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Veröffentlicht am 10.05.2024

Etwas bedrückende, aber lohnenswerte Fortsetzung

Saale Premium - Die Frauen vom Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 2)
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Das Leben auf dem Weinschlösschen muss auch nach Clemens Tod und in Zeiten des 1. Weltkrieges weitergehen. Nun ist es wieder an den Frauen, den Betrieb aufrechtzuerhalten und so arbeiten die drei Generationen ...

Das Leben auf dem Weinschlösschen muss auch nach Clemens Tod und in Zeiten des 1. Weltkrieges weitergehen. Nun ist es wieder an den Frauen, den Betrieb aufrechtzuerhalten und so arbeiten die drei Generationen Ernestine, Oda, Aenne und Hedda weiter am Erfolg. 
Ausgerechnet als Hedda sich für eine Vernunftehe entscheidet, findet sie ihre große Liebe, Doch dann taucht ihre Halbschwester wieder in ihrem Leben auf und verliebt sich in denselben Mann.

„Saale Premium - Die Frauen vom Weinschloss“ ist Band 2 der Trilogie um drei weibliche Generationen des Weinguts Saale Premium. Als Nebenstrang ist auch in diesem Buch wieder die Entwicklung der erfolgreichen Freyburger Sektkellerei Rotkäppchen präsent.
Ich muss sagen, bis zur Hälfte des Buches wirkt die Handlung um Hedda und Aenne wirklich sehr bedrückend. Vor allem Aennes oftmals negative Art, die in gewissen Zügen später auch auf Hedda abfärbt, macht das Buch etwas düster. 
Als Hedda sich jedoch auf ihr Schicksal einlässt und beginnt, zu kämpfen, entwickelt sich eine tolle Geschichte, die aber doch immer wieder aufzeigt, dass Frauen der damaligen Zeit immer an bestimmten gesellschaftlichen Grenzen scheiterten. Ich finde die Erzählungen darum, sollten allerdings auch heute noch als Mutmacher für Frauen stehen, die bestrebt sind, auch in Männerdomänen erfolgreich zu sein.
Aber gerade auch durch die beschriebenen historischen und gesellschaftlichen Situationen wirkt die Handlung im Buch und wirken auch die Charaktere wirklich sehr authentisch. Gerade die Handlung nach dem Ende des 1. Weltkrieges und zu Beginn der NS-Zeit wirkt sehr spannend, stellten sie doch die Protagonisten um das Weingut vor große Herausforderungen. Auch die dramatischen Schilderungen um die Entwicklungen im Saale-Unstruttal und im Bereich Weimar waren eindrucksvoll beschrieben.
Auch die Geschichte um Juliette wartet mit vielen Überraschungen auf.

Fazit: Eine tolle Fortsetzung um die Entwicklung des Weinguts Saale Premium, was zu Beginn wirklich noch sehr dramatisch und düster wirkt und damit beim Lesen auch irgendwie bedrückend wirkt. Jedoch lohnt sich das Buch in seiner Gesamtheit, gerade für Fans des guten Weines und vor allem für jene wie mich, die eine Verbindung in diese Gegend haben.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Das Weingut im Saale-Unstruttal

Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 1)
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Die junge Aenne liebt es durch die Weinberge zu laufen und hängt ihrem Vater, einem Hotelbesitzer und Winzer regelrecht an den Lippen, um alles über Weinanbau zu erfahren. 
Als sie jedoch verheiratet werden ...

Die junge Aenne liebt es durch die Weinberge zu laufen und hängt ihrem Vater, einem Hotelbesitzer und Winzer regelrecht an den Lippen, um alles über Weinanbau zu erfahren. 
Als sie jedoch verheiratet werden soll, lehnt sie ab und verliebt sich in den jungen Clemens Volk. Eine Liebe, mit der der Vater nicht einverstanden ist. Aenne bangt um ihre Zukunft.

„Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss“ von Paula Seifert ist Band 1 der Weinschloss-Saga, dessen Handlung im Jahre 1880 im Saale-Unstruttal beginnt.
Neben der Haupthandllung um die Winzerei Saale Premium wird auch die Geschichte der bekanntesten Sektmarke (Ost-)Deutschlands erzählt, die sich an den wahren Begebenheiten orientiert.
Da mir die Gegend sehr gut bekannt ist, ist mir auch sofort das Cover aufgefallen, dessen unterer Teil charakteristisch das Unstruttal wiedergibt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Sie schreibt aber auch sehr viel in kurzen Sätzen, was mir das Lesen ziemlich einfach machte und mich nur durch die Seiten fliegen ließ, zumal die Kapitel auch sehr übersichtlich gehalten sind.
Die junge Aenne ist ein etwas gewöhnungsbedürftig Charakter, der sehr gegensätzlich wirkt. Sie ist sehr widerspenstig, stur und strebsam, aber auch sehr anpassungsfähig. Aber gerade die Sturheit hat mir die Figur manchmal etwas leidlich gemacht. Dennoch hat die Autorin mit ihr eine bewundernswerte Frau geschaffen.
Besonders gefällt mir der Zusammenhalt der Frauen ihrer Familie. Hier sind mit ihrer Mutter Ernestine, ihrer Schwester Bettina und ihrer Tante Oda sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen wurden. Doch gerade die zwei älteren Frauen prägen Aenne sehr, dienen als gute Vorbilder und sind immer zur Stelle, wenn sie Hilfe braucht.
Auch gibt es mehrere kleinere Spannungsbögen, die betreffen die Zukunft Aennes, ihre große Liebe, aber auch den Fortbestand des Weingutes Saale-Premium, sodass die Geschichte sehr abwechslungsreich beschrieben ist. 
Ebenso gut beschrieben, ist der Prozess der Weinherstellung, der hier auch für Außenstehende gut nachvollziehbar erklärt wird.

Alles in allem ein sehr interessanter Roman, mit einer eigenwilligen Protagonistin, den ich aber gerade Weinliebhabern oder Kennern des Saale-Unstrutgebietes sehr empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Der erste Band der Telefonistinnen

Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks
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Drei Jahre nach Kriegsende arbeiten in Köln Gisela und ihre Kolleginnen in der Versicherungsanstalt Peringer. Bis auf Erna arbeiten sie in der Telefonzentrale. Doch jede von ihnen hat mit den Nachwehen ...

Drei Jahre nach Kriegsende arbeiten in Köln Gisela und ihre Kolleginnen in der Versicherungsanstalt Peringer. Bis auf Erna arbeiten sie in der Telefonzentrale. Doch jede von ihnen hat mit den Nachwehen des 2. Weltkrieges. Als dann auch noch die jungen Kolleginnen Julia und Charlotte dazukommen, wird die Freundschaft durcheinandergewirbelt, aber dennoch stehen alle füreinander ein.

„Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks“ ist der erste Band von Nadine Schojers neuer „Telefonistinnen-Saga“.
Nadine Schojer dürfte einigen auch unter dem Namen Nadine Fauland bekannt sein. Hier hat sie bereits den Roman „Wiener Melange für zwei“ veröffentlicht.
Mir ist als erstes das Cover des Buches aufgefallen, weshalb ich auf die Geschichte aufmerksam wurde. Es zeigt die Freundinnen in der Mode der Nachkriegszeit und spiegelt damit die Aufbruchsstimmung wider.
Das Buch hat 23 Kapitel, die sehr übersichtlich sind. Jedes Kapitel dauert meist zwischen 10 und 15 Minuten, für mich immer die ideale Länge.
Die junge Gisela, auch Gisi genannt, wirkt für mich als Hauptprotagonistin des ersten Bandes. Ihre Geschichte wirkt anfangs sehr authentisch, zwischen Hoffen und Bangen versucht sie ihrem Sohn Peter das bestmögliche Leben zu bieten, sehnt sich aber selbst auch wieder nach Halt, Liebe und Zärtlichkeit. Letzteres wird gerade im zweiten Teil des Buches sehr überspannt und ich empfand es manchmal auch schon als zu übergriffig während ich im ersten Teil noch Verständnis hatte.
Ein weiterer Charakter ist Hanni. Sie bringt Schwung und Lust auf Mode in die Truppe und wirkt dennoch ein kleines bisschen unorganisiert. Die Gründe dafür ergeben sich jedoch im Laufe der Story.
Auch die junge Julia wirkt erstmal wie ein Gegenpol zu weiblichen Angestellten der Firma Peringer. Sie scheint ein Geheimnis zu haben. Gleiches gilt für die aufmüpfige Charlotte.
Das Buch plätschert mächtig vor sich hin. Ich hatte mir ein bisschen mehr Abwechslung, aber auch mehr Tiefe erwartet. Gerade Gisis Geschichte und ihr Verhalten haben mich zum Ende hin wirklich etwas enttäuscht. Während ihre Geschichte etwas aufgelöst wird, bleiben die Geschichten um die anderen Frauen offen, was aber im Kontext vor dem Erscheinen der Folgebände verständlich ist.

Fazit: Die Idee hinter diesem Roman ist interessant und die Charaktere sind spannend gewählt, jedoch an vielen Stellen zu oberflächlich oder zu enttäuschend betrachtet. Der Autorin gelingt es die Aufbruchsstimmung im Köln 1948 mit all seinen Höhen und Tiefen gut rüberzubringen, jedoch hoffe ich, dass sie das Potential der Folgebände etwas besser ausschöpft. Dennoch würde ich gerne wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Gegen alle Widerstände

Das Kurhotel auf Norderney - Stürmische Zeiten
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Elisa und Jella - Zwei Freundinnen, die gemeinsam durch dick und dünn gehen und das seit der Schulzeit sind nach wie vor eng miteinander verbunden. 
Während Jella als Tochter des Norderneyer Inselarztes ...

Elisa und Jella - Zwei Freundinnen, die gemeinsam durch dick und dünn gehen und das seit der Schulzeit sind nach wie vor eng miteinander verbunden. 
Während Jella als Tochter des Norderneyer Inselarztes diesem regelmäßig hilft und sich für Schwächere, gerade für die Kinder des Marienheims, einsetzt, hilft Elisa ihrer Mutter mit der Vermietung zwei Fremdenzimmer im eigenen Heim.
Jella ist mit Carl, dem Sohn des örtlichen Krämers, verlobt, der so seine ganz eigenen Vorstellungen für Jellas Zukunft hat und auch nicht mit ihrer besten Freundin klarkommt. Als die selbstbewusste Elisa auf den Baumeister Julius trifft, träumen beide von einer gemeinsamen Zukunft in der Ferienbranche, doch etwas wirft einen Schatten auf ihre Träume. Hat Carl etwas damit zu tun?

„Das Kurhotel auf Norderney - Stürmische Zeiten“ von Claudia Schirdewan ist der Auftakt für eine neue Reihe über die Insel Norderney. Der Roman spielt im Jahre 1885.
Die Autorin hat mit Jella und Elisa zwei Freundinnen geschaffen, die sehr unterschiedlich sind, aber immer füreinander einstehen. Jella ist ein sehr harmoniebedürftiger Mensch, der sich alles zu Herzen nimmt und mit Streit nicht klarkommt. Außerdem setzt sie sich mit Herzblut für schwächere Menschen ein. Elisa wiederum ist sehr selbstbewusst und lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen, was bei den Männern der damaligen Zeit nicht gut ankommt. Sie hat Träume und tut alles dafür, diese durchzusetzen.
Wer hinter dem Titel die Geschichte um ein Kurhotel erwartet, wird hierbei enttäuscht werden. Doch vor dem Hintergrund der Ankündigung, dass es sich hierbei um den Auftaktroman einer neuen Saga handelt, verstehe ich diesen Roman als ersten Band noch folgender und damit als Vorgeschichte.
Claudia Schirdewan hat den Alltag der Norderney Bewohner der damaligen Zeit sehr gut herausgearbeitet und im Nachwort auch nochmal zusammenfassend dargestellt, was der Realität entsprach und was angepasst wurde. Aber gerade den Konflikt zwischen den alteingesessenen Bewohnern, die konservativ unter sich bleiben wollen und denjenigen, die in den Kurgästen eine Zukunft sehen, finde ich sehr authentisch, da es die Vor- und Nachteile und vor allem Bedenken, gut beleuchtet.
Die Handlung wird aus den Perspektiven von Elisa und Jella abwechselnd erzählt. Es ist jedoch zu jederzeit nachvollziehbar, wessen Sicht gerade dargestellt wird.
In Jellas Handlungsstrang finde ich das Verhältnis zu ihrem Vater und dessen Einstellung zu Carl wirklich gut erzählt. Der Konflikt ist hier nahezu greifbar und sorgt auch beim Leser für Emotionen. Ähnlich ist es bei der Geschichte um die kleine Evi.
Im Handlungsstrang um Elisa hat mir die Darstellung ihrer beiden Seiten, der verwundbaren und der starken, wirklich gut gefallen. 
Beide Frauen sind als sehr modern dargestellt, aber doch wiederum klassisch eingestellt.
Auch die Spannung bleibt nicht außen vor. Vor allem in Bezug auf die Liebe der beiden Protagonistinnen und die Geschichte um den Brand.

Alles in allem ein schöner historischer Roman und ein guter Auftakt einer neuen Saga. 
Leider geht die Darstellung um das vermeintliche Kurhotel, sodass man gemäß des Titels eigentlich eine etwas andere Geschichte erwartet. Dennoch eine Empfehlung für alle Fans historischer Romane!

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Den Fisch an der Angel

Was der See birgt
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Gianna ist ehrgeizig, gewieft und vor allem nicht auf den Mund gefallen. Als Polizeireporterin einer Lokalredaktion am Gardasee ist sie immer auf der Suche nach der großen Story.
Als sie in der Ferne Polizeiboote ...

Gianna ist ehrgeizig, gewieft und vor allem nicht auf den Mund gefallen. Als Polizeireporterin einer Lokalredaktion am Gardasee ist sie immer auf der Suche nach der großen Story.
Als sie in der Ferne Polizeiboote auf dem See beobachtet, ist ihre Neugier geweckt. Als Gianna den toten erblickt, erstarrt sie. Die Aufklärung einer mysteriösen Geschichte beginnt, in deren Mittelpunkt auch Giannas Familie steht.

„Was der See birgt - Ein Fall für Gianna Pitt“ ist der Auftakt der „Ermittlungen am Gardasee“-Reihe von Lenz Koppelstätter.
Das Buch begrüßt seinen Leser mit einer Karte des Gardasees. Dadurch ist es sowohl Lesern von Print- als auch Digitalmedien möglich, die Schauplätze der Geschichte geografisch nachzuverfolgen.
Die Kapitel des Buchs werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, die immer am Anfang durch den Namen des jeweiligen Protagonistin dargestellt werden. Dadurch ist es für den Leser jederzeit nachvollziehbar, wer gerade im Fokus steht.
Die Kapitel sind sehr kurz, was mich immer motiviert, das Buch noch schneller zu lesen. Auffällig ist bei diesem Buch jedoch, dass der Autor besonders kurze Sätze nutzt und damit die Dinge auf den Punkt bringt.
Für mich war es das erste Buch des Autors.
Die drei Protagonistin sind Gianna Pitti-Sanbaldi, ihr Onkel, der Marchese Francesco Pitti-Sanbaldi und Giannas Chefredakteurin, Elvira Sondrini. Eine Nebenrolle spielt der Staatsanwalt Foscolo. Der Handlung erstreckt sich über drei Tage.
Für mich waren alle Charaktere ein bisschen gewöhnungsbedürftig, da sie doch sehr kreativ gestaltet sind. Jedoch erklärt der Autor im Laufe des Buches, warum die Entwicklung der Charaktere bis zum jetzigen Datum so erfolgte, was das Ganze nachvollziehbar machte.
Den roten Faden der Geschichte bilden Fische, deren Geheimnis auf den Grund zu gehen, es gilt. Dabei baut sich der Spannungsbogen sehr schleppend auf und nimmt erst im letzten Drittel an Fahrt auf. Mitunter habe ich dadurch manchmal etwas den Überblick verloren, aber konnte am Ende doch alles wieder miteinander in Einklang bringen. 
Während in den ersten zwei Dritteln des Buches die Hinweise recht bröckchenhaft verteilt werden, gelingt es erst im letzten Teil alles miteinander zu verbinden und die spannende Idee der Story rauszufinden.
Auch sind mir die Charaktere erst in diesem letzten Abschnitt sympathisch geworden, nachdem ich verstanden habe, warum sie eben so zueinander stehen, wie sie es tun.
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es sich bei dem Titel um den Auftakt einer Krimireihe handelt, ist dem Autor ein guter Einstieg gelungen und die Protagonisten wurden vorgestellt und nähergebracht, vor allem auch die unterschwellige Handlung um Giannas Vater. An manchen Stellen fehlt jedoch das etwas tiefergreifende, was aber vermutlich ab dem zweiten Roman folgen wird, da der Leser dann bereits mit den Figuren vertraut ist und diese einzuordnen weiß.

Alles in allem ein sehr interessanter Krimi der etwas anderen Art, der doch recht kurzweiligen ist und die Seiten nur so dahinfliegen und auf den man sich erstmal einlassen muss, bevor er dann mitzieht, weshalb es 3,5 Sterne gibt.

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