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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2022

Besonders

Der kleine Fuchs
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Man begleitet den kleinen Fuchs, wie er die Dünen und seine Umwelt erkundet, Abenteuer erlebt, und hat dabei das Gefühl, man ist ganz nah dran - an der Freude, der Aufmerksamkeit und den neuen Erfahrungen, ...

Man begleitet den kleinen Fuchs, wie er die Dünen und seine Umwelt erkundet, Abenteuer erlebt, und hat dabei das Gefühl, man ist ganz nah dran - an der Freude, der Aufmerksamkeit und den neuen Erfahrungen, die er macht. Die Bilder habe eine besondere Wirkung, auf die man sich einlassen muss. Der Fuchs darf Tier sein und der Mensch, in Form eines kleinen Jungen, eine begleitende Nebenrolle spielen, die ans Herz geht.

Der kleine Fuchs ist ein ganz besonderes Bilderbuch. Sowohl die künstlerische Gestaltung aus farbigen Zeichnungen und den türkisen Fotografien der Dünenlandschaften, als auch der Erzählstil stechen hervor: mit wenig Text eine emotionale Geschichte zu erzählen, die in ihrer Originalität und leisen Sanftheit begeistert. Der Text wiederum ist so wunderbar und philosophisch schön, dass er meiner Meinung besonders Erwachsenen Freude macht.

Mein Tipp für Erwachsene, die Bilderbuchgeschichten mögen.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Empfehlenswert für Fantasyfans ab 12

Feuerblut – Teil 1: Der Schwur der Jagdlinge
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Dieser prähistorisch packende Fantasyauftakt begleitet die eigensinnige Zwölf auf einer Rettungsmission durch eine unerbittliche Welt voller gefährlicher und magischer Kreaturen.

Darum geht’s:
Die willensstarke ...

Dieser prähistorisch packende Fantasyauftakt begleitet die eigensinnige Zwölf auf einer Rettungsmission durch eine unerbittliche Welt voller gefährlicher und magischer Kreaturen.

Darum geht’s:
Die willensstarke Zwölf steckt mitten in einer Ausbildung zum Jagdling. Als zukünftige Jägerin muss sie alles aufgeben, sogar ihren Namen. Ihr Herz brennt vor Rache lichterloh und so verfolgt sie in der Gruppe unsolidarisch ihre eigenen Pläne, bis Kobolde die kleine Sieben entführen, der Zwölf ihr geliebtes Eichhörnchen Winnie verdankt, und niemand sich zu ihrer Rettung aufzumachen scheint. Um Sieben auf eigene Faust zu retten, muss Zwölf sich ihren Dämonen stellen und lernen, dass Vergebung und Freundschaft es wert ist, Verletzlichkeit zu riskieren.

Meine Meinung:
Eine actionreiche, düstere und tiefgreifende Geschichte über starke Gefühle, mit wertvollen Botschaften zum Nachdenken, facettenreichen Charakteren und abwechslungsreicher Handlung. Da man völlig ahnungslos in die Handlung geworfen wird, braucht es ein bisschen, bis man sich wohlfühlt, aber es lohnt sich. Besonders die Szenen im gefrorenen Wald haben mich sehr gepackt und begeistert. Außerdem gefällt mir, dass vieles geheimnisvoll bleibt und nicht zu ausschweifend erzählt wurde. Die Wendungen sind überraschend, einfallsreich und das Ende macht neugierig auf die Fortsetzung.
Immer wenn ich sehe, dass Rainer Strecker liest, dann weiß ich genau, dass mich ein professionelles Hörerlebnis erwartet und ich hoffe sehr, dass er auch die weiteren Bände einlesen wird.

Fazit: Euch erwartet eine Welt voller neuer Kreaturen und Magie und eine starke Hauptfigur - genau richtig für Fans von düsterer Fantasy ab 12 Jahren, die es handlungsreich und unerbittlich mögen. Rainer Strecker liest so mitreißend, dass ich das Hörbuch nur empfehlen kann. Augen zu und Kopfkino an.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Die Geschichte einer Freundschaft

Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel
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„Wir alle tragen die Karte unseres Lebens auf unserer Haut, in der Art, wie wir gehen, sogar in der Art, wie wir wachsen.“

Poetisch, magisch und fantasievoll erzählt Kiran Millwood Hargrave von der einzigartigen ...

„Wir alle tragen die Karte unseres Lebens auf unserer Haut, in der Art, wie wir gehen, sogar in der Art, wie wir wachsen.“

Poetisch, magisch und fantasievoll erzählt Kiran Millwood Hargrave von der einzigartigen Freundschaft zwischen Isabella und Lupe und dem dunklen Geheimnis der Insel Joya. Die Geschichte beginnt damit, dass Lupe ihren Geburtstag feiert und Isabella hat sich für ihre Freundin ein besonderes Geschenk ausgedacht. Doch der Tag wird von einem schrecklichen Ereignis geprägt, woraufhin Lupe schließlich fortläuft. Doch Isabella kennt das Ziel ihrer besten Freundin und geht ein hohes Risiko ein, um sie zu finden.

Die 13-jährigen Freundinnen sind völlig unterschiedlich aufgewachsen. Während es Lupe, als Tochter des Couverneurs Adori, an nichts gefehlt hat, ist Isabella im Dorf Gromera aufgewachsen, hat früh Verluste verkraften müssen und ist die Tochter des Kartographen, der sich gegen den Gouverneur und seine Selbstherrschaft ausspricht. Dieser ist nicht nur für die Unterdrückung der Dorfleute verantwortlich, sondern auch dafür, dass Isabellas Vater nicht mehr reisen und neue Länder entdecken kann. Seit der Herrschaft des Gouverneurs sind die Häfen geschlossen und der Wald dient, mit seinem dichtem Dornengebüsch, als Grenze zwischen dem Dorf Gromera und dem Rest der Insel. Niemand traut sich in die Vergessenen Gebiete hinter der Grenze. Isabella träumt davon, die Waldgrenze zu überwinden und das Unbekannte zu erforschen, um die Arbeit ihres Vater fortzuführen. Eine sagenumwobene Geschichte, die ihr Pa ihr oft erzählt hat, handelt von einem Kriegermädchen namens Arinta, die einen Damön bezwang, um die Insel Joya zu retten. Isabella lässt die Geschichte nicht los. Ist sie wirklich nur ein Mythos?

Im Fokus steht das magische Geheimnis und Schicksal Insel Joya und die besondere Freundschaft zwischen Isabella und Lupe. Beim Lesen ist man genauso ahnungslos wie die Ich-Erzählerin Isabella und weiß nicht, welche Richtung die Geschichte einschlagen wird. Es gibt spannende, dramatische und düstere Szenen, Momente der Trauer und zarte Gefühle des Glücks. Das unheimliche Setting in den Vergessenen Gebieten ist sehr atmosphärisch, und man kann die Anspannung der Charaktere und die bestehende Bedrohung förmlich spüren. Ungerechtigkeit, Entbehrungen und Leid bilden neben weiteren Themen, einen harten Kontrast zu der poetischen Erzählweise und den fantasievollen Sprachbildern. Kiran Millwood Hargrave schreibt auf besondere Weise emotional, ohne rührselig zu werden und hat erneut eine Geschichte geschaffen, die auch für Erwachsene ein Leseerlebnis bietet. Isabella ist die titelgebende Sternenleserin, die das Handwerk der Kartographie von ihrem Vater erlernt hat und mit Hilfe von Tinte, Papier und geleitet vom Polarstern, den Weg durch das Abenteuer navigiert. Eine facettenreiche Hauptfigur, die sich voll innerer Widersprüche zwischen Überwindung, sehnsüchtiger Neugier und Entschlossenheit ins Leserherz schleicht. Die Geschichte ist handlungsreich, lässt sich aber trotzdem Zeit für berührende und stille Momente.

Die düstere Stimmung und die dramatischen Szenen ließen mich manchmal daran zweifeln, ob es wirklich für Kinder ab 10 Jahren geeignet ist. Aber es ist genau das richtige Buch, wenn man etwas Außergewöhnliches sucht, das aufrüttelt, und gleichermaßen hoffnungsvoll mitreißt. Das dramatische Finale war berührend und das Ende des Buches ist sehr hoffnungsgebend und schön.

Es ist kein Wohlfühlroman, sondern eine abenteuerliche und gefährliche Reise, märchenhaft erzählt. Ein Plädoyer für Freundschaft und Zuversicht in schweren Zeiten.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Inspirationreise durch das ganze Jahr

Ein Buch, vier Jahreszeiten
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„Ein Buch, vier Jahreszeiten“ ist ein hochwertig gestaltetes Buch, mit modernen Elementen und kurzen, inspirierenden Texten, die sich auf die vielen Vorzüge, der vier Jahreszeiten konzentrieren. Bereits ...

„Ein Buch, vier Jahreszeiten“ ist ein hochwertig gestaltetes Buch, mit modernen Elementen und kurzen, inspirierenden Texten, die sich auf die vielen Vorzüge, der vier Jahreszeiten konzentrieren. Bereits beim ersten Blättern fallen die seitenfüllenden Fotografien auf, die dezenten Farben und beruhigenden Schriftbilder, die eine besonders angenehme Atmosphäre schaffen. Für jede Jahreszeit finden sich etwa vierundzwanzig Anregungen, während sich der Aufbau wiederholt: eine Begrüßung, um das neue Naturschauspiel Willkommen zu heißen, eine Liste für passende Unternehmungen, für die nächsten Monate und vieles mehr. Hier trifft Moderne auf traditionelles Wissen und Rituale: kreative und nachhaltige DIY-Ideen, Achtsamkeitsübungen, stimmungsvolle Gedichte, eine Geschichte und drei bis vier Rezepte für jede Jahreszeit und immer wieder kunstvolle Aquarelle, die hervorragend ins Gesamtkonzept passen. Kristin Funk legte besonderes Augenmerk auf die minimalistisch beruhigende Optik, Positivität und Altbewährtes, wie traditionelle Rezepte oder das dänische Hygge.

Mir hat besonders die positive Grundstimmung gefallen, die sich darauf konzentriert, was die jeweilige Jahreszeit zu bieten hat und wie man sogar dem regnerischen November etwas abgewinnen kann. Das hebt die Stimmung und es steigt die Vorfreude, einiges mal auszuprobieren. Allerdings versteht sich das Buch vor allem als oberflächliche Inspirationsquelle und Entspannungslektüre. Eignet sich dadurch aber hervorragend als nettes Geschenk für jede Gelegenheit.

Fazit: Es macht Freude, darin zu schmökern. Bietet vor allem stimmungsvolle Inspiration und Entspannung beim Lesen.

Veröffentlicht am 24.09.2021

Spannendes Kammerspiel für die Vorweihnachtszeit

SCHWEIG!
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Es ist Weihnachtszeit und da gehört die Familie einfach zusammen, findet Esther, und fährt zu ihrer kleinen Schwester Sue, um ihr ein Geschenk vorbeizubringen. Doch Sue ist überhaupt nicht begeistert, ...

Es ist Weihnachtszeit und da gehört die Familie einfach zusammen, findet Esther, und fährt zu ihrer kleinen Schwester Sue, um ihr ein Geschenk vorbeizubringen. Doch Sue ist überhaupt nicht begeistert, als Esther, die sie seit einem Jahr nicht gesehen hat, unangekündigt vor ihrer Tür steht und will sie nur schleunigst wieder loswerden.
Der Klappentext gibt sehr treffend wieder, worum es in diesem Thriller geht.
Sue versucht ihre kontrollsüchtige große Schwester auf Distanz zu halten: ein ruhiges Haus im Wald dient ihr als Ruheort. Der Kontrast zu Esther könnte nicht größer sein, die ein konventionelles Familienleben in der Stadt führt. Sue ignoriert soziale Umgangsformen und entzieht sich der Konsumgesellschaft, während Esther diesbezüglich über wenig Verständnis verfügt und sich stets um ihre kleine Schwester sorgt. Man fragt sich, was zwischen den Schwestern vorgefallen ist und wozu sie fähig sind, wenn sich die Emotionen hochschaukeln.

Das Buch macht dann am meisten Vergnügen, wenn man nicht zu viel über die Handlung weiß. Um zu entscheiden, ob „Schweig!“ die passende Lektüre für ein Wochenende ist, sollte man wissen, dass in diesem Thriller nur wenige Protagonisten im Rampenlicht stehen, sich die Handlung vorwiegend auf das Haus im Wald beschränkt und der Schwerpunkt auf der Wirkung der Gespräche liegt. Die Anspannung zwischen den Protagonisten macht den Reiz des Buches aus, weil man nur darauf wartet, dass es eskaliert. Judith Merchant spielt raffiniert mit den Emotionen und konnte mich, nach einem spannenden Showdown, mit einem schlüssigen Ende überzeugen. Der Perspektivenwechsel zwischen den Schwestern, lieferte vielsagende Einblicke in das, was sie aussprechen und was sie wirklich denken. Ziemlich schnell ist klar, dass die entstehenden Missverständnisse und Grenzüberschreitungen kein gutes Ende nehmen werden. Kurze Kapitel und Rückblicke in die Vergangenheit machen das Lesevergnügen abwechslungsreich und man fliegt nur so durch die Seiten.

Fazit: Ein gelungenes psychologisches Kammerspiel, über eine gestörte Schwestern-Beziehung, mit beklemmender Atmosphäre, authentischen Protagonisten und einem Hauch weihnachtlicher Vorfreude.

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