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Veröffentlicht am 28.07.2023

Was lange währt, wird gut

Frühlingsglücksgefühle
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Lenis Traum hat sich erfüllt - Sie ist stolze Besitzerin einer eigenen Berghütte in ihrer Heimat. Mit Beginn der neuen Saison warten einige Wartungsaufgaben auf sie und so muss sie einen Handwerker engagieren. ...

Lenis Traum hat sich erfüllt - Sie ist stolze Besitzerin einer eigenen Berghütte in ihrer Heimat. Mit Beginn der neuen Saison warten einige Wartungsaufgaben auf sie und so muss sie einen Handwerker engagieren. Ausgerechnet ihr ehemaliger Klassenkamerad und bester Freund Timon wird zu ihr in die Berge geschickt. Für Leni ein absolutes No-Go, schließlich hat Timon Leni stark verletzt. Als Timo dann auch noch einen Unfall erleidet, sind beide gezwungen miteinander auszukommen. Kann ihre ehemalige Freundschaft wieder aufleben?

„Frühlingsglücksgefühle“ ist der zweite Band der Liebe in den Bergen-Reihe von Lotte Römer. Er wird aus den Perspektiven der beiden Hauptcharaktere Leni und Timon geschildert. Diese abwechselnde Perspektive lässt es zu, die Denkansätze und Handlungen der beiden gut verfolgen zu können. Mit Rückblicken in die Vergangenheit wird außerdem dem Leser klargemacht, wie es zur aktuellen Situation kommen konnte.
Wie im vorherigen Roman behandelt Lotte Römer auch hier wieder ein wichtiges Thema - Inklusion. Eine Behinderung sollte kein Ausschlussgrund sein, sondern ein Mensch mit einer Behinderung ist genauso ein Mensch wie jeder andere und bedarf keines schiefen Blickes o.ä.
Mir gefällt vor allem auch der familiäre Zusammenhalt und die tiefen Freundschaften, die hier beschrieben werden. Eine solche Menschenkenntnis bzw. Sensibilität wie zwischen den Charakteren in diesem Buch, ist selten zu finden und damit wichtig.
Was mir besonders an den Romanen von Lotte Römer gefällt ist, dass man Charaktere aus dem vorangegangenen Roman auch hier wieder trifft und somit eine Vertrautheit mit den Figuren hergestellt wird. Dennoch kann man die Romane aber auch unabhängig voneinander lesen.

„Frühlingsglücksgefühle“ ist eine wunderbare Fortsetzung der Reihe und somit auch wieder eine absolute Leseempfehlung für alle Lotte Römer-Fans und die, die es noch werden wollen und für all jene, die die Berge lieben.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Gute Fortsetzung

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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Fräulein Anna Gerichtsmedizin - Die Schwabinger Morde ist der zweite Teil der Reihe.

Anna und der Reporter Fritz Nachtwey, alias Fritz von Weynand, ermitteln wieder gemeinsam, nachdem ein totes Baby in ...

Fräulein Anna Gerichtsmedizin - Die Schwabinger Morde ist der zweite Teil der Reihe.

Anna und der Reporter Fritz Nachtwey, alias Fritz von Weynand, ermitteln wieder gemeinsam, nachdem ein totes Baby in der Gerichtsmedizin untersucht wurde. Alles deutet auf einen natürlichen Tod im Laufe der Geburt hin, doch dann gibt es anonyme Hinweise, die etwas anderes besagen. Anna und Fritz begeben sich auf eine gefährliche Spurensuche und das sogar im Auftrag.

Beginnt der zweite Teil dieser Reihe etwas gemächlich und scheint sich auch alles sehr schnell aufzuklären, zieht sich die Geschichte aber dann doch spannend hin.

Nach den ersten Seiten fragte ich mich, wie es der Autorin gelingen wird, das Buch zu füllen und hatte ich ab der Hälfte auch die Vorahnung, wie sich die Geschichte entwickeln wird, hat mich deren Verlauf dann doch überrascht. Denn obwohl ich zeitweise etwas genervt war, weil ich eben dachte, es scheint doch klar, wie sich das Ganze zutrug, so wurde es doch spannend. Die Spannung kam also in Wellen und nahm mich beim Lesen mit.

Auch die Geschichte, die die Autorin ringsum erzählte, fand ich interessant. So zeigt sich doch, dass Annas Schwester eine glänzende Zukunft bevorsteht, aber zu welchem Preis? Anna scheint es vorherzusehen, doch die Jüngere nicht.

Auch der Konflikt mit ihrer früheren Gönnerin Christiane schwelt zwischen den Zeilen und Annas Hin- und Hergerissenheit ist gut dargestellt.

Ebenso das Verhältnis von zwischen Fritz Nachtwey und der hiesigen Polizei wird wieder gut dargestellt, aber ebenso, dass eine Hand die andere wäscht.
Auch ist die Geschichte wieder voll mit allerhand illustren und bunten Charakteren und vor allem die Vielfalt des Münchner Künstlerviertel Schwabing ist wunderbar dargestellt.

Auch finde ich es gut, dass die Autorin beim Krimigenre bleibt und sich dem Knistern zwischen den beiden Protagonisten nur ganz, ganz am Rande zuwendet.

Fazit: Ein toller Anschluss an den ersten Band, dem vielleicht die ein oder andere Seite weniger gut getan hätte, der aber dennoch viel Spannung enthält und einige unvorhersehbare Sachen im petto hat! Ein Muss also für all jene, die den ersten Band schon verschlungen haben!

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Emotionaler Beginn der Saga

Einen Herbst und einen Winter lang
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Isa und Henning zwei Berliner Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in den Wirren eines Unfalls kennen. Sie verlieren sich aber zugleich wieder. Dennoch müssen beide immer an den ...

Isa und Henning zwei Berliner Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in den Wirren eines Unfalls kennen. Sie verlieren sich aber zugleich wieder. Dennoch müssen beide immer an den jeweils anderen denken.

Ihre Kindheiten könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein und so sind sie gefangen in ihren Gesellschaftsschichten. Noch dazu kommt Henning aus der Industriellenfamilie Wittmann, was für Isa den Schatten, den er auf ihre Freundschaft wirft, noch dunkler macht.

„Einen Herbst und einen Winter lang“ von Margit Steinborn ist der erste Teil der Stadtlichter-Saga.

Margit Steinborn ist mit diesem Roman ein hochemotionaler und feinfühliger Roman gelungen. Schon allein das Cover spiegelt diese Emotionalität wider.Die beiden Protagonisten Isa und Henning sind sensibel ausgearbeitet. Obwohl Isa über wenig Schulbildung verfügt, weil sie aus einer sehr armen Familie im Berliner Scheunenviertel stammt, ist sie absolut strebsam und intelligent. Sie versucht, aus allen Situationen das Beste zu machen und ist eine Kämpferin. Dabei vergisst sie nie, wo sie herkommt und es mangelt ihr nicht an Höflichkeit und Respekt.

Henning dagegen scheint an der Sonnenseite des Lebens zu leben. Seine Familie, eine Industriellenfamilie, lebt in einer riesigen Villa mit Personal. Er hat Schuldbildung, einen Hund und immer genug zu essen. Doch Henning ist ebenso sensibel. Er setzt sich für Schwächere ein und nutzt den goldenen Löffel, mit dem er geboren wurde nicht aus, im Gegenteil, er versucht ihn für andere zu nutzen.

Die Geschichte spielt zu Zeiten des Kaiserreichs und reicht bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Die Autorin hat dabei die standesrechtlichen Unterschiede wunderbar dargestellt und in den Kapiteln wird die Geschichte aus Hennings und Isas Perspektive erzählt.

Es hat mir vor allem gefallen, welche Personen mir innerhalb dieses Romans begegnet sind, denn es waren durchaus alle starke und hilfsbereite

Charaktere, an denen man sich durchaus auch in der heutigen Zeit noch ein Beispiel nehmen kann.

Fazit: Der Beginn einer emotionalen Geschichte über Standesunterschiede und Licht und Schatten in den verschiedenen Lebenssituationen. Eine Empfehlung für all jene, die historische und ergreifende Romane mögen!

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Das Leben der Astrid Lindgren

Astrid Lindgren
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Die junge Astrid Ericsson ist aus ihrer Heimat geflohen, um den Eltern keinen Kummer zu bescheren.
Schwanger von ihrem ehemaligen Chef flüchtet sie nach Stockholm, bringt dort ihren Sohn auf die Welt und ...

Die junge Astrid Ericsson ist aus ihrer Heimat geflohen, um den Eltern keinen Kummer zu bescheren.
Schwanger von ihrem ehemaligen Chef flüchtet sie nach Stockholm, bringt dort ihren Sohn auf die Welt und beginnt ein neues Leben. Als Lasses Pflegemutter schwer krank wird, nimmt sie ihn zu sich. Verbringt er den ersten Sommer noch bei ihren Eltern auf Näß, so zieht er danach zu ihr nach Stockholm.
Dort verliebt sie sich in Sture, heiratet ihn und bekommt mit ihm noch ein zweites Kind, Karin.
Für Karin erschafft Astrid eine Welt voller Geschichten und mit ganz besonderen Charakteren.
All das ist der Beginn einer großen Schriftstellerkarriere.

Susanne Lieder ist mit dem Porträt über Astrid Lindgren ein wunderbarer Roman gelungen.
Ich kannte bisher nur einige der Geschichten der Autorin, aber habe mich nie mit der Person Astrid Lindgrens beschäftigt. Susanne Lieder hat sie mir näher gebracht und das ist ihr in einer besonderen Weise gelungen. 
Die Autorin zeigt Astrid Lindgren von ihrer einzigartigen Seite. Einer Seite, in der sie ihre Welt als Erwachsene verlässt und wieder in ihre Kindheit entschwindet. Sie zeigt dabei die phantasievoller und emphatische Seite der Astrid. Gleichzeitig lernt der Leser eine liebevolle und besorgte Mutter kennen, aber auch eine Frau, die in bestimmten Lebenssituationen nicht in der Lage ist, über ihre Gefühle zu reden.

Ein tolles Buch über eine außergewöhnliche Frau, dass es sich zu lesen lohnt, wenn man an starken Frauen, Geschichten aus der eigenen Kindheit und einer einzigartigen Persönlichkeit interessiert ist.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Auch Lehrer sind nur Menschen

Gipfelglühen
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Sebastian ist Ende 40, verwitwet und alleinerziehender Vater dreier Kinder. Nach dem Tod seiner Frau verließ er mit zwei seiner Kinder Wiesbaden in Richtung Allgäu. Hintergrund des Ganzen war aber nicht ...

Sebastian ist Ende 40, verwitwet und alleinerziehender Vater dreier Kinder. Nach dem Tod seiner Frau verließ er mit zwei seiner Kinder Wiesbaden in Richtung Allgäu. Hintergrund des Ganzen war aber nicht nur der Tod seiner Frau.
Angekommen im Leben als Rektor eines Gymnasiums stirbt eine ihm nahestehende Kollegin. Im Zuge der Vorbereitung für ihre Trauerfeier lernt Sebastian Maja kennen und lieben. Doch dann holt Sebastian seine Wiesbadener Vergangenheit ein und noch dazu hat er Stress mit seiner Tochter.

„Gipfelglühen - Die Geschichte eines beschissen schönen Sommers“ von Stina Jensen ist Band fünf ihrer GIPFELfarben-Reihe.
Das Cover lädt wieder einmal dazu ein, einen gedanklichen Abstecher in den Urlaub und damit ins schöne Allgäu zu machen.
Ich gebe zu, ich war am Anfang etwas irritiert über den Namen des Buches, fand ihn dann aber menschlich ehrlich.
Ich kam auch sofort wunderbar mit der Person des Sebastians klar. Ich finde, Stina Jensen ist es ganz toll gelungen, seinen inneren Zwiespalt zwischen seiner Rolle als Vater und seiner Rolle als Schuldirekter darzustellen. Damit verbunden befand er sich auch mehrmals in der Position, an seiner Vorbildfunktion zu scheitern. Die Autorin hat aus meiner Sicht damit gut geschildert, dass Lehrer auch nur Menschen sind.
Letzteres zeigte sich für mich vor allem in der Beziehung zu Maja. War es am Anfang eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen, nahm das Ganze ja dann eine etwas andere Entwicklung. Diese emotionale Entwicklung war glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt. Ebenso die Entwicklung der Beziehung zu seinen Kindern, speziell seiner Tochter.

Stina Jensen ist mit diesem Roman ein Roman gelungen, der zeigt, dass Lehrer nicht perfekt sind, dass sie auch Partner, Eltern, Freunde und vieles mehr sind und vor den gleichen Schwierigkeiten stehen, wie jeder andere. Sie geizt auch nicht mit nachvollziehbaren Gefühlen, Konflikten und Gewissensbissen, was diesem Roman eine gewisse Spannung verleiht.
Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die Stina Jensens Romane mögen oder die sie gern kennenlernen möchten.

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