Profilbild von Kyra112

Kyra112

Lesejury Star
offline

Kyra112 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kyra112 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2023

Stärke und Mut zahlen sich aus

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
0

Jojo Moyes‘ „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ - Alice ist blutjung und kommt aus England. Sie ist ihrem jungen, bildhübschen Ehemann in die USA gefolgt, um an seiner Seite glücklich zu werden. Doch das ...

Jojo Moyes‘ „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ - Alice ist blutjung und kommt aus England. Sie ist ihrem jungen, bildhübschen Ehemann in die USA gefolgt, um an seiner Seite glücklich zu werden. Doch das entpuppt sich für Alice als echter Albtraum. Ihre größte Ablenkung von all dem ist die Satteltaschenbibliothek. Deren Leiterin Marge wird ihr schnell zu einer guten Freundin. Doch diese trägt eine große Last auf sich, die sie eines Tages einholt und damit auch Alice.

Dieses Cover ist wunderschön und typisch für die Autorin.
Ich habe bereits viele Bücher von Jojo Moyes gelesen und auch dieses hat mich wieder begeistert.
Sie erzählt über einen wichtigen historischen Part in der Bildungsgeschichte Kentuckys. Ich fand das sehr interessant und da bewundernswerte Engagement der damaligen Zeit beeindruckend.
Jojo Moyes schreibt von Frauen, die mitten in der Gesellschaft leben, ein fester Bestandteil sind, aber dennoch aufgrund von Klischees und Vorurteilen, an deren Rand gedrängt werden.
Diese Frauen stehen sinnbildlich für die Veränderung der Geschichte und damit der Rolle der Frau in der damaligen Zeit, auch wenn am Ende doch etwas die alten Rollenbilder siegen.
Doch der bildhafte und flüssige Schreibstil machen es einfach der Geschichte zu folgen.
Auch kam für mich die Spannung in diesem Buch nicht zu kurz.

Alles in allem für mich eine tolle Geschichte über Liebe, Macht, Rollenbilder und wichtige historische Aspekte des Amerika der 1930er und mittendrin unkonventionelle, selbstbewusste Frauen.
Eine Empfehlung für alle Jojo Moyes Fans und für Fans historischer Romane!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2023

Die Suche nach einem Weg…

Eine Frage der Chemie
0

„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus handelt von Elizabeth Zott.
Jung, intelligent, selbstbewusst, eine Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Alles Faktoren, die zum Erfolg führen ...

„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus handelt von Elizabeth Zott.
Jung, intelligent, selbstbewusst, eine Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Alles Faktoren, die zum Erfolg führen sollten - jedoch nicht in den 1950er und 60er Jahren. Als Wissenschaftlerin im Bereich Chemie, unverheiratete und damit alleinerziehende Mutter hat sie sich dem Leben und der Gesellschaft und vor allem all ihrer Vorurteile zu stellen. Eine Sache, die zur damaligen Zeit unmöglich war. - Die Geschichte einer besonderen Frau und ihr Umgang mit all den Hindernissen.

Das Cover des Buches passt wunderbar zum Klappentext und in die damalige Zeit.
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, war es doch sehr hoch angepriesen und viel diskutiert. Ich erwartete mir eine Geschichte einer erfolgreichen Frau, die ihren Weg geht. Das bekam ich auch, allerdings fragte ich mich zeitweise, wie ein menschlicher Charakter der damaligen Zeit so sein konnte und wäre ich nicht jemand, der Bücher bis zum Ende liest, ich hätte abgebrochen.
Der Charakter der Elizabeth Zott ist einfach nur anstrengend und weltfremd und für mich nicht authentisch. Sicher ist es interessant, wie sie ihren Weg geht, aber es wirkt mir dennoch sehr weltfremd. Auch die kleine Tochter mit ihren vier Jahren hatte mehr von einer Erwachsenen, denn von einem Kind. Sicher war mir der Hund sympathisch, denn er dachte wirklich manchmal an interessante Dinge oder über wichtige Fakten nach, dennoch war er zu vermenschlicht, um als Hund rüberzukommen.
Zum Ende hin war die Geschichte etwas runder und menschlicher und machte die Geschichte etwas angenehmer.

Mein Fazit jedoch ist, dass dies eine absolut nicht authentische Geschichte ist und der Charakter der Elizabeth Zott intelligent, selbstbewusst, weltfremd und ebenfalls nicht authentisch ist.
Für mich leider nicht das, was ich erwartet habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2023

Anstrengend

Die Herrin der Farben
0

„Die Herrin der Farben“ von Peter Dempf - ein Augsburger Roman über das typische Handwerk in der Stadt im 18. Jahrhundert.
Die junge Anna-Barbara interessiert sich für den Nachbarsohn Johann. Dessen Familie ...

„Die Herrin der Farben“ von Peter Dempf - ein Augsburger Roman über das typische Handwerk in der Stadt im 18. Jahrhundert.
Die junge Anna-Barbara interessiert sich für den Nachbarsohn Johann. Dessen Familie wiederum besitzt eine große Färberei. Anna interessiert sich für die Leitung des Betriebs und unterstützt ihren Mann in der Leitung des Betriebs. Als dieser stirbt, bricht für Anna eine neue Zeitrechnung an. Sie versucht die Geschicke der Firma zusammenzuhalten und das Erbe ihrer Kinder zu erhalten.

„Die Herrin der Farben“ - schon allein der Titel und der Klappentext versprechen eine andere Geschichte als erzählt wird. 
Ich hatte mich sehr auf die Geschichte gefreut, da ich die Stadt Augsburg sehr mag. Aber das Lesen des Romans gestaltete sich als äußerst schwierig. 
Das Buch ist in vier Teile unterteilt. Der erste Teil ist sehr langatmig und handelt von den jungen Jahren der Anna-Barbara. Diese ist ein äußerst gewöhnungsbedürftiger Charakter und je weiter die Geschichte voranschritt, umso größer wurde meine Antipathie ihr gegenüber und machte das Lesen der Geschichte wirklich schwierig. Schwierig im Sinne von, ich musste mich regelrecht zwingen aufgrund der Antipathie, die Geschichte weiterzulesen.
Gerade als das Buch weiter fortschritt, tat sich noch eine weitere Schwierigkeit auf, die extremen Zeitsprünge. So enthielt der letzte Teil des Buches eine Zeitspanne von 25 Jahren. Es wirkte auf mich regelrecht wie ein Sprint durch Annas Leben und damit sehr oberflächlich.
Gut fand ich die Zusammenfassung im Kapitel 15 des letzten Buches. Allerdings kamen gerade zum Ende der Geschichte Aspekte auf, die so nie im Buch angeschnitten wurden. So das ich mich fragte, wo das denn nun herkam. 
Spannende Elemente in der Geschichte waren dabei, aber die Auflösungen waren doch immer recht unauthentisch. 
Ich glaube auch, dass viele Elemente in der Geschichte im Hinblick auf die Epoche nicht authentisch waren und ebenso das Ein oder Andere Erlebnis von Anna.

Mein Fazit: Schwierig zu lesender, manchmal recht oberflächlicher Roman mit einer anstrengenden Hauptperson.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Geschichte
Veröffentlicht am 11.02.2023

Viele Köche verderben den Brei...

Schritt ins Licht
0

Amala Hansen reist nach Hamburg, um Briefe, die ihre Mutter hinterlassen hat, an deren Familie zu übergeben. Sie nutzt gleichzeitig die Gelegenheit, den Teil ihrer Familie selbst kennenzulernen. Sie wird ...

Amala Hansen reist nach Hamburg, um Briefe, die ihre Mutter hinterlassen hat, an deren Familie zu übergeben. Sie nutzt gleichzeitig die Gelegenheit, den Teil ihrer Familie selbst kennenzulernen. Sie wird mit offenen Armen empfangen und überlegt, länger zu bleiben. Doch das gestaltet sich nicht so einfach.
Und so hat jedes der Kinder oder Enkelkinder der Hansens seine Probleme im Alltag. Es stehen einige Entscheidungen oder Herausforderungen an, die es gilt, zu meistern.

Der Roman wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt. Jeder Blickwinkel ist ein Hansen-Kind oder -enkelkind. In jedes Kapitel wird mit einem Zitat eingeführt, dass die jeweilige Person gesagt hat bzw. deren derzeitigen Status im Leben beschreibt.

Für mich war es der erste Roman der Hansen-Serie. Die vorhergehende Reihe lernte ich erst kennen, während ich das Buch laß. 
So war es für mich am Anfang etwas schwierig, der Geschichte zu folgen, aufgrund der ganzen wechselnden Blickwinkel und der familiären Verwicklungen, die mir in dem Maße nicht bekannt waren. Der Schreibstil jedoch war sehr angenehm.
Gerade weil es so viele Charaktere waren, fand ich die Geschichte sehr oberflächlich. Ich hätte mir mehr und tiefergreifende Geschichten gewünscht. Außerdem war alles doch sehr vorhersehbar und gerade für den Charakter der Amalia wirkte es für mich doch nicht sehr authentisch. 
Überhaupt lösten sich alle Dinge doch recht schnell und glücklich auf.

Alles in allem sicher ein guter Roman, aber ohne das Wissen der vorherigen Reihe schwer nachvollziehbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2023

Eine Frau geht ihren Weg

Die Frauen vom Lindenhof - Ein Neuanfang für uns
0

Eine junge Frau - Ein brachliegender Familienbetrieb - Ein Traum - Marianne Wagner wünscht sich nichts mehr als die familieneigene Schreinerei wieder auf zu bauen. Ihr Traum ist eine Werkstatt zur Herstellung ...

Eine junge Frau - Ein brachliegender Familienbetrieb - Ein Traum - Marianne Wagner wünscht sich nichts mehr als die familieneigene Schreinerei wieder auf zu bauen. Ihr Traum ist eine Werkstatt zur Herstellung von Puppenmöbeln. Durch eine glücklich Fügung kann sie sich den Traum erfüllen. Doch mit der Verlobung ihrer Schwester legt sich eine dunkle Wolke über das Glück von Marianne. Es kommt Hoffnung auf, als sie den jungen Aleksandre kennenlernt. Gemeinsam versuchen sie, Mariannes Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Katharina Ostwald ist ein Autorinnenduo das die Geschichte einer starken Frau und ihrer Familie erzählt. Einer Familie, die insgesamt aus starken Frauen besteht. 
Mit ihrem flüssigen und bildlichen Schreibstil schaffen sie es, den Leser von der ersten Seite an, mitzunehmen. 
Es baut sich ein toller Spannungsbogen im Verlauf des Buchs auf und dieser verläuft in Höhen und Tiefen, was bewirkt, dass der Leser immer am Ball bleibt.
Sie zeichnen völlig unterschiedliche weibliche Charaktere und auch das Bild über Frauen in den 1950er Jahren in Deutschland. Gerade Marianne ist ein Charakter, der modern und frisch ist und gegen das snobistische Weltbild angeht. Allerdings sorgt das nicht bei allen für Begeisterung.
Ihre Schwester Henriette ist wiederum der Typ Frau der damaligen Zeit. Durch ihre junge und unerfahrene Art wirkt sie dabei manchmal sehr naiv. Gerade zum Ende hin erlebt man eine positive Wendung ihres Charakters. Allerdings erscheint mir das an manchen Stellen doch etwas zu unrealistisch und zu positiv innerhalb so kurzer Zeit.
Ein besonders interessanter Charakter ist Mariannes beste Freundin Ruth. Ihr Lebensmut und ihre Schaffenskraft ist ansteckend und ich denke, sei hat Marianne so sehr beeinflusst. Sie ist überhaupt ein Typ Frau, der einen Vorbildcharakter erweckt. Ich weiß nicht, ob sie damit nicht manchmal zu perfekt ist.
Was mich etwas irritiert hat, war der Konflikt zwischen den Familien Wagner und Hartmann, speziell in Bezug auf Marianne. Dieser nahm am Anfang sehr viel Raum ein, wandelte sich dann mit einem Ruck zum positiven und tauchte nie wieder wirklich auf. Das fand ich auch etwas unrealistisch bzw. zu oberflächlich.

Alles in allem jedoch der Beginn einer wunderbaren Reihe über starke Frauen in lebhaften Zeiten.
Eine Empfehlung für all jene, die gerne Romane über Frauen lesen, die ihren Weg gehen und auch für jene, die historisch interessiert sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere