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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2021

Wissen spielerisch vermitteln

Wieso? Weshalb? Warum? Tiere im Einsatz
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In Band 16 von Wieso? Weshalb? Warum? geht es um tierische Helfer des Menschen und ihre Einsatzfelder: bei der Polizei, in Rettungsgebieten und anderen Ländern. Man erfährt wie Pferde, Hunde, Ziegen, Kaninchen, ...

In Band 16 von Wieso? Weshalb? Warum? geht es um tierische Helfer des Menschen und ihre Einsatzfelder: bei der Polizei, in Rettungsgebieten und anderen Ländern. Man erfährt wie Pferde, Hunde, Ziegen, Kaninchen, Ratten und viele andere Tiere dem Menschen helfen und sich in unterschiedlichsten Umgebungen und Situationen zurechtfinden. Wiederkennung bietet das niedliche Alpaka, dass auf jeder Doppelseite zu finden ist und über eine Sprechblase Humorvolles und Interessantes beisteuert.

Die Idee, wie sich dem Thema genährt wurde, ist durchaus gelungen. Was auf den ersten Blick vierjährige überfordern mag, bietet in Wahrheit viele Entdeckungsmöglichkeiten und garantiert mehrmaliges Angucken und Spaß beim Wiederentdecken. Oben steht immer eine Frage, die dann mithilfe von realistischen und detailreichen Illustrationen und kleineren Textblöcken bestmöglich beantwortet wird. Dabei sind die Klappen ein spielerisches Element, das zudem Spannung erzeugt, was sich dahinter verbergen könnte. All dies macht die Buchreihe so beliebt und auch dieser Band ist absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Herzerwärmendes Bilderbuch über die Liebe und das Leben

Du, Papa ... Ist zehn viel?
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Der kleine Wolf ist wunderbar verspielt, sehr neugierig und lernt, in dieser Geschichte, sich und die Welt ein bisschen besser kennen, indem er seinen Vater mit Fragen löchert. Egal, was der kleine Wolf ...

Der kleine Wolf ist wunderbar verspielt, sehr neugierig und lernt, in dieser Geschichte, sich und die Welt ein bisschen besser kennen, indem er seinen Vater mit Fragen löchert. Egal, was der kleine Wolf wissen möchte, Papawolf ist immer für ihn da und beantwortet jede Kinderfrage auf Augenhöhe, während sie gemeinsam über die Wiese toben, im Fluss baden oder einen Nachtspaziergang unternehmen. Papawolf nimmt sich für seine Antwort dabei immer etwas Zeit, um über bildhafte Tierbeispiele eine Erklärung zu finden. Auf jeder Doppelseite findet sich dieses gleichbleibende Muster. Während einer gemeinsamen Unternehmung stellt der kleine Wolf seine Frage, auf die er von Papawolf eine Antwort erhält. Dabei lernt nicht nur der kleine Wolf, dass es immer auf den Blickwinkel ankommt, von dem aus man das Leben betrachtet, sondern auch die lesenden oder zuhörenden Kinder. Außerdem werden spielerisch viele tierische Einblicke in den Wald und das Leben eines Wolfes vermittelt. Die wichtigste Erkenntnis jedoch folgt zum Schluss und lässt einem das Herz schmelzen. Die Illustrationen von Emilia Dziubak sind einmalig schön - sie würden auch als Kunstwerk an der Wand einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Fazit: Spielerische Leichtigkeit, wiederholende Wortgruppen, humorvolle Illustrationen niedlicher Tiere und angenehme Emotionen sind die besten Voraussetzung um Kinderherzen zu gewinnen. Es ist bereits eines unserer absoluten Lieblingsbücher. Man möchte selbst der kleine Wolf sein und auf dieses Art die Welt erkunden.
Ein berührende Vater-Kind-Geschichte, in Gestalt treuer Wölfe, über bedingungslose Liebe und die Kraft der Fragen. Wir können diese zauberhafte Geschichte wirklich wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Atmosphärischer Umweltthriller

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Die 16-jährige Tabby ist es gewohnt, niemandem zu vertrauen. Gemeinsam mit ihrer Mutter Cate zieht sie einsam durchs Land: ohne Handy, ohne Freunde und ohne ein richtiges Zuhause. Doch dann lernt sie ...

Die 16-jährige Tabby ist es gewohnt, niemandem zu vertrauen. Gemeinsam mit ihrer Mutter Cate zieht sie einsam durchs Land: ohne Handy, ohne Freunde und ohne ein richtiges Zuhause. Doch dann lernt sie Jagd kennen und ein Fehler führt schließlich dazu, dass Cate von den Behörden festgenommen wird und Tabbys richtige Eltern auf sie warten . Sie soll von Cate entführt worden sein, als sie noch klein war. Die neuen Entwicklungen in Tabby Leben stürzen sie in ein emotionales Chaos. Ihr Vertrauen ist zerstört und trotzdem haben sich Cates Regeln in ihren Kopf gebrannt, die sie zu Misstrauen gegenüber dem System und dem sogenannten Kreis erzogen hat: „Wenn andere deine Lüge glauben sollen, dann suche nach der Wahrheit in der Lüge.“ Immer wieder erinnert sich Tabby an die Zeit mit Cate und die Richtungen des Kompass: „Sonne ... Meer ... Erde ... Himmel …" Erinnerungen, nächtliche Träume und rätselhafte Ereignisse bringen daraufhin immer mehr Licht ins Dunkel, bis es für eine Erkenntnis fast zu spät ist.

Teri Terry schreibt unglaublich einnehmend in der Ich-Perspektive und lässt tief eintauchen, in die Gefühls- und Gedankenwelt von Tabby - einer außergewöhnlichen starken Heldin, der man gern durch die Geschichte folgt. Aktuelle Themen wie Klimaschutz und eine vegane Ernährungsweise werden immer wieder aufgegriffen. Im Fokus liegt das Element Wasser und das Meer - dem Meer, zu dem Tabby sich wie magisch hingezogen fühlt. Nur beim Schwimmen fühlt sie sich zufrieden und geborgen. Außerdem besitzt sie besondere Fähigkeiten. Teri Terry hat sich für den Auftakt ihrer neuen Trilogie Zeit genommen; schreibt authentisch über Ängste, Abläufe, Charakterentwicklung und baut vielschichtig atmosphärische Spannung auf. Es lohnt sich bei dem gemäßigten Tempoeinstieg dranzubleiben. Im letzten Drittel steigt das Handlungstempo dramatisch und lässt auf eine vielversprechende Fortsetzung hoffen, in der es dann wahrscheinlich auch mehr Handlung und Abenteuer gibt.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Künstlerische Grusel-Effekte

Die Nacht der Acht
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Der Prolog des Buches lässt einen bereits an den Zeilen kleben. Die Kapitel sind kurz, der Schreibstil hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Man fliegt nur so über die Seiten - von einem Cliffhanger ...

Der Prolog des Buches lässt einen bereits an den Zeilen kleben. Die Kapitel sind kurz, der Schreibstil hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Man fliegt nur so über die Seiten - von einem Cliffhanger zum nächsten. Es liest sich wie eine Hommage an eine Vielzahl von Filmen und Romanen des Horrorgenres: namenhafte Persönlichkeiten wie Stephen King und Tarantino und bekannte Gestalten finden Erwähnung - Fans des Ungewissen kommen durchaus auf ihre Kosten, wenn sie das Buch zur späten Stunden unter der Bettdecke verschlingen sollten. Dabei ist es eine Gratwanderung der Altersempfehlung für Jugendliche angemessen und realistisch zu bleiben, dabei Charakterentwicklung und Anspruch nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Hier hat die Geschichte leider erhebliche Schwächen.
Das Versprechen, eines „gruselig-spannenden Horrorthrillers, der bis zur letzten Seite atemlos macht“, wurde leider nicht gehalten. Die Geschichte verliert an Fahrt, die Auflösung zieht sich hin. Überraschende Wendungen verpuffen und das Spiel mit der Ungewissheit ist irgendwann ausgereizt. Die Erzählperspektive lässt wenig persönlichen Bezug zu. Auf das wesentliche fokussiert, werden die Jugendlichen vorgestellt, die sich zwar in Persönlichkeit und äußerer Erscheinung etwas unterscheiden, es aber beinahe unerheblich ist, ob man sich die Namen gemerkt hat, oder nicht. Sich als Leser in exzentrische Kunststudenten einzufühlen, stellt sich als Schwierigkeit heraus.

Philip Le Roy hat dieses Buch für junge Horrorfans geschrieben, wirkt aber zu bemüht darin, alles unterzubringen, was Rang und Namen hat: von Aliens bis paranormalen Phänomenen ist alles dabei. So bietet er aber vielleicht Einsteigern eine Möglichkeit auf dem Gebiet der Angst neue Erfahrungen zu machen.

Fazit: Jede Menge Klischees und Cliffhanger, in Anlehnung an Filme und Literatur des Horrorgenres - handwerklich hoch konstruierter Spannungselemente, fernab der bekannten Realität, für den Gänsehaut-Effekt und damit gruselige Genreliteratur für Kinder ab 14. Wer gern einfach gestrickte Horrorfilme mit jugendlichen Protagonisten guckt, die in erste Linie auf den Gruselfaktor abzielen, wird mit diesem Buch wohlmöglich Spaß haben und findet inspirierendes Material für schlaflose Nächte.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Auftakt für einen ungewöhnlichen Ermittler

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Der „Der Blutkünstler“ ist vor allem deshalb so interessant, weil der leitende Ermittler sich gut in Psychopathen hineinversetzten kann. Das erklärt sich nicht nur durch seine zahlreichen Berufsjahre als ...

Der „Der Blutkünstler“ ist vor allem deshalb so interessant, weil der leitende Ermittler sich gut in Psychopathen hineinversetzten kann. Das erklärt sich nicht nur durch seine zahlreichen Berufsjahre als Profiler, in denen er haarsträubende Fälle bearbeitet und Serienmörder gejagt hat, sondern auch durch seine persönliche Vergangenheit. Man wird mit der Frage konfrontiert, ob man Gerechtigkeit nur durch Selbstjustiz vollstrecken kann.
Erzählt aus drei unterschiedlichen Perspektiven und ausgewählten Kapiteln, die durch Rückblenden in die Vergangenheit des Ermittlers blicken lassen, erfährt man nach und nach von den tragenden Figuren und zwei vielversprechenden Gegenspielern, die in Zukunft noch eine Rolle spielen könnten.
Es werden reale Serienkiller und Fälle genannt, Einblicke in die Arbeit eines Profilers gegeben und gezeigt, wie schwierig es für Psychopathen ist, Emotionen glaubhaft vorzutäuschen. Die Ermittlungen verlaufen recht geradlinig und Tom beweist mit einer hartnäckigen Vorgehensweise wie viel Profi in ihm steckt.
Letztlich überzeugt der Thriller durch kreative Grausamkeit, einen interessanten Ermittler und spannenden Plot. Eine gelungener Lesesnack aus Ermittlungen und abgründige Bösartigkeit für den schnellen Hunger, allerdings ohne große Überraschungen und literarischen Übermut, der im Gedächtnis bleibt.

Für echte Thriller - Fans und nichts für schwache Nerven (Triggerwarnung: Kindesmissbrauch). Ein wahres Genre-Fest voller schockierender Verbrechen, Tod, Grausamkeit und Nervenkitzel. Fortsetzung folgt.

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