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Veröffentlicht am 14.11.2023

Das Band der Freundschaft

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
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Clara, Luise und Marie, ein unzertrennliches Freundschaftsband, das über viele Jahre gewachsen ist und trotz Standesunterschieden gehen die drei jungen Frauen durch dick und dünn.
Während Luise und Clara ...

Clara, Luise und Marie, ein unzertrennliches Freundschaftsband, das über viele Jahre gewachsen ist und trotz Standesunterschieden gehen die drei jungen Frauen durch dick und dünn.
Während Luise und Clara als Töchter des Gutsbesitzers Graf von Scheweney ihr Glück mit einem reichen Ehemann finden sollen und gerade Luise gegen dieses Standesdünkel ankämpft, wünscht sich Marie ein Leben auf Gut Friesenhain, vielleicht sogar als spätere Stallmeisterin. Als ein junger Friesenhengst auf das Gestüt kommt, kann sie sich beweisen, auch vor dem jungen Grafensohn.

„Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit“ von Lotte Grünwald ist der erste Band der Münsterland-Saga.
Der Klappentext wirkte sehr ansprechend, einzig die Seitenanzahl des Buches schreckten mich kurzzeitig ab. Doch ich musste feststellen, hat man dieses Buch einmal in der Hand, dann sind diese 736 Seiten nichts mehr, denn die Seiten fliegen beim Lesen so dahin, was eindeutig für den Schreibstil der Autorin spricht!
Lotte Grünwald erzählt die Geschichte der drei jungen Frauen aus deren jeweiligen Perspektiven und bildet damit einen wunderbaren Rahmen für die Geschichte.
Auch die Rückblicke, die sich im Gespräch der Bewohner Friesenhains ergeben, geben der Geschichte einen verständnisvollen und vor allem sehr gut nachvollziehbaren Rahmen. Dennoch wird nie zu viel erzählt, sodass sich einzelne Fragen und damit Spannungselemente stringent durch das Buch ziehen, weshalb es nie langweilig wird.
Besonders gefällt mir die Darstellung der Unterschiedlichkeiten Clara, Marie und Luises. Gleichzeitig wird damit aber auch das spezielle, verbindende Band aufgezeigt, was auch in Richtung Wilhelm geht.
Die Bewohner Friesenhains, aber auch die Personen, denen man im Buch begegnet, sind absolut authentisch dargestellt und spiegeln wunderbar die einzelnen Gesellschaftsschichten mit ihren Dünkeln der damaligen Zeit, aber auch den gesellschaftlichen Wandel, der zu dieser Zeit begann und den Stand der Frauen in der Gesellschaft stärkte, wider.

Für mich ist dieses Buch ein ganz starker Beginn einer tollen Reihe, die noch eine ganze Menge Potential hat, welches es zu erzählen gilt!!
Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Der zweite Teil

Eine neue Zeit
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Luise und Robert haben sich gut in Hamburg eingelebt und führen gemeinsam das Kontor. Während man von Luise erwartet, ihren gesellschaftlichen Pflichten nachzukommen, möchte diese eigentlich nur im Kontor ...

Luise und Robert haben sich gut in Hamburg eingelebt und führen gemeinsam das Kontor. Während man von Luise erwartet, ihren gesellschaftlichen Pflichten nachzukommen, möchte diese eigentlich nur im Kontor mitarbeiten.
In Wien läuft ebenso alles sehr gut. Mit Frederikes Unterstützung kann Therese ihrer Arbeit im Kaffeehaus nachgehen. Doch dann macht Frederike eine Entdeckung, die sie Wien fluchtartig verlassen lässt.
Aber auch Elisabeth kann nicht so ganz vom Hansen-Kontor lassen.

„Eine neue Zeit“ von Ellin Carsta ist der zweite Teil der acht Bände umfassenden Hansen-Saga.
Ellin Carsta schließt mit diesem Band ohne Umschweife an den ersten an und nimmt die Lesenden von der ersten Seite an mit. Ihr flüssiger Schreibstil und die weitere Beschreibung der Charaktere ist ihr gelungen und so sind mir gerade Luise und Robert, aber auch Therese und Frederike weiterhin ans Herz gewachsen.
Speziell Frederike hat für mich einen großen charakterlichen Sprung gemacht und hat sich ihren Platz im Hansen-Gefüge erarbeitet.
Auch die Handlungsstränge aus dem ersten Band ziehen sich durch den zweiten durch, was es in der Handlung nie langweilig werden lässt.

Für mich ist dieser Teil eine gelungen Fortsetzung um die Geschichte der Familie Hansen, der absolute Lust auf mehr macht!

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Eine interessante Frau

Jil Sander. Eine Annäherung
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Deutsche Mode und Jil Sander, aber auch Drogerien und Parfümerien sind untrennbar mit dem Namen „Jil Sander“ verbunden.
Maria Wiesner versucht in ihrem Buch „Jil Sander“ die Frau hinter diesem großen ...

Deutsche Mode und Jil Sander, aber auch Drogerien und Parfümerien sind untrennbar mit dem Namen „Jil Sander“ verbunden.
Maria Wiesner versucht in ihrem Buch „Jil Sander“ die Frau hinter diesem großen Namen vorzustellen und versucht sich anhand ihrer Biografie, aber auch verschiedenster Literatur, Bildern und Interviews der großen Designerin zu nähern.

„Jil Sander - Eine Annäherung von Maria Wiesner“ zeigt schon auf dem Cover, was für die große Frau der deutschen Mode typisch ist, einen scheuen Auftritt im Hosenanzug. Dieses Cover spiegelt wider, wie Jil Sander ist, weshalb ich es sehr passend finde.
Maria Wiesner stellt Jil Sander von kleinauf vor, erzählt deren Familiengeschichte, insoweit diese bekannt ist und versucht zu erklären, warum diese Frau so erfolgreich geworden ist, wie sie ist.
Sie stellt dabei die erste Frau an der spitzen eines deutschen aktiendotierten Unternehmens vor und lässt dabei auch Weggefährten sprechen. Dafür hat sie bei ihrer Recherche viele tolle Interviews, wie bspw. Mit Renata Zatsch, geführt.
Mir haben besonders die Bilder gefallen, weil sie diesem Buch nochmal einen ganz besonderen authentischen Stil gegeben haben.
Gerade den ersten Teil des Buches habe ich geradezu verschlungen, weil die Entwicklung der frühen Jil Sander, in einer Zeit, in der eine Frau in der BRD noch wirklich selbstständig sein durfte, besonders stark zu spüren war.
Maria Wiesner stellt Sander dabei aber nicht als aufmüpfig vor, sondern als eine Frau, die weiß, was sie will und die einfach ihren Weg geht, ohne sich an gesellschaftliche Konventionen zu halten.
Ab der Hälfte ist es mir nachher doch etwas schwerer gefallen, dem Buch zu folgen, da viele internationale Namen dazugekommen sind, die mir z.T. noch nicht bekannt waren und die dann doch sehr gehäuft auftreten.

Alles in allem war es für mich aber ein schönes Buch, dass eine erfolgreiche, aber dennoch bescheidene Frau vorstellt, die es nicht mag, im Rampenlicht zu stehen.
Sehr interessant für all jene, die Bücher über starke weibliche Persönlichkeiten unserer Zeit mögen!

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Familie, Haus und andere Katastrophen

Wintertraum in Kanada
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Der Traum von Kanada - Sara und Paul wollen ihn leben, doch dann wird der Traum zu Albtraum.
Nachdem sie ihr Traumhaus im Internet gefunden haben, lassen sie in Deutschland alles hinter sich. Das Haus ...

Der Traum von Kanada - Sara und Paul wollen ihn leben, doch dann wird der Traum zu Albtraum.
Nachdem sie ihr Traumhaus im Internet gefunden haben, lassen sie in Deutschland alles hinter sich. Das Haus entpuppt sich kurze Zeit später als desolat und weit und breit gibt es auch keine Handwerker zu finden. Als dann noch unerwarteter Besuch kommt, wird es immer schwieriger für das Paar, sich nicht zu verlieren.

„Wintertraum in Kanada“ von Ruth Bennett enthält alles, was ein winterlicher Wohlfühlroman haben sollte - Ein junges, verliebtes Paar, ein Traumhaus an einem wunderschönen See und eine Geschichte vor der verschneiten Winterlandschaft Kanadas.
Passend dazu verfügt der Roman über ein tolles Cover, welches sofort ins Auge springt und zum Lesen einlädt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig, jedoch fliegt die Ruth Bennett am Anfang wahrlich durch die Geschichte.
Leider wird die Wohlfühlatmosphäre im Buch jedoch nicht fortgeführt. Beginnt der Roman inmitten einer familiären Diskussion, über die man am Anfang noch hinwegguckt und sich darauf einlässt, das winterlich-weihnachtliche zu genießen, so zieht sich vor allem im zweiten Teil ein negativer Eindruck durch.
Die Handlung ist geprägt von Streitigkeiten, unglaubwürdiger Spontanität uunterschwelliger Unzufriedenheit. Auch Saras Familie ist gewöhnungsbedürftig. Während ihre Schwester und die Kinder für liebevolle Szenen sorgen, ist man von Jeanette, der Mutter von Sara und Olivia, am Ende einfach nur noch genervt.
Auch wirkt es nicht, als hätte das Buch einen klar erkennbaren roten Faden. Es gibt viele Nebenstränge, die angesprochen werden, aber nicht weiter vertieft werden oder gar nicht angesprochen werden und gen Ende plötzlich auftauchen.
Das Buch endete für mich auch sehr abrupt.

Fazit: Das Buch hält leider nicht, was das Cover verspricht! Die Geschichte war speziell ab der Hälfte sehr unrealistisch und leider wurde das Potential des Romans nicht ausgeschöpft!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Eine adlige Weihnachtsgeschichte

Warnemünder Winter
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Charlotte von Stein, eine junge Adlige aus bestem Haus, entflieht ihrer Verlobung, weil ihr Angebeteter nicht ganz dufte ist. Ihr Weg führt sie dabei in den hohen Norden und wohl oder übel muss sie sich ...

Charlotte von Stein, eine junge Adlige aus bestem Haus, entflieht ihrer Verlobung, weil ihr Angebeteter nicht ganz dufte ist. Ihr Weg führt sie dabei in den hohen Norden und wohl oder übel muss sie sich mit der kleinen und nicht standesgemäßen Pension „Meerblick“ zufriedengeben.
Charly steuert auf das grauenvollste Weihnachtsfest überhaupt hin. Wenigstens der Pensionsbesitzer Sven Ole versucht sie etwas aufzumuntern, doch dann steht plötzlich ein weiterer Gast vor der Tür. Ein Grund mehr für Charlotte zu fliehen.

„Warnemünder Winter“ ist Band 3 der Reihe „Warnemünder Jahreszeiten“ von Nele Jantzen.
Für mich war es der erste Band aus der Reihe und ich muss sagen, Nele Jantzen hat mich mit ihrem flüssigen Schreibstil ganz klar überzeugt. Ihre Bilder der weihnachtlich-winterlichen Ostseelandschaft sorgen dafür, dass man sich von den ersten Seiten an in dieser Geschichte wohlfühlt.

Als Hauptcharaktere der Geschichte würde ich Charlotte vom Stein und Sven Ole Larsen bezeichnen.
Charlotte von Stein ist sehr interessant gezeichnet. Von der ersten Seite an lernt man eine junge Adlige kennen, die so ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Leben, Urlaub, Umgang usw. hat. Dabei bedient sie so manches Klischee. Verdreht man am Anfang noch die Augen, ob ihres Auftretens gewöhnt man sich im Laufe des Buches an sie und muss hin und wieder auch mal darüber lachen. Dennoch schafft Charly es in einer gewissen Art und Weise sich weiterzuentwickeln.
Mit ihrer anfänglichen Art wirkt sie auf mich etwas weltfremd.

Sven Ole Larsen wiederum ist als Pensionsbesitzer bodenständig dargestellt. Er ist ein emphatischer Mensch, der gerne vermittelt und in seinem Job aufgeht.

Als Gegenpol zu Charlotte gilt ihr Freund Pete, der sein Herz auf der Zunge trägt und damit seine Loyalität beweist. Gerade die Dialoge zwischen den beiden sind das gewisse Etwas des Romans und laden besonders zum Schmunzeln ein.

Fazit: Ein wunderbares Weihnachtsbuch, dessen Ende ich am Anfang so nicht erwartet hätte. Es sorgt mit seinen gelungenen Dialogen für heitere Momente, aber auch für die Darstellung wichtiger bodenständiger Erfahrungen zum realen Leben.
Für mich eine klare Leseempfehlung!

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