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Veröffentlicht am 29.06.2023

Geschmackssache

Wiener Melange für zwei
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Lissy ist mit Leib und Seele Köchin und möchte ihre Begeisterung dafür an ihr Umfeld weitergeben und damit Menschen glücklich machen. Dazu hat sie den Pizzakummerkasten gegründet. Hier melden sich Leute ...

Lissy ist mit Leib und Seele Köchin und möchte ihre Begeisterung dafür an ihr Umfeld weitergeben und damit Menschen glücklich machen. Dazu hat sie den Pizzakummerkasten gegründet. Hier melden sich Leute und erzählen ihr von ihrem Tag, ihren Gefühlen und Lissy kocht ihnen zu ihrer jeweiligen Stimmung ein Menü.
Eines Tages meldet sich Matthias, der Lissy mehr oder minder kritisiert. Nun ist ihr innerer Ehrgeiz geweckt und sie versucht Matthias von ihren Kochkünsten zu überzeugen. Dabei bleibt es jedoch nicht.

Nadine Faulands „Wiener Melange für zwei“ spielt im schönen Wien während der Corona-Pandemie inmitten des Lockdowns.
Lissy ist eine kreative und freundliche, junge Frau. Sie wirkt etwas schüchtern, ist aber in gewissem Sinne auch spontan und vielleicht ein bisschen duschgeknallt, aber auf jeden Fall emotional intelligent.
Das Cover passt perfekt zum Buch. Die Tassen erinnern mich dabei an die verschiedenen und mitunter schrillen Charaktere dieses Romans.
Die Story selber konnte mich leider nicht richtig begeistern und mitnehmen. Ich habe das erste Drittel gebraucht, um einigermaßen in die Geschichte reinzukommen und musste mich zwingen, weiterzulesen. Danach konnte ich gut folgen, allerdings fand Ichs dennoch sehr langatmig und auch nicht authentisch. Wer setzt sich denn bitte stundenlang vor eine Haustür und schafft es auch Wochen sein gegenüber hinter der Haustür nicht zu sehen? Auch das Geschäftsmodell hat mich nicht überzeugt. Die Idee ist gut, aber nach den Beschreibungen innerhalb des Romans kann ich mir nicht vorstellen, dass man davon leben kann, was ja auch mehrfach zur Sprache kam. Aber dabei fand ich Lissy schon wirklich naiv dargestellt.
Was mir auch nicht gefällt, sind ellenlange Kapitel und das war bei diesem Buch auch so. Das hat für mich auch schwer gemacht, der Geschichte zu folgen.

Alles in allem ein netter Ausflug nach Wien mit skurrilen Persönlichkeiten und einer ernsten Hintergrundgeschichte.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Die Suche nach dem Leben

Mika im echten Leben
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In Mikas Leben läuft nichts, wie es sein sollte, doch irgendwie schafft sie es, sich über Wasser zu halten. Doch dann meldet sich plötzlich ihre Tochter, die sie mit 19 Jahren zur Adoption freigegeben ...

In Mikas Leben läuft nichts, wie es sein sollte, doch irgendwie schafft sie es, sich über Wasser zu halten. Doch dann meldet sich plötzlich ihre Tochter, die sie mit 19 Jahren zur Adoption freigegeben hat. Im Austausch mit ihr spinnt sich Mika ein ganz anderes und neues Leben zusammen. Als Penelope, genannt Penny, dann eines Tages ihren Besuch ankündigt, muss Mika das erfundene Leben entweder enthüllen oder ihm Leben einhauchen. Doch hat sie den Mut, Penny die Wahrheit zu sagen oder schafft sie es, den Schein aufrechtzuerhalten?

„Mika im echten Leben“ von Emiko Jean war ein Buch, das mich interessierte, weil es doch recht anders wirkte. Der Anfang war für mich auch gewöhnungsbedürftig. Mikas Leben erlebte ich als Leben in zwei Welten. Mika ist eine amerikanische Mittdreißigerin, die in den USA aufgewachsen ist und sich damit auch der amerikanischen Kultur angeglichen hat, aber, sie ist auch eine Frau mit japanischen Wurzeln, die sich den Vorstellungen der Eltern beugen muss.
Ich finde es beeindruckend, wie die Autorin es geschafft hat, die Gefühlswelt von Mika darzustellen. Am Anfang dachte ich, sie ist eine Person ohne Plan fürs Leben, doch im Laufe der Geschichte wird bewusst, dass dem nicht so ist. Demnach ist Emiko Jeans Schreibstil wirklich mitreißend und emotional.
Mika macht während des Verlaufs der Geschichte eine tolle Entwicklung durch, die nachvollziehbar und authentisch wirkt.
Toll dargestellt finde ich auch die Beziehung zu ihren Eltern. Diese ist sehr schwierig, viele unausgesprochene Dinge stehen zwischen ihnen und beeinflussen letzten Endes auch die Beziehung zu Penelope. 
Während Penny und Mika sich gut verstehen und auch Penny und Mikas Eltern sich gut verstehen, klappt das eben Mika und den Eltern nicht. Auf mich machte es den Eindruck, als sähen Mikas Eltern in Penny das, was sie immer von Mika erwartet haben.
Viele unausgesprochene Dinge hängen zwischen den Eltern und der Tochter. Gleiches findet sich aber auch in der Beziehung zu Penny und ihrem Vater wider. Das versteht man im Laufe des Buches wirklich gut und auch das Ende lässt einen die Geschichte gut reflektieren und nachvollziehen.
Pennys Vater Thomas scheint auch anfangs als unnahbar, aber wandelt sich auch und wurde mir sehr sympathisch.
Ein kleiner Sonnenschein in der Geschichte war für mich immer Mikas Freundin Hana. Die Freundschaft der beiden ist auch etwas ganz Besonderes und verleiht dem Ganzen immer eine gewisse Leichtigkeit, auch wenn Hana ebenso ihr Päckchen zu tragen hat.

Alles in allem finde ich diese Geschichte sehr gelungen und emotional. Für mich war es mal eine etwas andere Geschichte, die ich aber gern weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Von einem Fettnäpfchen ins nächste

Verliebt auf Fehmarn
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Rike ist 39 und immer noch ist weit und breit kein Ehemann in Sicht. Also lässt sie ihr Leben als Buchhändlerin in Berlin hinter sich und begibt sich in ihre Heimat auf Fehmarn. Hier erwartet sie den Mann ...

Rike ist 39 und immer noch ist weit und breit kein Ehemann in Sicht. Also lässt sie ihr Leben als Buchhändlerin in Berlin hinter sich und begibt sich in ihre Heimat auf Fehmarn. Hier erwartet sie den Mann fürs Leben in familiärer Umgebung.
Angekommen in Burg hüpft sie von einem Fettnäpfchen ins nächste, aber läuft ihrer großen Jugendliebe Jasper über den Weg. Zwischen den beiden gibt es einige ungesagte Dinge, aber dennoch scheint da noch ein Funken Hoffnung zu sein und da ist da auch noch Rikes Nachbar Thies. Wird ihr die Rückkehr nach Fehmarn ihren Wunsch nach einem Ehemann erfüllen?

Rebecca Schulz hat mit „Verliebt auf Fehmarn“ eine turbulente Liebesgeschichte auf Fehmarn geschaffen.
Die Hauptfigur Friderike wirkte auf mich manchmal sehr unreif für eine 39-jährige, planlos und naiv. Sie schien mir regelrecht verzweifelt auf der Suche nach dem Mann fürs Leben, was mich manchmal etwas nervte.
Ihr Freundeskreis mit Gerrit und Neele war dabei aber öfter eine Erfrischung. Diese beiden wirken lebenslustig und stehen zu Rike. Sie verteidigen sie und versuchen sie, positiv zu beeinflussen. 
Die ganze Geschichte hat viele Aufs und Abs, die nicht immer sehr authentisch wirken. 
Dennoch schafft es Rebecca Schulz die Geschichte mit einer Prise Humor zu schreiben, sodass diese auch öfter zum Schmunzeln verleitet. 
Was mich richtig genervt hat, war Rikes Familie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so eine Familie aushalten würde.

Alles in allem eine humorvolle und kurzweilige Geschichte mit hin und wieder gewöhnungsbedürftigen Charakteren.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Rhythmus der Generationen

Taktgefühle
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Musik in den Ohren, Schmetterlinge im Bauch und der Traum einer gemeinsamen Zukunft - Das sind all die Dinge, die Elke Anfang der 1990er Jahre erlebt. Doch dann begeht sie einen folgenschweren Fehler, ...

Musik in den Ohren, Schmetterlinge im Bauch und der Traum einer gemeinsamen Zukunft - Das sind all die Dinge, die Elke Anfang der 1990er Jahre erlebt. Doch dann begeht sie einen folgenschweren Fehler, der ihr Leben für immer verändern wird.
Als ihre Mutter schließlich stirbt, wird Elke mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Ich fand es toll beschrieben, mit welchen Gefühlen Elke konfrontiert wird, als sie zurück in ihre Heimat kommt. Anke Schläger schafft es eindrucksvoll die Geschichte von damals und heute zu erzählen. Immer wieder lernt der Leser Elkes Sicht auf die Vergangenheit kennen, die Entwicklungen jener verhängnisvollen Nacht und ihrer Auswirkungen auf das Leben der Charaktere dieses Romans.
Die Autorin beschreibt den Wandel von der liebevollen Beziehung des Vaters zur Tochter, hin zur vernachlässigten Tochter, die jeglichen Kontakt zu Mutter verliert. Auch das Verhältnis zu ihrem Bruder gestaltet sich für Elke schwierig.
Für mich war es dennoch interessant den Wandel der einzelnen Charaktere aus Schulzeiten hin zu den Charakteren des Erwachsenenalters zu erleben.
Auch Elkes Art, die Musikschüler zu unterrichten und ihnen Mut und Selbstbewusstsein zu zeigen und dabei die wichtigen Dinge des Lebens nicht aus den Augen zu lassen, hat Anke Schläger toll dargestellt!

Ich hatte hin und wieder Schwierigkeiten den Dialogen zu folgen und bin dabei mit dem Schreibstil etwas angeeckt. Dennoch hat mich die Autorin wieder, genau wie bei ihren anderen Romanen, die ich bisher gelesen habe, mitgenommen und ich freue mich auf weitere!

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Der Anfang von etwas Wunderbarem

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Nora ist unglücklich, bestimmt doch ihr großer Bruder Henry, dass sie ins Pensionat muss.
Auf dem Weg dorthin flüchtet sie, um Karl, ihren Jugendfreund zu suchen. Dabei begegnet sie Gesche Petersen, einer ...

Nora ist unglücklich, bestimmt doch ihr großer Bruder Henry, dass sie ins Pensionat muss.
Auf dem Weg dorthin flüchtet sie, um Karl, ihren Jugendfreund zu suchen. Dabei begegnet sie Gesche Petersen, einer jungen Frau, die ihr Leben rettet und noch dazu ihre neue Lehrerin am Pensionat ist.
Im Pensionat lernt sie Fanny, Agnes und Lotte kennen. Die vier Mädchen werden Freundinnen und gehen gemeinsam durch dick und dünn.
Auch Gesche und Noras Bruder Henry kommen sich näher. Als Noras Mutter Hilfe braucht, verlegt Henrys Bruder Noras Klasse an das familieneigene Landgut. Dabei trifft Nora wieder auf einen alten Freund und Henry und Gesches Liebe beginnt, aufzublühen.

Das Pensionat am Holstentor - Frühlingstöchter ist der erste Band der Holstentor-Reihe und bringt Lesenden die vier Freundinnen näher.
Nora wirkt am Anfang etwas verwöhnt, doch in ihrem Auftreten ist sie beispielgebend und zukunftsorientiert. Sie denkt über die Stände hinaus und ist Menschen aller Gesellschaftsschichten gegenüber aufgeschlossen. Auch, wenn Gesche etwas älter ist, wirken beide auf mich charakterlich ähnlich. Es gibt viele Gemeinsamkeiten, die die Frauen zu einem starken Duo vereinigen.
Als eine ebenso starke Frau beschreibt Anna Perbandt, meiner Meinung nach, Fanny. Sie steht als junge, verletzliche, aber starke Frau für eine Generation, für die Vernunft und Sicherheit die Säulen des Lebens darstellten.
Auf mich wirkte der Roman erfrischen, aber auch ernst und gesellschaftskritisch.
Die Autorin hat meines Erachtens einen authentischen Roman über die damalige Zeit geschaffen, der die Probleme der Frauen darstellt, die den Fängen der Gesellschaft unterliegen.
Der Roman war für mich problemlos zu lesen und die Frische, aber auch die intelligente, aber freundschaftliche Art der Hauptfiguren, machte die ganze Geschichte sehr familiär.

Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band der Reihe!

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