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Veröffentlicht am 03.04.2022

Manchmal ist Reden alles

Strandkorbliebe
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Viele Jahre ist es her, als Michael Antje das Herz brach. Antje schwor sich damals, nie wieder einen Mann so nah an sich und im Besonderen ihr Herz heranzulassen. Doch dann steht eines Tages Michael wieder ...

Viele Jahre ist es her, als Michael Antje das Herz brach. Antje schwor sich damals, nie wieder einen Mann so nah an sich und im Besonderen ihr Herz heranzulassen. Doch dann steht eines Tages Michael wieder mit seinen Eltern vor ihr und ihr innerer Kampf, mit dem sie doch eigentlich abgeschlossen hatte, beginnt wieder von vorn.

Eine schöne Fortsetzung der Norderney-Reihe und speziell auch der Freundschaft zwischen Antje und Nina.
Die beiden Hauptcharaktere Antje und Michael werden beide sehr traditionell dargestellt. Sie fühlen sich dem Erbe ihrer Eltern verpflichtet und diese Verpflichtung spiegelt sich im ganzen Buch wieder. Es macht beide menschlich, immer zuerst an ihre Eltern und das Familienerbe zu denken.
Als Leser nimmt man hier den Tipp zwischen den Zeilen mit, offen zu kommunizieren, um Missverständnisse, die sich schnell bilden und dann lange "unbehandelt" bleiben können, zu vermeiden. Alles in allem finde ich dieses Buch ein wunderbares Beispiel, wozu ungesagte Dinge, Dinge, die immer in sich hineingefressen wurden, führen können.

Auch dieser Roman ist wieder eine schöne Gelegenheit bei Tee und Kaminfeuer abzuschalten.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Authentische Beschreibungen einer beeindruckenden Frau über die unschönen und schönen Arbeiten im Rettungsdienst

Eine muss die Erste sein
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Waltraud Mayer, Ehefrau und Mutter, engagiert sich ehrenamtlich beim BRK. Dies führt zur ehrenamtlichen Tätigkeit im Rettungsdienst. Sie drückt die Schulbank, bildet sich stetig weiter und gewinnt praktische ...

Waltraud Mayer, Ehefrau und Mutter, engagiert sich ehrenamtlich beim BRK. Dies führt zur ehrenamtlichen Tätigkeit im Rettungsdienst. Sie drückt die Schulbank, bildet sich stetig weiter und gewinnt praktische Erfahrungen, sodass sie binnen kurzer Zeit zur Einheitsführerin im Rettungswagen wird.
Sie berichtet in diesem Buch die ungeschminkten Wahrheiten dieser Tätigkeit, aber auch die schönen Seiten.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Waltraud Mayer hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Sie beschreibt ihre Eindrücke und Erfahrungen in kurzen Abschnitten objektiv, aber auch gepaart mit ihren persönlichen Empfindungen.
Ich engagiere mich schon viele Jahre ehrenamtlich bei der Feuerwehr und bin auch beruflich im Bereich Feuerwehr und Rettungsdienst unterwegs und kann nur bestätigen, dass sie aus dem wahren Leben berichtet. In vielen Fällen musste ich schmunzeln, aber auch den Kopf schütteln, weil ich ähnliche Erlebnisse auch schon hatte.
Aus diesem Grund gefällt mir auch ihr Schreibstil. Sie beschreibt, was diese jahrelange Arbeit mit einem macht, wie sie privat damit umgegangen ist, aber man merkt ihr auch an, dass es für sie ihre Berufung ist.
Ihre Berichte. und eben der Schreibstil erinnerten mich auch des Öfteren an die Bücher von Martin Meyer-Pyritz.
Ich denke, dieses Buch und ihre darin beschriebener Lebenslauf sind beispielgebend.
Nach Lesen dieses Buches kann ich nur sagen, die Autorin ist eine beeindruckende Frau, die eine Menge Respekt verdient. Chapeau!

Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die sich für die Arbeit im Ehrenamt interessieren, speziell auch für Feuerwehr und Rettungsdienst.
Aber auch, wenn man kein Interesse in diesen Bereichen hat, ist dieses Buch zum empfehlen, wenn man sich für Biografien beeindruckender Persönlichkeiten interessiert.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Ein Zufall jagt den anderen

Die Insel der roten Erde
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Kangaroo Island im Jahr 1846: Die jungen Frauen Sarah Jones, eine Strafgefangene und Amelia Divine, eine Vollwaise, treffen bei einer Seefahrt in ihrer beider Zukunft aufeinander. Sarah ist auf dem Weg ...

Kangaroo Island im Jahr 1846: Die jungen Frauen Sarah Jones, eine Strafgefangene und Amelia Divine, eine Vollwaise, treffen bei einer Seefahrt in ihrer beider Zukunft aufeinander. Sarah ist auf dem Weg zu einem Farmer, dem sie im Haushalt helfen und auf dessen Kinder sie aufpassen soll und Amelia muss den Verlust ihrer Eltern und des Bruders verarbeiten. Sie ist auf dem Weg zu ihren Vormündern.
Das Schiff, auf dem sie reisen, kommt in ein schwere Unwetter und sinkt. Die beiden Mädchen sind die einzigen Überlebenden. Als Amelia bei ihrer Rettung das Gedächtnis verliert, sieht Sarah ihre Chance, Amelias Leben zu übernehmen. Wird ihr Plan aufgehen?

Ich mag Geschichten aus dem 19. Jh. Die Eleganz und Höflichkeit dieser Zeit finde ich sehr interessant.
In dieser Geschichte treffen zwei Charaktere aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sarah ist sehr zielstrebig und Amelia stellt sich ihrem vermeintlichen Schicksal.
Am Anfang empfand ich viel Sympathie für Sarah und schüttelte etwas den Kopf über Amelia Verhalten. Dies änderte sich allerdings im Laufe des Romans. Es gibt einen Zufall nach dem anderen. An mancher Stelle zweifelte ich an den Charakteren im Buch, ob sie wirklich so naiv sind und alles glauben oder das schauspielerische Talent von Sarahs Charakter wirklich so überzeugend ist. Auch die Beziehung der einzelnen Frauen, Sarah, Amelia, Charlotta und auch Olivia war am Ende einfach nur noch nerviger.

Alles in allem war die Idee des Romans gut und nachvollziehbar, aber durch die ganzen vielen Zufälle wirkt es sehr in die Länge gezogen.
Wer an Zufälle glaubt und naive Menschen mag, ist hier richtig, ansonsten habe ich leider schon bessere australische Romane gelesen.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Eine gelungene Darstellung von Sisis junger Schwester

Sophie Charlotte
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Sophie Charlotte ist die kleine Schwester von Kaiserin Sisi.
Sie soll einmal die Königin Bayerns werden, doch die Verlobung steht unter keinem guten Stern und wird schließlich gelöst. Wenig später heiratet ...

Sophie Charlotte ist die kleine Schwester von Kaiserin Sisi.
Sie soll einmal die Königin Bayerns werden, doch die Verlobung steht unter keinem guten Stern und wird schließlich gelöst. Wenig später heiratet sie Ferdinand d'Orléans. Es scheint zunächst als hätte sie sich ihrem Schicksal gefügt, aber ihr Leben ist geprägt durch ihre hohe Geburt und die damit verbundenen gesellschaftlichen Anforderungen.

Bevor ich dieses Buch von Christian Sepp gelesen habe, habe ich bereits die Biografie von Sophie Charlottes Mutter, Ludovika, gelesen. Dadurch viel es mir an vielen Stellen auch einfacher dem Lauf zu folgen und ich tat mich nicht so schwer wie bei Ludovika. Im Gegenteil, Christian Sepp hat hier einen flüssigen Schreibstil, der mich dazu veranlasste dieses Buch innerhalb von zwei Tagen zu lesen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass es geprägt war durch viele bildliche Darstellung, sodass ich mir auch öfter ein "Bild" der Personen und nicht nur ihrer Charaktere machen konnte. Weiterhin fand Ichs toll, dass er in diesem Buch die Kapitel recht kurz gemacht hat. So fiel es mir leichter, dem Lebenslauf und den damit verbundenen Erklärungen zu folgen.
Außerdem fand ich es super, dass Christian Sepp sich nie in Spekulationen verirrt hat und wenn es Hinweise auf spekulative Ereignisse gab, diese auch als solche gekennzeichnet hat.

Ein empfehlenswertes Werk für alle, die sich für Geschichte im Allgemeinen bzw. die Geschichte des bayrischen Königshauses oder wie in meinem Falle, der Familiengeschichte von Kaiserin Sisi, interessieren.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Einfühlsamer, historischer Roman

Signorina Vivaldi
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Anna Maria dal Violin ist eine Geigenschülerin, deren herausragende Begabung früh erkannt wird. Da sie in einem der bekanntesten Waisenhäuser Venedigs, dem Ospedale della Pieta lebt, welches sich der musischen ...

Anna Maria dal Violin ist eine Geigenschülerin, deren herausragende Begabung früh erkannt wird. Da sie in einem der bekanntesten Waisenhäuser Venedigs, dem Ospedale della Pieta lebt, welches sich der musischen Erziehung von Kindern widmet, wird diese Begabung auch entsprechend gefördert.
Der Roman begleitet das Leben von Anna Maria, dessen Auf und Abs, zwischenmenschliche Konflikte, die innere Unsicherheit, Freundschaften, die große Liebe und vor allem die Liebe zu Musik und ihre ganz besondere Beziehung zu Vivaldi. Er ist für sie die Vaterfigur, die sie leitet und fördert. Beide entwickeln eine ganz besondere Beziehung zueinander.

Dieses Buch ist wunderbar geschrieben. Die Begeisterung zu Musik, ihre Intensität und ihr Erleben werden durch Verena Maatman eindrucksvoll dargestellt. Ich fühle mich oftmals dazu animiert, Vivaldis Musik nebenher zu hören, um das Gelesene noch besser untermalen zu können.

Der Charakter der Anna Maria ist auch ein sehr besonderer. Sie ist ein sehr harmoniebedrüftiger Mensch, aber gleichzeitig sehr zielstrebig. Die Art, wie sie ihre Freundschaften und Konflikte angeht, ist sehr besonnen und beispielhaft.

Interessant war auch die Lebensweise bzw. der Auftrag des Ospedale della Pieta mit ihren figlie del Coro. Dieses System, welches dahintersteckte und in gewisser Weise auch schon als sozial bezeichnet werden kann, ist spannend gewesen.

Für alle die, die sich für Musik begeistern und auch gerne einen einfühlsamen Roman lesen, ist dieser Roman eine klare Empfehlung.

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