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Veröffentlicht am 11.04.2020

Klug strukturiertes Sachbuch mit vielen Denkanstößen und praktischen Umsetzungs-Tipps

Miracle Mindset
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„Miracle Mindset“ ist das nachfolgende Sachbuch vom „Miracle Morning“- Bestsellerautor Hal Elrod, und ist 2020 in deutscher Übersetzung im Irisiana Verlag erschienen.

Dieses Sachbuch ist eine praktische ...

„Miracle Mindset“ ist das nachfolgende Sachbuch vom „Miracle Morning“- Bestsellerautor Hal Elrod, und ist 2020 in deutscher Übersetzung im Irisiana Verlag erschienen.

Dieses Sachbuch ist eine praktische Anleitung darüber: wie man „vom Wünschen zum Erschaffen gelangt.“ Miracle-Experten - so nennt Hal die Menschen, die bereits durch die Formel ihren Wunschtraum leben - zu werden, ist der Zweck dieses Buches. Nach den ersten Seiten dürfte sich jeder Leser ein bisschen angesprochen fühlen. Ich habe damals sein erstes Buch „Miracle Morning“ gelesen, und konnte einige Ideen in meine Routinen einbauen. Genau wie Hal es in der Einführung schreibt, empfand auch ich den Ablauf der Morgenrituale nicht als ergebnisorientiert, sondern nur als Mittel zum Zweck; denn ohne passendes Mindset, wird man zum „Selbstoptimierungs-Junkie“. Demnach kann ich mit dem neuen Buch von Hal Elrod einiges anfangen, weil seine gewissenhafte Herangehensweise auch meine skeptischen Zweifel nicht außer Acht lässt. Schließlich weiß er genau, was es heißt, sich einem neuen Bewusstseinshorizont zu öffnen, und die gewohnten Pfade zu verlassen. Er erzählt nicht nur seine inspirierende Erfolgsgeschichte, sondern auch die vieler anderer Menschen; als gesammelte Beweise dafür, dass „die Wunderformel für jeden und in jeder beliebigen Situation funktioniert.“

Im ersten Kapitel wird die Wunderformel vorgestellt, und es wird „zunächst definiert, was greif- und sichtbare Wunder sind, bevor geklärt wird, wie sich diese Art von Wundern zeigt…“ In den folgenden Kapiteln geht es dann um die Entdeckung der Wunderformel, innere Einschränkungen und eine Idee, wie man „emotional unbesiegbar wird“: Die Fünf-Minuten-Regel.
Irrationale Ängste und übertriebenes Anspruchsdenken als selbst auferlegte Einschränkungen sind mittlerweile ausreichend bewiesen, genauso wie die Tatsache, dass man emotionalen Schmerz selbst erzeugt, wenn man sich unangenehmen Gefühlen widersetzt, aber die Fünf-Minuten-Regel und das dazugehörige Mantra ist mal eine neue Herangehensweise, die zwar viel Übung erfordert, aber eine Methode ist, die wirklich jeder zumindest mal ausprobieren kann.
Generell erfindet Hal Elrod das Rad nicht neu, oder wartet mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf - vielmehr handelt es sich um eine Vielzahl von Denkanstößen, in denen er auf jahrelange Erfahrungen zurückgreift, und an persönlichen Beispielen, und Beispielen anderer Personen zeigt, was er beobachtet hat. Wie aus „Miracle Morning“ gewohnt, tut er dies mit klaren, einprägsamen Worten und es macht Spaß, mit dem Buch zu arbeiten. Wie bei allen Sachbüchern gilt: jeder passt die neuen Erkenntnisse der individuellen Persönlichkeit an - was ich hier aber besonders wichtig finde, um nicht wieder in die Selbstoptimierung abzurutschen -, das ist zwar auch ein Anliegen des Autors, wie er im Vorwort betont, wird aber, meiner Meinung nach, zu oberflächlich behandelt. Im weiteren Verlauf des Buches geht es dann darum, wie man negative Gedankenmuster durch positive ausgleicht, die Zusammensetzung der Wunderformel (Glaube+Einsatz) und konkrete Ansätze, „wie man dieses Wissen in die Tat umsetzt.“
Die Wunderformel ist zwar einfach erklärt, aber schwieriger anzuwenden - sonst würde es ja jeder tun. Dabei müssen wir nämlich entgegen der eigenen erlernten Ängste, Zweifel und angeborenen Instinkte arbeiten und den Prozess kontinuierlich wiederholen.

Dieses Buch kann für Leute, die in ihrem „menschlichen Dilemma“ voller Angst und Unzufriedenheit feststecken, und sich fragen, ob das jetzt schon alles war, ein echter Augenöffner sein. Prinzipiell sind das, was für Hal die Miracle-Experten sind, für die meisten einfach: erfolgreiche Menschen. Aber der Autor setzt das Konzept Stück für Stück zusammen, arbeitet gezielt mit vielen Wiederholungen, geht dabei auch immer wieder auf den inneren Skeptiker ein, und richtet seinen Fokus auf den Erfolg der Wunderformel.

Was mir nicht gefallen hat: Hal bezeichnet unverdiente Faulheit als schädlich, während ein bisschen Faulenzen, nach getaner Arbeit, völlig okay für ihn ist. Ich verstehe zwar, wie das gemeint ist, sehe dieses Anspruchsdenken allerdings auch kritisch. Diese Aussage hat den bitteren Beigeschmack von Selbstoptimierung, von der Hal sich, zu Beginn des Buches, distanziert. Dabei hat Nichtstun auch positive Auswirkungen auf unser Mindset, und man ist genauso ein wertvoller „Miracle-Experte“, wenn man auch mal weniger als 100 Prozent gibt, und ganz im Sinne der Selbstführsorge handelt. Auch der Autor scheint so daran gewöhnt zu sein, zu funktionieren, dass allein der Gedanke an Faulheit ihm falsch vorkommt. Aber wann wird man dann je „genug“ geleistet haben?

Zusammenfassend kann man sagen: Hal Elrod ermutigt dazu, an die eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen zu glauben. Niemand kann sagen, ob es dann wirklich so kommt, denn das Leben ist unberechenbar, aber der Umstand, sich dieses Vertrauen zuzugestehen, führt zu Eigenverantwortung und weitreichenden Veränderungen im Leben. Die Wunderformel besteht aus diesem unerschütterlichem Vertrauen und vielen unermüdlichen kleinen Schritten, jeden Tag.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Spannende Geheim-Mission eines Antihelden

Projekt Mimesis – Die Insel der künstlichen Kinder
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„Projekt Mimesis - Die Insel der künstlichen Kinder“ ist ein Roman für Leser ab 10 Jahren von Simak Büchel und erschien 2020 im Südpol Verlag. Die Geschichte wurde von Corinna Böckmann illustriert, die ...

„Projekt Mimesis - Die Insel der künstlichen Kinder“ ist ein Roman für Leser ab 10 Jahren von Simak Büchel und erschien 2020 im Südpol Verlag. Die Geschichte wurde von Corinna Böckmann illustriert, die das wunderschöne Cover und auch eine Karte der Insel entworfen hat.

Stellt euch vor, ihr dürft auf einer abgelegenen Insel leben - ein ruhiges Paradies in der Natur, mit kristallklarem Wasser, Sonne pur und einer privaten Bucht zum schwimmen. In einem abgelegenen Gebäudekomplex auf der Insel gibt es alles, was ihr braucht und ihr könnt einfach nicht fassen, dass das Leben auch so schön sein kann…

Genau das dachte sich der 11- jährige Jorin, mit den gletscherwasserblauen Augen, der bisher kein Glück in seinem Leben hatte, nachdem er bei einem Brand alles verloren hat. Obendrein ist die Situation bei seinen Pflegeeltern eskaliert, weshalb Jorin schließlich Reißaus nimmt und sich auf einem Friedhof versteckt. Dort wird er prompt von einer Gang ausgeraubt, bis ihn ein hochgewachsener Mann in schwarzem Ledermantel davor bewahrt, auch noch seinen kostbarsten Besitz zu verlieren: das Foto seiner Eltern. Ab diesem Moment ändert sich für Jorin, der von seinen Freunden lieber Jo genannt werden möchte, einfach alles: Er soll als Undercover-Agent arbeiten und sich von dem machtbesessenem Milliardär Borax Dosch ins Projekt Mimesis aufnehmen lassen, dessen Sitz sich auf der besagten Insel befindet.

Der übergewichtige Jorin, mit der selbstgeschnittenen Prinz-Eisenherz-Frisur und der beschwerlichen Vergangenheit, zeichnet im ersten Moment das Bild eines Versagers, den es zu bemitleiden gilt; der sich aber, durch widrige Umstände und erlernten Fähigkeiten, zu einem echten Helden mausert, sich nicht täuschen lässt und viel mehr in die Geschehnisse verstrickt ist, als ihm klar war.

Die Story ist voller Ideen und zieht den Leser sofort in ein, auf den Punkt gebrachtes, handlungsreiches Geschehen - es wird garantiert nicht langweilig! Die einzelnen Kapitelende, der jeweils 38. Kapitel, sind dabei so spannend, dass es sehr schwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen - jedes für sich ein kleiner Cliffhanger.

Auch wenn alles sehr geheimnisvoll und mysteriös ist - ältere, erfahrenere Leser könnten möglicherweise vorhersehen, wie die Handlung verlaufen könnte. Dies trübt jedoch nicht den Lesespaß und bietet ein facettenreiches und ausdrucksstarkes Ensemble vor grandioser Kulisse, mit fesselnden Themen wie Agenten und Künstliche Intelligenz - und der philosophischen Frage im Hintergrund: Können Maschinen den Menschen ersetzten? Und grenzenlosen Möglichkeiten, die ein unfassbar reicher und machtgieriger Oberboss bietet, bei denen man sich nie sicher sein kann, ob es sich um eine Täuschung handelt oder nicht. Wunderbarer Schmöker für alle, die komplexe, mysteriöse und spannende Story’s, ohne lange Ausschweife, mögen.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Mitreißende Story über Hingabe und Passion - einfach genial!

The Doll Factory
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„The Doll Factory“ ist ein Debütroman der britischen Autorin Elizabeth Macneal und erschien in deutscher Übersetzung 2020 im Eichborn Verlag.

Die Story erzählt auf poetische Weise von einer jungen Frau ...

„The Doll Factory“ ist ein Debütroman der britischen Autorin Elizabeth Macneal und erschien in deutscher Übersetzung 2020 im Eichborn Verlag.

Die Story erzählt auf poetische Weise von einer jungen Frau Mitte des 19. Jahrhunderts, die davon träumt Künstlerin zu werden, jedoch in einer Puppenmanufaktur in London für ihr Überleben schuften muss. Als sich eine passende Gelegenheit bietet, lässt sie mutig ihr altes Leben hinter sich und entdeckt eine komplett neue Welt, voller Liebe und schöpferischem Potential. Jedoch ahnt sie nichts von ihrem heimlichen Bewunderer, dessen Obsession immer weiter zunimmt…

Der Roman ist in kurze Kapitel aufgeteilt, in denen sich die Ich-Perspektiven, der drei Hauptcharakter, abwechseln. Die Wahl dieser Erzählweise macht die Geschichte besonders lebendig und mitreißend, aufgrund der Ausleuchtung der unterschiedlichen Innenleben und der Interpretationsmöglichkeiten gemeinsamer erlebter Momente.
Ereignisse außerhalb der Wahrnehmung dieser drei Protagonisten wurden durch Briefe und Gedichte abgebildet, die für Abwechslung und neue Sichtweisen sorgen. Zum einen schlüpft der Leser in die Gedankenwelt der Hauptfigur Iris, als auch des Tierpräparator’s Silas Reed und seiner inneren Zerrissenheit zu Iris; sowie dem kleinen Albie, der als Botenjunge sowohl für Silas arbeitet, als auch als Näherkind in der Puppenmanufaktur, und somit als argloses Bindeglied zwischen Silas und Iris fungiert. Dadurch entsteht eine packende Zuspitzung der Situation, in der eine drohende Gefahr für Iris immer deutlicher spürbar wird - als Leser weiß man nämlich mehr als die Figuren der Geschichte.

Was alle drei Protagonisten miteinander vereint, sind ihre Träume von einer besseren Zukunft. Iris möchte ihrer Leidenschaft Ausdruck verleihen, während Silas nach Ruhm und Anerkennung giert; spart Albie hingegen für ein „hübsches Elfenbeingebiss“.

Diese Geschichten einer romantischen Liebe, einer beängstigenden Besessenheit und eines heimlichen Helden, die, miteinander verstrickt, auf einen dramatischen Höhepunkt zusteuern, war letztlich eine echt positive Überraschung für mich. Ich möchte gar nicht soviel von der Handlung verraten. Man sollte als sensibler Leser jedoch wissen, dass die schonungslose Erzählweise keine Abscheulichkeiten auslässt. Das trägt zur Intensität der Geschichte bei, kann aber durchaus schockierend sein. Ich bin mir sicher, Leser, die etwas Grusel schätzen, vielschichtig Story mit Charakterentwicklung mögen, vielleicht sogar etwas mit Romantik und Kunst anfangen können, werden bei dieser Geschichte voll auf ihre Kosten kommen!

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Introvertierter Kreativkopf entwickelt Superkraft

Carla Chamäleon: Oh Schreck, ich bin weg!
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„Carla Chamäleon. Oh Schreck, ich bin weg!“ ist der erste Band einer Roman-Reihe von Franziska Gehm und erschien 2020 im Rowohlt rotfuchs Verlag. Der zweite Teil „Zoff im Zoo“ wird voraussichtlich im Juni ...

„Carla Chamäleon. Oh Schreck, ich bin weg!“ ist der erste Band einer Roman-Reihe von Franziska Gehm und erschien 2020 im Rowohlt rotfuchs Verlag. Der zweite Teil „Zoff im Zoo“ wird voraussichtlich im Juni 2020 erscheinen und wird wieder durchgehend von Julia Christians illustriert sein. Ein Pluspunkt: Der Umwelt zuliebe wurde auf eine nachhaltige Buchproduktion wert gelegt und auf eine unnötige Plastikfolie verzichtet.

In dieser Geschichte dreht sich alles um die 11-jährige Carla Niemann, die ihre beste Freundin Herta schrecklich vermisst: die ist nämlich an’s andere Ende der Welt gezogen. Carla fühlt sich deswegen einsam und weil sie schüchtern ist und sich lieber in ihre innere Welt zurück zieht, kommt ihr der Schulbeginn ohne ihre schutzbietende Freundin sehr beängstigend vor. Dabei ist ihr Notizbuch ihr treuer Gefährte, indem sie alle Gedanken und Pläne auflistet und sich kreativ austobt.
Ihre Mutter arbeitet als Tierpflegerin und bringt allerhand Tiere mit nach Hause, wenn diese „intensiv gepflegt“ werden müssen oder eine „Extraportion Liebe“ brauchen, was nicht nur für peinliche Situationen sorgt - Frau Niemann trägt immer ein Kostüm passend zum Tierbesuch, um dessen Vertrauen zu gewinnen. Herr Niemann hat mit alten Freuden eine neue Band gegründet und wünschte, er hätte eine bessere Beziehung zu seiner Tochter Norma. Carlas ältere Schwester ist zu einem Pubertier mutiert und stellt in ihrem Kinderzimmer-Labor Explosionskugeln her.
Seit dem ersten Schultag hat Carla ein ernstes Problem: Immer dann, wenn sie die Angst überkommt, spürt sie, wie „die Wellen voller kalter Kieselsteine“durch ihre Körper emporsteigen und sie, wie ein Chamäleon, mit ihrer Umgebung verschmilzt. Im Gegensatz zu ihrem neuen Freund Jan-Ole, genannt Jole, findet Carla das sehr beängstigend, möchte die Krankheit am liebsten wieder loswerden und sucht Dr. mäd (kein Fehler) Haubenmacher auf, der ihr eine Chamäliose diagnostiziert. Der Geheimbund von Männern mit ritterlichen Tugenden (den Kavalieren) bekommt Wind von der Chamäliose und lässt Carla von nun an beschatten.

Carla ist ein schüchternes und introvertiertes Mädchen. Dafür spricht: dass sie keine Komplimente annehmen kann (S.90), einfach nur ihre Ruhe will (S.220) und den Kontakt zu ihren Mitschülern eher meidet. Das bietet viel Potenzial für die nächsten Teile und Carla genügend Raum, um ihr Potenzial in einem Tempo zu entfalten, dass zu ihrer Persönlichkeit passt.

Außerdem ist Carla, trotz ihrer Angst, eine geeignete Heldin, mit der die Junior-Leser wachsen können: jedes Kind kennt diese Angst vor Ablehnung, aber gerade schüchterne Kinder werden sich mit dieser außergewöhnlichen Figur identifizieren können. Ich finde es gut, dass die Autorin hier nicht die eingetretenen Pfade gegangen ist, sondern auf Besonderheit setzt.

Ich würde diese Buch besonders sensiblen Kindern empfehlen, die mal keinen 08/15 Abenteuerroman mit den üblichen Helden lesen wollen, sondern stattdessen eine Geschichte mit bildhaften Beschreibungen und Romanfiguren, die auch ihre Schwächen und Gefühle zeigen dürfen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Mutmachende Story’s verknüpfen kurzweiligen Lesespaß mit Sachinfos über Umweltschutz

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
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„Story’s für Kinder, die die Welt retten wollen“ ist ein Anthologie zum Thema Umweltschutz, von dem italienischen Autorenduo Carola Benedetto und Luciana Ciliento, und im März 2020 im Rowohlt Verlag erschienen.

Die ...

„Story’s für Kinder, die die Welt retten wollen“ ist ein Anthologie zum Thema Umweltschutz, von dem italienischen Autorenduo Carola Benedetto und Luciana Ciliento, und im März 2020 im Rowohlt Verlag erschienen.

Die kurzen Geschichten, inspiriert von den Biographien der bekannten Persönlichkeiten, sind alle ähnlich aufgebaut: beginnend mit der Kindheit, in der sich ihre Werte durch Erkenntnisse oder mutmachende Worte nahstehender Angehöriger gefestigt haben, und der Umsetzung ihrer Visionen als Erwachsene.

Greta Thunberg, Leonardo DiCaprio, Björk… u.s.w. - sie alle haben die Hoffnung nicht aufgegeben und glauben daran, dass jeder dazu beitragen kann, dem Planeten zu helfen. Sie verleihen ihrem Glauben Ausdruck, indem sie vollen Einsatz und Beharrlichkeit zeigen. In der Geschichte von dem italienischen Modedesigner Tiziano Guardini hat dieser immer daran geglaubt, dass es Alternativen für Stoffe tierischen Ursprungs gibt. Also machte er sich auf die Suche nach einem Ersatzstoff und wurde fündig. Mithilfe seiner ethischen Vorstellungen und seiner Kreativität schuf er neue Mode und zeigte, was möglichst ist. Er verschrieb sein Leben dieser Mission und hatte Erfolg.

Ich habe diese Geschichten als moderne Märchen empfunden, die wie in „Good Night Stories for Rebel Girls“ auf wahren Biographien beruhen, um die Kinder zu inspirieren und wichtige Werte zu vermitteln. Dabei wird nicht nur das Blaue vom Himmel erzählt, sondern wie im Märchen steht gegenüber dem Guten, auch das Böse. Im Fall der indischen Geschichte von Vandana Shiva ist es der grausame Maharadscha gegenüber der mutigen Frauen, die die Bäume beschützten.

Beim Vorlesen kamen bei den Kindern viele Fragen auf, weshalb wir dazu übergegangen sind, uns den Story’s nicht vor dem Einschlafen zu widmen, wobei wir uns auch länger über die unterschiedlichen Themen unterhalten haben. Bei dem erwähnten Tiziano Guardini und Emma Watson stand die nachhaltige Mode im Vordergrund, während Dian Fossey meine Kinder veranlasste, über bedrohte Tierarten nachzudenken.

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