Wunderschöne Familiensaga
Bei euch ist es immer so unheimlich stillElisabeth Günther ist eine meiner Lieblingssprecherinnen und auch diesmal schafft sie es meisterlich, diese Familiensaga zum Leben zu erwecken- Nach "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues ...
Elisabeth Günther ist eine meiner Lieblingssprecherinnen und auch diesmal schafft sie es meisterlich, diese Familiensaga zum Leben zu erwecken- Nach "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" habe ich mich unheimlich über die Fortsetzung gefreut. Vorab möchte ich aber schicken, dass man nicht zwingend den ersten Teil gelesen bzw. gehört haben muss, um allem folgen zu können. In diesem Roman spielen diesmal Evelyn, die wir als Großmutter von Hannah kennengelernt haben, sowie deren Tochter Silvia die Hauptrolle. Wir beginnen im Jahr 1989 in Berlin, wo Silvia mit ihrer Tochter Hannah heimkehrt in die Provinz. Und in den Nachkriegsjahren, wo Evelyn in ebenjener sich ihr Leben aufbaut. Beide Fäden laufen meisterlich zusammen und wir als Lesende dürfen bewegenden Ereignissen beiwohnen. Warum verhalten sich beide so, wie sie es tun? Mutter wie Tochter haben jeweils gute Gründe dafür, schaffen es aber nicht, darüber miteinander zu reden. Der fesselnde, geradezu hypnotisch schöne Stil der Geschichte zieht einen tief in seinen Bann und ist mit viel Substanz und gesellschaftlichen sowie politischem Hintergrund unterstützt.