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Veröffentlicht am 30.09.2022

Stars Hollow 2.0

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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Manuela Inusas Lake Paradise - Ein Zuhause für das Glück erzählt die Geschichte von Lexi Dawson. Lexi wohnt schon immer im kleinen Lake Paradise. Lake Paradise ist ein traumhafter Ort in dem jeder jeden ...

Manuela Inusas Lake Paradise - Ein Zuhause für das Glück erzählt die Geschichte von Lexi Dawson. Lexi wohnt schon immer im kleinen Lake Paradise. Lake Paradise ist ein traumhafter Ort in dem jeder jeden kennt und alle füreinander da sind, sowie alle kleinstädtischen Strukturen von den Tratschtanten bis hin zu heimlichen Liebeleien vorhanden sind.
Eines Tages kommt Aaron Highmore in seine Heimatstadt Lake Paradise zurück. Lexi und ihn verbindet ein gemeinsames Erlebnis und als sie sich wiedersehen, verändert das das Leben beider.

Manuela Inusa ist für ihre wundervollen Wohlfühlgeschichte bekannt, die mit viel Herz und Charme geschrieben sind. Das ist auch wieder am Cover erkennbar, das sich dieses Mal auch etwas von den vorherigen unterscheidet, da es doch sehr auffällig ist, aber romantisch ist.
Ich muss zugeben, die Geschichte hat mich mitgenommen und habe dieses Buch gern gelesen, dennoch gibt es für mich einen Dämpfer. Ich fühlte mich wirklich sehr in die Geschichten der Serie Gilmore Girls zurückversetzt und da ich die Folgen in- und auswendig kenne, fiel mir das umso mehr auf. So sind die Tratschtanten ein Markenzeichen der Serie gewesen, ebenso die ganzen unterschiedlichen Feste, der eigensinnige Bürgermeister, das Maisfest, das kaum besuchte Museum, die Struktur der Stadt usw. und die Geschichte um Keith und Lexi erinnerte mich an Sternenwinternacht von Karen Swan. Von daher bin ich etwas enttäuscht vom Einfallsreichtum der Autorin, denn bisher war ich immer begeistert von ihren Romanen.
Die Charaktere sind aber wieder emphatisch beschrieben und ich habe jeden einzelnen ins Herz geschlossen, auch mit den jeweiligen Ecken und Kanten. Sie sind sehr originell gehalten, vielleicht nicht authentisch, aber passend für die Geschichte. 
Auch die kleinen Spannungseinlagen während der Geschichte fand ich interessant und animierten mich weiter zu lesen. Zumal die Kapitel eine wunderbar überschaubare Größe haben, sodass man dennoch relativ schnell durchs Buch kam, weil ich mir immer wieder dachte, das Kapitel sei ja nur kurz, ein Kapitel geht noch.
Mir gefiel auch, dass es zwar ein kurzes Drama gab, aber nicht so elendig lang, wie das sonst in vielen Romanen gemacht wird, eine nicht übertriebene Dramatik.

Ein schönes Buch zum Abschalten ohne Tiefgang, aber für alle, die die Gilmore Girls kennen und lieben.

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Veröffentlicht am 24.09.2022

Die Kirsche auf der Sahne

Zuckerstreusel zum Verlieben: Liebesroman
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Zuckerstreusel zum Verlieben von Annette Böhler erzählt die Geschichte der Konditorin Bianca und einem ihrer ersten Stammkunden, Vincent.
Bianca schwebt auch Wolke sieben, hat sie sich doch gerade ihren ...

Zuckerstreusel zum Verlieben von Annette Böhler erzählt die Geschichte der Konditorin Bianca und einem ihrer ersten Stammkunden, Vincent.
Bianca schwebt auch Wolke sieben, hat sie sich doch gerade ihren größten Traum erfüllt und ein eigenes Café aufgemacht. Alles ist perfekt, da tritt Vincent in ihr Leben. Er kommt regelmäßig als Besucher in ihr kleines Café und die Beiden kommen sich näher.Doch irgendwann entdeckt Bianca etwas über Vincent, dass die neugewonnene Annäherung auf den Prüfstand stellt.

Allein dieses wunderbare Buchcover dient als Eyecatcher und gibt einen Vorgeschmack auf das, was einen in diesem Buch erwartet und was die Geschichte prägt. Teilweise fand ich es wirklich Folter von wunderbaren Torten und Kuchen und Naschereien zu lesen, die Bianca liebevoll gestaltete. Ich hätte ihr Café auch gerne einmal besucht, so delikat beschreibt Annette Böhler die Abläufe in dem kleinen Laden.

Bianca war mir sofort sympathisch, aber zum Ende hin, habe ich mich doch eher Vincent zugewandt. Bianca schleppt ziemlich viel emotionalen Balast mit sich rum, der sie eine Mauer errichten ließ und gegen die der arme Vincent erstmal ankommen muss. Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr über Biancas Vergangenheit zu erfahren, um sie besser verstehen zu können. Doch vermutlich hätte die Geschichte dann andere Ausmaße angenommen.
Vincent finde ich total lieb dargestellt, offen, sympathisch und auch emphatisch. Gerade diese Charaktereigenschaften waren nicht zu auffällig dargestellt, aber so, dass ich am Ende etwas mit ihm mitgelitten habe.
Aber was dieses Buch auch so besonders macht, sind die zwei weiblichen Nebencharaktere Nelli und Mira. Sie geben der Geschichte ein gewisses Etwas, also die Kirsche auf der Sahne. Nelli ist absolut und verständnisvoll dargestellt, aber auch kritisch und gibt ihre Lebenserfahrung an Bianca weiter und das nicht in einer belehrenden Art und Weise sondern eher als mütterliche Freundin.
Mira dagegen ist die hoffnungslose Romantikerin, die aber alles für ihre Freundin tun würde. Eine solche Freundschaft gibt es vermutlich nur selten. Auch diese Freundschaft finde ich sehr besonders beschrieben.
Für mich gab es in diesem Buch zwei spannende Phasen, 1. Wie läuft die Annäherung der Beiden und wie entwickelt es sich und 2. Wie löst sich der Streit wieder auf. Durch diesen dauerhaften Spannungsbogen flogen die Seiten nur so dahin.

Für mich eine wunderschöne Liebesgeschichte in einem tollen Rahmen. Leichte Liebeslektüre zum Abschalten, also eine Empfehlung für alle hoffnungslosen Romantiker.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Lügen, Intrigen und Macht aus einer etwas anderen Perspektive

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian erzählt die Geschichte um die Dienstboten und Dienstbotinnen auf Schloss Liebenstein in der Mark Brandenburg. Sie erleben die Entwicklung der Eulenburg-Affäre, ...

Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian erzählt die Geschichte um die Dienstboten und Dienstbotinnen auf Schloss Liebenstein in der Mark Brandenburg. Sie erleben die Entwicklung der Eulenburg-Affäre, den größten Skandal um den deutschen Kaiser, hautnah.
Sie sehen sich dabei nicht nur dem Umgang mit der Herrschaft in dieser schwierigen Zeit ausgesetzt sondern auch den Machtkämpfen innerhalb der Belegschaft des Schlosses.
Hauptperson dabei ist die junge Adelheid, Tochter eines Tagelöhners, die Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg wird.

Das Cover dieses Buches zeigt eindrucksvoll in welcher Umgebung diese Geschichte spielt. Das Hochglanzcover und die Gestaltung der Kapitelanfänge geben den Glanz der damaligen Zeit eindrucksvoll wider.
Hanna Caspian entführt die Leser in eine ganz neue Welt, die Welt der Dienstboten in den hohen Herrschaftshäusern. Einer Welt, die geprägt ist aus Hierarchien, Machtspielen, Intrigen und Neid. Jeder ist bemüht, in dieser Welt unsichtbar zu überleben, aber sich dennoch Anerkennung zu erarbeiten. Dabei sind sich einige nicht zu schade, anderen ein Bein zu stellen. Diese Gespinste darzustellen und aufzuarbeiten gelang der Autorin ausgezeichnet.
Ebenso spannend finde ich die Darstellung der Abläufe des Hauspersonals auf dem Schloss und auch die Tipps und Tricks, mit denen in der damaligen Zeit dem Schmutz, dem Ungeziefer etc. auf den Leib gerückt wurde. Schon allein die Recherchen des Ganzen stelle ich mich sehr zeitintensiv vor.

Die Charaktere der Dienstboten könnten unterschiedlicher nicht sein. Menschen aus gebildeten, bürgerlichen und ärmlichen Verhältnissen treffen aufeinander. Ebenso treffen aufrichtige und falsche Menschen aufeinander, junge und ältere, weise und naive. Ich finde diese Couleur sehr gut dargestellt.
Trotz allem bleiben die Charaktere an manchen Stellen noch sehr unbeleuchtet und der Leser lernt nur sehr wenig persönliches von ihnen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es Absicht ist, da es sich bei dem Buch um den Beginn einer Dilogie handelt.

In ihren vorherigen Romanen beleuchtete Hanna Caspian das Leben aus Sicht der Herrschaft. Doch in diesem Roman lernt man die Ängste der einfachen Menschen kennen, das Bedürfnis nach Nahrung, Wärme und vor allem finanzieller Sicherheit, um das Überleben von Familien zu sichern. Gerade am Beispiel von Adelheids und Viktor Novak Familie finde ich dies gut aufgezeigt.

Der Roman ist chronologisch mit den entsprechenden Daten für die Zeiträume dargestellt. Die Kapitel sind sehr lang, das finde ich aber durch die zeitliche Unterscheidung nicht schlimm.
Zu Beginn wirkt das Buch noch sehr erklärend, sodass ich erst skeptisch war, ob es mich überzeugen wird, aber nach dem ersten Drittel wollte ich immer weiter lesen. Das lag vermutlich auch daran, dass es mal ein anderer Blickwinkel war und je weiter die Geschichte fortschritt, umso spannender wurden die Ereignisse.

Alles in allem hat es mir sehr viele schöne Lesestunden beschert und ist ein Muss für alle Fans der Gut Greifenau-Reihe und auch eine Empfehlung für die Liebhaber historischer Romane.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Schatten der Vergangenheit

Als der Wind die Wellen rief
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Als der Wind die Wellen rief von Josephine Cantrell erzählt die Geschichte von Orla Donovan, die in ihr Heimatdorf Saltmore, an der irischen Küste, zurückkehrt. Grund dafür ist eine Verletzung und eine ...

Als der Wind die Wellen rief von Josephine Cantrell erzählt die Geschichte von Orla Donovan, die in ihr Heimatdorf Saltmore, an der irischen Küste, zurückkehrt. Grund dafür ist eine Verletzung und eine damit verbundene Operation, die Orla dazu veranlasst, auf ihren autistischen Bruder Kieran aufzupassen. Während des Aufenthalts hat Orla die Gelegenheit, sich über ihre Zukunft mit ihrem Freund Adam klarzuwerden. Doch nach und nach holt Orlas Vergangenheit sie ein.

Das Cover dieses Buches ist wunderschön und verdeutlich die mystische Landschaft Irlands. Ich mag auch die Haptik des Buches.
Der Schreibstil Josephine Cantrells gefiel mir sehr gut. Ihre Beschreibung der weiten irischen Küstenlandschaft versetzte mich sofort in die Geschichte. Ebenso gelungen finde ich die Darstellung der Charaktere der Einwohner Saltmores. Ihre zurückgezogene und verschworene Art, die geprägt ist durch die Sagen und Geschichten rund um ihr Land, aber auch ihre Herzlichkeit und ihre Fähigkeit zu tiefen und langanhaltenden Beziehungen werden mitreißend dargestellt.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einmal aus der Perspektive von Orla und andererseits aus der Perspektive von Rosa, einem Travellermädchen. Letztere erzählt ihre Geschichte sogar aus der Ich-Perspektive, was die Erzählung noch nachvollziehbarer macht. Über den Kapiteln wird immer dargestellt, welche Perspektive gerade erzählt wird. Die einzelnen Kapitel sind überschaubar gehalten, was mir sehr gut gefallen hat.
Ich fand den Roman sehr spannend. Ungefähr ab der Hälfte konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil die Geschichte mich in Beschlag nahm. Ich fieberte mit und überlegte mir, wie die Geschichte sich wohl weiter entwickeln wird und was die Ursachen dafür waren. Bis fast zum letzten Kapitel wurde die Spannung gehalten.

Absolut interessant fand ich die Person Kieran, Orlas Bruder. Kieran ist Autist. Josephine Cantrell gelingt es, ihn als den darzustellen, der er ist, ein ganz normaler Mensch und nimmt damit die Berührungsängste mit dieser Entwicklungsstörung. Eine wichtige Thematik!!
Sie versucht auch mit zwei weiteren wichtigen Problemen umzugehen, Alkoholismus und Gewalt innerhalb der Familie und das Leben des fahrenden Volks. Ich finde, beide Themen hat sie gut getroffen und deren Problematik gut dargestellt.

Fazit, wer die Landschaft Irlands liebt, spannende Bücher mit einer schönen Liebesgeschichte mag (also quasi ein Rundumwohlfühl-Programm), der ist bei dieser Geschichte an der richtigen Adresse!

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Die Wege der Liebe durch verschiedene Zeiten

Zur Schokoladen-Symphonie
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Zur Schokoladen-Symphonie von Cecilia Lilienthal - Hannah Kamp hatte schon immer einen Traum, den vom eigenen Cafe. Mit der Hilfe ihres Ehemanns Christian eröffnet sie das Cafe Zur Schokoladen-Symphonie ...

Zur Schokoladen-Symphonie von Cecilia Lilienthal - Hannah Kamp hatte schon immer einen Traum, den vom eigenen Cafe. Mit der Hilfe ihres Ehemanns Christian eröffnet sie das Cafe Zur Schokoladen-Symphonie im Herzen Bayreuths. Hannah ist die Chefin des Cafes, dennoch haben sich die beiden Ehepartner vorgenommen, gemeinsam über die Belange des Cafes zu entscheiden.
Während Renovierungsarbeiten findet Hannah auf dem Dachboden das Tagebuch von Rosa. Es erzählt die Liebesgeschichte von Rosa und David Anfang der 1920er Jahre. Hannah ist Feuer und Flamme für das Paar und verliert sich in deren Geschichte.
Darüberhinaus lernt sie bei der Eröffnung des Cafes den Hobbypianisten Jannik Mendes kennen, mit dem sie sich im Laufe der Zeit anfreundet. Gleichzeitig entfernen Hannah und Christian sich immer mehr voneinander. Hannahs Gefühlsleben entwickelt sich zur Achterbahnfahrt.

Das Cover dieses tollen Romans ist einfach wunderschön. Es wird gekrönt durch die innige Fotografie eines Paares und ist versehen mit dem Titel in einer romantisch verschnörkelten Schrift.
Erzählt wird der Roman in zwei Erzählsträngen aus den Perspektiven von Hannah und Rosa.
Beide Handlungsstränge wechseln sich ab. Rosas Erzählung erfolgt aus der Vergangenheit, als Zeitsprung. Die Handlung ist dabei dennoch immer nachvollziehbar und der rote Faden sehr gut erkennbar.
Beide Frauen sind sehr starke Charaktere, vor allem Rosa, die sich die sprichwörtliche Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Sie ist selbstbewusst und steht für ihre Meinung ein.
Hannah dagegen war mir an manchen Stellen etwas naiv. Sie hat sich dermaßen von ihrem Mann beeinflussen lassen, dass man sie manchmal einfach schütteln wollte. Aber Cecilia Lindenthal ist es wunderbar gelungen, ihre Entwicklung auch hin zur selbstbewussten Frau, die sich nicht mehr von einem Mann bevormunden lässt, darzustellen.
Was mir am meisten gefallen hat, ist der Bezug zum Titel. Die Geschichte ist liebevoll gestaltet, mit den traumhaften Leckereien, die ich auch gern einmal probiert hätte und auch die Freude über die Musik war erkennbar. Auch da hätte ich gern einmal im Cafe gesessen und Janniks Spiel gelauscht. Für mich ein absolut emphatischer, liebevoller Schreibstil.
Auch beide Geschichten finde ich sehr authentisch geschrieben. Ich glaube, es gibt viele Frauen, die durch bestimmte Umstände etwas über sich selbst lernen und über sich hinauswachsen.
Die Charaktere der Männer, Christian, Jannik und David finde ich wunderbar getroffen. Der selbstbewusste Macho und der einfühlsame Mutmacher.
Wenn man genau liest, erkennt man wirklich viele Parallelen der beiden Geschichten. Das fand ich wirklich sehr spannend!!

Ein tolles Buch mit zwei Geschichten, die Mut machen. Ein Roman für Personen, die romantische Geschichten mögen, aber auch Geschichten über selbstbewusste Frauen mögen!

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