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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2016

Sommerurlaub mal anders

Mein Sommer mit Mémé
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Paula steht mitten im Leben. Sie betreibt ein Antiquitätengeschäft im südlichen Baden-Württemberg. Bis sie eines Tages die Nachricht erreicht, dass ihre Großmutter ausnahmslos die gesamte Familie in ihren ...

Paula steht mitten im Leben. Sie betreibt ein Antiquitätengeschäft im südlichen Baden-Württemberg. Bis sie eines Tages die Nachricht erreicht, dass ihre Großmutter ausnahmslos die gesamte Familie in ihren kleinen Chateau in Frankreich begrüßen möchte. Eigentlich hat Paula keine Lust darauf, mehrere Wochen gemeinsam mit allen ihren Familienmitgliedern zu verbringen, denn die Verhältnisse in dieser Familie sind schwierig. Auf Drängen ihres Bruders fährt sie dann doch nach Frankreich und verlebt einen Sommerurlaub der ganz anderen Art.


Der Schreibstil in diesem Buch ist gut gemacht, man liest ihn und hat wirklich alles bildlich vor Augen (damit meine ich vor allem auch die Natur und Landschaft). Die Charaktere jedoch konnten mich nicht überzeugen, mit den meisten wurde ich einfach nicht warm. Das Verhalten empfand ich teilweise nicht unbedingt als authentisch, trotzdem war die story in sich schlüssig und gut abgerundet. Humor findet man in diesem Buch, aber gefehlt haben mir auch die tiefen Gefühle. Keine einzige Träne habe ich verdrückt und das hätte ich von einer solchen story dann doch erwartet. Das hatte ich etwas schade.


Insgesamt war seine solide Leistung, die mich nicht vollkommen überzeugen konnte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte

Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
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Also Olivia durch einen schrecklichen Unfall stirbt hinterlässt sie einen Mann und einen ganz besonderen Sohn. Joe hat das Asberger Syndrom. Eine Form des Autismus. Es ist für ihren Mann schwierig, seinem ...

Also Olivia durch einen schrecklichen Unfall stirbt hinterlässt sie einen Mann und einen ganz besonderen Sohn. Joe hat das Asberger Syndrom. Eine Form des Autismus. Es ist für ihren Mann schwierig, seinem Sohn die Situation verständlich zu machen. Was dazu kommt ist, dass Olivia die Welt noch nicht verlassen hat. Sie kommt zurück aber nicht unbedingt in guten Absichten …

Die Geschichte ist aus 4 verschiedenen Perspektiven erzählt. Es ist interessant, die einzelnen Charaktere durch die unterschiedlichen Perspektiven kennen zu lernen. Für viele mag dies am Anfang verwirrend sein, doch durch geschickte Umschreibungen passt eigentlich immer alles ins Geschehen. Das einzige, was verwehren kann ist, dass die Zeitsprünge wirklich enorm sind. Mal ist Joe 4 Jahre alt dann ist er plötzlich wieder 17.für mich war es schwierig, damit umzugehen, aber am Ende hat sich alles in eine logische Reihe gegliedert und somit nur vorübergehend verwirrt. Auch das Gefühl kommt in dieser Geschichte nicht zu kurz, das Ende ist unglaublich emotional. Zwischendurch ist es wieder lustig und man findet sehr schnell in die Geschichte hinein.

Rundum war ich mit diesem Buch sehr zufrieden, ich werde es auf jeden Fall auf die Favoritenliste setzen. Es ist einfach eine ganz andere Weihnachtsgeschichte, als die klassischen die wir einfach alle kennen. Für das Gesamtpaket kann ich guten Gewissens 4 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Wie klein die Welt sein kann …

Honigmilchtage
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Carla ist komplett unglücklich ihrem Job, sie arbeitet als Vertreterin einer Medikamentenfirma im Außendienst. Von Pünktlichkeit hält sie nichts manchmal oder meistens erscheint sie lediglich zu ihren ...

Carla ist komplett unglücklich ihrem Job, sie arbeitet als Vertreterin einer Medikamentenfirma im Außendienst. Von Pünktlichkeit hält sie nichts manchmal oder meistens erscheint sie lediglich zu ihren Außenterminen, vom Büro hält sie sich weitestgehend werden. Bis er jemand einen Ratgeber schenkt. Dieser Ratgeber veranlasste dazu mit der entsprechenden Autorin über ihre Lebenssituation per E-Mail zu kommunizieren. Als dann ihr Mann Julius einen Zusammenbruch erleidet, an diesem Tag, an welchem sie ihren Job gekündigt hat verändert sich ganz plötzlich ihr Leben …

Der Schreibstil dieses Buches ist sehr angenehm zu lesen, man kann mit der Gedanken von Zeit zu Zeit auch abschweifen und kommt trotzdem im Buch immer weiter, denn wie es der Zufall will ergeben sich Konstellationen, mit denen keiner gerechnet hätte.
Ich muss aber sagen, für meinen Geschmack hat hier das Schicksal und der Zufall überhand genommen, denn es gibt noch mehr Menschen auf der Welt, als die handelnden Personen im Buch. Mir hat auch leider einiges an Emotionen gefehlt, bis zur Mitte des Buches fand ich es wirklich perfekt, doch irgendwann wurde es zu viel Zufall und zu berechenbar. Leider konnte das Ende meiner Meinung nach das Buch auch nicht vollkommen abrunden, ich hätte erwartet, dass Vorhaben, die noch angeschnitten wurden, im letzten Kapitel, dass diese zumindest noch umgesetzt werden würden. Schade.

Das Buch hat super angefangen, Abende jedoch deutliche Defizite aufgewiesen. Ich kann traurigerweise nur 3 von 5 Sternen vergeben. Dies ist aber trotzdem eine tolle Bewertung, das schafft auch nicht jeder ;)

Veröffentlicht am 23.10.2016

Ein satirischer Roman, der seinesgleichen sucht

Professor Heimlich und die Farbenleere
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Professor Heimlich Wissenschaftler. Er erforscht Sinn und Unsinn. Als er zu einem speziellen Fall der Polizei gerufen wird, seine Fachexpertise gebraucht wird. In Hamburg in einer Gasse befinden sich ...


Professor Heimlich Wissenschaftler. Er erforscht Sinn und Unsinn. Als er zu einem speziellen Fall der Polizei gerufen wird, seine Fachexpertise gebraucht wird. In Hamburg in einer Gasse befinden sich plötzlich Flecken, komplett ohne Farbe. Außerdem liegt dort eine kleine Harfe, an der Stelle, der Farbenleere scheint ein Troll ursprünglich seine Kompositionen vorgetragen zu haben. Doch vom Troll fehlt jede Spur. Schnell tauchen weitere Flecken auf, die Ermittlungen verlaufen immer wieder in neue Richtungen, Verdächtigungen etc.

Dieses Buch enthält kein konventionelles Konzept, es ist ein Konzept voller Satire. Sinn und Unsinn spielen eine sehr große Rolle in diesem Buch, was dazu anregt, mal selbst über den Sinn und den Unsinn nachzudenken. Der Anfang verlief vom Lesefluss gesehen schleppend, aber als ich dann im Buch und in der Geschichte drin war gab es kein Halten mehr. Es liest sich dann sehr gut und hat mich wirklich unterhalten. Es ist jedoch kein Buch für zwischendurch, kein Buch zum abschalten, man benötigt volle Konzentration, um der Geschichte folgen zu können. Viele Zusammenhänge werden erst am Ende der Geschichte klar, was manchen vielleicht verunsichern könnte. Hat man Jedoch das Ende erreicht man wirklich begeistert, also zumindest mir ging es so.

Um noch einmal zusammenzufassen, klappt andere Dinge, die mich gestört haben, aber diese sind Geschmackssache und ich ansonsten wirklich begeistert war kann ich guten Gewissens 4,5 von 5 Sternen vergeben. Das Buch ist auf jeden Fall für jeden zu empfehlen, mal was komplett unkonventionelles lesen möchte.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Eine zeitlose Familiengeschichte

Die Mutter meiner Mutter
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Anna lebt mit ihrer Stiefmutter und ihrem Vater in einem kleinen Ort mit dem Namen „Sorge“. Ihr Vater ist Angestellter und arbeitet am Bahnhof. Er ist zuständig für die Koordination der sogenannten „Todeszüge“, ...


Anna lebt mit ihrer Stiefmutter und ihrem Vater in einem kleinen Ort mit dem Namen „Sorge“. Ihr Vater ist Angestellter und arbeitet am Bahnhof. Er ist zuständig für die Koordination der sogenannten „Todeszüge“, welche zur Deportation der Juden aus den Städten dienen. Krieg beginnt und nach einiger Zeit wird ihr Vater von Soldaten abgeholt. Dies ist ausschlaggebend dafür, dass die Stiefmutter beschließt, den Wunsch zu tötet und sich auf die Flucht zu machen. Für Anna ein traumatisches Erlebnis, denn sie besorgt den Hammer, den ihre Mutter verlangt und hätte nun fest, während sie ihm den Kopf einschlägt. Kurz darauf mit ihr Haus besetzt und sie packen alles was sie brauchen in einem kleinen Handwagen und laufen ziellos ihres Weges.

Der Schreibstil ist der Zeit, in welcher das Buch spielt angemessen. Es wechselt immer zwischen einem auktorialen Erzähler und der Enkelin, welche über die Geschichte ihrer Großmutter erzählt hin und her. Das gefällt mir sehr gut, denn dies lockert das Buch deutlich auf. Ich muss aber sagen, dass sich in dieser Geschichte deutlich mehr Gefühl erwartet habe, sie wird einfach sachlich erzählt und große Emotionen konnte ich nicht finden. Leider sehr schade, denn ich glaube, das hätte das Buch noch ein bisschen prägender gemacht, die Geschichte ist nämlich sehr zeitlos, denn Flüchtlinge gibt es auch heutzutage sehr viele und es wird einfach gezeigt, was eben diese auf ihrer Flucht erleben können bzw. erleben. Man sieht die Welt aus anderen Augen doch durch mehr Emotion könnte das Buch länger im Gedächtnis bleiben.

Aufgrund dessen vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.