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Veröffentlicht am 18.04.2021

Spannende High Fantasy mit starken weiblichen Heldinnen

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
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Auf diese Reihe bin ich durch den Newsletter des Verlags aufmerksam geworden und habe ich bereits sehr auf die Veröffentlichung gefreut da mir Klappentext und auch Leseprobe sehr zugesagt haben. Ich bin ...

Auf diese Reihe bin ich durch den Newsletter des Verlags aufmerksam geworden und habe ich bereits sehr auf die Veröffentlichung gefreut da mir Klappentext und auch Leseprobe sehr zugesagt haben. Ich bin großer Fantasy-Fan und wollte gerne wieder einmal eine High-Fantasy-Reihe mit Setting in einer völlig fremden Welt lesen.
Die Reihe der amerikanischen Autorin Samantha Shannon besteht aus den zwei Teilen „Die Magierin“ und „Die Königin“. Beide sind im Deutschen bereits veröffentlicht.

INHALT
Nachdem die Welt von bösartigen Drachenwesen fast zerstört wurde, ist diese in verschiedene, einander feindliche gesinnte Glaubensrichtungen zerfallen. Zum einen gibt es das Tugendtum angeführt von einer langen Ahnenlinie von Königinnen die alle drakonischen Wesen sowie deren Anhänger verabscheut. Auf der anderen Seite steht das Königreich Seiiki, in dem Drachen die den Menschen freundlich gesinnt sind als als Götter verehrt werden.
Nach 1000 Jahren erwachen die urzeitlichen, bösartigen Bestien von damals aus ihrer magischen Verbannung und bedrohen die Welt als Ganzes erneut.

LESEEINDRUCK
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Autorin hält sich nicht damit auf lang und ausführlich ihre Welt vorzustellen sondern wirft den Leser direkt in die Handlung was mir sehr gut gefallen hat. Ich habe bei Fantasybüchern oft das Problem, das mich die ersten 200 Seiten, welche dazu genutzt werden, die Figuren und deren Welt vorzustellen nicht wirklich packen. Das hatte ich hier gar nicht.
Samantha Shannon hat einen sehr lebhaften Schreibstil durch den man gut in den Lesefluss kommt und sich die Umgebung und Figuren bildhaft vorstellen kann.
Im Zentrum der Handlung stehen drei Frauenfiguren: Saban, die Königin von Inys, dem drachenfeindlichen Tugendtum. Ead eine Magierin die sich heimlich am Königinnenhof von Inys eingeschleust hat. Tané, eine angehende Drachenreiterin aus dem Königreich Seeiki. Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht von Ead und von Tané. Daneben gibt es weitere, männliche Nebenfiguren aus deren Sicht hin und wieder erzählt wird.
Ich mag Fantasygeschichten mit weiblichen Heldinnen und konnte mit diesen sehr unterschiedlichen Frauen mitfiebern. Gerade Saban und Tané machen im Laufe der Handlung eine starke und glaubhafte Entwicklung durch. Ead hingegen ist von Anfang an eine sehr starke Heldinnenfigur. Die beiden anderen Frauen müssen sich erst noch zu Heldinnen entwickeln.
Die verschiedenen Kulturen sind angelehnt an Kulturen aus unserer Welt. So erinnert das Volk der drachenliebenden Seiiki zum Beispiel sehr an das alte China.
Die Handlung ist gespickt mit vielen, spannenden Wendungen. Immer wieder glaubt man das alle Hoffnung verloren ist, wodurch man ans Buch gefesselt bleibt. Die Handlung ist mit den veröffentlichten zwei Bänden abgeschlossen. Das Ende bleit nicht offen.
Zwar gibt es im „Orden des geheimen Baumes“ auch eine Liebesgeschichte, diese ist jedoch nur Nebenhandlung und steht nicht im Zentrum der Geschichte wie es bei Romantasy üblich ist.

FAZIT
Ein spannendes Fantasyabenteuer für Fans von Fantasy-Epen mit starken Frauenfiguren und Drachen. Fans von Romantasy werden vermutlich enttäuscht sein.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2021

Die Romanvorlage zur Netflixserie

Goldene Flammen
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„Goldene Flammen“ ist der erste Teil der „Legenden der Grisha“-Triologie der amerikanischen Autorin Leigh Bardugo. Der Roman wurde 2013 zum ersten Mal im Deutschen veröffentlicht. Die Reihe war relativ ...

„Goldene Flammen“ ist der erste Teil der „Legenden der Grisha“-Triologie der amerikanischen Autorin Leigh Bardugo. Der Roman wurde 2013 zum ersten Mal im Deutschen veröffentlicht. Die Reihe war relativ erfolgreich, ich habe mich jedoch nie wirklich für sie interessiert. Erst mit der bevorstehenden Veröffentlichung der Netflix-Serie „Shadow and Bone – Legenden der Grisha“ Ende April wurde mein Interesse geweckt.

INHALT
Die Handlung spielt in einer High Fantasy Welt die von der sogenannten „Schattenflur“ durchtrennt ist. Dies ist ein Streifen absoluter Dunkelheit, der von tödlichen Bestien bevölkert wird. Die Durchwanderung des Streifens ist gefährlich, jedoch notwendig für den Austausch von Waren zwischen den beiden Teilen der Welt.

Die Welt befindet sich seit langer Zeit im Krieg in dem die Heere des Zaren neben denen der Grisha kämpfen. Dies ist eine Armee von Kriegern mit magischen Fähigkeiten die länger leben als normale Menschen.

In dieser Welt wächst die Waise Alina auf. Sie ist Lehrling für Kartographie im Heer des Zaren. Bei der Durchquerung der Schattenflur offenbart sich das sie eine Grisha ist und sie wird dem Dunklen, dem mächtigsten, lebenden Magier und Anführer der Grisha übergeben du zur Grisha ausgebildet.


LESEEINDRUCK
Die gesamt Handlung wird aus Sicht von Alina in der Ich-Perspektive erzählt. Nach einem kurzen Prolog startet die Autorin recht zügig in die Handlung. Der Schreibstil ist angenehm und die Handlung spannend, so dass ich den 1ten Teil an einem Tag durchgelesen und direkt den 2ten und 3ten bestellt habe.

Mit Alina als Hauptfigur konnte ich von Anfang an mitfühlen und mitfiebern. Bereits als Kind fühlte sie sich als Waise nirgendwo zugehörig. Auch in der Welt der Grisha fühlt sie sich fehl am Platz.

Relativ früh glaubt man die Handlung vorausahnen zu können nur um dann komplett überrascht zu werden. Der Autorin kann wirklich tolle Wendungen schreiben die das bisher Geschehene in völlig anderem Licht erscheinen lassen so das die folgenden Handlung wieder komplett offen ist. Genau das ist es was gute Fantasybücher für mich ausmachen.

Die Welt Ravka, welche Schauplatz der Handlung ist ist durch die Spaltung durch die tödliche Schattenflur wirklich interessant. Für meinen Geschmack hätte man jedoch noch nicht genug gezeigt. Hier sehe ich noch mehr Potential. Dadurch das die Handlung eben auf die Grisha konzentriert ist erfährt man nicht viel über das Leben in diesem Land.

Die Handlung des ersten Bandes ist mit diesem auch abgeschlossen. Es gibt am Ende keinen Cliffhanger. Da es sich jedoch um eine Trilogie handelt ist die übergeordnete Handlung mit diesem Band nicht abgeschlossen.


FAZIT
Bereits mit diesem ersten Band hat mich das Grisha-Fieber total gepackt da die Autorin es immer wieder geschafft hat mich positiv zu überraschen so das der Spannungsbogen der Handlung nie abgesackt ist.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2018

Klasse Prequel!!!

Das Buch des Phönix
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„Das Buch des Phönix“ ist bereits der dritte Roman von Nnedi Okorafor der ins Deutsche übersetzt wurde und damit auch der dritte Roman den ich von dieser doch sehr besonderen Autorin lese. Okorafor wird ...

„Das Buch des Phönix“ ist bereits der dritte Roman von Nnedi Okorafor der ins Deutsche übersetzt wurde und damit auch der dritte Roman den ich von dieser doch sehr besonderen Autorin lese. Okorafor wird dem Afro-Futurismus zugeordnet, ihre Romane sind eine Mischung aus Science Fiction, Fantasy und traditionellen und religiösen Elementen.

INHALT
Phönix ist eines der „Exemplare“, der Forschungsobjekte die von Menschen erschaffen wurden und im „Turm 7“ leben.
Phönix hat in den zwei Jahren die sie bereits existiert den Turm niemals verlassen. Entwickelt ist sie körperlich und auch geistig wie eine 40 Jahre alte Frau. Bis zu dem Tag an dem ihr bester Freund stirbt hat sie ihr Leben und die Experimente die im Turm 7 an ihr durchgeführt werden nie in Frage gestellt. Dies ändert sich mit seinem Tod schlagartig, sie bricht aus und sucht Antwort auf die Fragen danach zu welchem Zweck sie erschaffen wurde.

LESEEINDRUCK
Bei „Das Buch des Phönix“ handelt es sich um die Vorgeschichte zu „Wer fürchtet den Tod“, dies wird bereits auf den ersten Seiten im Prolog klar. Phönix lebt in der hochtechnisierten Zeit die in „Wer fürchtet den Tod“ längst Vergangenheit ist. Der Roman ist jedoch eine eigenständig, in sich abgeschlossenen Geschichte die auch losgelöst von Okorafors 2tem Roman gelesen werden kann.

Wie in allen Romanen der Autorin gibt es auch diesmal wieder um eine politische, moralische Botschaft die hinter der tatsächlich erzählten Geschichte. Okorafor behandelt die Themen Rassismus und was Menschen einander bereit sind anzutun um Vorteile für sich selber zu erlangen. „Das Buch des Phönix“ ist deswegen kein Roman für zwischendurch, sondern fordert den Leser aktiv.

Durch die Art des Erzählens wirkt es so, als würde man einen religiösen Text lesen. Man begleitet Phönix auf ihrem Weg aus der Unwissenheit zur Bewusstwerdung darüber wie die Welt um sie herum, um den Turm 7, funktioniert, was der Mensch für ein Wesen ist und schließlich dabei wie sie für sich und Ihresgleichen einen Platz in dieser Welt sucht.

Wer Okorafor bereits kennt weiß, das sie in ihre Texte immer viel Gewalt mit einfließen lässt. Da macht sie auch bei „Das Buch des Phönix“ keine Ausnahme. Ich weiß das sich viele daran stoßen, ich persönlich finde aber, dass es zu ihren Geschichten, den Themen die sie behandelt passt. Die Gewalt wirkt nicht aufmerksamkeitsheischend sondern wird ganz nüchtern in die Handlung eingeflochten um das behandelte Thema - Rassismus und Gewalt gegen andere- noch besser in den Fokus zu stellen. Okorafor behandelt in ihren Geschichten nun einmal keine leichte Kost.

FAZIT
Abschließend kann ich dagegen, dass mich dieser Roman der Autorin wieder vollkommen überzeugt und sprach- und atemlos zurückgelassen hat. Ich liebe die doch sehr besondere Art des Erzählens und auch, wie am Ende alles Vorangegangene an seinen rechten Platz rückt und die gesamte Handlung absolut rund wirkt.

Geeignet für Leser die sich gerne auf etwas Neues und Ungewöhnliches einlassen, für Fans von Okorafor sowieso.

Veröffentlicht am 29.12.2017

Beängstigend realistisch

Die Optimierer
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Bei „Die Optimierer“ handelt es sich um den Debütroman der deutschen Schriftstellerin und Bloggerin Theresa Hannig. Das Thema und der Klappentext erinnerten mich stark an den mittlerweile mit Emma Watson ...

Bei „Die Optimierer“ handelt es sich um den Debütroman der deutschen Schriftstellerin und Bloggerin Theresa Hannig. Das Thema und der Klappentext erinnerten mich stark an den mittlerweile mit Emma Watson in der Hauptrolle verfilmten Roman „The Circle“ von Dave Eggers. Dieses Buch hatte mir sehr gut gefallen weswegen ich gerne mehr aus dem Genre lesen wollte.

INHALT
Samson Freitag lebt in einem Europa der Zukunft im Jahre 2052. Die Gesellschaft und das Leben ist so ausgerichtet das jeder Bürger sicher und glücklich an dem für in perfekten Platz in der Gesellschaft lebt. In dieser „Optimlawohlökonomie“ werden Talente und Stärken des einzelnen zum Wohl der Allgemeinheit eingesetzt. Schwächen und stärken werden von Lebensberatern wie Samson ausgewertet um anschließend den bestgeeignetsten beruf für jeden zu ermitteln, oder aber um den Probanden auszusortieren und in die „Kontemplation“ zu schicken wo dieser der Gesellschaft nicht mehr schaden kann.

Das gesamte System ist ausgelegt auf die Totalüberwachung des Einzelnen, nichts bleibt dem Staat verborgen. Samson der eigentlich ein glühender Verfechter dieses Systems ist gerät plötzlich in den Fokus und wird als Bedrohung für das System eingestuft.


LESEEINDRUCK
Während man bei „The Circle“ die Protagonistin auf dem Weg in ein ganz neues Überwachungszeitalter begleitet ist dieses neue Zeitalter in „Die Optimierer“ bereits eingetreten. Man wird als Leser direkt in das Geschehen dieser totalitären Überwachungsgesellschaft gezogen. Schon nach den ersten Seiten konnte ich mich gut in der Welt der Optimlawohlökonomie zurechtfinden und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Art zu leben und den Staat zu organisieren wirkt so beängstigend schlüssig und realistisch das die Geschichte eine echte Sogwirkung entwickelt, man will wissen wie das Ganze für den Protagonisten Samson ausgeht und ob es einen weg, eine Möglichkeit des Entkommens aus der Überwachung gibt.

Beängstigend realistisch da der Roman durchaus im Bereich des Möglichen scheint und nicht bloß reine Science Fiction. Es gibt immer wieder Verweise auf unsere heutige Zeit und Erklärungen wie daraus das verbesserte Staatssystem entstanden ist in dem jeder glücklich und zufrieden leben kann. Dies war für mich einerseits erschreckend da die vorgestellten Lösungen natürlich weit übers Ziel hinausschießen. E wird ein Staat gezeigt in dem das Individuum mit seinen Bedürfnissen nichts mehr wert ist und alles Streben auf das Allgemeinwohl ausgerichtet ist. Andererseits wirken die gelieferten Erklärungen absolut schlüssig, so dass man als Leser befürchten muss das eines Tages selber in so einem System leben zu müssen.

Mein kleiner Kritikpunkt an dem Roman wäre, das gerade in der ersten Hälfte sehr lange, erklärende Abschnitte sind die fast wie eine Vorlesung an der Universität wirken. Einerseits sind diese Abschnitte wichtig um das Gesellschaftssystem verstehen zu können, ich hätte mir jedoch gewünscht dass dieses Wissen nicht in Form von langen, belehrenden Vorträgen seitens Samson geliefert wird.


FAZIT
Mir hat dieser dystopische Roman insgesamt sehr gut gefallen. Die Handlung ist sehr spannend und steigert sich in dieser Spannung kontinuierlich. Bis zum Ende hatte ich keine Idee, wie sich die Geschichte für Samson auflösen wird.

Ich würde den Roman dem Genre „Dystopie“ zuordnen, muss aber ganz klar sagen, dass er nichts mit beliebten romanreihen wie den „Hunger Games“ oder der „Bestimmung“-Reihe von Veronica Roth gemein hat. Leser die nach ähnlichem Lesestoff suchen werden von „Die Optimierer“ enttäuscht sein. Für Fans von Romanen wie „The Circle“ ist das Buch hingegen bestens geeignet.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Idee/Originalität
  • Spannung
Veröffentlicht am 03.12.2017

Abenteuergeschichte für Teenager

Tochter der Flut
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Für mich ist „Tochter der Flut“ das erste Buch eines Autorenteams das ich lese. Ich war deswegen sehr gespannt wie sich dies auf die Erzählweise des Buches auswirkt.

Aufmerksam geworden bin ich auf den ...

Für mich ist „Tochter der Flut“ das erste Buch eines Autorenteams das ich lese. Ich war deswegen sehr gespannt wie sich dies auf die Erzählweise des Buches auswirkt.

Aufmerksam geworden bin ich auf den Titel durch die Aktion #readravensburger bei der Young Adult-Bücher des Ravensberger Buchverlages vorgestellt wurden.


Inhalt
Marin, ihr Zwillingsbruder Kana und ihr Freund Line leben auf einer Insel auf der auf 14 Jahre Tag 14 Jahre Nacht folgen. Da niemand die Nacht überleben kann flieht das gesamt Dorf zu Beginn der Nacht in die Wüste wo ein anderer Tagesrythmus herrscht.

Die drei verpassen die Abfahrt der rettenden Schiffe und sind nun in der tödlichen Nacht ganz auf sich allein gestellt. Nach uns nach kommen sie so dahinter was sich hinter der Nacht wirklich verbirgt. Auch die Beziehung zwischen Marin und Linie wird auf die Probe gestellt.


Leseeindruck Pros
Ich liebe Young Adult-Romane aus den Bereichen Fantasy und Dystopie die eine Liebesgeschichte enthalten. „Tochter der Flut hat mich deswegen sehr gereizt. Viele Themen wiederholen sich in diesen beiden Genres, da war die Idee der endlosen Nacht mal etwas Neues und ganz anderes.

Den Einstieg in die Handlung fand ich sehr gelungen. Die Einleitung mit knapp 120 Seiten doch eher ungewöhnlich lang, was ich bei Büchern dieser Länge in der Regel überhaupt nicht mag. Hier konnte mich sie mich jedoch absolut überzeugen. Man begleitet die Dorfbewohner bei ihren rituellen Vorbereitungen auf die Nacht und lernt so die Lebensweise dieses Volkes sowie dessen Glauben kennen. Das Volk und der Ort wirken sehr authentisch und glaubhaft, die nahende Bedrohung durch die Nacht wird sehr gut rübergebracht.

Auch im späteren Verlauf der Handlung, dem Überlebenskampf auf der Insel bleibt die Geschichte spannend. Nach und nach erfährt man die Geheimnisse der Insel und ihrer Bewohner. Eine Geschichte die man zu verdrängen und nicht zu hinterfragen versucht, in welche die drei Protagonisten auf spezielle Weise verwoben sind.


Leseeindruck Contra
Der Klappentext verspricht eine verzwickte Liebesgeschichte zwischen Marin und Line, die es meiner Meinung nach gar nicht gibt. Es wird zwar gesagt, dass Line Marins Freund ist, mehr passiert zwischen den beiden aber nicht. Die Beziehung wirkt auf mich eher wie eine platonische Freundschaft. Auf die Liebesgeschichte hatte ich mich jedoch sehr gefreut und war daher recht enttäuscht.

Ich bin immer wieder über Unstimmigkeiten in der Wahrnehmung der Protagonisten gestolpert die, so vermute ich, daraus resultieren das hier zwei Autoren am Werk waren. Mal können die Figuren wegen der Dunkelheit die Hand nicht vor Augen sehen, dann wiederum können Blätter und Algen in 100 m Entfernung identifiziert werden. Durch diesen Wechsel habe ich beim Lesen immer wieder vergessen das gerade Nacht herrscht.

Der letzte Punkt wäre die Einordnung in das Genre „Young Adult“. Zwar war mir durchaus bewusst das die Protagonisten 14 Jahre alt sind, dennoch habe ich wegen dem Genre einen Roman erwartet der mehr auf etwas ältere Leser ausgerichtet ist (wie z.B. „Der goldene Kompass“). Tatsächlich ist das Buch auf Grund der Erzählweise und Art der Charaktere eher für jüngeres Lesepublikum geeignet.


Fazit
Die Geschichte ist spannend und hat durchaus ihren Reiz, wer hier jedoch auf die versprochene Liebesgeschichte hofft wird unweigerlich enttäuscht werden. Wer einen Überlebenskampf in einer fremden Welt und Kultur unter außergewöhnlichen Bedingungen erleben möchte wird hier auf seine Kosten kommen.