Profilbild von LaCalaveraCatrina

LaCalaveraCatrina

Lesejury Star
offline

LaCalaveraCatrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LaCalaveraCatrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2023

Spanndes Krimi-Abenteuer

Auf der Suche nach Emily McCrae
0


"Auf der Suche nach Emily McCrae" ist eine spannende und maritime Geschichte voller Puzzleteile, die zusammengefügt werden wollen, um das Rätsel um Emily McCrae zu lösen. Es ist Detektivgeschichte, Krimi ...


"Auf der Suche nach Emily McCrae" ist eine spannende und maritime Geschichte voller Puzzleteile, die zusammengefügt werden wollen, um das Rätsel um Emily McCrae zu lösen. Es ist Detektivgeschichte, Krimi und Schatzsuche in einem und es geht um Freundschaft, Abenteuer und Geheimnisse.

»Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, so unwahrscheinlich es auch klingen mag, die Wahrheit sein. Das hat Sherlock Holmes gesagt«.

Die zwölfjährige Lily Hargan ist gerade erst in die Edge, einer ehemaligen Piratenhochburg, gezogen und findet die Küstenstadt und ihre Bewohner ziemlich langweilig. Bücher sind ihre liebste Gesellschaft. Bei einem Streifzug entdeckt sie zufällig ein Museum, ein irgendwie magischer Ort. Die Ausstellungsstücke sind höchst seltsam und scheinen einem Mädchen namens Emily McCrae zu gehören. Lily Neugier ist geweckt und sie beginnt zu recherchieren. Dabei bekommt sie unerwartete Hilfe von der aufgeweckten Sam und dem zurückhaltendem Jay. Gerade die selbstbewusste Art von Sam ist inspirierend, weil sie sich von Erwachsenen nicht einschüchtern lässt und deren Aussagen hinterfragt. Zusammen müssen sie einige gefährliche Abenteuer bestehen, um das Rätsel zu lösen.

Erzählt wird in der dritten Person aus zwei Perspektiven. Damit hat man den Hauptfiguren ein bisschen etwas voraus, weil ein paar Kapitel in die Vergangenheit entführen und offenbaren, warum Emily verschwunden ist. Das wurde aber sehr schön mit der Haupthandlung abgepasst, die bleibt damit durchweg spannend und interessant. Die Charaktere sind unterschiedlich, wie schon Sam meinte, passen sie also gut zusammen. Auch die Nebenfiguren hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Alle miteinander wirken authentisch und ihr Handeln lässt sich gut nachvollziehen. Fiona Lonfmuir hat eine besondere Geschichte kreiert, die das Herz berührt und absolut echt wirkt, sowohl die schönen, als auch die gefährlichen Momente. Die tolle Freundschaft zwischen den drei Kindern und der stimmungsvoll maritime Charakter waren dabei ein absolutes Highlight. Gekrönt davon, dass man miträtseln kann und von Wendungen überrascht wird. Sehr empfehlenswert für Kinder ab 10 Jahren.

Veröffentlicht am 31.07.2023

Hilfreicher Begleiter für die erste Liebe

First Love
0

Auf dem Weg des Erwachsenwerdens sind vor allem die ersten Gefühle der Zuneigung gegenüber eines anderen Menschen verwirrend und überfordernd. Darüber redet man manchmal nicht mal mit Freunden, und mit ...

Auf dem Weg des Erwachsenwerdens sind vor allem die ersten Gefühle der Zuneigung gegenüber eines anderen Menschen verwirrend und überfordernd. Darüber redet man manchmal nicht mal mit Freunden, und mit den Eltern schon gar nicht. Diese Lücke füllt der Ratgeber "First Love". In diesem Buch findet man alles, über die erste Liebe: Tipps fürs erste Date, den ersten Kuss, das erste Mal und wenns kompliziert wird, kann man auch nachlesen, was Eifersucht bedeutet und wie man sich richtig streitet und mit Liebeskummer umgeht. Es finden sich auch interessante Fakten, beispielsweise über den weiblichen und männlichen Körper und die fünf Sprachen der Liebe. Beim Lesen fühlt man sich angenommen und verstanden. Tina Bremer-Olszewski schreibt einfühlsam und konkret, aber eben auch jung und dynamisch. Die vereinzelten Illustrationen und gestalterischen Details passen perfekt und runden das Buch harmonisch ab.

Ein wirklich toller Ratgeber, mit großem Mehrwert, der sich modernen Sprache bedient und sehr einfühlsam viele Variationen zeigt, die wichtigsten Fragen beantwortet und selbst für neugierige Eltern wertvolle Tipps bereithält. Die erste Liebe ist aufregend und vielen wird dieses Buch weiterhelfen, die schönen Momente zu genießen und die schwierigen besser meistern zu können. Sehr gelungen und unbedingt zu empfehlen!

Veröffentlicht am 31.07.2023

Spannendes und berührendes Katzenabenteuer

Nova - Aufbruch in die Wildnis
0

„Die frische Luft, der Sonnenschein, die endlose Weite der Wildnis – das alles hatte eigentlich auch etwas für sich. Nicht, dass es wirklich gefiel. Es war nur…interessant, irgendwie. Sie fühlte sich ...

„Die frische Luft, der Sonnenschein, die endlose Weite der Wildnis – das alles hatte eigentlich auch etwas für sich. Nicht, dass es wirklich gefiel. Es war nur…interessant, irgendwie. Sie fühlte sich darin so richtig lebendig.“

Eine kleine Katze namens Nova führt ein behagliches Leben bei Ma Millie, einer älteren Dame, die abgeschieden im Wald wohnt. Als Ma Millie krank wird und sich nicht mehr selbst versorgen kann, bricht Nova auf, um Hilfe zu holen. Als sie eine wilde Füchsin kennenlernt, willigt diese ein, ihr zu helfen, denn die Füchsin liebt Abenteuer. Dabei könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein. Nova ist eine Wohnungskatze und an Menschen gewöhnt, während die Füchsin durch den Wald streift und selbst für ihr Überleben sorgen muss. Dabei lernen sie voneinander und bauen gegenseitigen Verständnis und Vertrauen auf. Nova durchläuft eine spannende Entwicklung und erhält wertvolle Lebenslexionen, durch die sie immer mehr an Selbstvertrauen gewinnt. Das macht Kindern Mut, beängstigende Situationen ebenfalls meistern zu können. Dabei malt Megan Wagner Lloyd nicht alles rosarot, sondern zeigt auch die Gefahren und lässt ihre tierischen Heldinnen Rückschlage erleiden. Eine der wertvollen Botschaften, die mir besonders gefallen hat, lautet: Letztlich kann eine Entscheidung alles verändern und mag sie auch noch so klein erscheinen.

Uns hat gefallen, dass in der dritten Person erzählt wird und man verschiedene Einblicke erhält. Da ist die kleine Nova, die ins Unbekannte aufbricht, die Füchsin, die neugierig einer Witterung folgt und der Luchs, den der Hunger antreibt. Das macht es spannend, nachvollziehbar und abwechslungsreich. Sehr schön ist auch, dass die Waldtiere ihre Instinkte behalten. Es ist eine kindgerechte Mischung aus natürlichem Verhalten und menschlicher Andichtung. So vermittelt die Geschichte ganz selbstverständlich wichtige Werte, die den Charakteren mehr Tiefe und der Handlung mehr Charme verleiht. Das unterstützt der lebendige und klare Schreibstil von Megan Wagner Lloyd. Die kurzen Sätzen erleichtern das Selberlesen, während die atmosphärischen Beschreibungen die Vorstellungskraft anregen. Die kurzen Kapitel und vereinzelten Illustrationen unterstützen den Lesefluss und vor allem die steigende Spannung animiert zum Dranbleiben, was das Buch auch für Lesefaule interessant macht.

"Nova-Aufbruch in die Wildnis" ist eine heldenhafte Abenteuerreise, die ganz viel bewirken kann, weil sie das Herz berührt, beruhigend und trotzdem spannend geschrieben ist, und über Tapferkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft erzählt. Das Cover und der Buchrücken geben sehr gut die Stimmung und den Inhalt wieder. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bei einer spontanen Coverliebe, auch der Inhalt zusagt. Ich empfehle: zugreifen und lesen! Es lohnt sich.

Veröffentlicht am 25.07.2023

Pflanzenmagie, Freundschaft und Abenteuer

Greenwild 1 – Die Jagd nach dem Wunderlicht
0

In"Greenwild – Die Jagd nach dem Wunderlicht“ wird die Geschichte der elfjährigen Daisy erzählt, die mit ihrer Mutter, einer international bekannten Reporterin, ein aufregendes Leben führt, ohne zu wissen, ...

In"Greenwild – Die Jagd nach dem Wunderlicht“ wird die Geschichte der elfjährigen Daisy erzählt, die mit ihrer Mutter, einer international bekannten Reporterin, ein aufregendes Leben führt, ohne zu wissen, welch große Abenteuer ihr noch bevorstehen, bis sie in eine andere Welt stolpert, um ihre Mutter wiederzufinden.

„Achte auf die Welt um dich herum. Die Natur ist wilder und eigentümlicher, als dir bewusst ist, und wunderbarer, als du dir vorstellen kannst.“


Dieses Buch hat nicht nur ein besonderes Cover mit ausgestanztem Tor, sondern hält auch, was die grüne Pflanzenpracht um das Tor verspricht: viele fantasievolle Ideen rund um Pflanzenmagie und eine botanisch geheime Welt. Gemeinsam mit Daisy diese Pflanzenwelt zu erkunden, macht großen Spaß. Sie findet in Greenwild einen Zufluchtsort und begegnet dort vielen liebreizenden Charakteren und neuen Freunden. Bis sie das Tor entdeckt, beweist Daisy große Kraft, denn ihre Mutter wird vermisst und sie ist beinahe völlig auf sich allein gestellt, während die fiese Schulleiterin ein strenges Regime führt. Der kleine schwarze Kater Napoleon ist immer an ihrer Seite und schenkt ihr Trost und Geborgenheit. Der Anfang der Geschichte ist berührend und bedrückend zugleich, und man fiebert mit Daisy, die trotz der Schicksalsschläge die Hoffnung nicht aufgibt. Am Ende wird es dann noch mal richtig spannend und rührend. Ingesamt ist das Buch fesselnd in der dritten Person geschrieben und die vielen Wortkreationen rund um die Pflanzenwelt sind eine Freude. Vor allem das Pusteblumen-Wunderlicht hat eine ganz besondere Bedeutung. Der Stil treibt temporeich die Handlung voran, nimmt sich aber auch Zeit für stimmungsvolle Momente und detaillierte Beschreibungen zum Eintauchen. Dazu gibt es wunderschöne seitenfüllende Illustrationen von der Italienerin Elisa Paganelli, die das Buch sehr bereichern. Damit ist der Auftakt eine runde Sache und in sich abgeschlossen, wobei das Abenteuer erst beginnt.

Fazit: Ein Abenteuerroman, den ich allen empfehlen würde, die Pflanzen lieben und gern magische Geschichten über Freundschaft und Mut lesen, die auch das Herz berühren.

Veröffentlicht am 24.07.2023

Ein schöner Frauen-Roman mit Witz und Mut-Botschaft

Alles muss man selber machen
0

In dieser amüsanten Komödie, geht es um drei Frauen, die durch Geldsorgen ungeahnte Kräfte mobilisieren und kreative Ideen entwickeln (die auch mal Gesetze umschiffen), um ihre Kasse aufzubessern. Ellen ...

In dieser amüsanten Komödie, geht es um drei Frauen, die durch Geldsorgen ungeahnte Kräfte mobilisieren und kreative Ideen entwickeln (die auch mal Gesetze umschiffen), um ihre Kasse aufzubessern. Ellen Berg schreibt über ein ernstes und aktuelles Thema mit soviel Humor, dass die Tragik darin beinahe nebensächlich wird.

Die Ich-Erzählerin ist die Kosmetikerin Nele, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, ehrlich und gutherzig, aber in finanziellen Nöten. Als sie ihre sonst so gut betuchte Freundin Fiona trifft, erfährt sie von deren überraschenden Geldsorgen und so entsteht ein unglaublich lustiges Szenario, als Fiona versucht, ihren Schmuck zu verkaufen, was einiges ins Rollen bringt. Hermine ist die dritte im Bunde. Als sie von den Geschehnissen hört, beichtet auch sie von ihren finanziellen Engpässen. Außerdem hat Nele mit dem Polizisten Nick angebandelt, der nicht auf den Kopf gefallen ist. Eigentlich wäre Distanz angebracht, aber Nele ist total verknallt. Hier ist also einiges an Problemen vorprogrammiert.

Schicksalsschläge, Inflation, unglückliche Entscheidungen „und das Geld schmilzt wie Butter in der Sonne“. Die drei Freundinnen wirken sehr authentisch und ihr Handeln nachvollziehbar - ist es doch stets mit guten Absichten. Nebenbei gibt es noch jede Menge Spartips und treffsichere Kritik an Problemen unserer Zeit. Es ist die herzerwärmende Freundschaft, die mir besonders gefallen hat. Dazu gibts witzige Dialoge und überraschende Wendungen. Da verzeiht man auch die ein oder andere Konstruktion, bei der mal wieder sehr viel Glück und Zufall einfließen. Auch die besondere Mutter-Tochter-Beziehung, in der Nele immer wieder auf ihre wissbegieriger Tochter eingeht und sich wie eine Löwin für sie einsetzt, fand ich wunderbar.

"Alles muss man selber machen" plädiert mit positiv besetzten Heldinnen für mehr Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, sowie ein offenen Frauenbild und ist auch als humorvolle Abrechnung zu verstehen, für all die Ungerechtigkeiten in einer Kultur, die noch immer Männer bevorzugt, diskriminiert und ein eingeengt konservatives Frauenbild vertritt. Das verschafft beim Lesen und vor allem am Ende eine angenehme Genugtuung, weil Nele, Fiona und Hermine kämpferisch und tapfer diese klischeehaften Rollen von sich abstreifen (wenn auch nicht ganz freiwillig) und unsere Vorstellungswelt erweitern, auch wegen ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen. Damit ist "Alles muss man selber machen“ auch eine Aufforderung, die eigenen Annahmen zu hinterfragen und sich nicht alles gefallen zu lassen.