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Veröffentlicht am 04.11.2023

Nicht genutztes Potential

Der Konzern
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Laura Jacobs ist weiterhin unterwegs, die Missstände der BWG aufzuklären. Ihr Weg führt sie dabei nicht nur nach Frankfurt. Zu allem Übel muss sie sich dazu noch mit mehreren weiteren negativen Dingen ...

Laura Jacobs ist weiterhin unterwegs, die Missstände der BWG aufzuklären. Ihr Weg führt sie dabei nicht nur nach Frankfurt. Zu allem Übel muss sie sich dazu noch mit mehreren weiteren negativen Dingen auseinandersetzen, so mit der Festnahme ihres Mannes, einen Anschlag auf die BWG und sie muss sich fragen, wem sie noch vertrauen kann.

„Der Konzern“ ist der dritte Teil der Reihe um die Bankern Laura Jacobs.
Auch dieses Buch setzt sich mit den dunklen Machenschaften in der fiktiven Frankfurter Bankenwelt auseinander.
Mir gefallen immer die Buchcover der Etzold Romane. Gerade in dieser Reihe sind die dunklen, aber qualitativ hochwertigen Cover ein Hingucker.
Das Buch ist in eine Vielzahl Kapitel unterteilt, die z.T. nur eine Seite lang sind. Ich mag Bücher mit relativ kurzen Kapiteln (10-15 Seiten), doch diese waren mir dann doch ein bisschen zu kurz.
Was mir wiederum gut gefällt, sind die Angaben, an welchen Orten die Kapitel gerade spielen und an welchen Wochentagen. So wirkt das Buch auch etwas wie eine Tagebuchaufzählung.
Veit Etzold versucht ab dem ersten Kapitel einen Spannungsbogen aufzubauen, was ihm mehr oder minder gelingt.
Es gibt im Buch aber auch mehrere Szenen, die mich etwas verwundert haben und die ich doch etwas übertrieben und wenig authentisch fand.
Auch fand ich insgesamt die Handlung immer ähnlich aufgebaut, Vertrauen-Misstrauen-Mord.
Die Figur der Laura Jacobs ist zwar gut beschrieben, aber mir stand sie in diesem Buch zu sehr im Fokus. Ich hätte gern mehr über die Dinge in Frankfurt erfahren, die ja eigentlich auch Teil der Handlung sind, um mir ein umfassendes Bild machen zu können. Da wäre deutlich mehr Potential vorhanden gewesen.
Was für mich auch nicht authentisch war, ist die Beziehung von Laura und Timo. Das passte für mich nach wie vor nicht und kam z.T. auch so im Buch rüber.
Auch das Ende war dann etwas abrupt.

Fazit: Ein guter Roman, der aber deutlich mehr Potential gehabt hätte und dem ein bisschen mehr Spannung gut getan hätte, daher 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Spannender Start

Die ferne Hoffnung
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Georg, Karl und Robert Hansen stehen von einem Tag auf den anderen vor den Trümmern des Familienerbes. Gemeinsam versuchen sie das Vermächtnis zu retten. Dies bedeutet viele Veränderungen, so bleibt das ...

Georg, Karl und Robert Hansen stehen von einem Tag auf den anderen vor den Trümmern des Familienerbes. Gemeinsam versuchen sie das Vermächtnis zu retten. Dies bedeutet viele Veränderungen, so bleibt das Familienoberhaupt Georg Hansen mit seiner Familie in Hamburg und übernimmt das Kontor, während Robert mit seiner Familie nach Kamerun geht und Karl sein Glück in Wien sucht, wo er ein weiteres Kontor aufbauen will.
Während alles nach einem perfekten Neustart aussieht, brodelt es im Hintergrund.

„Die ferne Hoffnung“ von Ellin Casta ist der erste von acht Bänden der „Hansen-Saga“.
Ellin Carsta hat einen überaus ansprechenden Schreibstil, sodass ich der Geschichte wunderbar folgen konnte und sie innerhalb weniger Tage durchgelesen habe.
Das Cover des Buches wirkt sehr ansprechend, gibt es doch ein gutes Bild auf einen Teil der Geschichte.
Die Autorin beschreibt dabei in 24Kapiteln das Leben der Hansens. Dieses spielt an den drei Orten Hamburg, Wien und auf der Farm in Kamerun.
Ich finde die Beschreibung der Figuren und die Beziehungen untereinander toll beschrieben. Ellin Casta schafft es gleichzeitig die historischen Aspekte der damaligen Zeit eindrucksvoll zu beschreiben, speziell das Leben auf der Plantage war für mich sehr spannend.
Beeindruckend fand ich dabei auch die Figur des Hamza. Wobei ich seine Deutschkenntnisse in der beschriebenen Form etwas in Frage stellen würde. Seine Beziehung zu Luise ist wunderschön beschrieben. Beide Charaktere sind beeindruckend und waren mir von Anfang an sympathisch. Vor allem Luises Art zu Leben, durch Genuss der kleinen Dinge ist schön beschrieben.
Auch das Leben des Karl Hansen mit den genannten Problem war vermutlich für viele ein Problem der damaligen Zeit. Seine inneren Konflikte mit den verbundenen geschichtlichen Aspekten sind nachvollziehbar dargestellt.

Für mich ein wunderschöner Start einer tollen Saga. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, denn diese Geschichte enthält viel spannendes, aber auch wunderschönes Potential.
Diese Saga kann ich jedem empfehlen, der historische Romane, vor allem Reihen mag!

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Verwaiste Familie

Und plötzlich warst du fort
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Geschwisterliebe ist was seltenes. Zwischen Sally und ihrer großen Schwester ist sie ausgeprägt. Kathy und Sally erzählen sich alles und beziehen sich in ihre Leben ein. Eines Tages kommt Kathy bei einem ...

Geschwisterliebe ist was seltenes. Zwischen Sally und ihrer großen Schwester ist sie ausgeprägt. Kathy und Sally erzählen sich alles und beziehen sich in ihre Leben ein. Eines Tages kommt Kathy bei einem Autounfall ums Leben und es ist nichts mehr, wie es mal war. Sallys Umfeld verändert sich, ihre Eltern haben Schwierigkeiten mit der veränderten Situation klarzukommen. Einzig Kathys Freund Billy ist Sally Konstante.

Mit „Und plötzlich warst du fort“ ist Alison Espach ein schonungslos ehrlicher, aber auch hochemotionaler Roman gelungen. Es geht um das Verlieren einer geliebten Person und um den Verlust des eigenen Kindes, aber auch den Umgang mit Schuld oder Unschuld.
Sally und Kathy sind Geschwister, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Alison Espach beschreibt Sally als hochbegabte und sensible Person, während Kathy, die von allen bewunderte und beliebte ist, zu der man aufgucken muss.
Die Geschichte wird aus Sallys Perspektive erzählt. Sie beschreibt das Leben mit ihrer Schwester, deren Unfalltod und das nachfolgende Leben. Es wirkt als erzähle Sally all diese Dinge Kathy rückblickend. Sie beschreibt all ihre Ängste und sie beschreibt ungeschulte das Leben ihrer Eltern nach dem Unfalltod, ihre Verzweiflung, ihre Veränderung, ihre Gelähmtheit und letzten Endes in gewisser Weise auch ihre Resignation.
Hin und wieder gibt es auch Dinge, die genau erläutert oder erklärt werden. Diese Einschiebungen wirken unwichtiger, sind aber auch irgendwie alltäglich und geben der Geschichte etwas Besonderes.
Auch die Beziehung von Billy und Sally wird von Anfang an als etwas besonders dargestellt. Am Anfang ist es die Bewunderung des Freundes der großen Schwester, was sich im Verlauf des Buches jedoch verändert. Dennoch bleibt Billy für lange Zeit immer nur „dein Freund“ für sie. Interessant ist, dass dieses Buch aus nur vier Kapiteln bestehet, die ganz eigenartige Namen haben. Am Anfang war ich etwas irritiert darüber, aber es erschließt sich im Laufe des Lesens.

Was mir jedoch gefehlt hat, ist eine Triggerwarnung am Beginn des Buches, die auf die Thematik Verlust des Kindes/ Schwester hinweist.

Alles in allem wird eine verzweifelte Familie beschrieben, die sich verloren hat, weil sie ihre Trauer zum Teil nicht bewältigen kann oder es auf absolut unterschiedliche Weise macht.
Ein wirklich emotionales Buch, das allerdings nicht zu empfehlen ist, wenn man ähnliches durchgemacht hat

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Schöner Weihnachtsroman

Weihnachten in der kleinen Buchhandlung
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Carmen ist das schwarze Schaf der Familie. Immer ist ihre Schwester Sofia in allem besser, während bei Sofia einfach alles schief läuft. Als sie ihren Job verliert, besorgt Sophia ihr eine Arbeit in einer ...

Carmen ist das schwarze Schaf der Familie. Immer ist ihre Schwester Sofia in allem besser, während bei Sofia einfach alles schief läuft. Als sie ihren Job verliert, besorgt Sophia ihr eine Arbeit in einer kleinen und wahrscheinlich hoffnungslosen Edinburgher Buchhandlung. Dort lernt sie neben ihrem etwas wunderlichen neuen Chef auch Blair und Oke kennen sowie die zauberhafte Vorweihnachtszeit in Edinburgh und merkt, das vielleicht doch nicht alles so schlimm ist, wie es scheint.

„Weihnachten in der kleinen Buchhandlung“ ist der vierte Teil von Jenny Colgans „Happy Ever After“-Reihe, bei der man auch zwei altbekannte Protagonisten vorheriger Bücher begegnet.
Carmen ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie quengelig und motzig wie ein Teenager wirkt, doch scheint sie im Laufe des Buches eher der geerdete Part dieser Geschichte zu sein.
Auch ihre Schwester wirkt kurzzeitig etwas verschroben bzw. abgehoben, aber auch das relativiert sich im Laufe des Buches.
Für den Wohlfühlfaktor dieser Geschichte haben für mich eindeutig die drei Kinder Pippa, Phoebe und Jack gesorgt sowie Carmens Chef Mr. McCredie. Die Kinder könnten unterschiedlicher nicht sein und speziell die Mädchen bildeten das Abbild der Schwestern Sophia und Carmen.
Wiederum etwas anstrengend fand ich den Nebenhandlungsstrang um Skylar und Blair. Aber auch der Handlungsstrang um die Vergangenheit und Herkunft von Carmens Chef fand ich leider etwas oberflächlich behandelt. Beide Handlungsstränge hätten entweder intensiver erzählt werden müssen oder hätten auch weggelassen werden können. Denn gerade bei Skylar wirkte es etwas wie ein Cliffhanger und ich bezweifle, dass im nachfolgenden Buch noch etwas dazu kommen wird.
Was mir wirklich gut gefallen hat, waren Carmen und Oke, die sehr bodenständig sind und darauf hingewiesen haben, was wichtig im Leben ist und dass man es auch genießen kann.
Wunderschön beschrieben fand ich die Vorweihnachtszeit in Edinburgh und die Annäherung der beiden Schwestern und damit auch der ganzen Familie. Besonders schön fand ich das Ende um Phoebe und Pippa!

Alles in allem wieder ein wunderschönes Wohlfühlbuch von Jenny Colgan, das ich innerhalb von zwei Tagen durch hatte. Eine Empfehlung für alle Weihnachtsfans und Fans von Jenny Colgan.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Weihnachten in Norwegen

What I Wish For
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Rolig Elv, ein traumhaftes norwegisches Dörfchen, bietet jetzt kurz vor Weihnachten einen wunderschönen Weihnachtsmarkt und eine Menge Schnee. Inmitten dieses Weihnachtsmarkt steht eine Bude, in der Eira ...

Rolig Elv, ein traumhaftes norwegisches Dörfchen, bietet jetzt kurz vor Weihnachten einen wunderschönen Weihnachtsmarkt und eine Menge Schnee. Inmitten dieses Weihnachtsmarkt steht eine Bude, in der Eira arbeitet. Sie hat hier früher gemeinsam mit Erik Wünsche erfüllt. Doch nachdem dieser gestorben ist, bittet er Eira, ein Auge auf Liam zu haben, damit dieser nicht so einsam ist. Liam jedoch gilt als Sonderling und Eigenbrötler, was Eira zu einem Trick animiert.

„What I wish for“ von Cassia Bieber fällt bereits durch sein traumhaft schönes Cover auf. In 34 Kapiteln führt die Autorin die Leser durch eine wunderschöne, weihnachtliche Liebesgeschichte. Die Kapitel hatten dabei die perfekte Länge für mich.
Schon beim Einstieg in den Roman vor der traumhaften norwegischen Kulisse fühlt man sich wohl und entspannt. Dazu hat bei mir auch die Beschreibung von Eiras Familie beigetragen, die aufgeschlossen, liebevoll, aber auch ein bisschen verrückt ist.
Mit der Hauptfigur Eira war es bei mir ein Auf und Ab. Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten, mit ihr klarzukommen. Sie ist eine Person, die sich kleiner macht, als sie ist, die von Selbstzweifeln oftmals beherrscht wird und nicht an sich glaubt. Dieses Verhalten machte es für mich manchmal schwierig, mit ihr klarzukommen.
Was sowohl Liam als auch Eira gemeinsam haben, sind die gefühlsmäßigen Sprünge. Immer, wenn ich dachte, jetzt öffnet sich einer von beiden, dauerte es nicht lange, bis wieder eine Blockade eintrat.
Doch trotz dieser „Schwierigkeiten“ war es interessant zu erfahren, was beide zu diesen Persönlichkeiten gemacht hat. Die Thematiken, die die Autorin damit ansprach, Vertrauen, Hochbegabung, Familie und Freundschaft sind wichtig und geben vielleicht auch einen Anstupser über die eigenen Ecken und Kanten nachzudenken, als auch darüber nachzudenken, wie gut man es im eigenen Alltag hat.
Mittler des Ganzen waren immer Angely und Eiras Familie. Ihre Persönlichkeiten haben, neben den traumhaften Erlebnissen in Rolig Elv und auf dem Ausflug, dieses Buch geprägt und eine familiäre Umbegung geschaffen. Zu gerne hätte man als Leser einen Tag in der (Vor-)Weihnachtszeit in dieser Familie verbracht.

Fazit: Ein wunderbar weihnachtliches Buch in familiärer Atmosphäre inmitten einer Jugendliebe zwischen Verrat, Vertrauensbruch und Zusammenhalt vor der traumhaften Kulisse des verschneiten Norwegens.

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