Profilbild von LaNasBuchclub

LaNasBuchclub

Lesejury Star
offline

LaNasBuchclub ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LaNasBuchclub über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2024

Clever und fesselnd erzählt!

Die Insel des Zorns
0

Um dem trostlosen Wetter Englands über die Osterfeiertage zu entfliehen, zieht sich die ehemalige Schauspielerin Lana Farrar auf ihre idyllische Privatinsel in der Ägäis zurück. Begleitet wird sie von ...

Um dem trostlosen Wetter Englands über die Osterfeiertage zu entfliehen, zieht sich die ehemalige Schauspielerin Lana Farrar auf ihre idyllische Privatinsel in der Ägäis zurück. Begleitet wird sie von ihrem Sohn Leo, ihrem Ehemann Jason, den beiden besten Freunden Kate und Elliott, sowie den langjährigen Angestellten Agathi und Nikos.
Sieben Leute reisen an. Aber nicht alle sieben werden die Insel auch lebend verlassen. „Die Insel des Zorns“ erzählt die Geschichte eines Mordes. Vielleicht sogar die, einer Liebe. So oder so, ist es aber eine Geschichte, die überrascht. Zumindest so viel verspricht der Erzähler in seiner Eröffnungsrede.
Mir hat „Die Insel des Zorns“ Von Alex Michaelides insgesamt gut gefallen. Mir war das Debut des Autors, The Silent Patient, noch gut in Erinnerung und weil ich Schreibstil und Wendungen dabei so gelungen fand, habe ich mich sehr über dieses neue Buch gefreut. Es hat definitiv seine Höhen und Tiefen, sicherlich auch Schwächen, aber insgesamt war es ein toller Thriller.
In Anlehnung an die klassische griechische Tragödie wird die Geschichte in fünf Akten erzählt, in denen der Autor Vergangenheit und Gegenwart auf gewandte Weise miteinander verknüpft. Präsentiert wird die Erzählung dabei von einem der Reiseteilnehmer: Elliot Chase. Seine Widergabe der Ereignisse ist eigenwillig und dramatisch und liest sich spannenderweise ganz so, als ließe man sich die Geschichte bei einem Feierabendrink an der Bar von ihm erzählen. Er begibt sich im Grunde auf die Augenhöhe des Lesers, was es für mich zu einer sehr einnehmenden und interessanten Leseerfahrung gemacht hat. Gleichzeitig hat sich dadurch aber auch eine gewisse Anspannung bei mir eingestellt. Man lernt die Figuren, ihre Motive und Verbindungen alle durch Elliott kennen, nur habe ich immer wieder hinterfragt, wie vertrauenswürdig er selbst ist. Oft genug habe ich gedacht, dass er selbst der Mörder sein könnte.
Auf die Handlung möchte ich gar nicht zu sehr eingehen, um nichts vorwegzunehmen, fand aber, dass sie von Anfang bis Ende gut durchdacht und schlüssig war. Man steigt recht langsam in die Erzählung ein und während sich Stück für Stück Geheimnisse und Verwicklungen enthüllen, wird man durch Elliotts Einfluss immer mal wieder auf eine falsche Fährte gelockt. Das Buch hat ein paar Längen, über die ich aufgrund der allgemeinen Erzählatmosphäre aber gut hinwegsehen konnte. Die Auflösung am Ende war wieder echt überraschend und hat in meinen Augen gut funktioniert.
Wer atemlose Spannung und Nervenkitzel sucht, wird mit diesem Thriller vielleicht nicht so glücklich, aber ich finde mit seiner subtilen Spannung, der interessanten Erzählperspektive und den cleveren Twists ist „Die Insel des Zorns“ ein wirklich fesselndes Buch mit großem Unterhaltungsfaktor. Sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 29.01.2024

Zurück ins Whitestone Hospital

Whitestone Hospital - Tough Choices
0

Mit „Tough Choices“ geht die spannende Reihe rund um die jungen Ärztinnen und Pflegerinnen des Whitestone Hospital in die inzwischen dritte Runde. Und Autorin Ava Reed lässt auch dieses Mal keine Zeit ...

Mit „Tough Choices“ geht die spannende Reihe rund um die jungen Ärztinnen und Pflegerinnen des Whitestone Hospital in die inzwischen dritte Runde. Und Autorin Ava Reed lässt auch dieses Mal keine Zeit zum Entspannen, denn die Geschichte setzt nahtlos an dem dramatischen Ende von „Drowning Souls an“ und wirft seine Leser mitten zurück ins Geschehen.
Im Fokus der Erzählung stehen dieses Mal die engagierte wie auch zurückhaltende Assistenzärztin Dr. Maisie Jones und der charmante und überall geschätzte Krankenpfleger Grant Masterson. Beide sind unglaublich sympathische Charaktere, die mir mit ihrer ruhigen und loyalen Art schnell ans Herz gewachsen sind. Wieder einmal ist es der Autorin gelungen ihre Figuren so echt und so einnehmend zu zeichnen, dass das Mitfühlen, -fiebern, -bangen und -hoffen mit ihnen ganz von selbst kommt.
Zudem hat mir an diesem Band auch wieder sehr gefallen, wie der Klinikalltag in die Erzählung mit eingewoben wurde und dass man über Maisie und Grant hinaus auch weiterverfolgen konnte, wie es mit den zahlreichen liebgewonnenen Nebenfiguren weitergeht.
Weniger überzeugend fand ich dieses Mal allerdings den Plot. Mit dem spannenden Einstieg in die Geschichte und dem obligatorischen Cliffhanger zum Schluss hat die Handlung durchaus was zu bieten, aber für meinen Geschmack hat es insgesamt an etwas Spannung gefehlt. Die Spannungen zwischen Maisie und Grant sind schön ausgearbeitet, dabei entwickelt sich ihre Beziehung jedoch so leichtgängig und problemlos, dass mir die Handlung etwas zu sehr ins Plätschern geraten ist. Die kleinen und großen Dramen im Krankenhaus fangen das noch ganz gut auf, aber ich fand, dass Tough Choices in seiner Dynamik etwas hinter den bisher erschienenen Teilen zurückgeblieben ist.
Schließlich hat auch das eingebaute Beziehungsdrama meinen Geschmack etwas verfehlt. Zwar war die entscheidende Szene toll geschrieben und ich konnte sehr mit den beiden Protagonisten mitfühlen, ihr Umgang mit der Situation im Anschluss ist ihren Charakteren und ihrer Beziehung meiner Meinung nach aber nicht wirklich gerecht geworden.
Nichtsdestotrotz ist Ava Reed mit Tough Choices ein lesenswerter dritter Teil gelungen, der sich mit seinem Feingefühl und der hinreißenden Emotionalität absolut sehen – oder eher lesen – lassen kann.

Veröffentlicht am 15.11.2023

Fesselnde Dark-Academia Romance

Starling Nights 1
0

Als ihre beste Freundin Zoe in die Kreise einer mysteriösen Studentenverbindung gerät und sich zusehends sonderbar verhält, sieht sich die ehrgeizige Cambridge Studentin Mabel dazu gezwungen zu handeln. ...

Als ihre beste Freundin Zoe in die Kreise einer mysteriösen Studentenverbindung gerät und sich zusehends sonderbar verhält, sieht sich die ehrgeizige Cambridge Studentin Mabel dazu gezwungen zu handeln. Getrieben von dem Wunsch ihre Freundin zu beschützen und herauszufinden, was es mit dem geheimnisvollem Bund der Stare auf sich hat, begibt sie sich selbst ins Auge des Sturms. Dort findet sie nicht nur ein paar schockierende Antworten auf ihre Fragen, sondern auch ungeahnte Gefahren – allem Voran den faszinierenden und unergründlichen Cliff, der das Größte Geheimnis von allen zu sein scheint.
Merit Niemeitz ist mit ihrer Mulberry Mansion Reihe zum sehr geschätzten Namen in meinem Regal geworden und auch wenn ich nicht der allergrößte Dark-Academia Fan bin, so war ich dennoch super gespannt auf ihr neues Buch „Starling Nights – im Schatten der Wahrheit“. Mit dem historischen Setting der Cambridge University, der düsteren und mysteriösen Atmosphäre und der üblichen Dosis Gefühl hat „Starling Nights“ viel Gutes im Petto.
Der Schreibstil von Merit Niemeitz ist wie gewohnt sehr einnehmend, besticht mit seiner Bildhaftigkeit und baut durchweg eine tolle Atmosphäre auf. Es fällt leicht sich zwischen den Seiten fallen zu lassen. Inhaltich hat sie eine sehr spannende, ausgefallene Geschichte erschaffen, deren Geheimnisse sie auch nur zögerlich enthüllt, sodass es bis zum Ende rätselhaft bleibt. Die Handlung wirkte auch gut durchdacht, mit einer schlüssigen Auflösung und genug offenen Fragen, die einen gespannt auf den zweiten Teil zurückgelassen haben. Meiner Meinung nach hätte das Tempo der Handlung aber ein wenig ausgefeilter sein dürfen. Während ich es zwischenzeitlich eine Spur zu langatmig fand und hie und da ungeduldig wurde, mehr herauszufinden, war mir das Ende bzw. das Finale wiederrum etwas zu übereilt und hätte ein paar mehr Seiten vertragen können.
Herz und Seele dieses Buches sind aber wie immer die Figuren. Mabel und Cliff haben eine sehr authentische und fesselnde Verbindung und wie schon in ihren anderen Romance Büchern, hat Merit Niemeitz die Gefühle ihrer Protagonisten in Perfektion aufs Papier gebracht. Natürlich kommen die beiden auch mit einer Handvoll Nebencharaktere, die ihren Teil zur Geschichte beitragen und alles ein weniger aufregender gestalten. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass ein paar von ihnen insgesamt etwas mehr in die Geschichte miteinbezogen worden wären.
Alles in allem hat „Starling Nights“ wirklich viel zu bieten und bringt einige aufregende Komponenten zusammen. Viel Spannung, einen tollen Dark Academia Vibe, Romance, Fantasy-Elemente und auch Enemies-to-Lovers haben einen Platz darin gefunden. Ich fands wirklich unterhaltsam zu lesen und bin auch schon gespannt auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 29.09.2023

Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen

Twisted Hate
0

Twisted Hate ist der dritte Teil von Ana Huangs beliebter Twisted-Reihe und erzählt die Geschichte der schlagfertigen Anwältin Jules Ambrose und dem attraktiven Arzt Josh Chen.
Da ich Teil eins und zwei ...

Twisted Hate ist der dritte Teil von Ana Huangs beliebter Twisted-Reihe und erzählt die Geschichte der schlagfertigen Anwältin Jules Ambrose und dem attraktiven Arzt Josh Chen.
Da ich Teil eins und zwei der Twisted-Reihe bereits kannte, waren mir Jules und Josh natürlich schon bis zu einem gewissen Punkt vertraut und entsprechend gespannt war ich herauszufinden, was aus ihnen beiden werden würde. Dabei hat nicht geschadet, dass ich ein großer Enemies-To-Lovers-Fan bin.
Ich habe mich von Buch zu Buch zum Ana Huang Fan gemausert und auch Twisted Hate konnte mich insgesamt abholen. Es lässt sich toll lesen, was dem einnehmenden Schreibstil der Autorin geschuldet ist und bringt mit Josh und Jules zwei sehr willensstarke und interessante Protagonisten mit. Die Streitereien zwischen den beiden waren wirklich unterhaltsam und definitiv nicht halbherzig und mir hat außerdem gefallen, dass der enemies-to-lovers Trope sehr konsequent durchgezogen wurde. Oftmals springen die Figuren in solchen Stories von Enemy zu Lover, als würde man einen Schalter umstellen und ich bin froh, dass es mit Josh und Jules anders gelaufen ist. Es ist ein ganz schöner Prozess, den sie durchlaufen, um einander kennenzulernen und zu vertrauen und die emotionale Entwicklung war bei beiden für mich sehr gut nachvollziehbar.
Handlungstechnisch hatte dieser Teil in meinen Augen aber wieder Schwächen. So waren die Streitereien zwar witzig, aber ab einem gewissen Punkt hätte es auch weniger Zankerei, denn ernsthafte und zielführende Unterhaltung sein dürfen. Auch haben mich die Wendungen zum Schluss nicht allzu sehr überzeugen können. Zum einen ist sehr absehbar was passiert. Das geht zum einen zu Last der Spannung und andererseits finde ich es immer recht nervig, wenn sich ein eigentlich kleiner Konflikt zwischen den Protagonisten zu so einer riesigen Sache aufbauscht, obwohl ein einfaches Gespräch das Problem leicht aus der Welt geschafft hätte. In anderen Worten, es gibt eine menge konstruiertes Drama, auf dass ich größtenteils hätte verzichten können.
Tja und dann ist da noch diese Aktion von Josh, auf die ich nicht näher eingehen kann, um Spoiler zu vermeiden. Ich finde nur, dass dieses Handeln ganz gegen seinen Berufsethos als Arzt geht und meiner Meinung nach auch sonst nicht sonderlich zu seinem Charakter gepasst hat. Ich hatte eher das Gefühl, das ist ein Versuch der Autorin ein bisschen mehr Alex-Volkov-Vibes in die Geschichte zu bringen. Hätte ich jetzt in der Form nicht gerbraucht.
Nichtsdestotrotz sind mir Jules und Josh als Paar sehr ans Herz gewachsen und trotz meiner persönlichen Differenzen mit der Handlung, fand ich es richtig unterhaltsam ihre Geschichte zu verfolgen. Es ist hitzig, emotional, (seeehr) spicy und definitiv mitreißend. Und natürlich war es auch sehr schön altbekannte und liebgewonnene Figuren wiederzusehen.
Twisted Hate ist nicht mein liebster Teil der Reihe, aber auf jeden Fall eine Story, die ich nicht missen möchte.

Veröffentlicht am 17.07.2023

Ein schöner Abschluss für die Reihe

#London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?)
0


Gefangen in der Vergangenheit, noch dazu in den Händen der hinterhältigen Hohepriesterin Nechbet könnten die Dinge für Zoe definitiv besser laufen. So hatte sie sich den Ausgang ihres Ballabends jedenfalls ...


Gefangen in der Vergangenheit, noch dazu in den Händen der hinterhältigen Hohepriesterin Nechbet könnten die Dinge für Zoe definitiv besser laufen. So hatte sie sich den Ausgang ihres Ballabends jedenfalls nicht vorgestellt!
Doch Zoe wäre nicht Zoe, wenn sie nicht alles tun würde, um einen Weg aus diesem Schlamassel zu finden. Irgendwie muss sie es schaffen die Marquise zu retten, die Spiegelmagie vor der gierigen Geheimgesellschaft zu schützen und Hayden zu finden, damit sie endlich in ihre Zeit zurückkehren können. Keine Kleinigkeit, selbst für eine so clevere Zofe wie Zoe. Wie gut nur, dass sie ein ganzes Rudel treuer Freunde hat, die ihr bei diesem Abenteuer zur Seite stehen.

„#LondonWhisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinzen (oder doch?)“ ist der dritte und finale Teil von Zoes und Haydens aufregendem Zeitreiseabenteuer aus der Feder von Autorin Aniela Ley. Er setzt nahtlos am Ende des zweiten Teiles an und eröffnet wohin Zoe und die Marquise von der heimtückischen Hohepriesterin entführt wurden. Mir hat ganz gut gefallen, dass sich die Autorin hier nicht mit einer Rückblende aufgehalten hat, sondern direkt in die Handlung eingestiegen ist. So fand ich es tatsächlich super leicht wieder in die Story hineinzufinden und war froh dass es gleich so spannend und ereignisreich losging. Die Spannung hält sich durch das Buch hindurch und man wird immer wieder mit interessanten Wendungen und spannenden Szenen überrascht. Das Ende war mir persönlich etwas zu unspektakulär, hat aber ansonsten schlüssig zur Handlung gepasst und die Geschichte zu einem guten Abschluss gebracht. Mir hat besonders gefallen, dass die Autorin ganz zum Schluss eine Wendung eingebaut hat, die sich ein kleines bisschen wie ein offenes Ende anfühlte.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, humorvoll und kurzweilig, wobei ich mich auch wie in den Vorgängern ein wenig an den Einsatz von moderner und veralteter Sprache gewöhnen musste. Manchmal wirken die Ausdrucksweisen auf mich ein einfach ein wenig zu viel des Guten.
Zoe wuselt sich in wohlbekannter quirliger und ausdrucksstarker Manier durch die Geschichte und reißt einen irgendwie immer wieder aufs Neue mit. Ich finde gut, dass sie einen so positiven, aufmerksamen und rücksichtsvollen Charakter repräsentiert, der in diesem Teil wieder eine schöne Entwicklung durchmacht. Dabei hätte es ihr vielleicht trotzdem ganz gut getan, wenn sie aus manch einer Situation nicht ganz so einfach rausgekommen wäre.
Ansonsten war es schön in diesem Teil nochmal allen liebgewonnen Charakteren aus der Reihe wieder zu begegnen und herauszufinden, ob auch ihre Storylines zu einem guten Abschluss kommen. Hier hat die Autorin definitiv nicht enttäuscht, denn alle Dramen, Fragezeichen und Unklarheiten kommen zu einem wirklich runden Ende.
Für Fans von Zeitreisegeschichten im lockerleichten Stil ist die Reihe Rund um Zofe Zoe ein super Tipp. Geschrieben ist das Buch zwar für eine jüngere Zielgruppe, aber wenn es nicht immer suuuper authentisch sein muss und auch mal ordentlich Witz dabei sein darf, kann man auch mit ein paar mehr Jahren auf dem Tacho viel Spaß mit dieser Geschichte haben. Nicht zuletzt weil einem die Charaktere über die drei Bände wirklich ans Herz wachsen. Ich habe die Reihe wirklich gerne gelesen und gebe diesem letzten Teil 3.5 Sterne.