Ein Kind, einsam, verzweifelt und voller Schuld
SommerkindKolja lebt mit seiner Schwester Malu, seiner Mutter und seinem Vater in einem Haus nahe des Meeres. Am Strand gibt es auch ein Schwimmbad. Eines Abends besucht er mit seiner Schwester den Strand. Sie wollen ...
Kolja lebt mit seiner Schwester Malu, seiner Mutter und seinem Vater in einem Haus nahe des Meeres. Am Strand gibt es auch ein Schwimmbad. Eines Abends besucht er mit seiner Schwester den Strand. Sie wollen schwimmen gehen, können sich aber nicht einigen ob im abgeschlossenen Schwimmbad oder im Meer. Trotzig setzt sich Kolja auf eine Bank. Malu klettert über den Zaun ins Schwimmbad um zu schwimmen. Eine Weile sitzt Kolja auf der Bank, dann taucht Ragna auf. Ein Mädchen, dass er unglaublich gerne mag er schon ihr zu, wie sie eine Weile wie eine Meerjungfrau durch die Wellen taucht. Als sie rauskommt und den Kleiderstapel leben Kolja entdeckt fragt sie, wem er gehöre. Kolja erzählt, dass Malu im Schwimmbad schwimmen wollte. Wie lange das her sei fragt Ragna, Kolja weiß ich nicht. Fragt nach endlos und kann nur noch seine leblose Schwester aus dem Wasser ziehen. Als Malu mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen wird beginnt die tragische Geschichte eines verzweifelten Kindes.
Der Schreibstil in diesem Buch ist nicht gerade einfach, er passt sich wunderbar mit der Wortwahl und ich möchte schon fast sagen mit der Farbe der Sprache der Stimmung im Buch an. Man liest die Geschichte aus mehreren Betrachtungswinkeln. Nämlich aus der von Kolja und aus der Sicht von Ragna. Anfänglich ist es schwierig in das Buch zu finden, da es sehr verwirrend ist dass manche Gedankengänge, gerade die von Ragna für einzelne Sprünge machen. Die Darstellung und Umsetzung der einzelnen Charaktere finde ich sehr gut gelungen und ist sehr authentisch. Es ist schwierig, sich schnell eine Meinung zu bilden, wenn man aber das ganze Buch gelesen hat kann man sich nicht nur eine Meinung über die einzelnen Charaktere bilden, man hat sogar noch viel, viel Stoff zum Nachdenken. Gerade die Frage der Schuld und die Frage nach Lebensqualität im Wachkoma sind vorherrschend im Hauptteil des Buches. Es ist von der Umsetzung her wirklich gut gelungen.
So schnell werde ich dieses Buch nicht vergessen, ich habe noch sehr viel Stoff zum Nachdenken und kann dieses Buch wärmstens empfehlen. Ich habe zwar anfänglich Probleme gehabt, kann im Endeffekt aber nicht anderes als 5 von 5 Sternen zu vergeben, denn der Darstellung war der verwirrende Anfang notwendig und somit kann ich oder werde ich dafür keine Punkte abziehen.