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Veröffentlicht am 10.01.2023

Tolle Fortsetzung

Wiedersehen in der Tuchvilla
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Die Zeit des 2. Weltkriegs macht auch vor der Tuchvilla kein Halt. Marie und Leo sind immer noch in den USA, während der Rest der Familie Melzer in Augsburg ausharrt. Jeder geht seiner Wege nach und versucht ...

Die Zeit des 2. Weltkriegs macht auch vor der Tuchvilla kein Halt. Marie und Leo sind immer noch in den USA, während der Rest der Familie Melzer in Augsburg ausharrt. Jeder geht seiner Wege nach und versucht das Beste aus der Trennung zu machen. Doch die Jahre gehen nicht spurlos an Maries und Pauls Beziehung vorbei und so gibt es eine neue Frau in Pauls Leben. Zeit für Marie herauszufinden, ob ihre Liebe doch noch zu retten ist.

Das Cover schließt sich an die vorherigen Bände der Saga an und ist mit den hellen Farben liebe- und hoffnungsvoll gehalten.
Es war wieder wunderbar den Protagonisten der Tuchvilla wieder zu begegnen. Dadurch, dass mir die vergangenen Bände bekannt sind, kam ich gut in die Geschichte rein und kannste die Hintergründe der einzelnen Charaktere.
Das Buch ist in drei Teile eingeteilt, die verschiedene Zeitabschnitte abbilden. Die Kapitel sind durchschnittlich lang gehalten, so dass sie nicht zu lang oder zu kurz wirkten.
Hauptsächlich steht das Leben der Melzers in Augsburg im Fokus der Geschichte. Ich fand, die Geschichte um Marie und Leo war im Verhältnis relativ kurz gehalten, was ich manchmal etwas schade fand. Allerdings machten dies die verschiedenen Handlungsstränge, bspw. um Doro wieder wett.
Es gab verschiedene leicht gehaltene Spannungsbögen in der Geschichte und Anne Jacob gelingt es immer so zu schreiben, dass ich immer weiter lesen wollte. Was ich etwas schade fand, der eigentlich spannende Teil zog sich etwas zu lang hin, sodass ich mich immer fragte, wann der Titel des Buches denn nun umgesetzt wird.
Anne Jacobs gelingt es immer auf besondere Weise die Beziehungen der Personen zueinander darzustellen. Ein tolles Beispiel dafür ist immer das Verhältnis der Angestellten zur Herrschaft. Das vermittelt für mich immer das Gefühl, Teil der Tuchvilla zu sein.

Anne Jacobs hat mit diesem sechsten Band wieder eine wunderbare Fortsetzung der Saga geschrieben und durchaus Potential für eine Fortsetzung gelassen.
Dieses Buch ist eine Empfehlung für alle, die diese Reihe mögen und ein Anlass für Leser, die historische Romane gerne lesen, diese Reihe zu beginnen.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Humorvolle Geschichte mit dem gewissen Etwas

Du bist mein Lieblingsgefühl
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„Du bist mein Lieblingsgefühl“ von Kyra Groh erzählt die Geschichte von Nela und Max, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Nela ist eine junge, unabhängige Frau, die sich ihre Träume erfüllt und sich ...

„Du bist mein Lieblingsgefühl“ von Kyra Groh erzählt die Geschichte von Nela und Max, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Nela ist eine junge, unabhängige Frau, die sich ihre Träume erfüllt und sich nichts aus gesellschaftlichen Konventionen macht, von wegen „Man muss eine Beziehung führen“ und „Deine biologische Uhr tickt schon“. Überhaupt muss man sich nicht an die Liebe knebeln, sondern das Leben genießen. Dennoch probiert sie, ausgelöst durch eine unachtsam geäußerte Meinung mit etwas mehr Alkohol im Blut, in einem entsprechenden Geschäft Brautkleider an. Dabei läuft sie Max über den Weg, der mit seiner vermeintlich Verlobten Inga deren Hochzeitsoutfit aussucht. Und plötzlich ist das dieses Gefühl, was sich auch noch verstärkt als über ihr die neue Softwarefirma einzieht.

Das Buchcover trifft nicht meinen Geschmack, aber spiegelt dennoch die Geschichte gut wieder.
Kyra Groh erzählt mit ihrem Roman eine Geschichte zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Motto dieses Buches könnte durchaus lauten „Gegensätze ziehen sich an“.
Das Buch ist in 12 Kapitel unterteilt, die alle den Titel eines Liedes tragen. Ich finde sie gut gewählt, weil sie vor allem den Charakter der Hauptfigur Nela wiedergeben und diese Aufteilung einfach mal eine andere ist.
Die Kapitel sind mehrfach unterteilt und erzählen die Geschichte aus den Perspektiven der beiden Hauptpersonen. Nela und Max erzählen sie aus der Ich-Form. Das finde ich immer sehr auflockernd, weils doch etwas anderes ist.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Sie schreibst oftmals in einem ironisch-sarkastischen Stil und malt hin und wieder auch Bilder aus dem normalen Leben, sodass sich der ein oder andere Leser dabei an Situationen aus seinem Alltag erinnert fühlt.
Für mich war das Buch ein bisschen zweigeteilt. Die erste Hälfte hat sich durch den Humor und den Witz schnell gelesen. Dennoch fragte ich mich manchmal, ob das wirklich authentisch erzählt ist, dass zwei Menschen so umeinander rumschleichen, ohne dabei bestimmte Dinge anzusprechen. Das gab mir manchmal zu denken.
Die zweite Hälfte des Buches war für mich sehr langatmig. Gefühlt wurde jeder einzelne Schritt beschrieben, alle Denkansätze und Handlungen der beiden Protagonisten beschrieben und das war mir manchmal doch zu viel. Einiges davon war sicher interessant für die Geschichte, weil es Nela und Max zu den Menschen gemacht hat, die sie sind. Auch bei vielen Denkweisen findet man sich wieder, aber an anderen Stellen wiederum war es für mich doch etwas unauthentisch.
Auch der Spannungsbogen der Geschichte war zweigeteilt. In der einen Hälfte ging es um die Annäherung und in der zweiten um die Beständigkeit, sodass ich immer wissen wollte, wie es denn weitergeht.
Erfrischend sind für mich die Freunde der beiden gewesen und auch Nelas Eltern. Sie haben der Geschichte auch das gewisse Etwas verliehen, da es ein „Haufen bunter Papageien“ für mich war!
Die Geschichte um Max’ Familie fand ich auch sehr spannend und nachdenklich.

Alles in allem ein humorvolles Buch der Gegenwartsliteratur mit einem gewissen Etwas, welches auflockernd ist. Für alle, die Liebesgeschichten mögen, auf jeden Fall eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Die Fortsetzung der Dallmayr-Saga

Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära
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„Dallmayr - Der Glanz einer neuen Ära“ ist Band 2 der Dallmayr-Saga.
Der Leser trifft hier wieder auf die Familie Randlkofer. Viel hat sich in den letzten Jahren getan. Therese Randlkofer erweiterte den ...

„Dallmayr - Der Glanz einer neuen Ära“ ist Band 2 der Dallmayr-Saga.
Der Leser trifft hier wieder auf die Familie Randlkofer. Viel hat sich in den letzten Jahren getan. Therese Randlkofer erweiterte den Dallmayr immer weiter. Sohn Hermann hat seine eigene Familie gegründet und ist mit ins Geschäft eingestiegen und Sohn Paul macht eine Lehre in Wiesbaden. Doch dort tun sich so einige Schwierigkeiten auf. Durch die Unterstützung seine Halbschwester Balbina kommt er zurück nach München.
Auch in diesem Band ergeben sich viele Änderungen und Schwierigkeiten im Leben und Geschäftsleben der Familie Randlkofer.

Das Buchcover schließt sich an das des ersten Bandes an. Meines Erachtens sieht es durch die Farbgebung sogar ein bisschen edler aus als das des ersten, somit spiegelt es auch wunderbar den Untertitel des Buches wieder.
Lisa Graf schließt direkt an das Vorgängerbuch an, sodass ich kurzzeitig brauchte, um wieder in die Geschichte herein zu finden. Mit dem fortschreitenden Lesen kamen jedoch die Erinnerungen zurück, sodass es immer interessanter wurde, die Entwicklungen der Figuren und vor allem des Geschäfts zu erleben.
Gerade die Geschichte des Geschäfts und Therese Randlkofers Mut und Ehrgeiz werden durch Lisa Graf toll nachgestellt. 
Die Geschichte ist nicht in Kapitel unterteilt, sondern in Jahre und dabei immer durch kleine Unterabschnitte in den einzelnen Handlungssträngen unterbrochen. So gibt es den Handlungsstrang um Therese Randlkofer, einen um Paul Randlkofer, um Hermann, Elsa, Balbina, Ludwig und Lilly und hin und wieder auch Max Randlkofer. Für mich waren dabei die interessantesten Stränge die, um das Geschäft selber.
Der Abschnitt um Lilly kam relativ kurz und sehr spät, sodass ich erstmal irritiert war, wo jetzt der Handlungsstrang herkam.
Gut dargestellt sind die familiären Verhältnisse. Es ist eine Darstellung, die nicht nur eitel Sonnenschein darstellt, sondern auch das Konfliktpotential einer Geschäftsfamilien mit mehreren Generationen und auch den Problemen, die sich daraus ergeben.

Ich finde dieses Buch eine wunderbare Fortsetzung des ersten Bandes. Es empfiehlt sich jedoch, die Bücher am besten hintereinander oder zeitnah hintereinander zu lesen, sodass es einfacher ist, der Handlung zu folgen.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Ein etwas anderer Blickwinkel auf die Kaiserin

Sisi. Die Sterne der Kaiserin
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Mara Andeck - Sisi - Die Sterne der Kaiserin - Es ist die Geschichte von Franziska Angerer, der Friseurin Kaiserin Elisabeths. 
Sisi wird während einer Theatervorstellung auf Fannys Arbeit aufmerksam, ...

Mara Andeck - Sisi - Die Sterne der Kaiserin - Es ist die Geschichte von Franziska Angerer, der Friseurin Kaiserin Elisabeths. 
Sisi wird während einer Theatervorstellung auf Fannys Arbeit aufmerksam, bittet sie zur Audienz und unterbreitet ihr das Angebot, als ihre Friseurin zu arbeiten. Fanny nimmt das Angebot an und wird eine von Sisis engsten Vertrauten.

Der Titel steht in Übereinstimmungen mit dem wunderschönen Cover des Buches und beim Lesen wird auch klar, was es mit den Sternen der Kaiserin auf sich hat.
Es ist ein wunderbares Buch erzählt aus der Perspektive einer Bediensteten am österrreichischen Hof. Verstrickungen und Intrigen am Hof stehen an der Tagesordnung und werden durch Mara Andeck nachvollziehbar und quasi erschreckend dargestellt. Es gelingt ihr auch wunderbar von der Launenhaftigkeit Sisis zu berichten, aber gleichzeitig die Hintergründe derer aufzudecken.
Die Person der Fanny Angerer ist eine sehr beeindruckende Frau. Mara Andeck erzählt von ihr als grundehrlicher, aufrichtiger, selbstbewusster, intelligenter und vor allem loyaler Person. Sie kann durchaus als Vorbild für Frauen der damaligen Zeit gesehen werden.
Die Autorin stellt auf wunderbare Art den inneren Konflikt beider Hauptpersonen, also sowohl Fanny als auch Sisis, dar. 
Zeitweise, also in der Mitte des Buches, fand ich die Geschichte etwas zu oberflächlich, aber der Beginn und gen Ende sind anschaulicher und tiefgreifender dargestellt.
Ich finde die Länge der Kapitel gut gewählt, so wird es nicht zu langatmig und hat mich als Leser immer wieder animiert, weiter zu lesen, weil es sehr kurzweilig war. 
Mit dem Ende hätte ich während des Verlaufs des Buches nicht gerechnet, aber das fand ich gerade spannend, denn das spricht für den Schreibstil der Autorin.

Ein schöner historischer Roman aus einem etwas anderen Blickwinkel, der nicht nur Kaiserin Sisi in den Blickpunkt stellt, sondern die Bedeutung ihres Gefolges um sie herum.
Vor allem aber eine tolle Geschichte über eine starke und bodenständige Frau, Fanny Angerer.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Spannende und abwechslungsreiche Thematik

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Fräulein Anna, Gerichtsmedizin - Die Prinzregentenmorde von Petra Aicher handelt von Anna Zech, einer jungen Krankenschwester, die als Obduktionsassistentin in der Gerichtsmedizin beginnt. Ihr erster Fall ...

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin - Die Prinzregentenmorde von Petra Aicher handelt von Anna Zech, einer jungen Krankenschwester, die als Obduktionsassistentin in der Gerichtsmedizin beginnt. Ihr erster Fall wird die ehemalige Schauspielerin Adele Röckel. Dabei lernt sie durch Zufall den Journalisten Fritz Nachtweyh kennen. Gemeinsam wird aus ihnen ein ungewöhnliches Ermittlerduo.

Aufmerksam bin ich durch das historisch anmutende Cover geworden. Darauf sind die beiden Hauptpersonen Anna und Fritz in der Bekleidung des beginnenden 20. Jahrhunderts zu erkennen.

Die Geschichte beginnt mit Annas erstem Arbeitstag in der Gerichtsmedizin. 
Die Beschreibung der Arbeiten in dieser erfolgen sehr interessant, aber dabei nicht zu detailgetreu. Anhand der Geschichte ist zu erkennen, wie gut sich Anna in ihrem neuen Beruf entwickelt und welche ihre Ziele und Bestrebungen sind.
Das Thema des Buches ist nicht alltäglich und gut umgesetzt. Eine junge, arbeitende Frau in dieser Zeit und noch dazu in der Gerichtsmedizin ist sehr abwechslungsreich.
Ich finde die junge Anna gut dargestellt. Sie ist ein Mensch mit klaren Prinzipien, wirkt manchmal etwas naiv, was sie aber gar nicht ist und sie wächst mit ihren Aufgaben. Besonders hervor sticht ihre Strebsamkeit und ihre charakterliche Entwicklung innerhalb der Geschichte. Sie bleibt ihren Prinzipien treu, aber entwickelt sich auch weiter.
Durch das Buch begleitet der Fall der Adele Röckel, sodass am Anfang Spannung herrscht, die langsam wieder ablauft und zum Ende hin wieder zunimmt. Dennoch wird es nicht langweilig, da Petra Aichner den Alltag bzw. die Probleme der gehobenen Gesellschaft darstellt, die immer wieder mit Fritz Nachtweyh und damit auch mit Anna in Verbindung stehen.
Besonders gefallen haben mir die Dialoge zwischen den beiden Gerichtsärzten. Sie haben dem Ganzen eine lustig-lockere Seite gegeben.
Auch der historische Rahmen im München der damaligen Zeit und die Entwicklungen kurz vor dem 1. Weltkrieg ist gut dargestellt.

Alles in allem ein gelungener historischer Roman über eine interessante Thematik und sehr abwechslungsreich dargestellt.

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