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Veröffentlicht am 07.08.2022

Amalfi - Der Traum vom Glück

Villa Amalfi
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Villa Amalfi - Träume über dem Meer von Giulia Romanelli handelt von Ida, einer jungen Italienerin aus dem Landesinneren, die mit Hilfe ihrer Mutter vor einer arrangierten Ehe nach Amalfi flieht. Dort ...

Villa Amalfi - Träume über dem Meer von Giulia Romanelli handelt von Ida, einer jungen Italienerin aus dem Landesinneren, die mit Hilfe ihrer Mutter vor einer arrangierten Ehe nach Amalfi flieht. Dort beginnt sie als Pastamädchen im Hotel Villa Amalfi und schafft es dabei schnell in die Herzen von Belegschaft und Besitzern. Einzig die Tochter der Besitzer macht ihr das Leben schwer. Noch dazu sind beide Frauen in den gleichen Mann verliebt.
Eine herausfordernde Zeit für Ida beginnt.

Mich hat das auffällige Design mit den Farben der italienischen Flagge neugierig gemacht, dazu die schöne Ansicht von Amalfi und der davorstehenden, jungen Frau mit einem sehnsuchtsvollen Blick auf die Steilküste. Ein schönes Design und auch die Haptik des Umschlags ist schön.

Die Geschichte beginnt mit Idas Geburt und der Anfang ist auch relativ düster, wenn man den Aussagen von Idas Vater folgt. Schon ab da ist bewusst, warum Ida fliehen musste.
Mir persönlich hat etwas die Spannung im Roman gefehlt. Der Anfang war, wie gesagt, düster, aber ansonsten plätscherte der erste Teil so vor sich hin, denn es läuft alles perfekt, lediglich Guenda steht im Weg, was aber auch schnell eine Wendung findet.
Was mich mehr interessiert hätte, wäre Idas Aufstieg innerhalb des Hotels gewesen, aber zwischen ihrer Arbeit als Pastamädchen und der Arbeit als Rezeptionistin liegen fünf Jahre, die dem Leser verborgen bleiben.
Mit dem zweiten Teil ging es mir ähnlich wie mit dem ersten. Intrigen von Guendas Seite, Ida wehrt sich selbstbewusst, aber ansonsten hätte ich mir mehr versprochen.
Auch die Geschichte um die Hotelgründerin hätte mehr Potential gehabt. So steht zwischen den Zeilen, dass sich Geschichte wiederholt und einige Erklärungen zum Hotel, aber ansonsten lernt man leider nicht viel über sie. Ich hatte mir am Anfang erhofft, dass es immer ein paar Zeitsprünge zurückgibt, aber das kam nicht, außer der Tagebucheinträge.
Auch das Ende war dann ein sehr großer Zufall.
Dennoch war die Länge und die Gestaltung der Kapitel, beginnend immer mit einem Tagebucheintrag gut gewählt. Auch der Schreibstil der Autorin war ganz angenehm.
Die Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben. Der Figur der Ida entnimmt man im Laufe der Geschichte ihre charakterliche Entwicklung, was toll zu erleben war. Gleiches gilt für die Charaktere von Pantalea und Eugenio. Für mich war der Fels in der Brandung und die sympathischste Figur jedoch die Köchin Sandra. Sie hat die Charaktere des Romans geerdet. 
Auch das Besitzerehepaar war wunderbar dargestellt.

Alles in allem eine seichte Geschichte, die sich als Urlaubsliteratur anbietet, die jedoch mehr Potenzial gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Manchmal muss man sich auf sein Bauchgefühl verlassen!

Weihnachtsküsse am Leuchtturm
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Nina ist studierte Juristin. Kurz nach dem Studium arbeitet sie in einem Start-up, doch das geht schief. Nina flüchtet vor ihrem Leben in Wien, ihrem schicken Loft, ihren Schulden und dem Gefühl, nichts ...

Nina ist studierte Juristin. Kurz nach dem Studium arbeitet sie in einem Start-up, doch das geht schief. Nina flüchtet vor ihrem Leben in Wien, ihrem schicken Loft, ihren Schulden und dem Gefühl, nichts wert zu sein. Ihr Weg führt sie nach Travemünde. Hier lernt sie Mika kennen, der eine komplett andere Sicht auf das Leben hat. Er regt Nina zum Nachdenken an.

Dies war das zweite Buch, welches ich von Annette Böhler gelesen habe und auch dieses fand ich wieder total toll.

Aufgrund einer persönlichen negativen Erfahrung in den letzten Tagen konnte ich mich sehr gut mit Nina identifizieren und ihre selbstkritische Art, ihre Zweifel nachvollziehen. Wie viele von uns denkt auch Nina sehr viel und lässt sich nur selten auf spontane, unvorhergesehene und nicht planbare Dinge ein, absolut nachvollziehbar. Sicher ging einem ihre Art, die Dinge immer wieder zu hinterfragen manchmal etwas auf die Nerven, aber wenn ich ehrlich bin, ich mache es nicht anders.

Annette Böhler stellt Mika dagegen ganz anders dar. Er ist ein sehr bescheidener, genügsamer Mensch, ohne Ansprüche, aber mit einer bewussten Lebensweise. Manchmal habe ich ihn und seine Sicht der Dinge belächelt, aber zwischen den Zeilen lehrt er den Leser eine Menge über sich und die heutige, schnelllebige Gesellschaft.

Besonders mag ich die Ich-Perspektive, die die Autorin verwendet. Ich finde dies erfrischend anders.

Ich war auch ein absoluter Fan ihrer Landschafts- und Städtebeschreibungen. Ich kenne die Neustädter Bucht aus beruflichen Gründen sehr gut und an deren Ende befindet sich Travemünde, sodass ich immer ein Bild vor den Augen hatte.

Ganz besonders gefiel mir auch Ninas Begeisterung über die Buddenbrooks, denn auch ich liebe diese, wenn auch traurige Geschichte, sehr! (Ebenso die Geschichte von Jane Eyre!)

Und ganz besonders liebe ich die Vorweihnachtszeit!

Kurz und knapp, dieses Buch von Annette Böhler hat mich wieder einmal begeistert und ich kann es allen Fans von Liebesromanen nur empfehlen. Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages verschlungen! 😉

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Was und wo ist Heimat?

Den Wind im Haar, das Meer im Blick
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„Den Wind im Haar, das Meer im Blick“ handelt von der Lehrerin Manuela Warda, deren Schule geschlossen wurde. Gemeinsam mit ihrer 8-jährigen Tochter Ella wagt sie das Abenteuer und zieht auf Hallig Hooge, ...

„Den Wind im Haar, das Meer im Blick“ handelt von der Lehrerin Manuela Warda, deren Schule geschlossen wurde. Gemeinsam mit ihrer 8-jährigen Tochter Ella wagt sie das Abenteuer und zieht auf Hallig Hooge, um dort zu arbeiten und zu leben. Sie beschreibt in diesem Buch ihr beider Leben auf Hooge.

Der Name des Buches macht Lust es zu lesen, denn der Name prägt die ganze Erzählung des Buchs. Manuela Warda beschreibt eindrucksvoll, wie es ist, das gewohnte Leben hinter sich zu lassen, die Zweifel, die damit verbunden sind, nicht zuzulassen und sich einfach auf das Leben in einer anderen Welt einzulassen.
Es gibt quasi auch eine Art Spannungsbogen in diesem Buch, denn nach den ersten Kapiteln hatte ich so meine Zweifel, ob die Beiden dieses Abenteuer so durchhalten. Manuela Warda beschreibt nämlich auch ungeschönt die schwierigen Seiten des neuen Lebens, als Fremde und halligunerfahrene in eine eingeschworene Gemeinschaft zu kommen. In eine Gemeinschaft, deren Sprache sie teilweise nicht versteht, da ihre plattdeutschen Wurzeln doch woanders liegen und die Traditionen, mit denen sie aufgewachsen ist, andere sind.
Sie beschreibt auch, wie es ist, plötzlich nicht mehr nur die Mutter für die eigene Tochter zu sein, sondern auch die Lehrerin und welche Probleme damit verbunden sind.

Ihre Erzählungen wirken absolut authentisch und halten den Leser absolut bei der Stange. Man mag dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Dies ist wohl auch ihrem Schreibstil geschuldet, denn sie schreibt an sehr vielen Stellen sehr selbstironisch, was dem Ganzen auch hin und wieder einen lustigen und menschlichen Touch gibt.
Mir gefällt besonders, dass eben das Plattdeutsche viel Raum einnimmt und das man die Entwicklung der beiden Protagonistinnen von der Stadtpflanze zum Halligbewohner miterlebt.

Was mir nicht gefallen hat, war der Epilog, denn die Informationen, die ich dort gelesen habe, hätte ich gern am Anfang gelesen, dann hätte ich das Ganze für mich auch etwas anders eingeordnet. So war ich zum Ende doch etwas enttäuscht.

Für mich ein lesenswertes Buch für alle, die sich mit der Küste und der See verbunden fühlen und die gerne abenteuerliche Geschichten über das Leben anderer lesen.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Und sie werden immer verbunden sein

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 2)
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Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit erzählt die weiterführende Geschichte der Freundinnen Martha, Betty und Clara. 
Martha und Betty sind im Osten. Ihr Leben geht wie gewohnt weiter, Nachmittage ...

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit erzählt die weiterführende Geschichte der Freundinnen Martha, Betty und Clara. 
Martha und Betty sind im Osten. Ihr Leben geht wie gewohnt weiter, Nachmittage am Müggelsee, Betty träumt weiter von ihrer Schauspielkarriere und versucht die perfekte Frau für Kurt zu sein. Martha hat mit ihrem alten Leben gebrochen und baut eine Beziehung zu ihrer Mutter auf und Clara versucht ihr Glück in Westberlin. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Wege verbindet die Freundinnen ein enges Band, welches aber zu zerreißen droht.

Das Buchcover schließt an das erste an und vermittelt hier den Chick der 60er/70er Jahre in Ostdeutschland. Es sieht sehr vertraut aus und spiegelt den Hauptort der Geschichte wider, den Müggelsee.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und ich konnte gut folgen.
Da das Buch direkt an den ersten Band anschließt, beginnt es schon spannend mit der Beschreibung von Claras Flucht. 
Ich fand das Buch auch tiefgreifender als den ersten Band. Die Freundinnen sind erwachsen geworden und stehen vor größeren Problemen und Herausforderungen. Die Darstellung dieser Probleme gelingt Julie Heiland sehr gut, in dem sie die gesellschaftlichen Probleme beschreibt, vor denen die Frauen stehen. Betty in ihrer Ehe, Martha in der Vergangenheit mit ihrer Familie und Clara als Ostdeutsche im Westen. 
Trotz dieser drei so unterschiedlichen Wege gelingt es der Autorin aber, die Geschichte zusammenzuhalten. Es gibt kein Auseinanderdriften der Handlung. Durch die relativ kurzen Kapitel, immer aus dem Blickwinkel einer anderen Freundin dargestellt, hat man immer einen guten Überblick über alle drei. 
Mir gefällt auch die Darstellung der quasi ungeschminkten Wahrheit, nämlich der Probleme des politischen Systems, mit dem sich die Mädchen auseinandersetzen müssen. Mir gefällt auch, dass die Mangelwirtschaft in der DDR gut dargestellt wird, aber aufgezeigt wird, dass das damals normal war und die Menschen damit lebten, das Ganze also nicht überspitzt dargestellt wird oder mit extremen Klischees gearbeitet wird.
An manchen Stellen konnte ich vorhersehen, wie sich die Geschichte entwicklen wird, aber das war nicht schlimm und nahm der Handlung auch nicht die Spannung oder mir die Lesebegeisterung.
Etwas anstrengend fand ich die letzten Kapitel, da sie doch aus recht großen Zeitsprüngen bestanden. Es wirkte, als wollte die Autorin unbedingt noch ihr gewünschtes Ende dem/der Leser*in näherbringen. Vielleicht wäre hier weniger mehr oder das Einfügen eines Epilog von Vorteil gewesen.

Für mich war dieses Buch ein gelungener Anschluss an den ersten Band, der mir sogar noch etwas besser gefiel, weil er tiefgreifender war.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

New York, New York-Stadt der Träume

NEW YORK - Wie es keiner kennt
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„New York wie es keiner kennt“ von Susan Kaufman ist ein Bildband über die Stadt.
Susan Kaufman zeigt hierbei jedoch nicht die üblichen bekannten Ecken von New York, sondern zwar alltägliche, aber eben ...

„New York wie es keiner kennt“ von Susan Kaufman ist ein Bildband über die Stadt.
Susan Kaufman zeigt hierbei jedoch nicht die üblichen bekannten Ecken von New York, sondern zwar alltägliche, aber eben solche, die man offensichtlich nicht wahrnimmt. Sie fotografiert diese aufmerksamer aus einem veränderten Blickwinkel, nämlich dem, des entspannten Menschen, der sich Zeit nimmt, seine normale Umgebung zu erkunden. Schon entstanden wunderschöne Bilder, die den Charme und den Glanz dieser Stadt zeigen und zwar nicht der Stadt, die niemals ruht, sondern einer Stadt, die Ruhe, Entspannung, Klassik und Glanz ausstrahlt.

Bei vielen Bildern wurde ich an meine Kindheit erinnert, in der ich oftmals die „Bill Cosby-Show“ geguckt habe. Aber ich habe mich insgesamt sehr oft dabei erwischt, wie diese Bilder beruhigend auf mich gewirkt haben und ich mich sogar in die Atmosphäre reindenken konnte.
Susan Kaufman ist es mit diesem Bildband gelungen, beeindruckende und mitreißende Bilder darzustellen, die Lust auf New York machen!
Dieser Bildband hat es auf jeden Fall verdient, dass man sich Zeit nimmt, um ihn anzuschauen und vor allem, muss man ihn sich auch mehrmals anschauen, weil er so wunderbar ist.
Gefallen hat mir auch die Aufteilen der „Kapitel“. Dies waren quasi die einzelnen fotografierten Stadtteile, die am Ende der Vorstellung auch nochmal grafisch in einer gemalten Straßenkarte dargestellt wurden.

Dieser Bildband ist eine Empfehlung für alle, die New York lieben oder einmal besuchen wollen.

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