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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2024

Liebesgeschichte, die sich langsam entfaltet

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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«Lakestone Campus of Seattle - What We Fear» von Alexandra Flint erzählt von der hochbegabten Harlow, die ein milliardenschweres Bankkonto gehackt hat. Doch Harlow entgeht einer Gefängnisstrafe und wird ...

«Lakestone Campus of Seattle - What We Fear» von Alexandra Flint erzählt von der hochbegabten Harlow, die ein milliardenschweres Bankkonto gehackt hat. Doch Harlow entgeht einer Gefängnisstrafe und wird stattdessen Studentin, weil man ihr Talent fördern will. Doch ihre alten Freunde lassen sie nicht so leicht gehen und so birgt ihre Vergangenheit einiges, was sie erstmal geheim hält. Die Geschichte ist schon ziemlich klischeehaft und realitätsfern, was ihren Reiz ausmachen könnte. Das zeigt schon die erste Begegnung zwischen Harlow und Zack, ein Literaturstudent an der Uni, der mit Gebärdensprache kommuniziert. Unausgesprochenes und Geheimnisse sorgen für Unterhaltung. Die Dynamik der beiden Hauptfiguren war toll und die langsame Liebesgeschichte, die sich daraus entwickelt, ist gelungen. Erzählt wird aus beiden Perspektiven, was es ermöglicht, beide näher kennenzulernen. Das macht die Geschichte sehr nachvollziehbar und mitreißend. Gefallen hat mir das ganze Setting und der Schreibstil, wobei mir manche Dialoge zu platt waren. In der Zielgruppe wird es sicher seine Fans finden, aber mir fehlte es an Spannung und Tiefe, weshalb mich das Buch nicht wirklich packen konnte.

Für alle, die süße Liebesgeschichten mit interessanten Figuren voller Geheimnisse mögen, die sich langsam entfaltet.

Veröffentlicht am 27.05.2024

Durchwachsener Start ein vielversprechenden Reihe

Academy of the Sun – Onyekas Superkraft
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Die «Academy of the Sun» - Reihe mit dem ersten Band «Onyekas Superkraft» erzählt von Onyeka, die als Solari ihre Superkraft in den Haaren entdeckt.

Besonders ist, dass Onyekas ungewöhnliche Gabe in ihren ...

Die «Academy of the Sun» - Reihe mit dem ersten Band «Onyekas Superkraft» erzählt von Onyeka, die als Solari ihre Superkraft in den Haaren entdeckt.

Besonders ist, dass Onyekas ungewöhnliche Gabe in ihren Haaren steckt (und sie sich danach übergeben muss). Allerdings verbirgt sich dahinter eine ganze Gemeinschaft von Solari mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Aufgaben zum Wohl des Landes Nigeria, die an der Academy of the Sun gelehrt werden. Ansonsten ist Onyeka ein ganz normales Mädchen, der es viel ausmacht, was andere über sie denken und die mit ihrer übertrieben beschützenden Mutter in London lebt. Viele Ideen erinnern an bekannte Fantasy-Bücher, wie die vier Häuser, die sich nach dem jeweiligen Ike richten, gemischt mit einer interessanten Lokalität und ein paar neuen Einfällen, wie dem künstlichen Intelligenzsystem, das alles kontrolliert. Geschrieben in der Ich-Perspektive weiß man immer nur so viel wie die Hauptfigur und es sind einige Informationen, die da anfangs auf einen einprasselt, wobei man stets den Eindruck einer langen Einführung hat. Dabei kommt selbst bis zu Hälfte keine richtig Spannung auf, weshalb das Buch einige Wochen nur rumlag und ich mich nicht zum Weiterlesen motivieren konnte. Irgendwie wollte kein Funke überspringen, alles wirkt so austauschbar und die Story war mir zu vorhersehbar. Es gibt ja Jugendbücher, die auch Erwachsene gut lesen können, aber dieses gehört nicht dazu. Die Zielgruppe könnte aber, gerade wegen der Perspektive, Onyekas nachvollziehbaren Gefühlen, und den modernen Einflüssen, ihren Spaß mit dem Buch haben.

Veröffentlicht am 27.05.2024

Spannend, informativ und großartig illustriert

Kidstory
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«Kidstory» hat mich total begeistert und entspringt einem
spannenden Gedankenexperiment, wie die Kinder früher ihren Alltag verbracht haben könnten. Von der Steinzeit bis heute erzählt dieses Buch die ...

«Kidstory» hat mich total begeistert und entspringt einem
spannenden Gedankenexperiment, wie die Kinder früher ihren Alltag verbracht haben könnten. Von der Steinzeit bis heute erzählt dieses Buch die Weltgeschichte aus Kindersicht und vermittelt ganz nebenbei historische Kenntnisse und ein Gefühl für unterschiedliche Kulturen, die Menschheit und ihre Errungenschaften und das Leben an sich. Es wird eindrucksvoll gezeigt, wie kostbar unser Wissen über die Vergangenheit ist. Das war sehr spannend zu lesen und lädt zu Zeitreisen rund um die Welt ein. Wie war es, als noch keine Behältnisse erfunden wurden, um Wasser zu transportieren? Womit spielten Kinder, als es noch keine Puppen und Spielautos gab? Wer hat eigentlich den Handschlag erfunden?

Insgesamt zwanzig Zeitreisen mit dreiundzwanzig Jungen und Mädchen geben Einblicke in ihren Alltag, ihre Routinen, ihre Erlebnisse, Gedanken und Träume. Es gibt sehr viel zu erfahren und manchmal hat man den Eindruck, man taucht in ganz andere Welten ab, in denen Kinder mit Steinen spielen oder sich Gedichte vortragen. Durch die Länge der Kapitel eignet es sich perfekt zum Vorlesen und jedes von ihnen, regt die Neugier und Fantasie an. Am Ende jedes Kapitels, lernt man, was zu dieser Zeit sonst noch auf der Welt passiert ist. Die Erzählweise ist eine angenehme Mischung aus spannender Geschichtenerzählung und Sachbuch, mit direkter Ansprache und vergleichenden Hinweisen. Deshalb kann man am Ende selbst ins Buch schreiben und (gemeinsam mit den Großeltern) anregende Fragen beantworten.

Tamar Weiss Gabbay und Shiraz Fuman ist es sehr gut gelungen, die Lücken mit glaubhafter Fiktion zu füllen. Das Ergebnis liest sich mitreißend und abwechslungsreich. Gemeinsam mit Adam schleicht man durch die Nacht, als nur Kerzen Licht spendeten und die Pest herrschte oder freut sich mit Merit-Amun, auf einen ganz besonderen Festtag. Die Illustrationen sind ein unschätzbar wichtiger Teil des Buches und begeistern mit vielen Details und zahlreichen, bunten Bildern auf beinahe jeder Seite. Die hochwertige Gestaltung mit einem Lesebändchen und die aufwendige Ausarbeitung machen dieses Buch zu einem tollen Geschenk zum Vorlesen oder Selberlesen für Groß und Klein. Große Empfehlung!

Veröffentlicht am 26.05.2024

Die unglaubliche Reise eines Neunjährigen

Solito
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In «Solito» erzählt der Autor Javier Zamora von seiner abenteuerlichen Reise in die USA. In El Salvador geboren und bei den Großeltern ausgewachsen, ist es für den neunjährigen Javier schwer, dieses Leben ...

In «Solito» erzählt der Autor Javier Zamora von seiner abenteuerlichen Reise in die USA. In El Salvador geboren und bei den Großeltern ausgewachsen, ist es für den neunjährigen Javier schwer, dieses Leben hinter sich zu lassen und in ein fremdes Land, zu seinen Eltern zu reisen, an die er sich nicht erinnern kann. Dieses Buch erzählt sehr berührend und mitreißend von seiner monatelangen, beschwerlichen Reise quer durch Guatemala und Mexiko nach Kalifornien. Eine Reise, die voller Gefahren, Strapazen, Ängsten, Tragik und zahlreicher Begegnungen war.

Dem heute vierunddreißigjährigen Javier Zamora ist es gelungen, seine Vergangenheit lebendig werden zu lassen und für die Nachwelt festzuhalten. Sehr bildhaft, detailliert und auch informativ beschrieben, fällt es leicht, seinen Schilderungen zu folgen und seine Gefühle und Gedanken nachzuvollziehen. Diese sind so fesselnd geschildert, dass man sich dieser Sogwirkung kaum entziehen kann. Teilweise so spannend und dramatisch, dass ich es nicht aus der Hand legen wollte. Die vielen spanischen Wörter habe ich als sehr authentisch wahrgenommen und nebenbei etwas Spanisch gelernt, denn im Glossar kann man alles nachschlagen.

Insgesamt ein richtig tolles Buch, welches inspiriert, mitreißt und von Herzen berührt. Eine Geschichte voller Menschlichkeit, Mut und Hoffnung, die seltene Einblicke gewährt und zum Nachdenken anregt. Sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 19.05.2024

Ein bisschen Spannung, ein bisschen Romantik, aber kein Highlight

Insight - Dein Leben gehört mir
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«Insight - Dein Leben gehört mir» zeigt anschaulich, wie die Realität und die Scheinwelt von Social Media aufeinander treffen. Valerie Sophie liefert seit Jahren eine erfolgreiche Show als Influencerin ...

«Insight - Dein Leben gehört mir» zeigt anschaulich, wie die Realität und die Scheinwelt von Social Media aufeinander treffen. Valerie Sophie liefert seit Jahren eine erfolgreiche Show als Influencerin ab, „die nichts von dem zeigt, was in [ihrem] aufgewühlten Inneren tatsächlich vorgeht.“ Ihr neuer Duschschaum wartet auf die große Enthüllung, Verträge sind unterschrieben, aber dann bringt ein Starker sie aus der Balance und droht, ihre Geheimnisse und ihre Vergangenheit öffentlich aufzuwühlen. Schulfreund und Polizist Paul bietet Valerie Unterstützung an. Zwischen den beiden entwickelt sich eine romantische Beziehung, mit erotischen Szenen, die beinahe einen friedlichen Ausgleich schaffen, zu der steten und subtilen Anspannung. Eine gute Mischung, wenn alles gestimmt hätte.

Der einfache, flüssige Schreibstil und die fast ausschließliche Ich-Perspektive von Valerie machen es einfach, der Geschichte zu folgen. Lediglich ein paar Sitzungsprotokolle unterbrechen den Fluss. Dazu trägt auch der geradlinige und teilweise langatmige Handlungsverlauf bei. Man erlebt hautnah mit, wie zermürbend Stalking und Cybermobbing wirkt und bekommt eine Ahnung davon, wie die Social-Media-Bubble funktioniert, inklusive Konkurrenzdenken. Auch andere wichtige Themen finden Zugang, genauso wie ein paar kluge Gedanken, und die Dialoge wirken authentisch. Alles irgendwie solide, zum Ende hin steigt deutlich das Tempo, aber zu vorhersehbar für mich. Zwar gab es da den ein oder anderen Überraschungseffekt, aber der verpuffte schnell. Das Ende konnte mich leider gar nicht überzeugen. Ingesamt gut zu lesen, aber keine Empfehlung.