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Veröffentlicht am 17.10.2020

Spannend und interessant aufbereitete Hexengeschichte

Geheimnisse der Hexen
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Ist die Magie der Hexen heute nur noch ein harmloser Zeitvertreib, der sich darauf beschränkt Tarotkarten zu legen und Glücksbringer zu tragen? Jedenfalls begeistert das Thema nach wie vor in sämtlichen ...

Ist die Magie der Hexen heute nur noch ein harmloser Zeitvertreib, der sich darauf beschränkt Tarotkarten zu legen und Glücksbringer zu tragen? Jedenfalls begeistert das Thema nach wie vor in sämtlichen Bereichen der Kultur und übt eine Faszination auf den Menschen aus, die den Hass der Vergangenheit in Vergessenheit geraten lässt. Damit das nicht passiert, gibt es Bücher wie dieses:
„Geheimnisse der Hexen“ bietet einen prächtig illustrierten historischen Einblick in die Geschichte der Hexen, ihrer Verehrung und anschließende Verfolgung, bis in die Gegenwart - beruhend auf Volksglaube, Mythologie, Religion, der christlichen Teufelswissenschaft und der unzähligen Vorurteile, aus Märchen und Sagen, als man aus Unwissenheit dem Aberglauben mehr Bedeutung beimaß, als dem rationalen Denken. In zahlreichen Bedeutungserklärungen (Symbolen, Tieren, Pflanzen…) und kurzen Porträts, berühmter Hexen - in denen sie selbst zu Wort kommen -, wird ihr Wissen weitergegeben. Die Anrede „Liebe Schwestern“, zu Beginn des Buches, vermittelt bereits den Eindruck, die Hexen selbst würden ihre Geschichte erzählen. Die Grenzen zwischen Fiktion und Realität scheinen verwaschen und laden ein, die Geschichte der Hexen zu verstehen und die Kunst der Magie zu entdecken. Dabei werden auch allgemeine Fragen beantwortet, die sich zwangsläufig stellen, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt. Warum bevorzugt Frauen als Hexen bezeichnet wurden beispielsweise, oder warum magische Zauberei irgendwann zur böser Hexerei wurde. Die Verbrennungen und Hexenjagden waren sehr grausam, und so wirkt das Buch an einigen Stellen bedrückend, wenn die Frauen von ihrem Schicksal erzählen. Wie ein Mahnmahl für all die furchtbare Ungerechtigkeit, der Unwissenheit, Angst, dem Hass und der Gewalt, der diese Frauen zum Opfer fielen, die sich der Unterdrückung und Ausgrenzung widersetzten.

Wer sich für das Thema interessiert, findet in diesem Buch einen spannend aufbereitetet Überblick und hervorragend Einstieg. Denn bis heute gelten nicht überall auf der Welt Hexen als Symbol für emanzipierte Frauen, die sich für Gleichberechtigung, Umweltschutz und Individualität stark machen. Vor allem macht das Buch jungen Mädchen Mut, sich als Teil der Natur zu erkennen, Hexenrituale kennenzulernen, sowie auf das logische Denken und den Instinkt zu vertrauen. Außerdem ist es stimmungshaft illustriert, ein bisschen gruselig und somit eine gelungene Mischung.
Wichtigste Aussage: „Magie ist an sich weder gut noch schlecht.“

Veröffentlicht am 17.10.2020

Originelles Fantasyabenteuer für Bücherfans

Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 1)
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Ein Umzug, der alles verändert: Lukas zieht mit seiner Familie „vom dichten Beton der Großstadt zum ländlichen Idyll“ in ein altes Herrenhaus und purzelt ahnungslos in ein nächtliches Abenteuer. Als er ...

Ein Umzug, der alles verändert: Lukas zieht mit seiner Familie „vom dichten Beton der Großstadt zum ländlichen Idyll“ in ein altes Herrenhaus und purzelt ahnungslos in ein nächtliches Abenteuer. Als er eine seltsame Kreatur dabei erwischt, wie diese mit einem Sack voll Diebesgut aus seinem Zimmer flüchten will, macht er sich an die Verfolgung. Doch der Flüsterwald birgt Gefahren…
Zum Glück begegnet Lukas auch wohlgesonnenen Gestalten: einem arroganten, frechen kleinen Pelzknäuel, das Menschen für ein seltsames Volk hält und wissenschaftlich erforschen möchte, und eine, aus dem Internat getürmte, Fee, die so manchen Zauber verpatzt.

Es geht nicht nur um Magie, einen geheimen Wald voller Fabelwesen und einen angsteinflössenden Verfolger, sonder vor allem um Mut und Freundschaft, etwas Neues und völlig Unbekanntes entdecken und eine Nacht lang viele Abenteuer erleben. Ich kann Lukas nur zustimmen: „Diese Nacht schien eine endlose Quelle der Überraschungen zu sein.“ Insgesamt ein vielversprechender Auftakt einer Fantasyreihe, voller ungelöster Rätsel und einem Cliffhanger, der einige Fragen unbeantwortet lässt. Aufgrund der hohen Dichte an Dialogen und der unterschiedlichen Charakter kommt keine Langeweile auf. Die ereignisreiche und spannende Handlung besticht durch originellen Ideenreichtum, wie Haustierspionen und schlafenden Autoren - hier wird einiges auf den Kopf gestellt. Aufgrund der überschaubaren Figuren und linearen Ereignisse für Kinder ab 9 Jahren geeignet.

Wer mehr über Pulver, Tränke und geheime Bibliotheken, die Blinzelbahn, einem Buch-Bereiniger, Bolde und Warks erfahren möchte, sollte unbedingt dieses Buch lesen, und kann sich schon jetzt auf weitere Abenteuer, mit Lukas und seinen treuen Gefährten, freuen.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Beruhigendes Bilderbuch über Tiere im Winter

Wenn es Winter wird im Wald
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Diese wunderbare Geschichte erzählt von einem Fuchs, der trotz vieler Vorschläge zahlreicher anderer Waldbewohner, für sich allein herausfinden muss, wie er den Winter verbringen möchte.
Es geht darum, ...

Diese wunderbare Geschichte erzählt von einem Fuchs, der trotz vieler Vorschläge zahlreicher anderer Waldbewohner, für sich allein herausfinden muss, wie er den Winter verbringen möchte.
Es geht darum, dass jeder unterschiedliche Bedürfnisse hat und es okay ist, wenn man für sich herausfindet: „Für mich ist das nichts.“ Der Weg dahin ist aufregend: Der Fuchs erfährt viel über sich und andere Tiere, die Vielfalt der Natur und gut gemeinte Ratschläge.

Besonders gut gefallen hat mir das Spiel aus Illustration und Text. Der Text lebt mit der Geschichte und fügt sich lebendig in die Illustrationen ein: wenn die Schildkröte immer tiefer taucht und die Worte selbst ebenso im Wasser verschwinden. Geräuschwörter und beruhigende, warme Herbst- und Winterfarben machen das gemeinsame Entdecken und Lesen zu einem besonderen Erlebnis.

Die Kinder haben viele Tiere kennengelernt, was diese tun, wenn der Winter hereinbricht und konnten auch für sich eine Menge lernen. Solche Kinderbücher sind besonders wertvoll, vor allem, wenn sie so wunderschön illustriert sind und Groß und Klein ins Gespräch bringen. Ein empfehlenswertes Bilderbuch zum Immer-wieder-lesen-wollen, mit einem bezaubernden Ende.

Veröffentlicht am 25.09.2020

Faszination Natur

Das Faultier und die Motte
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Der Kater Homer führt eigentlich ein gemütliches Leben, aber als daheim das Chaos ausbricht, beschließt er, sich eine neue Bleibe zu suchen, mit Freunden, die ihn zu würdigen wissen. Hier beginnt die Reise ...

Der Kater Homer führt eigentlich ein gemütliches Leben, aber als daheim das Chaos ausbricht, beschließt er, sich eine neue Bleibe zu suchen, mit Freunden, die ihn zu würdigen wissen. Hier beginnt die Reise von Homer. Der bietet bei seiner Auswahl einen vielseitigen Überblick über Freundschaften, Zweckgemeinschaften und andere tierische Beziehungen in der Tierwelt.

Die Geschichte um Homer ist schnell erzählt. Er dient vor allem als Reiseführer durch dieses Tierlexikon. Die Kinder fanden es interessant, haben aber schnell das Interesse verloren. Es fehlte einfach die persönliche Note. Die Illustrationen sind herausragend, aber die Seiten wirken vollgestopft und überfordernd. Wen das nicht stört, der kann auf den Doppelseiten eine Menge entdecken und lernen. Im Anschluss können die Kinder selbst aktiv werden, und über einen Test herausfinden, welcher Freundschafts-Typ sie sind. Ein Spaß, den man nicht allzu ernst nehmen sollte. Während es den Kindern gefallen hat, empfand ich dieses Test als unnötige Ergänzung.

Fazit: Kurzweiliges und interessantes Bilderbuch, welches mit herausragenden Illustrationen einen Überblick über tierische Beziehungen und Freundschaften biete.

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Magische Lesereise in die Anderswelt

Brombeerfuchs – Das Geheimnis von Weltende
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Portia verbringt ihre Sommerferien auf dem Cottage ihrer Tanten. Als sie einem Fuchs folgt, einen Schlüssel findet und das dazu passende Schloss, rennt sie ahnungslos in den gefährlichen Nebel des Niemandslandes… ...

Portia verbringt ihre Sommerferien auf dem Cottage ihrer Tanten. Als sie einem Fuchs folgt, einen Schlüssel findet und das dazu passende Schloss, rennt sie ahnungslos in den gefährlichen Nebel des Niemandslandes…

Die ersten Leseabschnitte haben mir sehr gefallen. Ich mochte Portia und Ben sofort. Während Portia mutig, aber auch impulsiv und selbstkritisch ist, bietet Ben das sensible Pendant: ein künstlerisch begabter Bücherwurm. Am meisten begeistert hat mich allerdings Robin Goodfellow, als Fuchs - sich in ein Tier verwandeln zu können, übt nicht erst seit Harry Potter eine besonderes Faszination aus. Fans fantastischer Werke wie „Der Herr der Ringe“ werden sich freuen - es gibt intertextuell eingeflochtene Verweise der besonderen Art. Es verschwimmen die Grenzen zwischen Literatur und Wirklichkeit. Der Schreibstil ist wunderbar mitreißend und bildhaft, das Setting atmosphärisch - man wäre am liebsten selbst vor Ort. Ich war sofort in der gemütlichen britischen Stimmung angekommen und ließ mich vom warmen Tee und dem urigen Cottage verzaubern. Gern hätte ich noch mehr Zeit in der Menschenwelt verbracht.

Die Besonderheit dieser Geschichte ist die Wahl der Erzählweise. Neben Einblicken in Portias und Bens Sicht, gibt es eine dritte Perspektive, die vom Voranschreiten unheimlicher Begebenheiten berichtet, was natürlich die Spannung ins Unermessliche treibt. Die Originalität des mannigfachen Figurenensemble fand ich sehr gelungen: Mondmotten, Feen, Gestaltwandler, monströse Fabelwesen, Nebelhunde, Dämonenvögel und geknechtete Salamander - sie alle sind mutig, leidenschaftlich und echt. Die Handlung erinnert manchmal an bereits tausend mal Dagewesenes. Sie dürfte aber wahrscheinlich genau deswegen bei der Zielgruppe gut ankommt. Zeitlose Themen wie Magie, Feen und andere Welten faszinieren nach wie vor. Lediglich eine Portion mehr Humor hätte mir gefallen. Beachtenswert gelungen ist das einfühlsame Aufgreifen schwieriger Themen: wie Tod und Trauer, und die neue Betrachtungsweise von alten Legenden. Auch in der Menschenwelt haben Runen eine magische Bedeutung, wenn Hexen mit ihrer Hilfe die Zukunft deuten. Die in sich abgeschlossene Handlung lässt den Leser nicht ungeduldig zurück, aber es bleibt Raum, für mögliche weitere Abenteuer.

Fazit: Es wird dramatisch, herzerwärmend und vor allem fantasievoll und spannend. Lasst euch mitreißen und begebt euch auf eine Lesereise über die Grenzen hinaus in eine überbordende Fantasiewelt voller Legenden, verzauberter Bibliotheken und verborgenen Türen.

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