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Veröffentlicht am 23.04.2020

Urkomische Detektivgeschichte - (Vor)lesen empfohlen!

Mia und die aus der 19
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Eine alltägliche Begebenheit wird zu einer spannenden Detektivgeschichte für Kinder, die sich hervorragend zum Vorlesen eignet - Lesespaß für die ganze Familie garantiert!

„Mia und die aus der 19“ erzählt ...

Eine alltägliche Begebenheit wird zu einer spannenden Detektivgeschichte für Kinder, die sich hervorragend zum Vorlesen eignet - Lesespaß für die ganze Familie garantiert!

„Mia und die aus der 19“ erzählt die Geschichte von der kleinen Mia mit der roten Detektivinnen-Umhängetasche und ihrem ersten Fall: Kater vermisst! Mit viel Neugier und Kombinationsgeschick hält sie eine ganze Senioren-Gemeinschaft auf Zack. Mit Mia wird es definitiv nicht langweilig - so viel ist klar!

Eine Story, die vor allem von Situationskomik und den Dialogen ihrer herrlich schrägen Figuren lebt. Der rätselhafte Fall des verschwundenen Katers bietet die Bühne für deren Begegnungen und witzigen Gespräche.
Mia erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, womit auch ihre Gefühle eine Rolle spielen. Über den Streit mit ihrer besten Freundin Jil, ist Mia traurig, aber sie ist viel zu wütend, um über ihren Schatten zu springen. Beide finden die Interessen der jeweils anderen plötzlich bescheuert: „…Jil wurde über Nacht von einer faustdicken Mücke direkt in die Gehirnwindungen gestochen.“ Eine Situation mit der sich viele Kinder identifizieren können. Werte wie Freundschaft, Toleranz und der Glaube an die eigenen Stärken, auch wenn alle anderen es nicht tun, sind genauso wichtig, wie das Anderssein der Senioren, die der Geschichte erst die passende Würze verleihen. Nichts geht über Frau Schmock’s unverblümten Antworten, die mit ihrer schonungslosen Ehrlichkeit zur Erheiterung beiträgt - oder Herr Rippel’s knappen Antworten, die sind genau so amüsant.
Mit einem rundum Wohlfühlende schließt sich der Buchdeckel und niemand wird Mia und die „Verrückten“ aus der 19 so schnell wieder vergessen. Mit ihrem Kinderbuchdebüt punktet Nicole Mahne mit liebenswerten und schrägen Charakteren, vor allem der pfiffigen Detektivin Mia und zwerchfellerschütternden Einfällen. Comicartige Illustrationen fügen sich perfekt ein und präsentieren die wichtigsten Gegenstände und Personen. Weder Groß noch Klein sollte sich dieses lustige Alltagsabenteuer entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Bewegend erzählt und voller kleiner Glücksmomente

Offene See
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Nach dem Ende der Schulzeit zieht es Jugendliche immer wieder in die Ferne, auf der Suche nach Antworten, und um etwas von der Welt zu sehen, bevor der pflichterfüllende Alltag beginnt. Robert ist einer ...

Nach dem Ende der Schulzeit zieht es Jugendliche immer wieder in die Ferne, auf der Suche nach Antworten, und um etwas von der Welt zu sehen, bevor der pflichterfüllende Alltag beginnt. Robert ist einer von ihnen und erzählt in diesem Buch, wie er 1946 in England auf Wanderschaft ging - jene frische Luft und Einsamkeit genießend -, und schließlich eine schicksalshafte Begegnung hatte, die ihn für den Rest seines Lebens beeinflusste.

Als Leser begleitet man Robert auf seiner epischen Reise durch alle vier Jahreszeiten, und Benjamin Myers beschreibt dies so eindrucksvoll und lebendig, dass man ebenfalls auf der Wiese liegt und das Summen der Bienen hört. Als Robert in dem Buch auf Dulcie triff, beginnt mit den Dialogen der beiden eine völlig neue Dynamik, und man lauscht, ebenso wie Robert, gespannt Dulcie’s Worten über Lyrik, den zweiten Weltkrieg und den freien Willen der Bienen. Ihre Sicht auf die Welt ist etwas völlig Neues für den dörflichen Hinterwäldler und schüttelt seine einseitigen Überzeugungen ordentlich durch. Mit kühnen Behauptungen und sarkastischer Zunge, redete sich die selbstbewusste, trinkfeste Honigschleuderin in mein Leserherz. Freiheit, Dichtung, ein schönes Glas Wein und ein gutes Essen, die Natur und die Liebe machen das Leben für Dulcie lebenswert, und weil sie besser unterstützen kann, als Dinge selbst anzupacken, wird bald klar, welche Bedeutung und Kraft diese Begegnung für beide haben wird.

Der Roman gönnte mir jedes Mal, wenn ich das Buch aufschlug, eine entschleunigte Lesezeit. Ein Werk voller kleiner poetischer Liebeserklärungen an die Sprache, die Jahreszeiten, die Kunst und zahlreiche Textstellen, die mich berührt haben. Benjamin Myers findet Wörter für Gefühle, die manche so nie fühlen werden. Er entfaltet seine Magie der Sprache, während er über eben diese schreibt und wie sie das Leben seiner Figuren beeinflusst. Ich empfehle „Offene See“ allen, die Bücher mit interessanten Persönlichkeiten mögen, klangvolle Sprachrhythmen schätzen und die Muße für eine poetische Auszeit haben.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Die wahren Abenteuer von Sammy Schein

Sammy - Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus
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„Sammy - Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ ist ein durchgehend illustrierter Roman von Henry Cole und erschien, aus dem Amerikanischen von Diana Steinbrede, 2020 im Orell Füssli Kinderbuch ...

„Sammy - Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ ist ein durchgehend illustrierter Roman von Henry Cole und erschien, aus dem Amerikanischen von Diana Steinbrede, 2020 im Orell Füssli Kinderbuch Verlag.

Die Brüder Hank und Jimmy könnten nicht unterschiedlicher sein. Hank ist ein schüchterner Junge, der seine Maus Sammy liebt. Sein Bruder Jimmy ist ein Bastler, der mit „Sammys Zauberblitz“, einem selbstgebasteltem Flugzeug, groß rauskommen will. Allerdings will er sich nicht selbst ins Abenteuer stützen - dafür ist das Modellflugzeug zu klein, sondern Hanks Maus soll es steuern. Und hier beginnt die Abenteuergeschichte von Sammy Schein.

Der Autor und Illustrator Henry Cole hat mit seinem Werk ein Gesamtkunstwerke geschaffen. Ein ausbalanciertes Spiel aus Text und Bild, voller Fantasie, Natur und liebenswürdiger Charaktere: Eine gefrässige Spitzmaus, die in jeder Situation den passenden Spruch parat hat - dabei hat jede Redensart „immer eine „tiefere Bedeutung“, manchmal sogar so etwas wie eine Moral bzw. eine Handlungsanweisung.“
Eine unverblümte Molch-Dame, die frei heraus sagt, was sie denkt und mit ihrer schonungslosen Ehrlichkeit zu einer positiven Gruppendynamik beiträgt, sowie eine zaudernde Krähe und zwei mutige Mäuse. Es wäre natürlich kein Abenteuer, wenn die Gefährten nicht ein fieses Wiesel als Kontrahenten hätten und eine wichtige Mission, die sie nur gemeinsam bestehen können.

Ein wundervolles Buch, das viele Kinder begeistern wird und, insofern sie es nicht selbst lesen, den Vorleser ebenfalls viel Freude bereiten wird. Hier gibt es wirklich für Jeden, jeden Alters, etwas zu entdecken und dabei sind die detaillierten schwarz-weiß Zeichnungen besonders faszinierend. Ist das Buch dann leider ausgelesen, möchte man es direkt nochmal lesen und dabei die Illustrationen bestaunen.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Kniffliger Rätselspaß, verpackt in eine Abenteuer-Story

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen auf der Insel
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Durch einen Sturm auf einer Insel gestrandet, und schließlich gefangen in einer Hütte: Der erste von zwei verschlossenen Räumen, die man erst wieder verlassen kann, wenn man die kniffligen Aufgaben gelöst ...

Durch einen Sturm auf einer Insel gestrandet, und schließlich gefangen in einer Hütte: Der erste von zwei verschlossenen Räumen, die man erst wieder verlassen kann, wenn man die kniffligen Aufgaben gelöst hat. Hier beginnt der Rätselspaß!

Diese Exit-Room-Rätsel Reihe ist vor allem für Kinder ab 8 Jahren. Die auftrennbaren Rätselseiten verhindern vorheriges spicken, und es bereitet großen Spaß, die Seiten zu öffnen und zum ersten Mal die Aufgaben zu bestaunen.
Bei den verschiedenen Objekten im Raum verstecken sich Rätsel, und erst nach dem erfolgreichen Lösen der Aufgaben, kann man sich aus dem Raum befreien. Auf jeder Rätselseite befinden sich außerdem hilfreiche Tipps, in Spiegelschrift geschrieben, die weiterhelfen, ohne zu viel zu verraten. Die zwanzig Rätsel im Buch sind aufwendig gestaltete, kreative, abwechslungsreiche Knobelaufgaben. Eigentlich braucht man nur einen Stift und seinen Verstand, aber mithilfe einer Schere kommt man manchmal schneller ans Ziel. Hier ist Kreativität und logisches Denken gefragt.

Am Ende des Buches befinden sich die Lösungen - ebenfalls verschlossen, aber auftrennbar - als Hilfe, wenn man gar nicht weiterkommt. Der Schweregrad der Rätsel ist perfekt.; zudem wird man, mithilfe einer Punkteliste, dazu motiviert, mit etwas Geduld, weniger Tipps und Hilfen zu nutzen.

Ich würde das Rätseln zusammen mit einem Erwachsenen empfehlen. Pro Raum haben wir ungefähr eine Stunde gebraucht. Es war für jeden etwas dabei und hat allen soviel Spaß gemacht, dass wir uns noch einen weiteren Band zulegen werden.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Klug strukturiertes Sachbuch mit vielen Denkanstößen und praktischen Umsetzungs-Tipps

Miracle Mindset
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„Miracle Mindset“ ist das nachfolgende Sachbuch vom „Miracle Morning“- Bestsellerautor Hal Elrod, und ist 2020 in deutscher Übersetzung im Irisiana Verlag erschienen.

Dieses Sachbuch ist eine praktische ...

„Miracle Mindset“ ist das nachfolgende Sachbuch vom „Miracle Morning“- Bestsellerautor Hal Elrod, und ist 2020 in deutscher Übersetzung im Irisiana Verlag erschienen.

Dieses Sachbuch ist eine praktische Anleitung darüber: wie man „vom Wünschen zum Erschaffen gelangt.“ Miracle-Experten - so nennt Hal die Menschen, die bereits durch die Formel ihren Wunschtraum leben - zu werden, ist der Zweck dieses Buches. Nach den ersten Seiten dürfte sich jeder Leser ein bisschen angesprochen fühlen. Ich habe damals sein erstes Buch „Miracle Morning“ gelesen, und konnte einige Ideen in meine Routinen einbauen. Genau wie Hal es in der Einführung schreibt, empfand auch ich den Ablauf der Morgenrituale nicht als ergebnisorientiert, sondern nur als Mittel zum Zweck; denn ohne passendes Mindset, wird man zum „Selbstoptimierungs-Junkie“. Demnach kann ich mit dem neuen Buch von Hal Elrod einiges anfangen, weil seine gewissenhafte Herangehensweise auch meine skeptischen Zweifel nicht außer Acht lässt. Schließlich weiß er genau, was es heißt, sich einem neuen Bewusstseinshorizont zu öffnen, und die gewohnten Pfade zu verlassen. Er erzählt nicht nur seine inspirierende Erfolgsgeschichte, sondern auch die vieler anderer Menschen; als gesammelte Beweise dafür, dass „die Wunderformel für jeden und in jeder beliebigen Situation funktioniert.“

Im ersten Kapitel wird die Wunderformel vorgestellt, und es wird „zunächst definiert, was greif- und sichtbare Wunder sind, bevor geklärt wird, wie sich diese Art von Wundern zeigt…“ In den folgenden Kapiteln geht es dann um die Entdeckung der Wunderformel, innere Einschränkungen und eine Idee, wie man „emotional unbesiegbar wird“: Die Fünf-Minuten-Regel.
Irrationale Ängste und übertriebenes Anspruchsdenken als selbst auferlegte Einschränkungen sind mittlerweile ausreichend bewiesen, genauso wie die Tatsache, dass man emotionalen Schmerz selbst erzeugt, wenn man sich unangenehmen Gefühlen widersetzt, aber die Fünf-Minuten-Regel und das dazugehörige Mantra ist mal eine neue Herangehensweise, die zwar viel Übung erfordert, aber eine Methode ist, die wirklich jeder zumindest mal ausprobieren kann.
Generell erfindet Hal Elrod das Rad nicht neu, oder wartet mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf - vielmehr handelt es sich um eine Vielzahl von Denkanstößen, in denen er auf jahrelange Erfahrungen zurückgreift, und an persönlichen Beispielen, und Beispielen anderer Personen zeigt, was er beobachtet hat. Wie aus „Miracle Morning“ gewohnt, tut er dies mit klaren, einprägsamen Worten und es macht Spaß, mit dem Buch zu arbeiten. Wie bei allen Sachbüchern gilt: jeder passt die neuen Erkenntnisse der individuellen Persönlichkeit an - was ich hier aber besonders wichtig finde, um nicht wieder in die Selbstoptimierung abzurutschen -, das ist zwar auch ein Anliegen des Autors, wie er im Vorwort betont, wird aber, meiner Meinung nach, zu oberflächlich behandelt. Im weiteren Verlauf des Buches geht es dann darum, wie man negative Gedankenmuster durch positive ausgleicht, die Zusammensetzung der Wunderformel (Glaube+Einsatz) und konkrete Ansätze, „wie man dieses Wissen in die Tat umsetzt.“
Die Wunderformel ist zwar einfach erklärt, aber schwieriger anzuwenden - sonst würde es ja jeder tun. Dabei müssen wir nämlich entgegen der eigenen erlernten Ängste, Zweifel und angeborenen Instinkte arbeiten und den Prozess kontinuierlich wiederholen.

Dieses Buch kann für Leute, die in ihrem „menschlichen Dilemma“ voller Angst und Unzufriedenheit feststecken, und sich fragen, ob das jetzt schon alles war, ein echter Augenöffner sein. Prinzipiell sind das, was für Hal die Miracle-Experten sind, für die meisten einfach: erfolgreiche Menschen. Aber der Autor setzt das Konzept Stück für Stück zusammen, arbeitet gezielt mit vielen Wiederholungen, geht dabei auch immer wieder auf den inneren Skeptiker ein, und richtet seinen Fokus auf den Erfolg der Wunderformel.

Was mir nicht gefallen hat: Hal bezeichnet unverdiente Faulheit als schädlich, während ein bisschen Faulenzen, nach getaner Arbeit, völlig okay für ihn ist. Ich verstehe zwar, wie das gemeint ist, sehe dieses Anspruchsdenken allerdings auch kritisch. Diese Aussage hat den bitteren Beigeschmack von Selbstoptimierung, von der Hal sich, zu Beginn des Buches, distanziert. Dabei hat Nichtstun auch positive Auswirkungen auf unser Mindset, und man ist genauso ein wertvoller „Miracle-Experte“, wenn man auch mal weniger als 100 Prozent gibt, und ganz im Sinne der Selbstführsorge handelt. Auch der Autor scheint so daran gewöhnt zu sein, zu funktionieren, dass allein der Gedanke an Faulheit ihm falsch vorkommt. Aber wann wird man dann je „genug“ geleistet haben?

Zusammenfassend kann man sagen: Hal Elrod ermutigt dazu, an die eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen zu glauben. Niemand kann sagen, ob es dann wirklich so kommt, denn das Leben ist unberechenbar, aber der Umstand, sich dieses Vertrauen zuzugestehen, führt zu Eigenverantwortung und weitreichenden Veränderungen im Leben. Die Wunderformel besteht aus diesem unerschütterlichem Vertrauen und vielen unermüdlichen kleinen Schritten, jeden Tag.

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