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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2018

Wir müssen springen, um zu fliegen

Bereit zu fliegen
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INHALT:

Leona lebt mit ihrem Verlobten Tyler, einem sehr erfolgreichem Geschäftsmann, ein Leben im Luxus. Eigentlich müsste sie glücklich sein und doch ist da immer wieder das Gefühl, etwas würde fehlen. ...

INHALT:

Leona lebt mit ihrem Verlobten Tyler, einem sehr erfolgreichem Geschäftsmann, ein Leben im Luxus. Eigentlich müsste sie glücklich sein und doch ist da immer wieder das Gefühl, etwas würde fehlen. Seit Tyler so erfolgreich ist, hat er sich sehr verändert. Er hat immer weniger Zeit für Leona, lebt nur noch für seinen Job und trinkt viel zu viel. Durch das Trinken wird er immer wieder aggressiv und hat sich nicht mehr unter Kontrolle. Leona hält trotzdem an der Liebe zu Tyler fest, möchte ihn demnächst heiraten und hofft das er sein Verhalten ändert.

Als eines Tages Lucas vor ihr steht, wirbelt er ihr ganzes Leben durcheinander. Er ist das komplette Gegenteil von Tyler und mit ihm fühlt sich Leona auf einmal wieder frei.

Was macht man, wenn der Boden unter den Füßen plötzlich weg ist?
Man fällt.
Oder man beginnt zu fliegen.


MEINUNG:

Mir hat der Debütroman sehr gut gefallen. Einmal angefangen wollte ich eigentlich nur noch weiterlesen. Ich hoffe das ganz schnell ein weiterer Roman von Nina Miller erscheint. Ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und man konnte gut mit den einzelnen Personen mitfühlen.

Ich habe Leona oft nicht verstanden und immer wieder mit dem Kopf geschüttelt. Sie hat sich viel zu viel von Tyler gefallen lassen und immer gehofft, dass er wieder der Alte wird. Doch er ist auf Erfolg aus und unternimmt in seiner kurzen Freizeit lieber etwas mit seinen Freunden, anstatt die Zeit mit Leona zu verbringen. Tyler ist extrem eifersüchtig, besitzergreifend und wird durch den Alkoholkonsum immer wieder aggressiv. Das Leona sich so viel gefallen lässt, hat mich wirklich gewundert. Ich hätte ihm schon längst den Laufpass gegeben.

Das Lucas ihr Leben aus der Bahn wirft, war einfach klar. Lucas ist mitfühlend, ehrlich und ist immer für Leona da. Er zeigt ihr, wie schön das Leben sein kann, auch ohne den ganzen Luxus. Mit ihm zusammen kann sie frei sein, lachen und das Leben genießen. Doch sie hat sehr große Angst vor Tylers Reaktion und hält daran fest, dass sie ja verlobt ist und demnächst heiratet. Hier habe ich sehr oft die Luft angehalten und gehofft, dass Tyler nie etwas von Lucas erfährt. Ich hätte auch wahnsinnige Angst gehabt. Deswegen konnte ich aber auch nicht verstehen, warum Leona bei Tyler bleibt. Er ist einfach nicht mehr der Mann, denn sie vor 6 Jahren kennen und lieben gelernt hat.

Bis zum Schluss weiß man wirklich nicht, wie sie sich entscheidet. Bleibt sie bei Tyler oder entscheidet sie sich für Lucas!

FAZIT:

Ein Wechselbad der Gefühle – nicht nur für Leona, sondern auch für den Leser. Ich habe mit Leona gelitten, Tyler verflucht und von Lucas geschwärmt.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Scarlett und die Magie des Kochens

Scarlett (Scarlett 1)
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INHALT:

Scarlett hasst den erfolgreichen Blog ihrer Mutter, denn sie ist dort der unfreiwillige Star. Jeder kennt ihre kleinste Peinlichkeit und jeden Streit mit ihrer Mutter. Sie zieht sich immer mehr ...

INHALT:

Scarlett hasst den erfolgreichen Blog ihrer Mutter, denn sie ist dort der unfreiwillige Star. Jeder kennt ihre kleinste Peinlichkeit und jeden Streit mit ihrer Mutter. Sie zieht sich immer mehr zurück und hat auch keine Freunde mehr. Zu groß ist die Angst, irgendetwas zu sagen oder zu tun, dass dann kurz darauf auf dem Blog zu lesen ist.

Als die alte Nachbarin Rosemary eines Tages ins Krankenhaus kommt, schleicht Scarlett sich heimlich ins Haus, um nach der Katze zu schauen. In der Küche findet sie ein altes Kochbuch, was sie so neugierig macht, dass sie direkt ein Rezept ausprobieren muss.Von diesem Tag an geht Scarlett nun regelmäßig in Rosemarys Küche. Während sie kocht und backt, neue Rezepte ausprobiert, findet sie neue Freundinnen und gründet mit ihnen den geheimen Kochclub.

Auch ihre Mutter ist nicht mehr so schlimm und alles ist auf einmal viel einfacher. Als würde das gemeinsame Essen alles schöner und besser machen. Ob das an der geheimen Zutat liegt?

MEINUNG:

An Scarletts Stelle wäre ich auch sauer auf die Mutter gewesen. Jeder der wusste, wer den Blog schreibt wusste ja auch, dass es um Scarlett geht. Wenn ich überlege meine Mutter hätte im Internet alles von mir preisgegeben – unvorstellbar! Aber hier sieht man sehr gut die Gefahren des Internets. Man erzählt viel zu viel von seinem Privatleben. Mir tat Scarlett sehr leid, auch weil die Mutter ja so gar keine Zeit mehr für ihre Kinder hatte. Für sie gab es nur noch den Blog, die nächsten Themen und natürlich ihre Follower. Ich hatte das Gefühl sie hat dadurch ihre Kinder etwas vergessen.

Sehr bewegt hat mich auch die Geschichte der alten Nachbarin Rosemary. Ich fand es sehr schön wie Scarlett und ihre Freundinnen sich um sie gekümmert haben. Die Küche von Rosemary war so gemütlich beschrieben, dass ich sie auch sehr gerne einmal betreten hätte. Dort an dem Tisch sitzen und einen leckeren Tee und die neusten Köstlichkeiten der Kinder probieren – mmhhh, ich kann förmlich den Duft von frischen Keksen riechen.

Die Autorin hat hier einen wundervollen Debütroman geschrieben, der einfach ans Herz geht. Mit viel Geschick hat sie hier einige Themen erwähnt die einem immer wieder begegnen. Es geht um Einsamkeit bei Scarlett und auch bei Rosemary, um Nächstenliebe, Freundschaft und ganz besonders um die Liebe zum Kochen und Backen.

Ein wirklich bezauberndes Kinderbuch, das auch Erwachsenen noch Spaß macht. Es war wirklich schön zu lesen, wie Scarlett neue Freundinnen findet, alles nicht mehr ganz so schlimm ist und sie sich auch ihrer Mutter wieder annähert.

Sehr gerne hätte ich am Ende des Buches noch mehr Rezepte gelesen, die man dann mit seinen eigenen Kindern einmal nachbacken kann.

FAZIT:

Ein sehr schönes Buch das einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert, aber einen auch nachdenken lässt. Von mir eine klare Empfehlung für dieses schöne Kinderbuch!

Veröffentlicht am 17.10.2018

Ein Wort begibt sich auf die Reise

Der Wortschatz
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INHALT:

„Wir dürfen die Menschen nicht nur verteufeln. Wir brauchen sie, sie lesen und schreiben uns. Sie lassen uns existieren.“

Diesen Satz des Vaters kann das Wort nicht glauben. Als es jedoch dazu ...

INHALT:

„Wir dürfen die Menschen nicht nur verteufeln. Wir brauchen sie, sie lesen und schreiben uns. Sie lassen uns existieren.“

Diesen Satz des Vaters kann das Wort nicht glauben. Als es jedoch dazu gezwungen ist, sich auf eine Suche durch das Reich der Wörter zu begeben, erkennt es erst, wie sehr dieser Satz für das kleine Wort selbst von Bedeutung ist.

Dieses Buch handelt von einem Wort, das seinen Sinn verloren hat. Auf seiner Reise durch die Welt der Sprachen, versucht es seinen Sinn wiederzufinden.

»Es gibt Tausende Wege, die du einschlagen kannst. Den Weg zu erkennen, der dir Sinn gibt, ist die größte Herausforderung.«

MEINUNG:

Für dieses Buch sollte man sich Zeit nehmen und alles um sich herum ausblenden. Denn nur dann kann man in die magische Welt der Wörter und der Sprache eintauchen. Man geht mit dem Wort auf die Suche nach seinen Wurzeln, lernt Dichterin und Denker kennen, nimmt in der Stadt „Sprache“ an Wortspielen teil und geht mit dem Wort auf die Reise. Das Wort trifft auf seiner Reise auf Freunde und Feinde und glaubt sich am Ende schon als verloren und vergessen.

Ich weiß gar nicht genau was ich wirklich schreiben soll, denn mir fehlen irgendwie die Worte. Das Buch hat mich verzaubert, mitgerissen und zum Nachdenken angeregt. Ganz besonders diese 2 Zitate:

„Wenn ein Kind über ein Wunder stolpert, steht es sofort wieder auf, denn es weiß ganz genau, dass es ja, sollte es liegen bleiben, eine Menge Wunder verpasste.“ (Seite 102)

„Man muss sich ganz genau überlegen, welche Geschichte es denn wert ist ,sein Leben mit ihr zu verbringen.“ (Seite 107)

Wir sollten die Welt viel bewusster wahrnehmen. Wie viele Wunder oder Geschichten haben wir schon verpasst, weil wir uns einfach zu sehr auf etwas anderes konzentriert haben.

Auch das Buch an sich hat mir sehr gut gefallen. Das Cover ist dezent und der Einband etwas angeraut. Dadurch hat man ein ganz anderes Gefühl, wenn man das Buch in der Hand hält.
Elias Vorpahl hat hier einen Roman geschrieben, denn ich so noch nicht gelesen habe. Ich kann diesen Debütroman nur empfehlen. Für mich gehört er zu den Highlights 2018!




FAZIT:

Ein Buch, über die Wörter und die Sprache, das mich einfach verzaubert hat.
Der Roman bewegt, ist fantasievoll und sehr liebevoll gestaltet. Ein wunderschönes Debüt.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Lehrerin in einem Problembezirk

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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KLAPPENTEXT:



Damit hatte die beliebte Musiklehrerin Annika nicht gerechnet: Aus heiterem Himmel wird sie von ihrer Traumschule im Hamburger Elbvorort an eine Albtraumschule im absoluten Problembezirk ...

KLAPPENTEXT:



Damit hatte die beliebte Musiklehrerin Annika nicht gerechnet: Aus heiterem Himmel wird sie von ihrer Traumschule im Hamburger Elbvorort an eine Albtraumschule im absoluten Problembezirk versetzt. Nicht nur, dass die Schüler dort mehr an YouTube als an Hausaufgaben interessiert sind - die Musical-AG, die Annika gründet, stellt sich auch noch als völlig talentfrei heraus. Aber wenn's einfach wär, würd's jeder machen.



Annika gibt nicht auf und wendet sich hilfesuchend an Tristan. Tristan ist erfolgreicher Regisseur und war in der Schule ihre erste große Liebe. Kann er Annika helfen, damit sie mit ihren Schülern an einem Wettbewerb teilnehmen kann?



Von nun an spielt sich das Theater jedoch mehr vor als auf der Bühne ab, und das Chaos geht erst richtig los.


MEINUNG:



Ich mag den Schreibstil der Autorin. Locker und humorvoll liest man sich von Seite zu Seite.



Annika fühlt sich erst einmal gar nicht wohl an ihrer neuen Schule. Mit der Musical –AG verspricht sie sich, dass sie schnell wieder versetzt wird. Doch mit der Zeit merkt sie, dass ihre Schüler ihr doch ziemlich ans Herz gewachsen sind. Diese Kinder haben mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, als ihre verwöhnten Kids an ihrer Traumschule. Hier geht es um Gewalt, Arbeitslosigkeit und Mobbing.



Mir hat die Entwicklung der Schüler sehr gut gefallen. Sie haben endlich ein Ziel vor Augen, blühen in der AG auf, auch wenn es immer wieder Streitereien und Rückschläge gibt. Auch Annika lernt ihre Schüler besser kennen und denkt langsam um.



Natürlich darf auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Da gibt es dann den Nachbar Sebastian und ihre frühere, große Liebe Tristan. Es hat mir sehr gut gefallen, wie beide um Annika kämpfen und es immer wieder zur Eifersucht gekommen ist. Was Annika aber an Tristan findet, dass konnte ich nicht so wirklich verstehen.



Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber doch. Die Geschichte war toll, es hat Spaß gemacht sie zu lesen und doch musste ich immer an einen neuen Teil von „Fuck ju Göthe“ denken. Aber trotzdem war sie humorvoll, man konnte mitfiebern und hat den Kids gewünscht, dass sie etwas aus ihrem Leben machen. "Nur weil man in einem Problembezirk wohnt, heißt es ja noch lange nicht, dass man nichts kann!"



FAZIT:



Eine schöne, leichte Lektüre die sich sehr gut lesen lässt.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Walli zieht das Chaos magisch an

Walli im Chaos
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INHALT:

Waltraud, von allen nur Walli genannt, wäre gerne wie Adrienne - Partyschönheit statt Klassenbeste, beliebt bei den Mitschülern anstatt Außenseiterin. Doch Walli hat abstehende Ohren, störrische ...

INHALT:

Waltraud, von allen nur Walli genannt, wäre gerne wie Adrienne - Partyschönheit statt Klassenbeste, beliebt bei den Mitschülern anstatt Außenseiterin. Doch Walli hat abstehende Ohren, störrische Haare und ist oft ziemlich tollpatschig.

Durch einen Zufall tauschen beide die Körper und Walli muss nun so einige Abenteuer bestehen, lernt aber dabei, sie selbst zu werden.


MEINUNG:

Walli ist ja wirklich tollpatschig und zieht das Chaos magisch an. Das kann man schon an dem passenden Cover erkennen. Außer Henry, hat sie keine Freunde und wird von allen immer nur gehänselt. Die Kinder bewerfen sie mit Papierkügelchen, stecken sich die Finger in den Hals, als müssten sie erbrechen und rufen ihr immer wieder. „Walli ohne die sich keiner durch den Wald traut“ zu. Das sie eigentlich Annika heißt und Waltraud nur ihr Zweitname ist, interessiert keinen.

Als sie dann mit Adrienne den Körper tauscht, geht Wallis Wunsch in Erfüllung. Endlich beliebt, hübsch und Freunde, dass ist es doch was sie sich immer gewünscht hat. Doch schnell merkt sie, dass auch Adrienne es nicht einfach hat. Außerdem hat Walli zwar den Körper getauscht, aber sie denkt und handelt immer noch wie Walli. Das führt natürlich zu weiteren Missgeschicken.

So ein Körpertausch ist manchmal vielleicht gar nicht schlecht. Gerade wenn es um Mobbing und Ausgrenzung geht. Adrienne und Walli könnten unterschiedlicher nicht sein. Durch den Tausch konnten sie einmal miterleben, wie die andere Person lebt und sehen wie es ist auf einmal Außenseiter bzw. Partyschönheit zu sein.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Mobbing, Zahnhygiene und Alzheimer - alles wichtige Themen, die hier sehr gut beschrieben werden. Was mich aber doch etwas gestört hat, war das Trinken in dieser Geschichte. Die Kids im Alter von 13-15 haben sich ja doch ganz schön betrunken, wenn bei Adrienne wieder einmal Party angesagt war. Das fand ich für das Alter nicht ganz so passend, gerade weil es hier ja um ein Kinderbuch geht. Ansonsten gibt es keine Kritikpunkte. Der Schreibstil ist flüssig und passt sich den Teenagern an. Es gibt traurige, lustige und spannende Szenen, so das es nicht langweilig wird.


FAZIT:

„Walli im Chaos“ ist ein wirklich schöner Debütroman.