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Veröffentlicht am 29.11.2021

Briefe von Jane Austen

Von ganzem Herzen ...
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„Von ganzem Herzen …“ enthält eine intime Briefauswahl, die Jane Austen vor allem an ihre geliebte Schwester Cassandra oder ihren Bruder Francis William geschrieben hat. Es geht in ihren Briefen beispielsweise ...

„Von ganzem Herzen …“ enthält eine intime Briefauswahl, die Jane Austen vor allem an ihre geliebte Schwester Cassandra oder ihren Bruder Francis William geschrieben hat. Es geht in ihren Briefen beispielsweise um die Veröffentlichung ihrer Bücher, alltägliche Freuden und die Trauer um ihren verstorbenen Vater. Das Buch gliedert sich in Schaffensepochen und Wohnorten von Jane Austen. Sie liefern faszinierendes historisches und persönliches Hintergrundwissen aus dem Leben des Autorin. Ausgewählt wurden die Schriftstücke von der Dozentin Penelope Hughes-Hallett, die zu Beginn der Sammlung sowie am Anfang jeden Kapitels eine Einleitung präsentiert, um die zeitliche Einordnung zu erleichtern.

Besonders bemerkenswert ist die hochwertige Gestaltungsvielfalt, die Bezüge zu den Briefen herstellt und die Vorstellungskraft anregt. Man wird eingesogen und begibt sich auf eine spannende Zeitreise ins 19./20. Jahrhundert. Neben Fotografien der aktuellen Mode und Alltagsgegenständen, Porträts, Landschaftsbildern und Stadtplänen finden sich auch Zeichnungen und Romanzitate von Jane Austen. Leider fand ich die Schriftart des Haupttextes unglücklich gewählt. Fett gedruckt und mit geringem Zeilenabstand war das Lesen leider ziemlich anstrengend. Ich hätte mir zu den Briefen von Jane Austen außerdem mehr Kontext gewünscht. Es gab zwar wie erwähnt zu jedem Kapitel eine kurze Einleitung, aber trotzdem blieben Fragen offen: Warum wurde genau diese Briefe ausgewählt und wie sah die letzte Korrespondenz aus, auf die Jane Austen sich in den Briefen bezieht? Ein kleiner Überblick der Korrespondenz bzw. der Familienmitglieder hätten das Buch noch abgerundet. Davon abgesehen, war die Lektüre ein Vergnügen und ist eine spannende Bereicherung, wenn man Jane Austen und ihre Romane liebt. Man verspürt große Lust ihre Romane aus einem neuen Blickwinkel erneut zu lesen.

Fazit: Ein intimer Einblick in das Leben der berühmten Jane Austen und das England des 19./20. Jahrhunderts. Aufgrund der hochwertigen Gestaltung zudem ein schönes Sammlerstück für die eigene Bibliothek und ein Leseerlebnis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 29.11.2021

Lustiges Hörbuch

Freddy und Flo 1: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
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Der neunjährige Freddy und seine zwölfjährige Schwester Flo sind mit ihrem Vater und seiner neuen Freundin in eine Wohnung nach Berlin gezogen. Die ungewöhnlichen Hausbewohner wecken Freddys Neugier. Sollten ...

Der neunjährige Freddy und seine zwölfjährige Schwester Flo sind mit ihrem Vater und seiner neuen Freundin in eine Wohnung nach Berlin gezogen. Die ungewöhnlichen Hausbewohner wecken Freddys Neugier. Sollten tatsächlich Heinzelmännchen, Vampire, Hexen, Geister, Zombies und Werwölfe das Haus bewohnen? Flo glaubt ihrem Bruder jedenfalls kein Wort. Bald kommt es nicht nur zu Missverständnissen und Enthüllungen, sondern auch zu einer Mission, die sie nur alle gemeinsam bewältigen können.

Vor Vampiren und Hexen muss man sich nicht fürchten. Die sympathischen Wesen beweisen, dass es auf gegenseitige Unterstützung und Offenheit ankommt. Die unterhaltsam erzählte Geschichte strotzt nur so vor witzigen Dialogen und wunderbar eigenwilligen Charakteren. Und die herzerwärmende Botschaft lautet: Haltet zusammen, seit ihr auch noch so verschieden.

Der Sprecher Uwe Kling haucht den eigenwilligen Charakteren Leben ein, weshalb es richtig Spaß macht zuzuhören und es leicht fällt, die Charaktere zu unterscheiden. Mit gekonnt verstellter Stimme und Dialekt bekommt beispielsweise Wolfgang Wütke seinen berlinerischen Charme und Walter Wiesel ist die Verschlagenheit förmlich anzuhören.

Sollte man sich also lieber für das (ein wenig) gekürzte Hörbuch entscheiden? Während die Buchvorlage mit witzigen Illustrationen und lockerem Schreibstil begeistert, hält sich das Hörbuch nicht immer an die literarische Vorlage und Uwe Kling kreierte ein ganz eigenes Hörerlebnis, das ebenso empfehlenswert ist und vor allem durch die Ungezwungenheit und Charakterlebendigkeit überzeugt.

Fazit: Ein gelungenes Hörerlebnis für Kinder.

Veröffentlicht am 28.10.2021

Gelungener Kinderkrimi mit tollem Ermittlerduo und Gänsehaut-Feeling

Malvina Moorwood (Bd. 2)
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Malvina Moorwood und ihr bester Freund Tom sind zurück! Dich erwarten rätselhafte Geheimnisse, zwielichtige Gestalten, Tomatenwitze und verhängnisvolle Schriftstücke.

In ihrem zweiten Abenteuer ermitteln ...

Malvina Moorwood und ihr bester Freund Tom sind zurück! Dich erwarten rätselhafte Geheimnisse, zwielichtige Gestalten, Tomatenwitze und verhängnisvolle Schriftstücke.

In ihrem zweiten Abenteuer ermitteln die Freizeitschnüffler Malvina und ihr bester Freund Tom wieder in einem rätselhaftem Fall: in der Baugrube im Schlossgarten wurde ein Skelett gefunden. Malvinas Großvater steht unter Verdacht und verschwindet daraufhin spurlos. Außerdem bahnen sich weitere familiäre Katastrophen an und eine mysteriöse Prophezeiung des Alten Lord fordert zum Handeln auf, bevor alles zu spät ist.
Nur Malvina scheint den Ernst der Lage zu verstehen. Zu Zweit begeben sie sich in ein gefährliches Abenteuer, um wieder einmal das Schloss und Familie Moorwood zu retten. Wer den ersten Teil mochte, wird von der Fortsetzung begeistert sein. Wer völlig neu einsteigt, wird aber auch gut zurecht kommen. Vorkenntnisse sind nicht nötig.

Die elfjährige Ich-Erzählerin „Miss Furchtlos“ überzeugt erneut durch ihre Cleverness und ihrem Mut. Sie hat dazugelernt: ein bisschen weniger ungeduldig und vorlaut als früher, hat sie sich ihre unstillbare Neugier bewahrt und ihren detektivischen Spürsinn geschärft. Mit kindlicher Unbedarftheit, Tatendrang und messerscharfem Verstand bildet sie mit Tom ein super Team. Im Gegensatz zu seiner Freundin liebt Tom Rätsel, was sich, besonders in diesem Fall, als unschätzbare Fähigkeit erweist. Mit seiner geduldigen Art ist er der ideale Gegenpol zu Malvina, die im Kratzbürsten-Modus ziemlich patzig werden kann. Das gruselige Setting eines verfallenen Schlosses, nebliger Moorlandschaften, flackernder Straßenlaternen bei Nacht, zwielichtige Gestalten und finsterer Überraschungen verleihen der Geschichte eine schön schaurige Atmosphäre. Der lockere Schreibstil, der liebenswerte Familienflair und amüsante Andeutungen, aber vor allem das Zusammenspiel aus Malvina und Tom, machen das Buch besonders lesenswert.
Des Rätsels Lösung ist geheimnisvoll und nicht vorhersehbar. Ganz im Gegenteil: es tun sich immer neue Fragen auf, deren Antworten erst Stück für Stück zusammengesetzt werden müssen. Das Ende hält noch einen überraschenden Twist bereit. Es macht in allen Altersklassen großen Spaß, Malvina und Tom beim Geheimnisse lüften zu begleiten und man kann sich dabei selbst bei all den Ungereimtheiten in Spekulationen verlieren.

Es gibt wieder eine schwarze Doppelseite mit weißer Schrift, und ein paar schöne Illustrationen, zu einigen Szenen im Buch. Generell ist die Gestaltung aus Text und Zeichnungen gut gelungen. Uns hat besonders gefallen, dass alles passend inszeniert und nachvollziehbar aufgeklärt wurde, wobei man als Leser oder Leserin gern mal auf eine falsche Fährte gelockt wird.

Fazit: Empfehlenswert! Perfekte Herbstlektüre für kleine Spürnasen, die ein bisschen gruseligen Nervenkitzel mögen. Eine spannende, mysteriöse und rätselhafte Geschichte mit einem cleveren Detektivenduo, das auch anspruchsvollen Schnüfflern gefallen könnte. Ich würde das Buch für Kinder ab 10 Jahren empfehlen, die Spaß an verstrickten Geheimnissen haben. Wir freuen uns bereits auf die Fortsetzung, die Anfang 2022 erscheint.

Veröffentlicht am 28.10.2021

Rätselhaftes Geisterabenteuer

Die Geister der Pandora Pickwick
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Die dreizehnjährige Fanny verbringt ihre Sommerferien im Antiquitätenladen ihrer Adoptiv-Tante Harriet. Dort ereignen sich seltsame Begebenheiten und Fanny beschleicht das Gefühl, dass ihre Tante ihr nicht ...

Die dreizehnjährige Fanny verbringt ihre Sommerferien im Antiquitätenladen ihrer Adoptiv-Tante Harriet. Dort ereignen sich seltsame Begebenheiten und Fanny beschleicht das Gefühl, dass ihre Tante ihr nicht die Wahrheit sagt. Warum lässt man sie im Ungewissen und was hat es mit der antiquen Truhe auf sich, die ihre Tante nicht verkaufen will, obwohl man ihr ein Vermögen dafür bietet?

Erst nach und nach wird klar, welches magische Geheimnis hinter allem steckt und was das mit Fannys Familie zutun hat. Genauso ahnungslos zu sein wie Fanny ist ideal, weil man sich dann einfach dem Verlauf der Geschichte hingeben kann und gemeinsam mit der Hauptfigur die Welt des Übernatürlichen erkunden kann - deswegen wird hier auch nicht mehr verraten.
Die interessantesten Charaktere sind dabei Fanny selbst, die sympathisch, ehrgeizig und gutmütig ist, und oft ihren Gedanken nachhängt. Der manchmal angeberische Geisterjunge Alastair entwickelt sich zu einem guten Freund und sorgt für Abwechslung und etwas Humor.
Die Idee wurde interessant umgesetzt und vor allem die Kulisse des Antiquitätenladens, hatte es uns beim Lesen angetan. Der Geisterspuk war dabei das i-Tüpfelchen. Dabei hat Christina Wolff sich reich aus dem übernatürlichen Fundus bedient: Geister-Seánce, Dimensionen und die mitternächtliche Geisterstunde. Verknüpft mit Freundschaft, Familienzusammenhalt und Geheimnissen wird die Geschichte erst interessant. Leider war sie streckenweise etwas langatmig und hätte mehr Höhepunkte, Humor und Spannung vertragen können. Alles läuft auf den überraschenden Showdown hin und im Verlauf der Handlung lässt sich kein bisschen erahnen, worauf es hinauslaufen könnte.
Der Schreibstil ist altersgerecht und leicht zu lesen. Man kann der Handlung gut folgen und es gibt eine überschaubare Menge an Figuren und Schauplätzen. Es ist außerdem eher atmosphärisch als gruselig geschrieben und daher empfehlenswert für Kinder, die es nicht zu unheimlich mögen. Unser Gestaltungs-Highlight waren die Porträts der wichtigsten Charaktere im vorderen und hinteren Buchdeckel.

Fazit: Eine rätselhafte Geistergeschichte für Kinder ab 10 Jahren, mit vier s/w-illustrieren Doppelseiten, die uns streckenweise nicht so ganz mitreißen konnte. Durch die altersgerechte Umsetzung der Idee und das spannende Ende aber durchaus lesenswert.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Gelungene Zusammenstellung literarischer Heldinnen

Book Rebels
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„Book Rebels - 75 Heldinnen aus der Literatur“ ist ein Projekt mit Studenten und Studentinnen des Literaturinstituts Hildesheim, die eine Sammlung ihrer literarischer Heldinnen zusammengestellt haben, ...

„Book Rebels - 75 Heldinnen aus der Literatur“ ist ein Projekt mit Studenten und Studentinnen des Literaturinstituts Hildesheim, die eine Sammlung ihrer literarischer Heldinnen zusammengestellt haben, die sie beim Lesen bewunderten und die auch nach der Lektüre einen prägenden Eindruck hinterlassen konnten.

Das Buch durchzustöbern, ist ein Vergnügen. Auf jeder Doppelseite lässt sich ein neues Porträt entdecken. Sowohl die übersichtliche, einheitlich farbige Gestaltung mit einem treffendem Zitat, als auch die kunstvollen, seitenfüllenden Illustrationen, waren genau mein Geschmack. Manche Details in den Illustrationen verraten vor allem denen etwas, die die Bücher bereits gelesen haben - ein nostalgisches Element, in der ansonsten freien Interpretation der Künstlerin Felicitas Horstschäfer.

Ich verstehe „Book Rebels“ nicht nur als eine Ansammlung weiblicher, literarischer Vorbilder, sondern vor allem als Hommage an erinnerungswürdige Bücher wie „Der geheime Garten“ oder „Miss Marple“, die bereits viele Generationen begeistern konnten. Hier ist die Mischung aus Klassikern der Kinderliteratur, wie „Pipi Langstrumpf“ oder der Weltliteratur, wie „Romeo und Julia“ und neueren Werken, wie „The Hate U Give“ gut gelungen.
Ich hätte mir beim Lesen manche Texte allerdings in einfachen Worten gewünscht, was die Autoren und Autorinnen an den Figuren so motiviert und begeistert hat, und warum man das vorgestellte Buch deshalb unbedingt lesen sollte. Gerade in Anbetracht der Tatsachen, dass „Book Rebels“ sich an Kinder richtet und einen Anreiz zum Lesen bieten soll. Die meisten Texte fassen allerdings nur die wichtigsten Aspekte oder schlicht den Inhalt zusammen. Die Porträts hätten dabei auch gern etwas ausführlicher sein dürfen. Hier fehlte mir die persönliche Note und eine Umsetzung, die der Zielgruppe auch einen Nutzen bringt, der über eine kurze Buch- bzw. Charaktervorstellung hinaus geht.

Fazit: Ein schönes Buch zum Stöbern, das vor allem die Freude daran vermittelt, in Geschichten einzutauchen und neugierig auf außergewöhnliche Mädchen und Frauen der Literatur macht. Empfehlenswert für Literaturbegeisterte, die gern in Erinnerungen schwelgen. Unter den vorwiegend bekannten 75 Büchern, ist sicher auch eins dabei, das man noch nicht kennt.

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