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Veröffentlicht am 09.10.2022

Zwischen den Gesellschaftsschichten

Atelier Rosen
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Atelier Rosen von Marie Lamballe handelt von Elise Rosen, die im Atelier ihrer Mutter in Kassel als Putzmacherin angestellt ist. Als ihr Ziehbruder Moritz in Schwierigkeiten gerät, lernt sie den Leutnant ...

Atelier Rosen von Marie Lamballe handelt von Elise Rosen, die im Atelier ihrer Mutter in Kassel als Putzmacherin angestellt ist. Als ihr Ziehbruder Moritz in Schwierigkeiten gerät, lernt sie den Leutnant Johann Georg von Haynau kennen und beide verlieben sich ineinander, doch Johann Georg ist mit Sybilla von Schönhoff verlobt. Letztere lernt Elise durch ihre Arbeit kennen und freundet sich mit ihr an. Eine schwierige Situation für alle drei beginnt. Elise gerät in große Gefahr und lernt dabei etwas Entscheidendes über ihr eigenes Leben.

Das elegante Cover des Buches lädt zum Schmökern ein und wirkt sehr abgestimmt durch die warmen Rottöne.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und nachvollziehbar, sodass man als Leser schnell in die Geschichte einsteigen kann.
Mir gefällt der Blickwinkel, aus dem die Geschichte erzählt wird, dem der Putzmacherin und nicht dem einer typischen Adligen der damaligen Zeit.
Was mich jedoch an der Geschichte im Allgemeinen verwundert hat, war die Tatsache, dass hier von zwei ledigen, alleinerziehenden Frauen zur damaligen Zeit geschrieben wird und das doch als recht normal geschildert wird. Speziell im Fall der Charlotte Rosen wurde das als normal geschildert, da sie sonst ihren Beruf nicht hätte ausüben dürfen. Auch wenn im Verlauf der Geschichte beschrieben wurde, dass dies nicht immer als normal angesehen wurde, zweifle ich doch historisch daran, dass die Gesellschaft dies so akzeptierte, wie in dieser Geschichte.
Die Geschichte enthält viele spannende Momente, die die Geschichte aufrechterhalten.
Innerhalb dieser Geschichte gibt es aber meiner Meinung nach sehr viele kleine Handlungsstränge, die es manchmal auch etwas anstrengend machen. So pendelt die Geschichte zwischen den Beziehungen zwischen Elise und Sybilla von Schönhoff, Elise und Johann Georg von Haynau und Elise und Moritz hin- und her. Letztere fand ich manchmal sogar anstrengend, da einfach der Charakter des Moritz nur noch zum Augenverleiern war. Auch die Beziehung zu Sybilla war manchmal gewöhnungsbedürftig. Ich kann es verstehen, dass sie sich nach Abwechslung und einer Begleitung sehnte, aber dennoch scheint dieses Verhältnis zur damaligen Zeit nicht wirklich normal gewesen zu sein.

Die junge Elise ist eine tolle und selbstbewusste, junge Frau, aber sie scheint sehr zwischen den Gesellschaftsschichten zu schweben, was eben nicht so ganz authentisch wirkt.
Kurz und knapp, die Figuren innerhalb der Geschichte erschienen mir oftmals zu euphorisch und historisch ungewöhnlich für die damalige Zeit.
Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, ist der Ort, an dem die Geschichte spielt. Ich habe bisher noch keinen Roman gelesen, der in der Stadt Kassel spielte und fand die Beschreibungen der Stadt der damaligen Zeit absolut interessant. Auch die Entwicklungen um die Herrscher der Stadt waren gut geschrieben und das Leben in der damaligen Zeit zwischen Klatsch und Tratsch und Überwachung.

Trotz der genannten Kritik habe ich dieses Buch gerne gelesen und empfehle es auch denjenigen, die gerne historische Romane lesen und dabei das Ganze einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel kennenlernen möchten.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Zurück zu den Wurzeln

Dünenleuchten
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In Dünenleuchten erzählt Tanja Janz die Geschichte von Beate und Tilo. Bente kehrt nach ihrem Studium und einer gescheiterten Beziehung aus den USA zurück in ihren Heimatort St. Peter-Ording. Hier übernimmt ...

In Dünenleuchten erzählt Tanja Janz die Geschichte von Beate und Tilo. Bente kehrt nach ihrem Studium und einer gescheiterten Beziehung aus den USA zurück in ihren Heimatort St. Peter-Ording. Hier übernimmt sie die Leitung der Schutzstation am Westerhever Leuchtturm. Zurück in ihrem alten Leben blüht sie wieder auf. Eines Tages lernt sie den sympathischen Tilo kennen. Er stiehlt sich vom ersten Moment in ihr Herz. Doch er verschweigt ihr etwas, was die Beziehung zwischen ihnen auf die Probe stellt.

Der Titel und das Cover sind wieder typisch für Tanja Janz’ St-Peter-Ording Reihe und laden sofort zum Lesen, abschalten und träumen am schönsten Strand der Welt ein.
Der Schreibstil ist wie immer flüssig und die Geschichte seicht und irgendwie, obwohl die Geschichte für mich sehr voraussehbar war, doch fesselnd, weil sie eben Urlaubsstimmung beschert.
Spannung ist wirklich nur auf den letzten Seiten der Geschichte vorhanden, ansonsten ist es eher ein Freunschafts- und Familienroman. 
Die Charaktere sind ehrliche und aufrichtige Personen, die man alle sofort ins Herz schließen will. Mir haben die Beziehungen zwischen Bente und all ihren Freunden und Familienmitgliedern gut gefallen. Die Freundschaft zu Franke ist was Besonderes und ebenso die zu Jarno und Cord. Wobei mir Cords Absichten im ganzen Buch doch schleierhaft blieben. Ganz toll fand ich auch die Beziehung innerhalb der Familie Nahnsen.
Die Figuren wirken authentisch, auch wenn es manchmal eine fast zu perfekte Atmosphäre war, aber ich finde, das gehört bei Tanja Janz’ Romanen einfach dazu.


Mein Fazit, es war wieder ein gelungenes Buch über St. Peter-Ording, welches Lust auf mehr macht, sodass ich mich schon jetzt auf seine Fortsetzung der Reihe freue. Eine Empfehlung für alle, die gerne Nordseeromane lesen.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Stars Hollow 2.0

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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Manuela Inusas Lake Paradise - Ein Zuhause für das Glück erzählt die Geschichte von Lexi Dawson. Lexi wohnt schon immer im kleinen Lake Paradise. Lake Paradise ist ein traumhafter Ort in dem jeder jeden ...

Manuela Inusas Lake Paradise - Ein Zuhause für das Glück erzählt die Geschichte von Lexi Dawson. Lexi wohnt schon immer im kleinen Lake Paradise. Lake Paradise ist ein traumhafter Ort in dem jeder jeden kennt und alle füreinander da sind, sowie alle kleinstädtischen Strukturen von den Tratschtanten bis hin zu heimlichen Liebeleien vorhanden sind.
Eines Tages kommt Aaron Highmore in seine Heimatstadt Lake Paradise zurück. Lexi und ihn verbindet ein gemeinsames Erlebnis und als sie sich wiedersehen, verändert das das Leben beider.

Manuela Inusa ist für ihre wundervollen Wohlfühlgeschichte bekannt, die mit viel Herz und Charme geschrieben sind. Das ist auch wieder am Cover erkennbar, das sich dieses Mal auch etwas von den vorherigen unterscheidet, da es doch sehr auffällig ist, aber romantisch ist.
Ich muss zugeben, die Geschichte hat mich mitgenommen und habe dieses Buch gern gelesen, dennoch gibt es für mich einen Dämpfer. Ich fühlte mich wirklich sehr in die Geschichten der Serie Gilmore Girls zurückversetzt und da ich die Folgen in- und auswendig kenne, fiel mir das umso mehr auf. So sind die Tratschtanten ein Markenzeichen der Serie gewesen, ebenso die ganzen unterschiedlichen Feste, der eigensinnige Bürgermeister, das Maisfest, das kaum besuchte Museum, die Struktur der Stadt usw. und die Geschichte um Keith und Lexi erinnerte mich an Sternenwinternacht von Karen Swan. Von daher bin ich etwas enttäuscht vom Einfallsreichtum der Autorin, denn bisher war ich immer begeistert von ihren Romanen.
Die Charaktere sind aber wieder emphatisch beschrieben und ich habe jeden einzelnen ins Herz geschlossen, auch mit den jeweiligen Ecken und Kanten. Sie sind sehr originell gehalten, vielleicht nicht authentisch, aber passend für die Geschichte. 
Auch die kleinen Spannungseinlagen während der Geschichte fand ich interessant und animierten mich weiter zu lesen. Zumal die Kapitel eine wunderbar überschaubare Größe haben, sodass man dennoch relativ schnell durchs Buch kam, weil ich mir immer wieder dachte, das Kapitel sei ja nur kurz, ein Kapitel geht noch.
Mir gefiel auch, dass es zwar ein kurzes Drama gab, aber nicht so elendig lang, wie das sonst in vielen Romanen gemacht wird, eine nicht übertriebene Dramatik.

Ein schönes Buch zum Abschalten ohne Tiefgang, aber für alle, die die Gilmore Girls kennen und lieben.

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Veröffentlicht am 24.09.2022

Die Kirsche auf der Sahne

Zuckerstreusel zum Verlieben: Liebesroman
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Zuckerstreusel zum Verlieben von Annette Böhler erzählt die Geschichte der Konditorin Bianca und einem ihrer ersten Stammkunden, Vincent.
Bianca schwebt auch Wolke sieben, hat sie sich doch gerade ihren ...

Zuckerstreusel zum Verlieben von Annette Böhler erzählt die Geschichte der Konditorin Bianca und einem ihrer ersten Stammkunden, Vincent.
Bianca schwebt auch Wolke sieben, hat sie sich doch gerade ihren größten Traum erfüllt und ein eigenes Café aufgemacht. Alles ist perfekt, da tritt Vincent in ihr Leben. Er kommt regelmäßig als Besucher in ihr kleines Café und die Beiden kommen sich näher.Doch irgendwann entdeckt Bianca etwas über Vincent, dass die neugewonnene Annäherung auf den Prüfstand stellt.

Allein dieses wunderbare Buchcover dient als Eyecatcher und gibt einen Vorgeschmack auf das, was einen in diesem Buch erwartet und was die Geschichte prägt. Teilweise fand ich es wirklich Folter von wunderbaren Torten und Kuchen und Naschereien zu lesen, die Bianca liebevoll gestaltete. Ich hätte ihr Café auch gerne einmal besucht, so delikat beschreibt Annette Böhler die Abläufe in dem kleinen Laden.

Bianca war mir sofort sympathisch, aber zum Ende hin, habe ich mich doch eher Vincent zugewandt. Bianca schleppt ziemlich viel emotionalen Balast mit sich rum, der sie eine Mauer errichten ließ und gegen die der arme Vincent erstmal ankommen muss. Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr über Biancas Vergangenheit zu erfahren, um sie besser verstehen zu können. Doch vermutlich hätte die Geschichte dann andere Ausmaße angenommen.
Vincent finde ich total lieb dargestellt, offen, sympathisch und auch emphatisch. Gerade diese Charaktereigenschaften waren nicht zu auffällig dargestellt, aber so, dass ich am Ende etwas mit ihm mitgelitten habe.
Aber was dieses Buch auch so besonders macht, sind die zwei weiblichen Nebencharaktere Nelli und Mira. Sie geben der Geschichte ein gewisses Etwas, also die Kirsche auf der Sahne. Nelli ist absolut und verständnisvoll dargestellt, aber auch kritisch und gibt ihre Lebenserfahrung an Bianca weiter und das nicht in einer belehrenden Art und Weise sondern eher als mütterliche Freundin.
Mira dagegen ist die hoffnungslose Romantikerin, die aber alles für ihre Freundin tun würde. Eine solche Freundschaft gibt es vermutlich nur selten. Auch diese Freundschaft finde ich sehr besonders beschrieben.
Für mich gab es in diesem Buch zwei spannende Phasen, 1. Wie läuft die Annäherung der Beiden und wie entwickelt es sich und 2. Wie löst sich der Streit wieder auf. Durch diesen dauerhaften Spannungsbogen flogen die Seiten nur so dahin.

Für mich eine wunderschöne Liebesgeschichte in einem tollen Rahmen. Leichte Liebeslektüre zum Abschalten, also eine Empfehlung für alle hoffnungslosen Romantiker.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Lügen, Intrigen und Macht aus einer etwas anderen Perspektive

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian erzählt die Geschichte um die Dienstboten und Dienstbotinnen auf Schloss Liebenstein in der Mark Brandenburg. Sie erleben die Entwicklung der Eulenburg-Affäre, ...

Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian erzählt die Geschichte um die Dienstboten und Dienstbotinnen auf Schloss Liebenstein in der Mark Brandenburg. Sie erleben die Entwicklung der Eulenburg-Affäre, den größten Skandal um den deutschen Kaiser, hautnah.
Sie sehen sich dabei nicht nur dem Umgang mit der Herrschaft in dieser schwierigen Zeit ausgesetzt sondern auch den Machtkämpfen innerhalb der Belegschaft des Schlosses.
Hauptperson dabei ist die junge Adelheid, Tochter eines Tagelöhners, die Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg wird.

Das Cover dieses Buches zeigt eindrucksvoll in welcher Umgebung diese Geschichte spielt. Das Hochglanzcover und die Gestaltung der Kapitelanfänge geben den Glanz der damaligen Zeit eindrucksvoll wider.
Hanna Caspian entführt die Leser in eine ganz neue Welt, die Welt der Dienstboten in den hohen Herrschaftshäusern. Einer Welt, die geprägt ist aus Hierarchien, Machtspielen, Intrigen und Neid. Jeder ist bemüht, in dieser Welt unsichtbar zu überleben, aber sich dennoch Anerkennung zu erarbeiten. Dabei sind sich einige nicht zu schade, anderen ein Bein zu stellen. Diese Gespinste darzustellen und aufzuarbeiten gelang der Autorin ausgezeichnet.
Ebenso spannend finde ich die Darstellung der Abläufe des Hauspersonals auf dem Schloss und auch die Tipps und Tricks, mit denen in der damaligen Zeit dem Schmutz, dem Ungeziefer etc. auf den Leib gerückt wurde. Schon allein die Recherchen des Ganzen stelle ich mich sehr zeitintensiv vor.

Die Charaktere der Dienstboten könnten unterschiedlicher nicht sein. Menschen aus gebildeten, bürgerlichen und ärmlichen Verhältnissen treffen aufeinander. Ebenso treffen aufrichtige und falsche Menschen aufeinander, junge und ältere, weise und naive. Ich finde diese Couleur sehr gut dargestellt.
Trotz allem bleiben die Charaktere an manchen Stellen noch sehr unbeleuchtet und der Leser lernt nur sehr wenig persönliches von ihnen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es Absicht ist, da es sich bei dem Buch um den Beginn einer Dilogie handelt.

In ihren vorherigen Romanen beleuchtete Hanna Caspian das Leben aus Sicht der Herrschaft. Doch in diesem Roman lernt man die Ängste der einfachen Menschen kennen, das Bedürfnis nach Nahrung, Wärme und vor allem finanzieller Sicherheit, um das Überleben von Familien zu sichern. Gerade am Beispiel von Adelheids und Viktor Novak Familie finde ich dies gut aufgezeigt.

Der Roman ist chronologisch mit den entsprechenden Daten für die Zeiträume dargestellt. Die Kapitel sind sehr lang, das finde ich aber durch die zeitliche Unterscheidung nicht schlimm.
Zu Beginn wirkt das Buch noch sehr erklärend, sodass ich erst skeptisch war, ob es mich überzeugen wird, aber nach dem ersten Drittel wollte ich immer weiter lesen. Das lag vermutlich auch daran, dass es mal ein anderer Blickwinkel war und je weiter die Geschichte fortschritt, umso spannender wurden die Ereignisse.

Alles in allem hat es mir sehr viele schöne Lesestunden beschert und ist ein Muss für alle Fans der Gut Greifenau-Reihe und auch eine Empfehlung für die Liebhaber historischer Romane.

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