leichen gefunden. Es handelt sich bei allen um Jugendliche, deren Körper Narben aufweisen. Nicht nur Kommissarin Mara Billinsky ist geschockt, diese ...

Auf einem Feld in Frankfurt werden sieben vergrabene Leichen gefunden. Es handelt sich bei allen um Jugendliche, deren Körper Narben aufweisen. Nicht nur Kommissarin Mara Billinsky ist geschockt, diese Entdeckung geht allen unter die Haut. Mara stürzt sich Hals über Kopf in die Ermittlungen, stößt dabei aber mal wieder bei ihrem Chef, aber auch bei dem neuen Staatsanwalt auf wenig Gegenliebe und wird wieder von dem Fall abgezogen. Aber Mara kann es nicht lassen und ermittelt weiter und kommt einem grauenvollen Verbrechen auf die Spur.

Lautlose Schreie ist der zweite Teil der Mara - Billinsky - Reihe von Leo Born.

Ihr neuester Fall geht Mara Billinsky, "die Krähe", ziemlich unter die Haut, und dir toten Jugendlichen verfolgen sie durch ihre Gedanken und Ermittlungen. Auch wenn sie bald von ihrem Chef und dem neuen Staatsanwalt erstmal ausgebremst wird, kann und will sie nicht von diesem Fall lassen, und muss sich erstmal mit einem anderen Mordfall auseinandersetzen.

Mara Billinsky, die sich nicht nur durch ihr düsteres Aussehen von ihren Kollegen abhebt, sondern auch durch ihre Art nicht gerade einfach zu nehmen ist, ist eine sehr ungewöhnliche Ermittlerin, der ich wirklich gerne durch die Geschichte folge. Ihre unangepasste Art, aber mit dem Herzen am rechten Fleck unter der rauen Schale, kniet sie sich immer tief in ihre Fälle hinein. Ihr Partner Rosen ist nicht nur äußerlich das genaue Gegenteil von ihr, und zusammen ergeben die beiden ein wirklich außergewöhnliches Ermittlerpaar. Mara Entwicklung in diesem Teil hat mir ausgesprochen gut gefallen, vor allem im Zusammenspiel mit ihrem Chef, der langsam anerkennt was er an Mara hat. Auch über Maras Vergangenheit erfährt man als Leser wieder ein bisschen mehr und wird neugierig ob sie diesen Fall irgendwann (vielleicht im nächsten Teil) lösen und damit auch für sich abschließen kann.

Die verschiedenen Charaktere in diesem Buch haben mir gut gefallen, ich empfand sie gut ausgearbeitet und sie hatten genug Tiefe, damit man sich als Leser ein gutes Bild von ihnen machen konnte.

Der Thriller wird in verschiedenen Handlungssträngen erzählt, die alle auf ihre Art interessant und spannend erzählt sind und langsam ineinander greifen. Der Spannungsbogen war für mich von Anfang an gut ausgearbeitet und konnte mich bis zum Ende hin für sich einnehmen. Auch die zugrunde liegende Thematik des Falls, schockiert, lässt einen aber auch nachdenklich werden.

Mein Fazit:
Ein spannender, schockierender und auch nachdenklich machender Thriller mit "der Krähe" Mara Billinsky, der mir wirklich ausgesprochen gut gefallen hat und mir fesselnde Lesestunden bereitet hat.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Rezension zu Die Alpen sehen und sterben

Die Alpen sehen und sterben
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Mitzi, eine junge naive Frau macht im idyllischen Kufstein Urlaub, als sie Zeugin eines Mordes wird. Zuerst ist Mitzi total durch den Wind, aber schon bald übt das Verbrechen auf sie eine düstere Faszination ...

Mitzi, eine junge naive Frau macht im idyllischen Kufstein Urlaub, als sie Zeugin eines Mordes wird. Zuerst ist Mitzi total durch den Wind, aber schon bald übt das Verbrechen auf sie eine düstere Faszination auf sie aus und dabei kommt sie dem Täter immer näher. Bei den Ermittlungen kommen der Inspektorin Agnes Kirschnagel bald Zweifel und sie fragt sich was sie von der jungen Mitzi halten soll. Währenddessen bleibt es nicht bei dem einem Mord und der Killer findet die „MörderMitzi“ auch immer faszinierender.

Die Alpen sehen und sterben ist der neuste Kriminalroman der Autorin und Schauspielerin Isabella Archan.

Mitzi ist eine ganz außergewöhnliche Protagonistin, jung, naiv und mit einer blühenden Fantasie ausgestattet schreitet sie durchs Leben. Ihre Vergangenheit macht ihr auch heute noch schwer zu schaffen, dadurch hält sie gerne die Menschen auf Abstand und nimmt es mit der Wahrheit nicht immer so genau.
Mitzi durch diesen Krimi zu begleiten macht einfach Spaß. Ihre naive Art, ihre Fantasie und ihre Gedankengänge zu verfolgen ist wirklich mal was anderes und was Besonderes. Allerdings empfand ich manche ihre Handlungen nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar, aber es passte irgendwie zu ihrer ganzen Art.

Auch den Mörder begleitet man als Leser von Anfang an und erfährt nach und nach mehr über ihn. Es ist interessant ihm durch seinen Anteil der Geschichte zu folgen, allerdings wurde mir nicht ganz klar warum ihn Mitzi wirklich fasziniert. Aber zusammen geben die Beiden ein interessantes Duett ab, das mit überraschenden und auch humorigen Situationen durch diesen Krimi schreiten.

Ermittler spielen hier nicht die wirklich entscheidende Rolle, aber neben der Ermittlerin Agnes Kirschnagel, nimmt Heinz Baldur, der Kommissar aus dem Buch „Schere 9“ eine interessante und wichtigen Part ein. Baldur verschlägt es krankgeschrieben und zur Zeit damit außer Dienst gestellt nach Österreich, und kann es doch nicht sein lassen zu ermitteln.

Die Geschichte selbst lebt vor allem durch seine Protagonisten, die diesen Krimi besonders machen und ihm wirklich Leben einhauchen. Zum Ende hin nahm die Spannung für mich deutlich zu und es wurde ein interessantes Finale.

Mein Fazit:
Ein Krimi, der vor allem durch seine Protagonisten lebt und dieses Buch zu einem etwas anderem, aber für mich auch besonderen Krimi macht.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Rezension zu Tote Asche

Tote Asche
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Als Kira Roth abends nach Hause kommt, findet sie auf dem Tisch die ausgegrabene Urne mit der Asche ihrer verstorbenen Mutter. Daneben liegt ein Zettel mit einer furchtbaren Botschaft: „Sie war nicht deine ...

Als Kira Roth abends nach Hause kommt, findet sie auf dem Tisch die ausgegrabene Urne mit der Asche ihrer verstorbenen Mutter. Daneben liegt ein Zettel mit einer furchtbaren Botschaft: „Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben!“. Für Kira ein wahrer Schock, um sicher zu begibt sie sich zum Friedhof um nach dem Grab ihrer Mutter zu schauen und findet in der Nähe ein frisch ausgehobenes Grab, auf dessen Kreuz ihr Name steht mit einem Todesdatum, das ihren Tod in fünf Tagen ankündigt. Für Kira beginnt ein Countdown um ihr Leben und so macht sie sich Spurensuche um mehr über ihre Herkunft und über die Vergangenheit ihrer Mutter herauszufinden und stößt dabei auf ein schreckliches Geheimnis…

Der Thriller „Tote Asche“ stammt aus der Feder von Patricia Walter.

Als Kira Roth die Urne ihrer Mutter und die beigefügte Drohung zu Hause auffindet verwandelt sich ihr Leben in einen Albtraum. Kira ist kommt langsam aber sicher über den Tod ihrer Mutter hinweg und hat sich in ihrem Leben gut eingerichtet, die Ereignisse werfen sie aus der Bahn und werfen ihre Schatten sowohl in ihre Vergangenheit als auch die ihrer Mutter. Kira Roth ist eine sympathische Protagonistin, der man gerne durch die Geschichte folgt und mit ihr mitzittert und mitleidet.

Das Buch beginnt mit einem Prolog der schon zu erschüttern weiß, aber bei dem erst später der Zusammenhang zu eigentlichen Geschichte klar wird. Sehr schnell stellt sich ein Gefühl der Bedrohung ein, die über das ganze Buch für mich konstant gehalten wurde. Kiras Vergangenheit und ihre Auswirkungen geben der Geschichte nochmal eine zusätzliche Würze, die mir ausgesprochen gut gefallen hat. Eingebaute Wendungen und dramatische Ereignisse steigern die Spannung zusätzlich und treiben die Geschichte gekonnt auf das Finale hin.
Das Finale war sehr spannend erzählt, auch wenn man nach und nach eine gute Ahnung davon bekam was hinter allem steckte und wie die Zusammenhänge waren, konnte mich das Wer doch überraschen.

Mein Fazit:
Ein gelungener Psychothriller, der mir spannende Lesestunden bereitet hat.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Rezension zu Abgeschlagen

Abgeschlagen
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Bei der Obduktion einer zerstückelten Frauenleiche ist Rechtsmediziner Paul Herzfeld mehr als irritiert, als sein Vorgesetzter, Prof. Schneider, sich sofort auf eine Machete als Tatwaffe festlegt. Kurz ...

Bei der Obduktion einer zerstückelten Frauenleiche ist Rechtsmediziner Paul Herzfeld mehr als irritiert, als sein Vorgesetzter, Prof. Schneider, sich sofort auf eine Machete als Tatwaffe festlegt. Kurz darauf wird tatsächlich in einer Kieler Parkanlage eine kunstvoll verzierte und blutverschmierte Machete gefunden. Die Medien greifen dies natürlich sofort auf und feiern Prof. Schneider für sein Wissen, dem sein Aufstieg zum Direktor des Kieler Rechtsmedizinischen Instituts nun nichts mehr im Wege zu stehen scheint. Als aber der Hausmeister Herzfeld gesteht, dass er die Machete schon einmal gesehen hat und auch die Tote für ihn keine Unbekannte ist, lässt Herzfeld das Ganze keine Ruhe…

Der True-Crime-Thriller „Abgeschlagen“ stammt aus der Feder von Michael Tsokos.

Paul Herzfeld aus dem Thriller „Abgeschnitten“ von Michael Tsokos und Sebastian Herzfeld darf wieder ermitteln. Einige Jahre vor den Ereignissen dieses Thrillers lebt Paul Herzfeld in Kiel und bekommt es hier mit einem blutigen und ungewöhnlichen Fall zu tun. Das sich einige Begebenheiten auf tatsächliche Fälle zurückführen lassen gibt dem Ganzen für mein Empfinden natürlich noch einmal eine besondere Würze.

Die einzelnen Protagonisten, allen voran Paul Herzfeld, haben mir gut gefallen, sie waren gut gezeichnet und man konnte mich mit ihren doch sehr unterschiedlichen Charakteren und Eigenheiten überzeugen. Paul Herzfeld überzeugt mit einem sympathischen Charakter, viel Empathie und Kompetenz und es macht Spaß ihm durch die Geschichte zu folgen.

Das Buch beginnt sehr spannend und blutig und es konnte mich zuerst auch richtig fesseln, aber nach den Anfangsszenen nahm die Spannung für mich erstmal deutlich ab. Ich fand es zwar weiterhin interessant, vor allem die rechtsmedizinischen Untersuchungen und Abläufe, aber ein wirkliches Spannungsgefühl stellte sich bei mir dabei nicht so wirklich ein. Zum Ende hin zog für mich das Erzähltempo deutlich an, und es wurde wieder richtig spannend vor allem der Showdown konnte mich dann wieder wirklich fesseln.

Mein Fazit:

Ein True-Crime-Thriller mit einem sympathischen Protagonisten dem man gerne durch die Geschichte folgt.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Rezension zu Die Akte Baader

Die Akte Baader
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Andreas Baader, der Staatsfeind Nummer 1 in den 70er Jahren wuchs ohne Vater, bei Mutter, Tante und Großmutter auf. Sehr bald zeigten sich schon die ersten schulische Probleme die trotz der Bemühungen ...

Andreas Baader, der Staatsfeind Nummer 1 in den 70er Jahren wuchs ohne Vater, bei Mutter, Tante und Großmutter auf. Sehr bald zeigten sich schon die ersten schulische Probleme die trotz der Bemühungen der Mutter immer gravierender wurden. Er bewegte sich gerne in der halbseidene Münchener Schickeria und schlitterte auch in die Kriminalität ab. Nach seinem Umzug nach Berlin erfährt er einen Politisierungsschub und schließt sich der Kommune 1 an. Mit der Kaufhausbrandstiftung ´68 wird aus dem Rebellen Bader ein Revolutionär. Mit der Gründung der Roten Armee Fraktion – RAF wird er zum Staatsfeind.

Die Akte Baader ist ein biographischer Roman aus der Feder von Stefan Schweizer.

In diesem biographischen Roman hat es der Autor gut verstanden Tatsachen mit Fiktion zu verknüpfen. Baaders Leben von der Kindheit bis zu seinem Tot werden hier beleuchtet und in eine Geschichte eingefügt um den Leser die Ereignisse dieser Zeit, den Charakter und auch die Gedankengänge von Baader näherzubringen.

Baaders Entwicklung zu verfolgen, vor allem aber seine Charaktereigenschaften empfand ich manchmal wirklich gruselig und ich fragte mich oft warum dagegen vor allem in seiner Jugend so wenig unternommen worden ist, sowohl im persönlichen Umfeld als auch bei öffentlichen bzw. staatlichen Stellen. Baader nur als unangenehmer Charakter zu beschreiben trifft es bei weitem nicht, denn es geht ihm eigentlich nur um sich selbst, alles andere und jeder andere hat sich unterzuordnen, notfalls mit allen Mitteln.

Ich kannte bisher nur Sachbücher über die RAF und so waren mir persönlichere Details oftmals unbekannt und es schockiert schon mit welcher menschenverachtenden und gewaltbereiten Einstellung sie eigentlich von Anfang an alle handelten. Wirklich konkrete politische Ziele wurden von Baader nicht entworfen, es wirkte immer nur wie Hauptsache gegen den Staat zu sein, und die vorgeschobenen Motive wie der Vietnamkrieg und die Nazivergangenheit schienen nur Mittel zum Zweck.

Mit „Die Akte Baader“ erhält man als Leser meiner Meinung nach einen ersten Einblick in die Ereignisse um die Gründung der RAF, ihre ersten Attentate und Anschläge und einen ganz besonderen Einblick in den Charakter des Führungsmitgliedes Andreas Baader. Um sich aber intensiv mit dem Thema RAF auseinanderzusetzen empfiehlt es sich dann doch sich mit Sachbüchern zu der Thematik auseinander zusetzen.

Mein Fazit:
Ein interessanter und gut lesbarer biographischer Roman, der einen tieferen Einblick in den Charakter von Andreas Baader gewährte und einen guten Überblick in die ersten Jahre der RAF.