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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2024

„Hoffnung ist eine mächtige (bunte) Sache“

Hope
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«Hope - oder wie die Welt wieder bunt wurde» hat mich total begeistert. Das Cover ist ein echter Blickfang und der Inhalt überzeugt ebenso. Ich kann nur empfehlen, sich einfach in dieses märchenhafte Abenteuer ...

«Hope - oder wie die Welt wieder bunt wurde» hat mich total begeistert. Das Cover ist ein echter Blickfang und der Inhalt überzeugt ebenso. Ich kann nur empfehlen, sich einfach in dieses märchenhafte Abenteuer zu stürzen.

Es war einmal eine Welt voller fantastischer Wesen und Magie, doch dann geschah etwas Schreckliches. Durch den Bann des verbitterten Königs, existierten fortan keine Farben mehr. Der Himmel war Grau, die Bäume farblos, alle Lebewesen hatten nur noch graue Schattierungen. Freude und Vorstellungskraft waren Hoffnungslosigkeit gewichen. Als sich ein kleiner Junge eines nachts wünschte, dass jemand die Farben zurückbringt, wird ein Mädchen geboren. Sie strahlt in allen Farben und was sie berührt, wird bunt. Ihr Name ist Hope. Mit den Jahren wird sie älter und lernt zu zaubern, doch der König trachtet ihr nach dem Leben. Kann sie ihr Schicksal erfüllen und die Farben zurückbringen?

„Wir haben keinen Einfluss darauf, wir wir auf die Welt kommen. Aber wir haben Einfluss darauf, was wir werden und welche Spuren wir hinterlassen.“

Erzählt wird die Geschichte in zweiunddreißig Kapiteln durch verschiedene Handlungsstränge, in der dritten Person. Im Mittelpunkt steht dabei Hope, ihr bester Freund Oliver, ein sprechender Hund, und sein Herrchen, der Wandermagier Sandy, der Hope großzieht. Dabei gibt es vier Zeitsprünge, bis die zwölfjährige Hope alt genug ist, ihr Schicksal zu erfüllen. Die bildhafte Erzählweise strahlt angenehme Gelassenheit aus. Ross MacKenzie setzt auf interessante Figuren, eine unvorhersehbare Handlung, gezielte Spannung, eine Prise Humor und magische Vorstellungskraft, und regt dabei zum Nachdenken an. Ich mochte es sehr, wie sich alles zusammenfügt, die Handlung neue Wege aufzeigt und mich dabei überraschen und auch etwas gruseln konnte.

Es ist eine Hommage an die Zuversicht und Solidarität in dunklen Zeiten, die wichtige Werte, wie Toleranz und Klugheit vermittelt. Insgesamt eine sehr durchdachte, fantasievolle und märchenhafte Geschichte über die Kraft der Hoffnung und die Schönheit, einer bunten Welt. Große Leseempfehlung für Kinder ab 10 Jahren, die märchenhafte Geschichten mögen, und das gemeinsame Familien(vor)lesen.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Geheimnisvoll, atmosphärisch und spannend

Sepia 1: Sepia und das Erwachen der Tintenmagie
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«Sepia und das Erwachen der Tintenmagie» ist das Debüt von Theresa Bell und ein magischer Reihenauftakt. Eva Schöffmann-Davidov zeichnete, neben dem tollen Cover, vierunddreißig wunderschön kunstvolle ...

«Sepia und das Erwachen der Tintenmagie» ist das Debüt von Theresa Bell und ein magischer Reihenauftakt. Eva Schöffmann-Davidov zeichnete, neben dem tollen Cover, vierunddreißig wunderschön kunstvolle Vignetten, die eine kleine Aussicht auf das jedes Kapitel geben.

Sepia lebte zwölf Jahre als Waisenkind in einem Heim, als sie einen Brief erhält, der ihr eine unglaubliche Chance bietet: sie kann eine Ausbildung in der Buchdruckerei Silbersilbe bei Aelius Atramento, einem der der legendären Meister der Buchkunst, machen. Die Geschichte beginnt, als sie gerade mit der Kutsche auf dem Weg nach Flohall ist, der berühmten Stadt der wertvollen Tinte und besonderen Bücher. Sepia macht sich viele Gedanken, weil sie die Gründe für diese Ausbildung nicht nachvollziehen kann. Sie ist ruhig, zurückhaltend, besitzt keine Talente, die sie qualifizieren würden. Es ist toll, mitzuerleben, wie sie ehrfürchtig ihr neues Zuhause erkundet: die Druckerei und die Bücherstadt Flohall. Das hat mir sehr gefallen, denn ich mochte die geheimnisvolle Stimmung, diese urige und heimelige Atmosphäre und die bildhaften Beschreibungen, in die man richtig eintauchen konnte. Im Verlauf der Handlung lernt Sepia Niki und Sanzio kennen: „Die drei Verlierer von Flohall“, und dann wird es immer temporeicher, fantastischer und aufregender. Die Charakter haben zusammen eine gute Dynamik und es passt, dass die Handlung in der dritten Person aus Sepias Perspektive erzählt wird.

„Der Zauber einer Geschichte entfaltet sich erst mit der perfekten Tasse Tee, findest du nicht auch?“

Das erste Drittel fand ich einfach wunderbar. Danach wurde es mir ein bisschen zu vorhersehbar und das Ende war mir zu langatmig, aber für die Zielgruppe finde ich es wirklich gelungen. Es gibt so viele schöne Idee. Das fängt mit Zimtmilch an (Danke für das Rezept!), der magischen Tinte, den dazugehörigen Wesen und mit den keinen Details entsteht eine ganz neue Welt. Eine Welt, in der es Alchemisten und Aschegeister gibt, eine ehrwürdige Großbibliothek und „Fischpfütze“ ein Schimpfwort ist. Überhaupt wird jede Leseratte hier gern eintauchen und deshalb würde ich es weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Spannend und einnehmend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Es ist eine jahrelange Tradition, dass Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre Freundin Melina einmal im Jahr gemeinsam wandern. Jakob ist Melinas neuer Freund, der darauf brennt, mitzukommen und die anderen ...

Es ist eine jahrelange Tradition, dass Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre Freundin Melina einmal im Jahr gemeinsam wandern. Jakob ist Melinas neuer Freund, der darauf brennt, mitzukommen und die anderen überredet, durch den einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Eine einzigartige Landschaft und herausfordernde Tour, selbst für erfahrene Bergwanderer, wie sich bald herausstellt.
Der Erzählweise hat mir besonders gut gefallen, weil sie sich perfekt in die Location einfügt. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Anna erzählt, die im Krankenhaus als Zeugin von einem Kommissar befragt wird. Neben diesem Interview und Kapiteln, die von dem genauen Ablauf des Ausflugs erzählen, gibt es noch vereinzelte Rückblenden, die Hintergrundwissen offenbaren. Die Dynamik der Protagonisten ist zunehmend angespannt. Man spürt deutlich, dass da etwas nicht stimmt, noch bevor sie, nach etwa einem Viertel des Buches, in der wilden Natur ankommen. Erschöpfung, durch geistige und körperliche Anstrengung, und eine Stimmung, die sich „so schnell ändern wie das Wetter“ in den Bergen, stille Vorwürfe, Geheimnisse, Missverständnisse, und schließlich Streit. Die bildhaften Beschreibungen der unberührten Wildnis sind wunderschön. Wer gern wandert, wird sich in der authentischen Atmosphäre und der realistischen Darstellung einer Bergwanderung wiederfinden. Annas Wahrnehmungen, Emotionen, Gedanken werden detailliert geschildert, was zu einer bedachten und tiefen Erzählweise beiträgt. Trotz des ruhigen Untertons, packte mich das Buch, entwickelt eine Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Das realitätsnahe Ende, dass einen Twist bereithält, hat mir gefallen, weil es nachvollziehbar und schlüssig ist. Insgesamt überzeugend spannend und einnehmend.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Zeitreise ins Alte Ägypten für Kinder ab 9 Jahren

Die Zeitdetektive, 1, Kleopatra und der Biss der Kobra
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30 vor Christus in Ägypten: Kleopatra wird tot in ihren Gemächern aufgefunden, lautet der heutige Schulstoff. Die 12-jährigen Freunde Kim, Leon, Julian haben gerade Geschichtsunterricht in der Schule und ...

30 vor Christus in Ägypten: Kleopatra wird tot in ihren Gemächern aufgefunden, lautet der heutige Schulstoff. Die 12-jährigen Freunde Kim, Leon, Julian haben gerade Geschichtsunterricht in der Schule und langweilen sich. Die berühmte Königin soll angeblich an den Folgen eines Schlangenbisses gestorben sein, aber stimmt das wirklich? Sie wollen es selbst herausfinden! Die Zeitdetektive und ihre Katze Kija reisen mithilfe des Tempus in die Vergangenheit, um die Ermittlungen aufzunehmen. Ein großes Abenteuer steht ihnen bevor, mit großen Gefahren und faszinierenden Eindrücken.

«Die Zeitdetektive - Kleopatra und der Biss der Kobra» ist der erste Band einer Neuauflage der beliebten Zeitdetektive von Fabian Lenk. Die Kapitellänge und Schriftgröße ist der Zielgruppe angemessen. Der gleichbleibende Schreibstil und der einfache Satzbau erleichtert das Lesen, klingt aber hölzern und ist nicht so bildhaft und mitreißend, wie erhofft. Davon abgesehen ist die Geschichte aber spannend, lehrreich und man bekommt einen authentischen Eindruck, wie die Menschen damals lebten, was gerade Mode war oder gegessen wurde. Nach dem Motto: in Geschichte eintauchen, historisches Wissen gepaart mit spannenden Ermittlungen eines Kriminalfalls erleben. Dazu tragen auch die modernen Illustrationen bei, die nicht nur Personen zeigen, sondern auch Architektur, die berühmten Hieroglyphen oder die Rüstungen der Römer. Ein abschließendes Glossar der fettgeschriebenen Begriffe rundet das Buch ab, allerdings gibt es in der Geschichte auch ein paar, für die Altersgruppe, unbekannte Wörter wie Putsch, Papyrus oder Philologie, die nicht erklärt werden. Insgesamt empfehlenswert, da spannende Unterhaltung auf lehrreiche Wissensvermittlung trifft, die Spaß macht.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Brutaler Wettkampf und Vampir-Romance

The Serpent and the Wings of Night (Crowns of Nyaxia 1)
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„Die Welt ist weder einfach noch einfach zu ergründen. Das Gute nie ganz rein und ohne Schatten.“

Die dreiundzwanzigjährige Oraya ist ständig im Überlebensmodus. Als Mensch unter Vampiren und adoptierte ...

„Die Welt ist weder einfach noch einfach zu ergründen. Das Gute nie ganz rein und ohne Schatten.“

Die dreiundzwanzigjährige Oraya ist ständig im Überlebensmodus. Als Mensch unter Vampiren und adoptierte Tochter des Vampirkönigs lebt sie in einer finsteren Welt voller Bedrohungen. Kejari genannt, ist ein brutales Turnier mit insgesamt fünf Prüfungen, teilweise mit jubelnden Zuschauern, die es zu bestehen gilt. Innerhalb von vier Monaten wird nur einer oder eine überleben und erhält ein Geschenk der Göttin. Das ist Orayas einzige Chance, ohne Gefahren zu leben. Raihn ist ein Vampir und Turnierteilnehmer. Mit ihm und seiner Gefährtin Mische geht Oraya ein vorübergehendes Bündnis ein, um zu überleben. Die beiden entwickeln Gefühle füreinander und nebenbei braut sich ein Sturm über das Königreich zusammen. Dabei vergisst Oraya die bedrohliche Realität, ihren Rivalen töten zu müssen, wenn sie gewinnen will.

«Crowns of Nyaxia: The Serpent and the Wings of Night» ist der erste Band einer Reihe, die auf insgesamt sechs Bände angelegt ist. Oraya erzählt ausschließlich aus ihrer Perspektive, was zulässt, dass man viel über ihre unausgesprochenen Gedanken erfährt. Besonders ihre ständige Angst davor, getötet zu werden und das damit verbundene Misstrauen, ist allgegenwärtig. Ich fand diese Perspektive sehr einseitig, aber im Laufe des Buches macht diese Entscheidung mehr Sinn. Zu ihrem Adoptivvater hat sie ein besonderes Verhältnis. Während ihn die meisten als Vampirkönig fürchten, spürt Oraya seine Liebe zu ihr. Sie hört sogar, wie er gedanklich zu ihr spricht und ihr dabei hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Besonders Mische ist ein farbenfroher Charakter, der wie ein Regenbogen in dieser düsteren und barbarischen Welt leuchtet. Ihre ungezwungene Ehrlichkeit trägt dazu bei, dass Oraya etwas entwickelt, was sie zuvor nicht kannte: Vertrauen. Die Story ist dramatisch spannend und Carissa Broadbent baut temporeiche Wendungen ein, schreibt bildgewaltig und natürlich gibt es auch prickelnde Szenen, die beinahe skurril anmuten, in dieser mörderischen Brutaliät. Vanida Karun gibt Oraya eine passende Stimme, liest gleichbleibend einnehmend und man kann ihr ewig zuhören. Es fehlte ein bisschen an Tempo, aber glücklicherweise kann man die Geschwindigkeit erhöhen. Das Ende bietet keinen fiesen Cliffhanger, aber einige Fragen bleiben offen.

Keine völlig neue Story oder originelle Figuren, aber mitreißend und spannend erzählt. Daher eine Hörbuch-Empfehlung für Fans von Vampir-Romance und grausamen Wettkämpfen.