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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2024

Finsteres Katzenbrunn

Finster
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Das Buch spielt in einem 80er Jahre Setting in einem kleinen Dorf namens Katzenbrunn. Der zehnjährige Nikolaus Kämmerer verschwindet spurlos. Der Greifer hat wieder zugeschlagen. Zwei Monate sind seit ...

Das Buch spielt in einem 80er Jahre Setting in einem kleinen Dorf namens Katzenbrunn. Der zehnjährige Nikolaus Kämmerer verschwindet spurlos. Der Greifer hat wieder zugeschlagen. Zwei Monate sind seit dem vergangen. Den pensionierter Kommissar Hans J. Stahl haben die erfolglosen Ermittlungen nie losgelassen, und er kehrt nach Katzenbrunn zurück.

Ein sehr atmosphärischer Thriller, der in einem Dorf spielt, welches allmählich ausstirbt, und in dessen Zentrum eine psychiatrische Klinik steht. Die Kapitel sind kurz, mitreißend geschrieben und es gibt eine Vielzahl an Figuren, die alle ihre Geheimnisse zu haben scheinen. Diese mehrperspektivische Betrachtungsweise mochte ich ausnahmsweise, weil sie spannend umgesetzt ist und jede für sich interessant. Die verwitwete Wirtin des Dorfes ist herzlich und offen. Es ist wirklich entzückend, auf wen sie ein Auge geworfen hat und welche Rolle sie noch spielt, während ich sehr mit dem Opfer gebannt habe, wobei mich schockiert hat, wozu die Frau des Pfarrers fähig war, um den Wunsch am Ende aufzugreifen. Es ist wirklich finster und trotzdem tun sich immer wieder Lichtblicke auf. Schön fand ich auch, dass es keine Längen hat, sondern einfach spannende Unterhaltung bietet, die einem auch Gänsehaut beschert, ohne das es übermäßig grausam wird. Lediglich die große Enthüllung erfolgte für meinen Geschmack zu früh. Glücklicherweise bleibt es nicht bei einer. Empfehlenswerter Thriller!

Veröffentlicht am 25.08.2024

Ein überhebliches Mathe-Genie zum Schmunzeln

Pi mal Daumen
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Bei dem Cover könnte man meinen, es geht um Moni Kosinsky. Eine Frau über Fünfzig, die aus einfach Verhältnissen stammt und die sich ihren Traum von einem Mathe-Studium erfüllt, obwohl es ihr niemand zutraut. ...

Bei dem Cover könnte man meinen, es geht um Moni Kosinsky. Eine Frau über Fünfzig, die aus einfach Verhältnissen stammt und die sich ihren Traum von einem Mathe-Studium erfüllt, obwohl es ihr niemand zutraut. Tatsächlich wird der der Roman konsequent aus der Perspektive des hochbegabten Oscar erzählt. Der erst Sechszehnjährige ist ein überhebliches Genie. Im menschlichen Miteinander erweist sich Oscar als schwierig. Er ist zunächst abweisend und wirkt arrogant, weil er sich den meisten Menschen intellektuell überlegen fühlt. Moni lässt das unbeeindruckt und im Verlauf des Romans entwickelt sich eine interessante Freundschaft, bei der Oscar über sich hinaus wächst und sogar für seine Freundin lügt. Diese Entwicklung fand ich gut dargestellt, denn Oscar sie Moni als eine Art Forschungsgegenstand. Mir haben besonders die vielen Monologe von „dem Kleinen“ gefallen. Tatsächlich gibt es überraschend wenig Dialoge und so erhält man viele Eindrücke davon, wie Oscar die Welt sieht und auch vom Uni-Leben. Manchmal hätte ich mir aber auch die Sichtweise von Moni gewünscht, denn sicher liegt Oscar bei seinen Annahmen auch daneben. Der Schreibstil war angenehm flüssig und diese kleine Geschichte hat mich gut unterhalten.

Insgesamt eine humorvolle Hommage an die Mathematik und Einsichten eines Hochbegabten. Lesenswert!

Veröffentlicht am 25.08.2024

Schurken, Schergen und Mordlust

Long Live Evil
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Rea ist dem Tode nah, als eine fremde Frau ihr die Chance bietet, in eine fiktive Welt überzuwechseln. Ausgerechnet die kurz vor der Exekution stehende Lady Rahelia Domitia ist Raes Körper, mitten in die ...

Rea ist dem Tode nah, als eine fremde Frau ihr die Chance bietet, in eine fiktive Welt überzuwechseln. Ausgerechnet die kurz vor der Exekution stehende Lady Rahelia Domitia ist Raes Körper, mitten in die Lieblingsbuchreihe «Zeit des Eisens» ihrer Schwester Alice, die sie selbst kaum kennt. Eine Welt von Adligen, fieser Schurken, böser Schergen, Ghule, gefräßiger Monster, voller Verrat, Intrigen und Mordlust. Zusammen mit dem sarkastische Humor steht guter Unterhaltung doch nichts mehr im Weg, oder?

Ich bin mit diesem Buch einfach nicht warm geworden, obwohl ich es komplett gelesen haben, um zu erfahren, ob und wie Rea ihren Plan umsetzten kann. Dabei gab es viele Aspekte und Wendungen, die ich mochte. Besonders die Isekai-Grundidee ist toll und voller spannender Gedankengänge: „»Hast du noch nie das Gefühl gehabt, jemand anderem stünde die Welt offen und er würde alles bekommen, was er haben will? Unsere Welt hat Regeln. Wir kennen sie nur nicht. Hier haben wir das Handbuch gelesen!“ Manchmal wirkte alles wie ein großes Durcheinander und es fehlte mir an Struktur. Es gibt viele Figuren, manche werden auch erzählerisch näher beleuchtet, die Welt ist komplex ausgearbeitet und der Text ist sehr dialogreich. Die Fülle an Ausschweifungen bei den Dialogen und der im Verhältnis zu kurz kommenden Handlung hat mich ingesamt ernüchtert. Für mich war es ein durchschnittliches Buch, welches ich manchmal am liebsten abgebrochen hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2024

Aufregender Zeitreisekrimi

Die Zeitdetektive, 4, Die gefiederte Schlange
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Schon der erste Band der Reihe um «Die Zeitdetektive» ließ auf weitere spannende Abenteuer hoffen, während man etwas über Geschichte lernt. Das zeichnet die Bücher aus. Diesmal reisen Kim, Julian, Leon ...

Schon der erste Band der Reihe um «Die Zeitdetektive» ließ auf weitere spannende Abenteuer hoffen, während man etwas über Geschichte lernt. Das zeichnet die Bücher aus. Diesmal reisen Kim, Julian, Leon und Katze Kija an einem heißen Sommernachmittag ins Jahr 906 nach Christus in die Stadt Chichén Itzá und lernen etwas über die Maja, die Sensationelles vollbracht haben, obwohl vieles noch nicht erfunden war. Es gibt einiges zu bestaunen, und dabei stolpern die Freunde direkt in große Gefahren, Intrigen und einen spannenden Fall. Es wird aufregend, abwechslungsreich und das Setting begeistert. Dies ist bereits der vierte Band, der nicht ganz so überzeugen konnte, wie seine Vorgänger. Dafür war die Handlung manchmal ein bisschen zu konstruiert und Entscheidungen schwer nachvollziehbar, während die Wissensvermittlung nach wie vor überzeugt. Darüber hinaus, macht es aber Spaß und letztlich stiehlt der „kleine Jaguar“ Kija sowieso allen die Show. Die Aufmachung ist sehr lesefreundlich und bleibt der Gestaltung der Reihe treu. Es gibt ein Personenregister, ein Glossar, große Schrift und moderne Illustrationen in Schwarz-Weiß, die alles noch lebendiger machen.

Veröffentlicht am 25.08.2024

Das Leben danach

Mein drittes Leben
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Nach einem tragischen Unglück trauert Linda um ihre verstorbene Tochter und nichts ist mehr wie es war. Gleichgültigkeit bricht in ihr Leben. Sie isoliert sich, existiert nur noch, ist „blind, taub und ...

Nach einem tragischen Unglück trauert Linda um ihre verstorbene Tochter und nichts ist mehr wie es war. Gleichgültigkeit bricht in ihr Leben. Sie isoliert sich, existiert nur noch, ist „blind, taub und fühllos“.

Ihr Leiden als verwaiste Mutter schmerzt und berührt zutiefst. Ihr Heilungsprozess ist erschütternd realistisch und wahrhaftig. Man durchlebt ihn mit Linda und sie beweist, wie belastbar Menschen sein können und wie individuell der Trauerprozess ist, während das Leben eigene Pläne macht. Es ist Unterstützung und Liebe, die sie im Leben halten. Ihr Mann Richard, der, trotz aller Umstände, für sie da ist. Die Hündin Kaja und schließlich die Ablenkung in der Gartenarbeit und ihre Hilfsbereitschaft geben ihr Hoffnung. „Doch hier in meinem Dritten Leben sitze ich auf einem Küchenstuhl und lasse alle Gefühle kommen.“ Das schmerzhafte Durchleben in der ersten Hälfte hatte eine große Wucht. Ich wollte wissen, wie Linda sich zurück ins Leben kämpft. Doch es ist kein Kampf, sondern ein Überstehen der Tage und es sind kleine Dinge, die sie am Leben halten. „Ich kann wieder lesen.“ Dazu passt der distanzierte Schreibstil, der Abstand erlaubt, den es braucht. Ein unbequemes Buch, das Gedanken anstößt, Hoffnung schenkt, mitfühlen lässt und dankbar macht, für das Leben davor. Es wirkt nach. Kein leichtes Buch, aber sehr empfehlenswert!