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Veröffentlicht am 24.03.2022

Recht oder Unrecht

Ein Sommer in Savannah
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Livia, genannt Liv, hat ihr ganzes Leben auf einer Farm mitten im amerikanischen Nirgendwo verbracht und sehnt sich nach mehr Abwechslung. Da kommt ihr ein Schreibkurs am College in Savannah gerade recht. ...

Livia, genannt Liv, hat ihr ganzes Leben auf einer Farm mitten im amerikanischen Nirgendwo verbracht und sehnt sich nach mehr Abwechslung. Da kommt ihr ein Schreibkurs am College in Savannah gerade recht. Um Kosten zu sparen und ihrer Tante etwas über die Tochter erzählen zu können, wohnt sie bei ihrer Cousine Marisa. 
Das Verhältnis der Beiden ist nicht unbedingt durch Vertrauen und Freundlichkeit geprägt, dazu kommt Misstrauen von Seitens Liv gegenüber dem Lebensstil ihrer Cousine. Als sie hinter Marisas Geheimnis kommt, beginnt eine gefährliche Zeit für Marisa. Dazu kommt, dass Liv in einem Club dem geheimnisvollen Greg begegnet, der ihr auch in anderen Situationen immer wieder über den Weg läuft. 
Dieser Sommer wird Livs Leben für immer verändern.

Ich bin auf dieses Buch gestoßen, da ich im nächsten Jahr ein Praktikum in Savannah machen werde und mir dachte, vielleicht ist es schön, schon mal eine, wenn auch erfundene, Geschichte mit Bezug zur Stadt zu lesen, um im nächsten Jahr vielleicht den Ein oder Anderen Ort wieder zu erkennen. Dabei hat mir das Buch auf jeden Fall nicht geholfen.

Das Buchcover fand ich nicht sehr aufregend. Wenn ich nicht explizit nach Savannah gesucht hätte, wär das nicht unbedingt ein Buch gewesen, welches ich in die Hand genommen hätte.

Der Anfang der Geschichte klang aufregend und spannend. Der Weg in eine fremde Stadt und das Geheimnis um den Lebensstil der Cousine. Doch dann nahm die Geschichte ganz schnell an Fahrt auf und ich musste zugeben, bis zu Hälfte habe ich mich durch das Buch gequält, weil ich nicht wusste, worauf die Autorin hinauswollte. Sollte es eine Liebesgeschichte mit Hand zu Shades of Grey, ein Krimi oder sogar ein Thriller werden? So richtig war mir das nicht bewusst und das machte das Ganze für mich schwierig zu lesen. Doch ich habe dann versucht, die Suche nach der Antwort auf diese Frage aufzugeben und mich einfach auf die Geschichte zu konzentrieren. Es wurde dann auch sehr spannend und die Gedanken zur Auflösung der Geschichte wurden in eine andere Richtung gelenkt, als es am Ende war. Das hat mir dann doch gut gefallen und ab diesem Punkt konnte ich das Buch dann doch schwer weglegen.

Die Figur der Liv hat mir zu Anfang und zum Ende hin sehr gut gefallen. Der Leser konnte ihre charakterliche Entwicklung sehr gut verfolgen und es machte Spaß, zu erleben, wie die Figur wuchs. Was mir allerdings nicht gefiel, war der ständige Kreislauf, sie war da, sie öffnete sich, sie verschwand Hals über Kopf… 
Toll fand ich ihre wachsende Beziehung zu Greg und wie sie sich für Marisa eingesetzt hat. Auch die Beziehung der beiden zu erleben, war schön.

Greg hat mir sehr gut gefallen. Er ist ein starker, selbstbewusster und vor allem zielstrebiger Mensch, der sich aber komplett verändert hat, wenn er mit Liv zusammen war. Da wurde er sehr einfühlsam.

Marisa war zu anfangs durch ihre Oberflächlichkeit sehr anstrengend. Aber sie entwickelte sich von einer, meiner Meinung nach naiven Person, zu einer sehr sympathischen Person, die für diese Entwicklung jedoch einiges an Schmerzen einstecken musste.

Alles in allem ein spannendes Buch, was für Leser empfehlenswert ist, die auf Bücher wie „Shades of Grey“ stehen.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Die Liebe als Opfer gesellschaftlicher Konventionen

Frau Beethoven
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Josephine ist eine junge Frau aus adligem Haus. Ihre Mutter ist stetig bemüht, sie und ihre ältere Schwester Therese, reich zu verheiraten. Aus diesem Grunde genossen die beiden die beste Erziehung und ...

Josephine ist eine junge Frau aus adligem Haus. Ihre Mutter ist stetig bemüht, sie und ihre ältere Schwester Therese, reich zu verheiraten. Aus diesem Grunde genossen die beiden die beste Erziehung und werden in die Wiener Gesellschaft eingeführt. Hier lernen die Schwestern den jungen und begnadeten Komponisten Ludwig van Beethoven kennen. Josephine und er sind sich von Anfang an sympathisch. Dennoch hat diese Sympathie keine Zukunft. Josephine wird an einen reichen Mann verheiratet. Die Ehe verläuft wider Erwarten glücklich. Doch kurz nach der Ehe reiht sich ein Schicksalsschlag an den anderen und stellt Josephine vor viele Prüfungen.

Dies war mein zweites Buch von Verena Maatman. Nachdem ich bereits Signorina Vivaldi gelesen hatte und dieses Buch als sehr angenehm empfand, freute ich mich auf dieses Buch. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllt. Ich empfand die Geschichte als sehr zähfließend und vorhersehbar, da immer wieder das gleiche passierte.

Dennoch ist es ihr gelungen, die Verhältnisse zur damaligen Zeit gut darzustellen. So verlangt die Gräfin Brunsvik von ihren Kindern stets einwandfreies, gesellschaftliches angepasstes Verhalten.
Das Gleiche gilt für Franz, den Sohn der Gräfin Brunsvik.
Josephine hat mir zu Beginn sehr gut gefallen. Sie ist eine selbstbewusste, junge Frau, die sich aber gleichzeitig nach der großen Liebe und Emotionen sehnt. Im Laufe der Zeit wurde sie mir jedoch etwas unsympathischer, weil sie nie aus ihren Fehlern lernte und meiner Meinung nach auch des Öfteren ihre Kinder, die ihr immer so wichtig waren, dennoch in Gefahr brachte.
Sehr sympathisch war mir die Figur der Therese. Sie ist ein absoluter Familienmensch. Ich empfand es so, dass sie ihr Leben für die Familie opferte. Sie war immer an der Seite von Josephine und deren Kindern und hielt auch in schwierigen Situationen zu ihr, sodass sie sich auch gegen ihre eigene Mutter auflehnte.

Ludwig van Beethoven wurde auch gut dargestellt. Seine Begeisterung für die Musik und sein manchmal eigenwilliger Charakter wurden nachvollziehbar dargestellt.
Auch die große Liebe der Beiden und Beethovens von jungen Jahren bis in Alter war gut beschrieben.

Ich fand das Cover am Anfang etwas düster dargestellt. Aber nach dem ich den Roman gelesen habe, fand ich es sehr passend.

Für alle die, die gerne Bücher aus der Zeit des 19. Jh. lesen und die gesellschaftlichen Konventionen interessant finden, könnte es dennoch eine Empfehlung sein.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Die Suche nach einem Weg…

Eine Frage der Chemie
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„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus handelt von Elizabeth Zott.
Jung, intelligent, selbstbewusst, eine Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Alles Faktoren, die zum Erfolg führen ...

„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus handelt von Elizabeth Zott.
Jung, intelligent, selbstbewusst, eine Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Alles Faktoren, die zum Erfolg führen sollten - jedoch nicht in den 1950er und 60er Jahren. Als Wissenschaftlerin im Bereich Chemie, unverheiratete und damit alleinerziehende Mutter hat sie sich dem Leben und der Gesellschaft und vor allem all ihrer Vorurteile zu stellen. Eine Sache, die zur damaligen Zeit unmöglich war. - Die Geschichte einer besonderen Frau und ihr Umgang mit all den Hindernissen.

Das Cover des Buches passt wunderbar zum Klappentext und in die damalige Zeit.
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, war es doch sehr hoch angepriesen und viel diskutiert. Ich erwartete mir eine Geschichte einer erfolgreichen Frau, die ihren Weg geht. Das bekam ich auch, allerdings fragte ich mich zeitweise, wie ein menschlicher Charakter der damaligen Zeit so sein konnte und wäre ich nicht jemand, der Bücher bis zum Ende liest, ich hätte abgebrochen.
Der Charakter der Elizabeth Zott ist einfach nur anstrengend und weltfremd und für mich nicht authentisch. Sicher ist es interessant, wie sie ihren Weg geht, aber es wirkt mir dennoch sehr weltfremd. Auch die kleine Tochter mit ihren vier Jahren hatte mehr von einer Erwachsenen, denn von einem Kind. Sicher war mir der Hund sympathisch, denn er dachte wirklich manchmal an interessante Dinge oder über wichtige Fakten nach, dennoch war er zu vermenschlicht, um als Hund rüberzukommen.
Zum Ende hin war die Geschichte etwas runder und menschlicher und machte die Geschichte etwas angenehmer.

Mein Fazit jedoch ist, dass dies eine absolut nicht authentische Geschichte ist und der Charakter der Elizabeth Zott intelligent, selbstbewusst, weltfremd und ebenfalls nicht authentisch ist.
Für mich leider nicht das, was ich erwartet habe.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Langatmige Fortsetzung

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei
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Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei ist ein Fortsetzungsroman rund um die kleine Bäckerei am Strandweg von Jenny Colgan.
Marisa befindet sich in einer tiefen Depression als sie unerwartet nach Mount ...

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei ist ein Fortsetzungsroman rund um die kleine Bäckerei am Strandweg von Jenny Colgan.
Marisa befindet sich in einer tiefen Depression als sie unerwartet nach Mount Polbearne ziehen muss. Die Abgeschiedenheit und Ruhe ihres neuen Miethäuschens bringen ihr nach und nach ihre Sicherheit wieder, wäre da nicht ihr Nachbar, der Klavierlehrer Alexei, der sie tagein, tagaus mit seinem und dem Klavierspiel seiner Schüler traktiert.
Bäckerin Polly ist verzweifelt. Huckle und sie haben berufliche und damit finanzielle Schwierigkeiten und keine Idee, wie sie diese Krise überbrücken sollen. Zu ihrer verzweifelten Lage kommt ein weiteres Unglück hinzu. Da springt ihnen Marisa zur Seite und gemeinsam suchen sie einen Ausweg.

Ich mag die Bücher von Jenny Colgan und so wurde ich schnell durch den Wiedererkennungswert des Covers auf das Buch aufmerksam.
Der Schreibstil ist flüssig, so wie man es von Jenny Colgan gewohnt ist und ich war auch schnell wieder in der Geschichte rund um Polly drin. So waren auch die Kapitel wieder in einer übersichtlichen Länge gestaltet. Ich mag es sogar, wenn die Kapitel recht kurz sind, dann lesen sich die Bücher für mich meist flüssiger.
Dennoch muss ich gestehen, ich wurde mit dieser Geschichte nicht warm. Marisa und ich sind einfach nicht auf einer Wellenlänge gewesen. Ja, sie ist psychisch krank und mit dem Nachwort zum Buch konnte ich auch Jenny Colgans Ansätze zu dieser Figur verstehen, dennoch hatte dies m.E. negativen Einfluss auf die Geschichte rund um Polly, ihre kleine Bäckerei und Mount Polbearne. Ich finde sogar, die Bäckerei kam in diesem Buch leider viel zu kurz und auch die Bewohner des Dörfchens.
Niedlich wiederum fand ich die Zwillinge Avery und Daisy. Sie bringen Leichtigkeit und Heiterkeit mit ihrer kindlichen Naivität in die Geschichte.
Auch die Geschichten um Kerensa und Reuben haben mich in ihrem Größenwahn eigentlich mehr genervt, als dass sie zum Buch passten.
Auch Alexei war mir manchmal doch etwas zu temperamentvoll und dann wieder zu sensibel. Die Mischung stimmte nicht richtig. Aber vielleicht haben das ja Künstler so an sich.
Was mir gefallen hat, war die Umgestaltung des Angebots der Bäckerei. Das kann ich mir für eine so kleine Bäckerei vorstellen, dass dies ein gutes zweites Standbein darstellen würde.

Ansonsten muss ich sagen, diese Fortsetzung hat mich leider enttäuscht. Ich denke, es ist auch kein Muss dieses Buch zu lesen, wenn man die Vorgängerromane schon kennt. Es ist doch mehr Geplänkel als eine mitreißende Geschichte.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Anstrengend

Die Herrin der Farben
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„Die Herrin der Farben“ von Peter Dempf - ein Augsburger Roman über das typische Handwerk in der Stadt im 18. Jahrhundert.
Die junge Anna-Barbara interessiert sich für den Nachbarsohn Johann. Dessen Familie ...

„Die Herrin der Farben“ von Peter Dempf - ein Augsburger Roman über das typische Handwerk in der Stadt im 18. Jahrhundert.
Die junge Anna-Barbara interessiert sich für den Nachbarsohn Johann. Dessen Familie wiederum besitzt eine große Färberei. Anna interessiert sich für die Leitung des Betriebs und unterstützt ihren Mann in der Leitung des Betriebs. Als dieser stirbt, bricht für Anna eine neue Zeitrechnung an. Sie versucht die Geschicke der Firma zusammenzuhalten und das Erbe ihrer Kinder zu erhalten.

„Die Herrin der Farben“ - schon allein der Titel und der Klappentext versprechen eine andere Geschichte als erzählt wird. 
Ich hatte mich sehr auf die Geschichte gefreut, da ich die Stadt Augsburg sehr mag. Aber das Lesen des Romans gestaltete sich als äußerst schwierig. 
Das Buch ist in vier Teile unterteilt. Der erste Teil ist sehr langatmig und handelt von den jungen Jahren der Anna-Barbara. Diese ist ein äußerst gewöhnungsbedürftiger Charakter und je weiter die Geschichte voranschritt, umso größer wurde meine Antipathie ihr gegenüber und machte das Lesen der Geschichte wirklich schwierig. Schwierig im Sinne von, ich musste mich regelrecht zwingen aufgrund der Antipathie, die Geschichte weiterzulesen.
Gerade als das Buch weiter fortschritt, tat sich noch eine weitere Schwierigkeit auf, die extremen Zeitsprünge. So enthielt der letzte Teil des Buches eine Zeitspanne von 25 Jahren. Es wirkte auf mich regelrecht wie ein Sprint durch Annas Leben und damit sehr oberflächlich.
Gut fand ich die Zusammenfassung im Kapitel 15 des letzten Buches. Allerdings kamen gerade zum Ende der Geschichte Aspekte auf, die so nie im Buch angeschnitten wurden. So das ich mich fragte, wo das denn nun herkam. 
Spannende Elemente in der Geschichte waren dabei, aber die Auflösungen waren doch immer recht unauthentisch. 
Ich glaube auch, dass viele Elemente in der Geschichte im Hinblick auf die Epoche nicht authentisch waren und ebenso das Ein oder Andere Erlebnis von Anna.

Mein Fazit: Schwierig zu lesender, manchmal recht oberflächlicher Roman mit einer anstrengenden Hauptperson.

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